Ein echter Fachartikel (kritisch betrachtet)

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Ein echter Fachartikel (kritisch betrachtet)

Vor ein paar Tagen erhielt der Onkel einen Hinweis auf den Artikel "FENDER Stratocaster-Pickups im Vergleich", der 2008 in der Januarausgabe von "Gitarre & Bass" veröffentlicht wurde. Nach der ersten Lektüre war nicht nur Stirnrunzeln die Folge und so entstand die Idee, den Artikel einmal "richtig" durchzugehen. Immerhin stammt er aus einer sogenannten "Fachzeitschrift", für die der Leser Geld bezahlen muß. Da darf man schon etwas erwarten, oder etwa nicht?

Der Artikel findet sich heute im Internet-Shop des Musikhauses Thomann und kann, nachdem man sich dort kostenlos registriert hat, von jedermann frei heruntergeladen werden. Das allein ist schon bemerkenswert, denn normalerweise muß man für einen Artikel beim Verlag Geld bezahlen - auch wenn er im Nachhinein in elektronischer Form heruntergeladen wird.

Aus urheberrechtlichen Gründen kann der Onkel den Artikel hier nicht zur Verfügung stellen. Es werden daher nur die relevanten Passagen zitiert und kommentiert. Um sich ein eigenes Bild zu machen, ist die aufmerksame und kritische Lektüre dieses Artikels also unbedingt angeraten!

Der Artikel gliedert sich in mehrere Teile: Nach der obligatorischen Einleitung folgen die Abschnitte "Basics", "Die Pickups", "Die Gitarren", "Praxis". Am Ende steht ein Resümee, welches sicherlich noch besondere Beachtung verdient. Beginnen wir jedoch mit den

"Basics"

Es steht zu lesen:

Der Gleichstromwiderstand bzw. die Impedanz eines Tonabnehmers wird in Kiloohm (= 1000 Ohm) gemessen und gibt den Widerstandswert der Spule an.

Ja, damit ist klar, daß der Autor im Physikunterricht zumindest nicht immer geschlafen hat. Der Unterschied zwischen dem Gleichstromwiderstand und einer Impedanz, die ja ein Wechselstromwiderstand ist, scheint ihm jedoch nicht geläufig zu sein. Wikipedia hilft da mit den Artikeln "Elektrischer Widerstand" und "Impedanz", die es auch schon 2008 gab.

Es steht zu lesen:

Während sich einer von uns mit seiner Gitarre und den Amps vergnügte, nahmen sich die jeweils anderen die Gleichstromwiderstände der montierten Fender-Pickups zur Brust, die, wenig überraschend, zum Teil doch deutlich von den Herstellerangaben abwichen (siehe Übersicht). Gemessen wurde jeweils am Klinkenausgang, das Volume-Poti selbstverständlich voll aufgedreht.

Natürlich, wenn ein Tonabnehmer über einen Gleichstromwiderstand verfügt, muß man sich den natürlich zur Brust nehmen - pardon - sollte man ihn auch messen; allein aus historischen Gründen! Daß die Messung vom Klinkenausgang des Instrumentes aus erfolgt, erzeugt jedoch schon Stirnrunzeln, denn das Potentiometer für die Lautstärkeeinstellung verfälscht die Messung je nach Stellung mehr oder weniger stark! Punkte für den Autor, der das anscheinend weiß und daher den Tip gibt, das betreffende Potentiometer voll aufzudrehen. Der Fehler wird dadurch zwar minimiert, aber nicht beseitigt!

Über die Abweichungen der Meßergebnisse (wo sind die eigentlich im Artikel?) wird sich ein Fachmann jedoch nicht wundern, denn die Kennwiderstände von Potentiometern haben typisch eine Toleranz von 20%. Ein Poti mit einem Kennwiderstand von 250kOhm kann also tatsächlich einen Wert zwischen 200kOhm und 300kOhm aufweisen. Gesteht man dem Tonabnehmer einen Gleichstromwiderstand von 6,5kOhm zu, dann schwanken die zu erwartenden Meßwerte zwischen 6,3kOhm und 6,34kOhm. Die Abweichung liegt damit zwischen 2,5% und 3,1%. Dazu kommt dann noch die unvermeidliche Streuung der Spulendaten. 10% sind da nicht ungewöhnlich. Also, so verwunderlich sind die Abweichungen nicht!

Das Fach Meßtechnik ist ganz offensichtlich nicht die Stärke des Autors und seiner Helfer. Hier gibt es also Nachholbedarf oder man läßt das das nächste Mal besser einen Techniker machen. Jeder Fernsehtechniker ist übrigens schon im ersten Lehrjahr in der Lage die bestehende Problematik am Schaltbild zu erkennen und bekommt dafür nur einen Hungerlohn.

Es steht zu lesen:

Früher, als man Induktion noch nicht ohne weiteres messen konnte, diente der Gleichstromwiderstand als Ersatzwert für die fehlenden Induktionsdaten.

Ah, wieder ein Fachwort! Was der Autor mit Induktion meint, ist jedoch nicht wirklich klar, denn es gibt die magnetische Induktion als alternative Bezeichnung für die magnetische Flussdichte und die elektromagnetische Induktion. Beides hat mit dem Gleichstromwiderstand einer Spule jedoch herzlich wenig zu tun und beides ließ sich übrigens schon früher - also zu Kaisers Zeiten - messen!

Der Begriff "Induktionsdaten" ließ sich mit Hilfe einer Suchmaschine leider nicht einwandfrei klären, aber ein Buch mit dem Titel "Interpretation von quelleneffekt-gestörten BEAR-Induktionsdaten auf dem Baltischen Schild" deutet zumindest an, daß damit ein ganz anderes Thema gemeint ist.

Es steht zu lesen:

Mit den Impedanzwerten allein lassen sich leider nur zwei absolut identisch aufgebaute und gefertigte Pickups vergleichen, da bereits eine abweichende Stärke des Spulendrahtes das Ergebnis verfälscht. Daher wird dieser Messung in Fachkreisen keine große Beachtung mehr beigemessen.

Hmm, Impedanzwerte... War hier nicht von einem Gleichstromwiderstand die Rede? Ach nee, das ist doch das gleiche. Hat er (der Autor) doch weiter oben schon geschrieben!

Wie dem auch sei. Wenn zwei Tonabnehmer "identisch aufgebaut und gefertigt sind", welchen Unterschied soll man da denn messen? Das ist zugegeben spitzfindig, aber Ordnung muß sein!

Natürlich wird der Messung des Gleichstromwiderstandes (wir unterstellen dabei, daß der Autor das auch meint) zur Charakterisierung von Tonabnehmern unter Fachleuten keine Beachtung beigemessen. Aber das ist nicht erst seit gestern so, denn schon 1977 konnte man eine solche Aussage in der ersten Ausgabe von Lemmes "Gitarrenelektronik" nachlesen und für einen Studenten der Elektrotechnik stellte sich diese Frage auch schon in der 40er Jahren spätestens nach dem zweiten Semester nicht mehr. Daß sich diese Mär so lange und hartnäckig halten konnte (und immer noch hält), geht eindeutig auf das Konto selbsternannter Fachleute, die über keinen Funken Verstand im Bereich der Elektrotechnik verfügen, aber trotzdem der Meinung sind, etwas zu diesem Thema sagen zu müssen!

Gut, daß der Autor die relative Bedeutungslosigkeit des Gleichstromwiderstandes erkannt hat und das auch (vorsichtig) andeutet! Aber warum wird er (der Gleichstromwiderstand) dann noch gemessen?

Es steht zu lesen:

Lediglich im Vintage-Bereich arbeitet man bisweilen noch mit Widerstandwerten, sofern es sich um den gleichen Pickup-Typ und gleiche Drahtstärken handelt.

Fast scheint es so, als ob für die sagenhaften Tonabnehmer aus dem "Vintage-Bereich" andere Gesetze gelten. Natürlich, sie sind ja auch etwas Besonderes! ;)

Tatsächlich sind die modernen Tonabnehmer nicht anders aufgebaut und basieren auf den gleichen Prinzipien. Wenn der Gleichstromwiderstand keine vernünftige Aussage bezüglich des Übertragungsverhaltens erlaubt, wie ja schon richtig festgestellt wurde, dann gilt das selbstverständlich auch für den "Vintage-Bereich"! Die zitierte Aussage ist daher eher irreführend. Man hätte sie sich besser verkniffen!

Es steht zu lesen:

Hohe Induktionen ergeben hohe, niedrige Induktionen niedrigere Impedanzen.

Ah, wieder das Fachwort Induktion. Diesmal im Zusammenhang mit der Impedanz. Weitere Klarheit erhält man dadurch jedoch nicht. Also hilft der Onkel, denn er ist ja ein netter Onkel!

Kann es sein, lieber Autor, daß Sie Induktivität meinen? Die beeinflußt nämlich tatsächlich die Impedanz des Tonabnehmers und nimmt so maßgeblichen Einfluß auf sein Übertragungsverhalten. Nicht wahr, Sie haben doch Induktivität gemeint, oder?

Der Zusammenhang zwischen Induktivität und Impedanz ist jedoch nicht ganz korrekt dargestellt. Betrachtet man eine ideale Spule, so ist ihr Blindwiderstand XL=2*pi*f*L. Hier gilt der erwähnte Zusammenhang, wenn man den Blindwiderstand als Spezialfall der Impedanz begreift.

Ein Tonabnehmer hat jedoch auch noch seinen Gleichstromwiderstand und diverse Wicklungskapazitäten. Unter Freunden kann man das dann als Schwingkreis auffassen, dessen Impedanz - je nach Frequenz - induktiv, kapazitiv oder rein ohmsch sein kann. Der Betrag dieser Impedanz hat übrigens bei der sogenannten Resonanz ein Maximum und fällt folglich zu höheren und tieferen Frequenz wieder bis auf den Gleichstromwiderstand ab.

Ja lieber Autor, nur drei Bauelemente können ganz schön kompliziert sein. Das lernt man leider nicht im Fach Journalismus auf der Hochschule und auch diverse Volontariate bei angesehenen Presseorganen werden daran nicht wirklich etwas ändern. Da hilft nur eine solide Ausbildung in Sachen Elektrotechnik! Oder man fragt einfach jemanden, der sich damit auskennt!

Es steht zu lesen:

Während der Widerstand keine Rückschlüsse auf den Klang eines Tonabnehmers zulässt, gibt er zumindest einen ungefähren Hinweis auf dessen Ausgangsleistung.

Hurra! Hier wird es endlich einmal deutlich gesagt: "Der Widerstand eines Tonabnehmers läßt keine Rückschlüsse auf seinen Klang zu!" Das läßt für die Zukunft hoffen und entschädigt Leute wie Helmuth Lemme und den Onkel für jahrelanges Ungemach.

Aber was ist mit "Ausgangsleistung" gemeint? Der Onkel hilft wieder:

Die durch die bewegte Saite verursachte Änderung des magnetischen Flusses erzeugt durch Induktion (ja, hier ist tatsächlich die elektromagnetische Induktion gemeint) in der Spule eine elektrische Spannung. Der Tonabnehmer ist also eine Spannungsquelle und wo Spannung ist, ist auch Strom und das Produkt aus beiden ist Leistung, wie man es schon in der Realschulphysik lernen kann.

Da ein Tonabnehmer in der Gitarre hochohmig abgeschlossen wird, liegt jedoch eine Spannungsanpassung vor. Der Strom - und damit die Leistung eines Tonabnehmers - spielt also keine große Rolle. Ersetzt man den Begriff "Ausgangsleistung" jedoch durch "Ausgangsspannung", dann wird daraus ein Schuh. Die Ausgangsspannung eines Tonabnehmers ist nämlich um so größer, je größer die Windungszahl ist. Die Dicke des Drahtes - und somit sein Widerstand - spielt dabei jedoch keine Rolle! Würde immer die gleiche Drahtstärke verwendet, dann könnte man den Widerstand als Indikator für die Windungszahl nehmen, aber das ist unter Umständen ein gewagtes Unterfangen!

Also, so falsch ist das nicht. Aber wirklich richtig im Sinne von korrekt auch nicht!

Es steht zu lesen:

Die Induktion bzw. Induktivität bezeichnet die elektrische Wirkung der Pickup-Spule. Sie wird in Henry (H) gemessen und sagt einiges über den Charakter des Abnehmers aus...

Sieht man von der falschen Gleichsetzung der Begriffe "Induktion" und "Induktivität" einmal ab und unterstellt, daß "Induktivität" gemeint ist, dann kann man mit dieser Aussage leben. Aber es geht ja noch weiter:

... Da dieser jedoch aus mindestens einer Spule und einem Magneten besteht, kann der Induktionswert allein kein endgültiges Bild über den Klang eines Pickups abgeben...

Hier kann man sich wirklich nur fragen, was der Autor damit aussagen will? Natürlich haben zwei miteinander verbundene Spulen eine andere Induktivität, aber sie haben eben eine Induktivität, die ja eine Aussage erlaubt. Oder hat der Onkel da etwas falsch verstanden?

Es steht zu lesen:

Ein Pickup mit geringer Induktion erzeugt wenig Ausgangsspannung...

Völlig richtig, eine geringe Induktion hat eine geringe Induktionsspannung zur Folge. Der Autor hat 100 Punkte!

...und bewirkt kaum Verluste durch Kabel und Potis, er überträgt recht linear ohne größere Beeinträchtigung der Höhen...

Wie, die Induktion hat Einfluß auf das Übertragungsverhalten? Ach so, hier ist also wieder die Induktivität gemeint! Das muß man einem ja auch sagen! Das Zusammenspiel von Induktivität und Kabelkapazität beeinfluß die Bandbreite. Je geringer die Induktivität, desto größer die Bandbreite und desto mehr hohe Frequenzen können übertragen werden. Warum schreibt der Autor das eigentlich nicht so?

...Umgekehrt erzeugt starke Induktion hohe Ausgangsspannung, eine deutliche Anhebung der Mitten und Verluste im Höhenbereich, speziell bei der Verwendung langer Kabel.

Abgesehen von der falschen Verwendung des Begriffes "Induktion" statt "Induktivität" ist der Umkehrschluß natürlich korrekt!

Tja, was soll man jetzt zu dem Kapitel "Basics" sagen? Sind wir zunächst einmal nett: Ganz zweifellos geht hier die Tendenz in die richtige Richtung, denn hier wird nicht mehr nur stur auf dem Gleichstromwiderstand des Tonabnehmers als allein selig machende Kenngröße herumgeritten, wie man es in vielen anderen Artikeln dieser Art leider immer noch findet. Die Arbeiten von Lemme & Co zeigen hier (nach Jahren) offensichtlich erste Wirkung.

Wirklich begriffen worum es geht und worauf es ankommt, hat dieser "progressive" Autor aber augenscheinlich doch nicht. Zu offensichtlich ist da der leichtfertige und falsche Umgang mit den Fachbegriffen, die vielleicht eher nach Satzmelodie als nach richtigem Inhalt ausgewählt wurden.

Was dieser Abschnitt bewirken soll ist nicht wirklich klar. Geht es um die Bedeutung der Induktivität, wie es ja den Anschein hat, dann stellt sich die Frage, warum der Gleichstromwiderstand gemessen wird und nicht die Induktivität? Ja, der Onkel weiß, eine solche Messung ist schwierig und liefert häufig widersprüchliche Aussagen. Aber man braucht ja nur mal bei Fender vorbeizuschauen. Mit Ausnahme der SCNs findet man heute für alle im Test erwähnten Tonabnehmer Angaben zu Induktivität und Gleichstromwiderstand! Wäre das nicht eine gute Grundlage für den anstehenden Vergleich gewesen?

Insgesamt ist die Qualität dieses Teils nicht besser als das, was man schon seit mehreren Jahren an vielen Stellen im Internet finden kann, wo ausgewiesene Laien versuchen, die Wirkungsweise eines elektromagnetischen Tonabnehmers zu erklären. Häufig sind deren Erklärungsversuche sogar deutlich besser und sie bekommen dafür kein Geld.

Keine Frage, das Thema Tonabnehmer ist ein schwieriges Kapitel und entsprechende Erklärungen für jedermann leicht verständlich zu machen ist nicht einfach. Aber Lemme schafft das doch auch in seinem Buch! Von einer Fachzeitschrift darf man hier also durchaus etwas mehr erwarten!

"Die Pickups"

Der Autor war wohl doch bei Fender und hat die dort verfügbaren Beschreibungen der Tonabnehmer einfach übersetzt und übernommen. Nur einen Klick weiter und er wäre bei den elektrischen Daten gewesen.

Ein Problem ist jedoch das Samarium Cobalt Noiseless Set. Bis vor kurzem waren die entsprechenden elektrischen Daten auf der Webseite von Fender noch verfügbar. Mit der Umstellung auf das neue Design sind die elektrischen Daten vieler Tonabnehmer nun jedoch verschwunden. Jetzt findet man nur noch Daten der Custom Shop Pickups und ein paar anderer, wie zum Beispiel den alten Noiseless. Das komplette Programm, welches Fender auch auf den Serieninstrumenten verwendet ist leider nicht enthalten!

Aber halt wir schreiben ja das Jahr 2010 und der Artikel stammt aus dem Jahre 2008. Da waren auch die Daten der SCNs bei Fender noch verfügbar. So gründlich war die Recherche also doch nicht. Schade eigentlich!

Koaxiale Humbucker, wie die Noiseless oder die SCN's treten im Normalfall dazu an, ein Ersatz für einen Single-Coil zu sein. Aus verschiedenen Gründen waren der bisherige Erfolg und die Akzeptanz bei den Musikern jedoch nur mittelmäßig. Fender hat bis heute insgesamt 3 verschiedene Tonabnehmerkonzepte verwendet:

1998 wurden die von William Turner entwickelten Noiseless vorgestellt, die es in der Spielart "Vintage" und "Hot" bis heute gibt. Bis 2003 wurden sie auch auf verschiedenen Serieninstrumenten eingesetzt.

2004 lösten die von Bill Lawrence entwickelten SCN's die Noiseless in den Serienmodellen ab. Seit 2010 setzt Fender die N3 Pickups ein, über deren Aufbau bis jetzt wenig bekannt ist. Interessanterweise scheinen die SCN's aus dem Angebot verschwunden zu sein. So überzeugend war die Konstruktion von Lawrence wohl doch nicht, denn Turners Noiseless sind immer noch bei Fender zu finden.

Das sind durchaus interessante Hintergrundinformationen, die man mit wenigen Klicks dem Internet entlocken kann und (teilweise) auch damals schon konnte. Die Patente der Noiseless und der SCNs sind dort übrigens auch zu finden.

Wer Tonabnehmer miteinander vergleichen will, der sollte unbedingt bei den elektrischen Daten beginnen! Hier also die fehlenden Daten:

Custom Shop Custom '54 Bridge: 2,75H / 6,5kOhm
Custom Shop Custom '54 Middle/Neck: 2,4H / 5,9kOhm
Custom Shop Fat '50s Bridge: 2,8H / 6,2kOhm
Custom Shop Fat '50s Middle: 2,75H / 6,3kOhm
Custom Shop Fat '50s Neck: 2,40H / 6,0kOhm
Custom Shop Texas Special Bridge: 3,58H / 7,1kOhm
Custom Shop Texas Special Middle: 2,6H / 6,5kOhm
Custom Shop Texas Special Neck: 2,4H / 6,2kOhm
Samarium Cobalt Noiseless Bridge: 3,8H / 11,6kOhm
Samarium Cobalt Noiseless Middle/Neck: 2,4H / 6,5kOhm

Wie der Autor ja schon in den "Basics" vorsichtig angedeutet hat, spielt die Induktivität eine wichtige Rolle.

Die Induktion bzw. Induktivität bezeichnet die elektrische Wirkung der Pickup-Spule. Sie wird in Henry (H) gemessen und sagt einiges über den Charakter des Abnehmers aus...

Sind hier große Unterschiede festzustellen, dann darf man nicht nur, sondern dann muß man sogar von einem Klangunterschied ausgehen!

Einige Tonabnehmer scheinen Geschwister zu sein, wie der Custom Shop Texas Special Neck, der Custom Shop Fat '50s Neck, der Custom Shop Custom '54 Middle/Neck und der Samarium Cobalt Noiseless Middle/Neck. Hier darf man in jedem Fall keinen bemerkenswerten Klangunterschied im gleichen Instrument erwarten. Vermutlich wandern sogar die einzelnen Tonabnehmer nach der Produktion nur in verschiedene Verpackungen. Eine Ausnahme bildet hier nur der SCN, denn er ist als koaxialer Humbucker natürlich anders aufgebaut!

Man sieht, allein aus dem vorsichtigen Vergleich der Werksangaben lassen sich schon einige bemerkenswerte Erkenntnisse gewinnen!

Kommen wir jetzt zum Abschnitt

"Praxis"

Den Klang einer Elektrogitarre allgemeingültig zu beschreiben ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich, denn das menschliche Klangempfinden ist eine höchst subjektive Angelegenheit! Es verwundert daher nicht, daß man hier das gesamte übliche und nichtssagende Vokabular findet. Oder wissen Sie, was ein "deutlicher Honk" ist?

Interessant ist zum Beispiel diese Aussage:

Das Custom Shop Custom '54 Set glänzte in der 50s Strat tatsächlich durch eine hohe Authentizität, sehr gute Dynamikeigenschaften und einen lauten, perligen, kristallklaren, leicht hohlen Ton - optimal für die Knopfler-Fraktion (obwohl der ja Texas Specials spielt...).

Der Deutschlehrer des Onkels hätte jetzt einen fetten Blitz und das Wort "Widerspruch" mit roten Lettern an den Rand gemalt und das zu Recht! Wenn Mark Knopfler Texas Specials spielt, warum soll die Knopfler-Fraktion dann das Custom '54 Set einsetzen und damit Verrat an ihrem Idol üben? Hmm...

Aber es geht noch weiter:

...Die 70s Strat tönt mit diesem Abnehmer-Set ähnlich, wenn auch etwas dünner, fleischloser und weniger ausdrucksstark...
Ja, das kann schon sein, denn die 70er Strat besitzt einen Korpus aus Esche, dem man ja "mehr Höhen" nachsagt. Außerdem gibt es diese Variante der Stratocaster mit einem Griffbrett aus Ahorn oder Palisander. Für einen echten 50er Klon ist da natürlich nur Ahorn angesagt. Wie waren denn die entsprechenden Testinstrumente ausgerüstet? Schnell noch einmal nachlesen...

Die Hälse aller Gitarren bestehen aus Ahorn, die 50s- und 70s-Modelle haben einen "one piece maple"-Hals, während die 60s-Strats mit einem Palisandergriffbrett ausgestattet sind.

Hmm... den One Piece Maple Neck gab es doch nur bei den frühen - also den 50er - Strats. Später wurde wahlweise ein Ahorngriffbrett aufgesetzt.

Die Schlußfolgerung des Autors ist indes interessant:

Wer also seine Strat mit authentisch brillant und transparent klingenden Single-Coils in Hals- und Mittel-Position und einem etwas fetteren Steg-Pickup ausstatten will, für den bieten sich die Custom '54 bestens an.

Wer sich die elektrischen Daten der Custom '54 ansieht und ein wenig davon versteht, wird zwangsläufig zum gleichen Ergebnis kommen und das ohne aufwendigen Hörtest. Aber ob diese Empfehlung pauschal für jede Stratocaster gilt...

Wenn es "real vintage" sein soll, dann ist die 70er Stratocaster wohl doch nicht die richtige Wahl, denn sie klang ja "etwas dünner, fleischloser und weniger ausdrucksstark".

Im Artikel "Korpusschwingungen einer Elektrogitarre" legte Professor Helmut Fleischer 2006 dar, daß der Hals durchaus Einfluß auf den Klang einer Elektrogitarre nimmt. Anscheinend hat der Mann Recht und bestätigt damit eine Aussage von Lemme, wonach der Einfluß des Halses auf den entstehenden Klang deutlich größer ist, als der des Korpus. Aber woher kommt denn der Klangunterschied zwischen 70er und 50er Strat? Und wie war das bei der 60er Strat?

Nun, wer sich die Spezifikationen der einzelnen Instrumente etwas genauer ansieht, der stellt fest, daß es zwischen der 50er und der 60er Stratocaster keinen so großen Unterschied gibt: Das Griffbrett wurde nun aufgesetzt und bestand seit 1958 aus Palisander statt Ahorn. Später kam dann auch wieder Ahorn dazu. Also so groß...

Zwischen der 50er und 60er einerseits und der 70er Strat andererseits gibt es nur einen bemerkenswerten Unterschied: Esche als Korpusmaterial!

Bemerkenswert ist auch die Beurteilung der Samarium Cobalt Noiseless:

Während die Pickups im High-Gain-Betrieb wunderbar kompakt, warm, straff und leicht komprimiert klingen und dabei aber ein gutes Durchsetzungsvermögen an den Tag legen, bleibt bei Clean-Sounds dank schwächelnder Höhen- und Bass-Wiedergabe der typische Strat-Charakter in letzter Konsequenz doch ein wenig auf der Strecke.

Hätte sich der Autor mit technischem Sachverstand die Daten (ja, man findet sie im Internet und der Onkel hat sich auch schon lange zur Verfügung) angesehen, dann hätte ihm auffallen müssen, daß zumindest der Stegtonabnehmer mit 11,6kOhm und 3,8H deutlich größere Werte aufweist. Der hohe Gleichstromwiderstand sorgt für eine starke Dämpfung der Resonanz. Sie liegt bei einer typischen Belastung von 700pF und 1MOhm bei 2,6kHz mit einer Spitze von nur 2,25dB! Der kann also nicht wie ein "normales" Strat-Pickup mit 6,5kOhm und 2,75H klingen, welches eine Resonanz von 3,15kHz mit einer Spitze von 4dB liefert! Hier werden zumindest Potentiometer mit einem größeren Kennwiderstand erforderlich sein, um ein ähnliches Übertragungsverhalten zu erhalten. Aber selbst dann erreicht die Resonanzfrequenz nur 2,8kHz!

Auch den alten Noiseless von Fender wird von vielen Musikern ein schlechter Klang nachgesagt. Nun, wenn man die Tonabnehmer einfach so mit Lötzinn und einem Schuß purer Ignoranz in seine Stratocaster einbaut und die von Fender extra mitgelieferten Potentiometer mit einem Kennwiderstand von 500kOhm nicht beachtet, darf man sich auch nicht wundern! Andernfalls wäre 3,15kHz und 6,44dB das Resultat gewesen und keiner hätte was zu meckern gehabt!

Natürlich ist bei der im Vergleich verwendeten Vielfalt von Instrumenten und Tonabnehmern mit Klangunterschieden zu rechnen. Hier entsteht jedoch der Eindruck, als ob diese in erster Linie vom jeweiligen Instrument, seinem Aufbau sowie der Materialkomposition beeinflußt und der Tonabnehmer hier nur noch unterstützend tätig wird. Wenn man sich da jedoch nicht täuscht! Hier ein paar durchaus berechtigte Fragen:

Hat man tatsächlich ein Pickup-Set in verschiedene Gitarren eingebaut oder verschiedene Sets des gleichen Typs in verschiedene Instrumente? Hat man nicht, denn in der Einführung ist zu lesen:

Mit viel Fleißarbeit hatte man acht Stratocasters und sechs Telecasters mit den beliebtesten Pickup-Sets aus dem umfangreichen Fender-Mod- oder Custom-Shop-Programm bestückt,

Hat denn zumindest jemand die elektrischen Daten der verschiedenen Tonabnehmer ermittelt und die Kennwiderstände der Potis in den einzelnen Gitarren gemessen? Natürlich nicht, warum auch? "Die Unterschiede kommen doch vom Holz und von der Kopfplatte und..."

Weiter oben war jedoch zu lesen, daß

...die Gleichstromwiderstände der montierten Fender-Pickups... zum Teil doch deutlich von den Herstellerangaben abwichen...

Das ist doch ein deutlicher Hinweis, oder? Warum wurde also nicht gemessen?

Wo wir gerade bei der Kopfplatte sind. Bei einem solchen Testansatz kann der Onkel als Testingenieur nur den Kopf schütteln. Der gleiche Tonabnehmer kann in zwei baugleichen Instrumenten, deren Potis einmal 200kOhm und einmal 300kOhm aufweisen (ja, das war der Toleranzbereich) durchaus unterschiedlich klingen. Beim Custom '54 Bridge ergeben sich hier Werte von 3kHz mit einer Spitze von 2,7dB und 3,2kHz mit einer Spitze von 5,1dB. Das ist durchaus hörbar! Aber was reden wir? "Das kommt doch vom Holz und... und für die Klangunterschiede von verschiedenen Potentiometern sind andere Hersteller zuständig. Ein ausführlicher Test kommt dann in eine der nächsten Ausgaben!"

Nächste Frage: Wie ist der Abstand der Tonabnehmer zu den Saiten? Ist er bei den mit einem Pickup-Typ bestückten Instrumenten gleich? Keine Angaben! Also vermutlich Nein oder zumindest Undefiniert! Der Abstand zu den Saiten beeinflußt jedoch nachweislich die Wiedergabe von tiefen Frequenzen. Ein paar zehntel Millimeter können da schon für hörbare Unterschiede sorgen! Aber was reden wir? "Das kommt doch vom Holz und..."

Also, wenn das ein Test sein soll, dann muß man ganz klar sagen: Unseriös!

Wie man einen Test richtig aufsetzt, scheint weder dem Autor noch seinen "erfahrenen" Helfern klar gewesen zu sein. So entdeckt man vielleicht Unterschiede, findet aber nicht ihre Ursachen! Wie man auf dieser schwankenden Grundlage eine seriöse Empfehlung aussprechen will, ist dem Onkel schleierhaft. In seiner beruflichen Praxis würde er das ganze kurz und bündig als "schlampig" bezeichnen und alle Kollegen würden ihm Recht geben!

Ach ja, der Herr Zollner, promovierter Ingenieur mit Professorentitel und zumindest ein Feierabendmusiker wie der Onkel, hat in seinem entstehenden Werk "Physik der Elektrogitarre" die Spektren - also den Klang - von Tonabnehmersignalen bei verschiedenen Korpusmaterialien untersucht und keine signifikanten Unterschiede gefunden. Aber was reden wir... Und der Herr Zollner... Wer ist das schon?

Ulf

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"Resümee"

Wie es sich für einen ordentlichen Test gehört, läßt es sich der Autor auch nicht nehmen, am Schluß ein Resümee zu ziehen, welches stellenweise doch erstaunt:

Vielleicht das wichtigste Resümee unseres Tages bei Fender war (einmal mehr) die Erkenntnis, dass selbst der beste Pickup aus einer mittelmäßigen Gitarre kein super klingendes Modell schaffen kann.

Wie ist das nun zu verstehen? Hat Fender da etwa eine "mittelmäßige" Gitarre im Programm oder zumindest im Vergleich? Die Tonabnehmer aus dem Custom-Shop sind doch über jeden Zweifel erhaben oder etwa doch nicht? Denn bezüglich der SCNs stand ja geschrieben:

Während die Pickups im High-Gain-Betrieb wunderbar kompakt, warm, straff und leicht komprimiert klingen und dabei aber ein gutes Durchsetzungsvermögen an den Tag legen, bleibt bei Clean-Sounds dank schwächelnder Höhen- und Bass-Wiedergabe der typische Strat-Charakter in letzter Konsequenz doch ein wenig auf der Strecke.

Hah! Die sind wohl doch nicht so gut! "Aber halt, so geht das nicht!", hat sich der Autor, mit Rücksicht auf den Chefredakteur und die Interessen des Inserenten Fender, wohl gedacht. Also kriegt er doch noch schnell die Kurve und teilt am Ende des Absatzes der besorgten Gemeinde mit:

...der bekommt mit den neuen Noiseless-Pickups eine prima Alternative geboten. Da steht - trotz Humbucker-Bauweise - Fender drauf, und da ist auch reichlich Fender drin.

Na bitte, geht doch!

Aber dann liegt es vielleicht doch an der 70er Strat... Eine blöde Falle!

Am deutlichsten ist dies am Beispiel der 70s Strats aufgefallen, denn diese ... produzieren (auch mit ihren Serien-Pickups) knallige, direkte Sounds, die nach Vintage-Klangvorstellungen schnell unpersönlich, kalt und leblos erscheinen. Eben der 70er-Jahre-Sound. Dies bestätigte unser Test eindeutig, und daran konnte auch kein Fat-'50s oder Custom-'54-Pickup etwas ändern...

Kunststück! Die beiden erwähnten Pickup-Sets unterscheiden sich in ihren elektrischen Daten nur wirklich beim Middle-Pickup! Die wahrgenommenen klanglichen Unterschiede wird man also nicht den Tonabnehmern anlasten können ohne rot zu werden!

...im Gegenteil, hier erschien die 70s Strat noch kälter und lebloser, insbesondere bei cleanen Sounds....

Hier wäre es nun sehr nützlich gewesen, wenn man die elektrischen Daten der als "Vintage Style Single-Coil" bekannten Serientonabnehmer zur Verfügung gehabt hätte. Wenn deren Induktivität geringer wäre, dann läge die Erklärung förmlich auf der Hand...

... Regelrecht aufgeblüht ist sie dann allerdings mit leistungsstärkeren Pickups wie den Texas Specials und den Noiseless Typen und lieferte insbesondere verzerrt richtig amtliche Sounds ab, an denen es nichts zu meckern gab.

Ja, es ist allgemein bekannt, daß Tonabnehmer mit einer Resonanzfrequenz jenseits der 3kHz als Grundlage für ein gesundes "Brett" nicht besonders geeignet sind. Die richtigen Overdrive-Pickups liegen hier zwischen 2kHz und 2,5kHz mit deutlich geringeren Resonanzspitzen. Absolute Gain-Monster sind dann auch schon mal bei 1,8kHz oder weniger angesiedelt.

Für dieses Genre wurden die Tonabnehmer der Stratocaster ursprünglich jedoch nicht entwickelt! Wenn das gelieferte "Brett" der SCNs in der 70er Strat also "gut" ist, dann müssen im Gegenzug die originalen Tonabnehmer "schlecht" sein!

"Mist, schon wieder eine Falle! Dazu schreibe ich dann besser nichts!"

Tja lieber Autor, das ist vielleicht auch besser so, denn wer weiß, welche Fakten Sie als Erklärung für diesen scheinbaren Widerspruch herangezogen hätten.

Das finale Ende besteht dann aus einer kurzen Präsentation von insgesamt 4 Kombinationen von Instrument und Tonabnehmern, welche den Testern dauerhaft im Ohr geblieben sind und "als Hinweis zur Modifikation der eigenen Strat dienen mögen". Mundgerecht, für jeden verständlich und zur sofortigen Anwendung geeignet. Fehlt nur noch der Link zu einem Fender-Händler.

Zur Erinnerung: Es war von drei unterschiedlichen Classic Strats die Rede und von vier verschiedenen Pickup-Sets. Das sind nach Adam Ries(e) aber 12 Kombinationen! Sind die nicht erwähnten 8 Kombinationen etwa schlecht - pardon - nicht empfehlenswert? Ach ja, es waren gar nicht zwölf, denn es stand ja zu lesen:

Mit viel Fleißarbeit hatte man acht Stratocasters ... bestückt,...

Wer hat eigentlich entschieden, welche der zwölf Kombinationen nicht getestet werden? Unser Test-Team oder die "Fender-Jungs"? Eigentlich wird das Setup eines Tests immer vom Tester definiert, der dann aber auch erklären sollte, warum bestimmte Kombinationen nicht betrachtet werden! Wie sieht es denn damit im Artikel aus? Leider Fehlanzeige! War wohl für den Tester nicht so wichtig oder haben die "Jungs von Fender" da etwas Support geleistet?

Hinter der Auswahl scheint jedoch Methode zu stecken, denn es fehlen die Custom '54 und Fat '50 für die 60er Strat sowie die Texas Special und die SCNs für die 50er Strat. Da beide Instrumente im Test mit einem Korpus aus Erle daherkommen, der ja starken Einfluß auf den Sound hat... Ach so, na dann... Daß ein Palisandergriffbrett anders klingt, als eines aus Ahorn, weiß der Onkel aus eigener Erfahrung und Herr Fleischer... Also lieber Autor, haben Sie das etwa vergessen? Warum wurden diese Kombinationen nicht untersucht? Oder klangen sie etwa so schlecht...

Fazit

Was bleibt nach 1777 Wörtern "Testbericht" übrig? Nun zunächst einmal die Erkenntnis, daß man mit Tonabnehmern aus dem Custom-Shop von Fender den Klang einer Gitarre immer verbessern kann. Man muß nur den richtigen Tonabnehmer auswählen. Daß diese Verbesserungen im Ergebnis Instrumente von Fender betreffen, ist dabei durchaus als apart zu bezeichnen.

Der Fabrikpreis für einen "Vintage Style Single-Coil" dürften den eines Single-Coils aus dem Custom-Shop nicht übersteigen. In beiden Fällen wird einfach Draht um die AlNiCo-Magnete gewickelt. Warum baut Fender dann also die "schlechteren" Tonabnehmer in die Instrumente der Classic-Serie ein? Diese Frage wäre durchaus eine Diskussion wert gewesen!

Am Ende steht ein Bericht über einen Test, der - zumindest aus technischer Sicht - eben diesen Namen nicht verdient! Diese Erkenntnis mag auch dazu geführt haben, daß der Autor in der Einleitung vorsichtig von einem "Arbeitsbericht" und "Vergleich" spricht. Ob die daraus abgeleiteten Empfehlungen in allen Fällen haltbar sind, darf bezweifelt werden! Zu viele Fragen sind offen geblieben, zu viele Fehler wurden bei den Vergleichen, die so tatsächlich nicht haltbar sind, gemacht und zu viele für einen objektiven Vergleich notwendige Informationen sind einfach nicht vorhanden! Daß man klangliche Unterschiede wahrgenommen hat, soll nicht angezweifelt werden. Die daraus gezogenen Schlußfolgerungen in ihren Verallgemeinerungen jedoch schon!

Der Abschnitt "Basics" soll offensichtlich Kompetenz ausstrahlen und beim Leser Vertrauen in den Autor schaffen. Daß dieser in letzter Konsequenz doch nicht weiß, was er da in weiten Passagen geschrieben hat, ist erschütternd, findet dann aber auch seine konsequente Fortsetzung in Planung und Durchführung des Vergleiches! So wird zwar lobend erwähnt, daß auch Verstärker von anderen Herstellern zur Verfügung standen. Welcher oder welche Verstärker aber dann verwendet wurden, bleibt vollkommen offen. Aber natürlich macht so eine Liste von Namen schon Eindruck beim Publikum!

Bis hier war es für den Onkel einfach, einen "Krieg" gegen einen Gegner zu führen, der kein Gesicht hat. Man kommt dann nicht in die Gefahr Mitleid zu haben, wenn der Gegner fällt. Aber manchmal ist es auch gut zu wissen, wer der Gegner ist, um ihn besser einschätzen zu können. Also, her mit der Suchmaschine...

Da ist dann zum Beispiel diese Aussage vom Autor aus einem G&B-Artikel aus dem Jahre 2000 zu finden:

Nach der Devise »Recherche ist des Journalisten Pflicht« musste ich dann fest stellen, dass wir schon in Heft 07/87,...

Hoppla, das hat unser Autor aber 2008 locker wieder vergessen! Oder wie war das mit der Beschaffung der elektrischen Daten? Oder sind diese, im Gegensatz zu seinen Aussagen im Abschnitt "Basics", doch nicht so wichtig?

Nachdem der Name im Link genannt wurde, läßt sich weiteres feststellen: Michael Dommers, Jahrgang 53, spielte als Gitarrist schon in verschiedenen deutschen Bands mit. Unter anderem für "Wallenstein" und "Bröselmaschine". Zur Zeit ist er Mitglied bei "Flieger" und der "All Star Band". Dommers begann 1983 für die "Spotlight" als freier Journalist zu arbeitet. Über das "Fachblatt" ging es dann 1993 zur "Gitarre & Bass". Durch sein Mitwirken bei "Bröselmaschine" und der "All Star Band" besteht seit Jahren ein guter Kontakt zu Peter Bursch in dessen Gitarrenladen Dommers augenscheinlich auch tätig ist.

Also, wir haben es hier mit Sicherheit mit einem erfahrenen Gitarristen zu tun, dessen musikalische Reputation nicht in Frage zu stellen ist. Nach 27 Jahren als freier Musikjournalist sollte er sich auch in diesem Metier gut auskennen. Als Anfänger darf man ihn also wirklich nicht bezeichnen! Zu einer solchen Erfahrung gehört es sicherlich auch, die eigenen Grenzen zu kennen. Workshops zu musikalischen Themen und Vorstellungen neuer Instrumente und Verstärker sind Bereiche, in denen ein solcher Autor gut und glaubwürdig arbeiten kann, so er sich denn an die Devise "Recherche ist des Journalisten Pflicht" hält.

Im Forum von musikmachen.de findet sich allerdings ein kleiner kritischer Hinweis auf Dommers Reputation als Tester:

...ich wurde aus dem Artikel in G&B nämlich leider nicht ganz so schlau und hatte mir ergänzende Worte gewünscht (aber so geht es mir mit nahezu allen Dommers-Artikeln, was keinesfalls persönlich oder gar bös gemeint ist; rein subjektiv bringen mir seine Test leider nichts und erinnern mich eher an "guitar"...

Dem Schreiben technischer Artikel sollte sich Michael Dommers - mangels Fachwissen - lieber entsagen, um so dem Vorwurf der Unglaubwürdigkeit zu entgehen. Macht er es nicht, ist das in etwa so, als wenn der Onkel Fachartikel über den Wirkungsgrad moderner Verbrennungsmotoren schreibt, weil er ein Auto besitzt, damit auch fährt sowie davor auch schon mehrere Autos besessen und gefahren hat und sich darüber hinaus zwei Kfz.-Mechaniker in seiner Verwandschaft finden.

Natürlich, nobody is perfect! Menschen machen Fehler und Autoren sind davon nicht ausgeschlossen. Das wissen auch gute Verlage und beschäftigen deshalb einen Lektor, zu dessen Aufgaben es gehört, die vorgelegten Manuskripte aufzubereiten und - in Zusammenarbeit mit dem Autor - zu redigieren.

Angesichts der inhaltlichen Fehler im vorliegenden Artikel muß man sich allerdings die Frage stellen, was das Lektorat der "Gitarre & Bass" in diesem Fall gemacht hat? Offensichtlich nichts! Das wirft nun allerdings kein gutes Licht auf Redaktion und Verlag und deren Auffassung von Qualität. Werfen wir dazu einmal einen Blick in das Landespressegesetz von Nordrhein-Westfalen! Da steht zu lesen:

§6 Sorgfaltspflicht der Presse
Die Presse hat alle Nachrichten vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit, Inhalt und Herkunft zu prüfen...

Das gilt natürlich auch für den MM-Musik-Media Verlag aus Köln, bei dem die "Gitarre & Bass" ja erscheint!

Tja, nun sind wir wirklich am Ende. Es bleibt nur die Frage, ob es sich bei dem untersuchten Artikel um einen bedauerlichen Einzelfall oder eher um die Regel handelt? Da der Onkel schon lange keine Fachzeitschriften mehr kauft, kann er diese Frage leider nicht beantworten. Würde er das noch tun, dann wäre so ein Artikel sicherlich ein Anlaß über die Kündigung eines eventuell (noch) existierenden Abos ernsthaft nachzudenken!

Zum Schluß, weil es so schön paßt, noch ein Zitat aus dem Gedicht "Das Kaninchen Archimedes" von Hans Scheibner:

Daraus folgt? Nichts. Doch es soll gern,
wer das braucht, sich was draus folgern.

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;)

Ulf
 
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Danke!

Es ist immer wieder schön zu lesen wenn die Absonderungen der sog. Fachpresse auseinandergenommen werden. Man mag mich gehässig nennen, aber mir macht es immer wieder Spaß wenn solche Spezialexperten auf Leute mit Ahnung von dem Thema treffen. Das gilt nicht für das unter Musikern so beliebte Halbwissen sondern auch Esotherik, Homöopathie usw.


Vor allem bei Pickups ärgert mich das. Wenn ein Musikjournalist bei einer Verstärkerschaltung aussteigt - geschenkt. Aber um einen Tonabnehmer zumindest in der ersten Näherung als eine Zusammensetzung von drei konzentrierten Bauteilen zu verstehen ist kein Studium der Nachrichtentechnik nötig, nur ein gewisses technisches Grundverständnis und der Wille zu lernen.


Nicht mal willens sein zumindest in der Wikipedia nach zu schauen (und selbst das wäre jetzt kein sehr großer Anspruch an einen Author) und dann in einer Fachzeitschrift zu schreiben empfinde ich sogar als ein wenig unanständig. Allerdings ist das wohl eher die Regel als die Ausnahme.
 
Hehe, ich finds auch toll. Da wird immer gesagt, dies Holz klinge so, welche Brücke, Kondensatoren...
dabei hat man in den seltensten Fällen nur eine Variable geändert, wenn man mal ein anderes Holz hört, z.B.

Was ich aber auch blöd finde: wenn dann unter lauter Technik-Testerei die Kunst verloren geht, wie z.B. bei den
Spiegelreflexkameras. Da werden fleißig Siemenssterne fotografiert, Auflösung, Vignettierung, Verzerrung etc. bei Objektiven
gemessen usw, so dass kaum noch einer glaubt, mit einer ollen Kamera von vor eineinhalb Jahren schöne Bilder machen zu können.
Die meisten tollen Bilder, die einem im Gedächtnis bleiben, sind nicht toll, weil sie mit tollem Equipment gemacht wurden...

Abgewandeltes Zitat:
Eines Tages ging Mark Knopfler in ein gutes Restaurant. Der hohe Besuch sprach sich herum bis in die Küche.
Der 4-Sterne-Koch -seines Zeichens großer Knopfler-Fan- kam an Herrn Knopflers Tisch und sagte: "ich liebe Ihre Musik. Ihr Klang
ist so wohltuend und Ihr Ton ist so brilliant... Sie haben sicherlich eine super Gitarre mit spitzen Pickups und den besten Amp!"
Herr Knopfler schwieg und nickte versonnen vor sich hin.
Das Essen kam, Herr Knopfler genoss es sehr und wünschte, den Koch nochmal sprechen zu können. Als dieser freudig nochmal
an seinem Tisch erschien sagte Herr Knopfler: "Das Essen, das Sie mir gekocht haben- einfach einmalig! Leicht und bekömmlich
ohne fade zu schmecken, ich habe es sehr genossen!

Sie haben sicherlich hervorragende Töpfe...

;)
 
Danke!

Es ist immer wieder schön zu lesen wenn die Absonderungen der sog. Fachpresse auseinandergenommen werden. Man mag mich gehässig nennen, aber mir macht es immer wieder Spaß wenn solche Spezialexperten auf Leute mit Ahnung von dem Thema treffen. Das gilt nicht für das unter Musikern so beliebte Halbwissen sondern auch Esotherik, Homöopathie usw.

Vor allem bei Pickups ärgert mich das. Wenn ein Musikjournalist bei einer Verstärkerschaltung aussteigt - geschenkt. Aber um einen Tonabnehmer zumindest in der ersten Näherung als eine Zusammensetzung von drei konzentrierten Bauteilen zu verstehen ist kein Studium der Nachrichtentechnik nötig, nur ein gewisses technisches Grundverständnis und der Wille zu lernen.

Nicht mal willens sein zumindest in der Wikipedia nach zu schauen (und selbst das wäre jetzt kein sehr großer Anspruch an einen Author) und dann in einer Fachzeitschrift zu schreiben empfinde ich sogar als ein wenig unanständig. Allerdings ist das wohl eher die Regel als die Ausnahme.

Aber es passt zur Zielgruppe, denn wie heißt es so schön: "Vom Wahrsagen lässt es sich viel besser leben als vom Wahrheit sagen." :)

Danke für den großartigen Artikel, Ulf. :great: Leider sind solche kritischen Auseinandersetzungen mit der Presse immer noch viel zu selten. :(
 
Danke für den großartigen Artikel, Ulf. :great: Leider sind solche kritischen Auseinandersetzungen mit der Presse immer noch viel zu selten. :(
Das liegt auch daran dass meiner Erfahrung nach das Auseinandernehmen eines solchen Machwerkes durchaus Mühe macht, wahrscheinlich mehr als der ursprüngliche Author hat einfließen lassen.

Deswegen hab ich auch Respekt davor. Ich ärgere mich oft im Stillen oder kommentiere so etwas kurz wenn es mir in die Finger bekommt, aber das so gründlich zu tun wie Ulf das hier gemacht hat wäre mir persönlich zu aufwendig. Und dann kommen jeden Monat eine ganze Wagenladung solcher Klopper in den "Fachblättern".


Was ich aber eigentlich schade finde ist dass in der Holzpresse guter Journalismus in dem Bereich nicht möglich zu sein scheint. Waren Guitar/Gitarre und Bass und ähnliche Blätter eigentlich schon immer so?
 
Eines Tages ging Mark Knopfler in ein gutes Restaurant. Der hohe Besuch sprach sich herum bis in die Küche.
Der 4-Sterne-Koch -seines Zeichens großer Knopfler-Fan- kam an Herrn Knopflers Tisch und sagte: "ich liebe Ihre Musik. Ihr Klang
ist so wohltuend und Ihr Ton ist so brilliant... Sie haben sicherlich eine super Gitarre mit spitzen Pickups und den besten Amp!"
Herr Knopfler schwieg und nickte versonnen vor sich hin.
Das Essen kam, Herr Knopfler genoss es sehr und wünschte, den Koch nochmal sprechen zu können. Als dieser freudig nochmal
an seinem Tisch erschien sagte Herr Knopfler: "Das Essen, das Sie mir gekocht haben- einfach einmalig! Leicht und bekömmlich
ohne fade zu schmecken, ich habe es sehr genossen!

Sie haben sicherlich hervorragende Töpfe...

Erstmal danke lieber Ulf für die Auseinandersetzung mit diesem Artikel. Ich kann dir versichern, dass häufig solche Artikel bei G&B zu finden sind. Ich erinnere mich mit Grauen an den "ultimative Metalcore Rectifier Abrissbirnen" Amptest bei dem man von Anfang an wusste, dass NUR der Rectifier gewinnen konnte ^^.

Aber das Knopfler Zitat (bzw. diese Geschichte) find ich genial (selbst wenn sie nicht wahr sein sollte).
 
Hallo, Onkel,

einfach klasse, wie du Fachwissen gegen Halbwissen setzt:great:. Aber was ich noch genialer finde, ist dein literarischer Stil. Sehr trocken, elegant und sehr amüsant. Ich freu mich schon auf deinen nächsten Artikel !:)
 
Super Artikel! :great:

Ich verstehe das meiste aus diesem Beitrag zwar - wie die meisten Dinge, über die du referierst - leider nicht vollständig, aber es ist trotzdem sehr interessant zu lesen! Obwohl das ein wirklich langer Post ist, konnte ich den ohne Probleme in einem "Rutsch" durchlesen. :great:
Du solltest Bücher schreiben! ;)
Mehr solcher gut recherchierten Artikel fürs Musiker-Board!
 
Aber das Knopfler Zitat (bzw. diese Geschichte) find ich genial (selbst wenn sie nicht wahr sein sollte).

Ists ziemlich sicher nicht, rennt dir in _allen_ Bereichen irgendwann mal übern Weg ;)

WTD95.gif


Danke Ulf, wunderschöne Lektüre!
Hast G&B schon nen Link zu diesem Thread geschickt? ;)
 
Du hast absolut Recht!

Das Problem an den Artikeln ist einerseits, dass die Musiker dann der Fachpresse vertrauen und man dann, statt sinnvoll Lösungen erarbeiten zu können, erstmal erklären muss, dass einige (leider die meisten) Beiträge fachlich falsch sind und anderseits, dass einige diese Beiträge in sich aufsaugen und dann meinen, irgendwas verstanden zu haben...

Traurige Sache...ist aber bei den HIFI-Leuten nicht anders. Dynamikprobleme? Probieren Sie doch das neue ultrasuperporno-Netzkabel für nur €1500...

MfG Stephan
 
Moin Ulf,

also dann musst Du auch - schon der Vollständigkeit halber wegen - unbedingt die "Stratone"-Artikel dieses Fachmagazins auseinandernehmen.

Schon allein deswegen, wo doch dort "biphilare Wicklungen" bei dene Singlecoils zitiert werden, die den besonderen Klang hervorrufen. :D

Auch erinnere ich mich an einen "Fachartikel" über Tonabnehmer, der erst vor kurzem dort beendet wurde. Mich hat es teilweise beim Lesen vom Stuhl gehauen, solchen z.T. haarsträubenden Unsinn zu lesen. :mad:

Oh ja, bitte bitte, mach! Du kriegst auch bald den Musima-Scan, ist ja eh' versprochen. :)

Andererseits kann ich mich eines gewissen Eindruckes nicht erwehren: Nämlich seitdem die Veröffentlichungen vom Manfred Zollner im www sind, scheint sich ein Hr. P****r in seiner Amp-Kolumne, konzilliant formuliert, vorsichtiger auszudrücken. :D

Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte ja "abgewandeltes Zitat" drübergeschrieben.

Das Original wird dem Fotografen Helmut Newton zugeschrieben, dessen hervorragende Bilder auf seine Kamera zurückgeführt wurden.


Grüße,

Peter
 
Es bleibt nur die Frage, ob es sich bei dem untersuchten Artikel um einen bedauerlichen Einzelfall oder eher um die Regel handelt?
Ich habe G&B häufig gelesen und würde aus meiner Erfahrung die These wagen, dass es sich hierbei um den Regelfall handelt.
Meist wird ständig wiedergekäutem Halbwissen argumentiert und der Erfahrung der Autoren, also Dingen, die sich objektiv nicht oder kaum überprüfen lassen. Einer kritisch technisch-wissenschaftlichen Überprüfung durfte kaum ein Artikel in diesen Zeitschriften gewachsen sein.
Ab und zu lese ich G&B wegen des Unterhaltungswertes und für einen Überblick über den Gitarrenmarkt trotzdem ganz gerne. Nichtsdestotrotz kaufe ich mir die Zeitschrift immer seltener, da mir (zu) oft technische Aussagen die Nackenhaare haben hochstehen lassen. Ich bin zwar kein Fachmann, aber als kritischer Ingenieur merke ich doch schnell was für ein Unsinn da teilweise geschrieben wird.
Vielen Dank für deine Mühe der Analyse :great:
 
Ohne die angesprochenen diskutierten Mängel und Halbwahrheiten in Abrede stellen zu wollen (weils ja stimmt) stellt sich mir die Frage ob denn (ausser den vereinzelten Fachleuten hier) einem Laien dann der Artikel überhaupt noch verständlich wäre? Wollen wir wirklich nur wissentschaftliche Abhandlungen in so einem Magazin lesen oder wär das besser dann bei ELV oder Elektor, etc. aufgehoben? Wobei solche Artikel bei G&B ja noch harmlos sind, kauft euch mal eine dieser HiFi Guru Zeitungen und ihr habt stundenlang zu lachen und zu diskutieren...
 
Es fällt mir leider schon seit längerem immer wieder auf, dass deine postings oberlehrerhaft rüberkommen.
Deshalb lese ich sie in der Regel gar nicht mehr.

Du solltest da mal drüber nachdenken, denn es hat den Anschein, als ob du auf jeden noch so banalen Fehler wartest, um mal wieder so richtig Gas geben zu können. Das ist mir wie gesagt schon mehrmals aufgefallen.

Du beanspruchst für dich immer den totalen Durchblick, den du aber genauso wenig wie jemand anders hast.
Viele deiner in Granit gemeiselten Thesen kann man diskutieren.

Ich kannte den Artikel nicht, habe ihn auch nur überflogen, aber ich finde ihn für einen Gitarristen oder Bassisten völlig in Ordnung. Ein Fernsehtechniker mag das anders sehen, das darf er dann gerne an anderer Stelle posten, z.B. im TV-Forum....
 
Ich kannte den Artikel nicht, habe ihn auch nur überflogen, aber ich finde ihn für einen Gitarristen oder Bassisten völlig in Ordnung. Ein Fernsehtechniker mag das anders sehen, das darf er dann gerne an anderer Stelle posten, z.B. im TV-Forum....
Ich würde dir insoweit zustimmen dass ein typischer Musiker nicht die technischen Hintergründe hat da wirklich was zu verstehen und auch dass man in solchen Zeitschriften davon verschonen kann.

Was mich persönlich aber ärgert ist wenn dann eben nicht darauf verzichtet wird und statt dessen Halbwissen und schlicht Falsches in die Seiten gekotzt wird.


Ich hätte ja gar kein Problem damit wenn der Author schreibt: Das mit dem Pickups ist mir zu hoch, und für euch wahrscheinlich auch, deswegen schreibe ich jetzt in welchen Farben es die Pickups gibt und noch ein wenig über Fenders Historie. Da hätte ja niemand ein Problem mit.
Wenn jemand in einer Zeitschrift veröffentlicht ist das nochmal was anderes als ein Post in einem Forum. Da sind wirklich Leute die verlassen sich darauf dass das wenigstens in den Grundzügen stimmt.
 
Du solltest da mal drüber nachdenken, denn es hat den Anschein, als ob du auf jeden noch so banalen Fehler wartest, um mal wieder so richtig Gas geben zu können. Das ist mir wie gesagt schon mehrmals aufgefallen.

Du beanspruchst für dich immer den totalen Durchblick, den du aber genauso wenig wie jemand anders hast.
Viele deiner in Granit gemeiselten Thesen kann man diskutieren.

Mal ganz im Ernst: Wenn du in einem FACHmagazin einen Artikel liest, gehst du davon aus, dass dieser der Wahrheit entspricht. Zumindest sollte man diesen Anspruch an ein solches Magazin haben. Dass die G&B sowieso vorrangig alte Vorurteile bzw. Herstellerinteressen bedient, ist nichts neues.

Dass aber ein solcher Unsinn verzapft wird, wie hier vom Onkel aufgedeckt ist schlichtweg "Volksverdummung". Und es ist auch nicht für einen Gitarristen/Bassisten in Ordnung, denn seit vielen vielen Jahren hält sich ein Schwachsinn in der Szene, der seinesgleichen sucht. Und dass er sich so lange hält, sieht man auch an deiner Reaktion: Es wird aus fachlich kompetenterer Ecke eingewandt, was physikalisch korrekt ist - und der Gitarrist bleibt dennoch bei seinem Voodoo, weil "Fachfremde" ja doch bitte in ihrer Welt bleiben sollen.

Ich kann den Beitrag nur einmal bewerten, würd's aber wirklich dutzende Male tun - sehr sehr sehr gut gemacht Onkel.
 
Es fällt mir leider schon seit längerem immer wieder auf, dass deine postings oberlehrerhaft rüberkommen.
Deshalb lese ich sie in der Regel gar nicht mehr.

Hallo,
natürlich ist das (tschuldigung Onkel) Oberehrerhaft. Aber es ist korrekt!!
Es geht hier sicherlich auch nicht darum einen einmal falsch benutzten Fachbegriff anzuprangern, sondern aufzuzeigen
was für ein Blödsinn in sogenannten Fachmagazinen als Bare Münze verkauft wird.
Als Fachjournalist sollte man doch über etwas Hintergrundwissen verfügen oder wissen wo man dieses Wissen beziehen kann.
Das benötigte Wissen muss man sich nicht unbedingt anstudieren oder eine Lehre als Fernsehtechniker machen . Ich glaube
das mit den Impedanzen und Induktivitäten kamen bei mir am ende des 2. Lehrjahres. Es hätte also auch eine abgebrochene
Lehre als Fachgrundlage gereicht;) .
Ansonsten einfach mal 20Euro investieren und ein Fachbuch kaufen.(Ein Autor wurde ja schon genannt)
Es sollten sich alle doch im klaren sein, das Sachen wie Sound, Klang oder ein "kalter lebloser Klang" doch immer
mit dem eigenen Geschmack oder der angestrebten Klangvorstellung zusammenhängt.
Ein wichtiger Fakt wird bei Pickup-Tests aber immer vernachlässigt: Wurden die Gitarren und PU´s eigentlich bei
Vollmond oder bei Neumond getestet??????

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hoffe der Artikel regt die Gitarre&Bass dazu an, mal über ihr eigenes Qualitätsverständnis nachzudenken. Dieser ganze Klang-Vodoo-den man unter Hifi-Enthusiasten und auch unter Gitarristen findet wird sich wahrscheinlich nie ausmerzen lassen, aber die Frage bleibt, ob das möglicherweise auch daran liegt, dass er ausgerechnet von manchen selbsternannten "Fachzeitschriften" befeuert wird...!
 

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