Empfehlungen für Kinderklarinette in C?

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galipette
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Hallo :)
Wir möchten für unsere Tochter eine Klarinette in C neu kaufen. Die Lehrerin hat entweder die Uebel 611 oder die Schreiber D10 empfohlen. Preislich macht es keinen Unterschied. Habt ihr einen Tipp / einen Favoriten? Welche wird häufiger gespielt?
Danke!
 
Hallo,
ich kenne die beiden Klarinetten selbst nicht, auch sind C-Klarinetten nicht allzu häufig.
Gerade bei Kindern würde ich aber eher eine andere Vorgehensweise empfehlen, auch deren Hände sind durchaus unterschiedlich.
Ich würde mit dem Kind in ein Fachgeschäft gehen und mal Klarinetten "anprobieren", werden alle Klappen erreicht, ist genügend Kraft in den Finger vorhanden um die längeren Hebel auch zu bedienen etc.
Nach meinen Erfahrungen wird man in einem Fachgeschäft auch beraten.
Soweit ich weiß kann man auch bei thoman einen Termin vereinbaren und vor Ort die in Frage kommenden Instrumente ausprobieren. (So bin ich mal zu einem Saxophon gekommen)
Nicht vergessen auch das Kind zu fragen was ihm gefällt!
Ich wünsche viel Erfolg

Grüße
atrofent
 
@galipette, erst mal Willkommen im Forum!

Diese beiden Modelle sind sehr vergleichbar und sie sind beide empfehlenswert. Wir haben an unserer Musikschule beide Modelle, wobei die C-Klarinetten von Uebel schon älteren Datums sind. Die Klarinetten, die wir in den letzten Jahren neu gekauft haben, waren aber die Modelle von Schreiber, die D12 und als C-Klarinette die D10 - davon haben wir erst letztes Jahr eine neu angeschafft.
Wenn es um den Kauf eines eigenen Instruments geht (Be-Klarinette), erlebe ich schon seit mehreren Jahren, dass es dabei ein Kopf-an Kopf-Rennen zwischen Schreiber und Yamaha gibt. Für eine Uebel-Klarinette hat sich schon länger kein(e) Schüler(in) mehr entschieden, die beim Test vorliegenden Modelle fielen letztlich immer ein wenig gegenüber den Instrumenten von Schreiber und Yamaha ab.
Ich fand auch, dass es bei Schreiber und Yamaha so gut wie keine Streuung gab im Vergleich zu Uebel. Insgesamt waren die Unterschiede aber stets recht gering, wirklich schlecht waren die Uebel-Instrumente nicht. Die Fertigungsqualität ist wirklich sehr hoch bei Schreiber, bei Yamaha und Uebel aber auch.

Daher würde ich auch empfehlen, dass ihr mit eurer Tochter die beiden Instrumente bei einem Fachhändler vergleicht - wenn das für euch vom Aufwand her machbar und ein gutes Geschäft halbwegs in der Nähe ist (in welcher Region wohnt ihr denn, vielleicht kann ich ja etwas empfehlen).

Eine C-Klarinette ist ohnehin eine vorübergehende Anschaffung, irgendwann wachsen die Kids da raus und brauchen eine Be-Klarinette. Da gibt es dann mehr Auswahl und es lohnt sich dann auch, mehr Aufwand beim Vergleichen zu treiben.
Wir haben schon vor etlichen Jahren an der Musikschule angefangen, C-Klarinetten als Leihinstrumente anzuschaffen, als später Schreiber das Modell D12 auf den Markt brachte, haben wir auch diese angeschafft. Denn auch die D12 ist fast immer ein Übergangsinstrument auf dem Weg zur ´normalen´ Be-Klarinette. So braucht bei uns niemand eine C-Klarinette oder eine D12 anzuschaffen, sondern kann mit der Anschaffung einer eigenen Klarinette warten, bis die Be-Klarinette ´passt´.
Da ihr sicher irgendwann die C-Klarinette wieder verkaufen werdet, sollte der absehbare Wertverlust mit in die Überlegungen einbezogen werden. Da ich wie gesagt die Erfahrung gemacht habe, dass die Instrumente von Schreiber sehr beliebt sind, schätze ich den Wertverlust für die Schreiber D10 geringer ein.

Wie alt ist denn eure Tochter?
Ich frage, weil ich für ganz kleine Kinder (Alter 5/6 Jahre) auch die hölzernen C-Klarinetten wie die D10 und 611 oft noch ungünstig finde, weil die Instrumente nun mal ein gewisses Gewicht haben. Da kann zwar ein Klarinettengurt wie der von BG abhelfen (im empfehle immer die Variante mit den elastischen Schnüren), aber bei den ganz Kleinen habe ich sehr gute Erfahrungen mit der federleichten Plastikklarinette von Nuvo gemacht [Nuvo-Klarinette]. Die bieten wir wegen des billigen Preis aber nicht als Leihinstrument an, das lohnt nicht die Miete und den bürokratischen Aufwand der Vermietung. Die kaufen die Eltern selber, wobei die Kids sogar zwischen verschiedenen Farbvarianten aussuchen und ihre Lieblingsfarbe wählen können.
Die Nuvo-Klarinette wird normalerweise mit extra dafür gefertigten (billigen) Kunststoffblättern geblasen und damit lässt sie sich sehr leicht und unproblematisch spielen. Wie gesagt, ideal für die ganz Kleinen.
 
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Hallo,
Danke für deine Infos!
Sie würde im Herbst starten und wird dann im Winter 7.
Wir wohnen in der Nähe von Stuttgart.
Leider hat die Musikschule nur B Klarinetten zum Ausleihen. Aber kaufen ist kein Problem. Da wir alle Musik machen und sie schon länger Blockflöte spielt ist die Motivation sehr groß und wir trauen ihr das zu.
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Oh, zu schnell abgeschickt...
Die nuvo klarinette wäre eventuell eine interessante Alternative. Wobei sie dann ja schon bald 7 wird und natürlich am liebsten eine richtige hätte ;-)
Sie hatte zum Probieren die Schreiber d 10 einer anderen Schülerin in der hand. Ihre Finger haben gerade so gepasst. Sind die tonlöcher bei der uebel genau gleich weit auseinander?
Bei der uebel sind die tonlöcher bei denen keine Ringe sind ja so leicht erhöht. Ist das sinnvoll?
Noch eine Frage an den Experten: Wie überbrückt ihr den Zahnwechsel? Die zukünftige Lehrerin ist total entspannt und meint, mit leichten blättern geht es immer irgendwie, aber im Internet wird ja ständig abgeraten. Was sind deine Erfahrungen? Aller Wahrscheinlichkeit nach, ist der zahnwechsel aber bis Herbst eh durch...
LG
 
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Bei der uebel sind die tonlöcher bei denen keine Ringe sind ja so leicht erhöht. Ist das sinnvoll?
Das ist bei unseren älteren Uebel C-Klarinetten noch nicht so und die neueren Modelle mit dieser Erhöhung hatte ich noch nicht in der Hand. Uebel wird sich auf jeden Fall etwas dabei gedacht haben und womöglich ist diese Erhöhung ergonomisch etwas günstiger als die übliche glatte Ausführung. Ob sich das für deine Tochter in der Praxis auch besser anfühlt oder ob es nur ein gut gedachtes Detail ist (jedenfalls für sie), müsste sie auch austesten.

Die zukünftige Lehrerin ist total entspannt und meint, mit leichten blättern geht es immer irgendwie, aber im Internet wird ja ständig abgeraten. Was sind deine Erfahrungen?
Dem kann ich zustimmen, mit leichten Blättern (die normalerweise ohnehin Standard sind für die so jungen AnfängerInnen) lässt sich das gut kompensieren. Mit der Nuvo hatte ich diesbezüglich noch keine Probleme beobachten können, zumal sie sich wie gesagt sowieso ganz leicht bläst. Aber auch mit den normalen Holzblättern gibt es normalerweise keine Probleme wenn sie ausreichend leicht sind.

Allerdings gibt es Kinder bei denen die Zahnwechsel an sich ganz ´easy´ verlaufen und schnell vonstatten gehen. Diese Kinder haben dann auch mit der Klarinette in diesem Moment keine Probleme. Es gibt aber auch Kinder, bei denen die Zahnwechsel unangenehmer ablaufen, manchmal auch schmerzhaft. Da kann es dann schon mal passieren, dass die eine oder andere Stunde ausfallen muss, weil sie gerade Schmerzen im Kiefer-/Zahnbereich haben. Das geht meiner Erfahrung nach aber meist schnell vorbei und dann können sie wieder unbeschwert spielen.
Alles in allem kann ich über die Jahrzehnte die ich schon unterrichte nur von ganz, ganz wenigen Zahnproblemen berichten die für das Klarinettenspiel störend waren, es waren wirklich nur ganz seltene Ausnahmen. Auch bei festen Zahnspangen. Praktisch alle meine Schülerinnen und Schüler die in dem Zeitraum wo sie Klarinetten- oder Saxophonunterricht hatten eine Zahnspange bekamen, konnten damit nahezu ohne jede Behinderung weiter üben und spielen.
 
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die neuen Übel mit den Erhöhungen hatte ich jetzt auf der "akustika" Messe in Nürnberg in der Hand, sie fühlen sich schon etwas anders an, ob das nun besser ist? Schwer zu sagen. Wie schon in meinem ersten post geschrieben, wenn irgendwie möglich in ein Fachgeschäft gehen und ausprobieren.
Wir haben im Verein eine "LeBlanc" C-Klarinette zum ausleihen, allerdings wurde das bisher wenig genutzt, wobei die Jüngsten bisher alle schon 8 Jahre waren und eigentlich ausreichend große Finger hatten, Problem waren eher die langen Hebel für den linken kleinen Finger - aber alles überschaubar und nicht besonders schwerwiegend.

Eine Nuvo hatte ich zur "Ansicht und Ausprobieren" im letzten Jahr für 4 Wochen ausgeliehen. Ja, interessant, alle 6 jungen Klarinettisten (m/w) haben sie ausprobiert, wollten doch lieber "echte" Klarinetten.

Zähne: kann ich nur bestätigen was "LoboMix" sagt, es war mehr oder weniger Mutter oder Vater die da gewisse Bedenken hatten, wir haben das Glück einen Zahnarzt als Trompeter in unseren Reihen zu haben, da waren die Bedenken schnell ausgeräumt. Auch wenn mal 1 -2 Proben ausfallen - absolut nicht schlimm. Wenn es dann gelegentlich mal quiescht ....

Im letzen Jahr kam eine 9-jähriger neu dazu, ausgestattet mit einer Es-Klarinette - im Internetshop gekauft, weil sie schön klein war und daher gut für Kinderhände. Meine Meinung: absolut untauglich!!!

Ansonsten kann ich "LoboMix" nur zustimmen.

Grüße
atrofent
 
vielleicht eine mögliche Adresse:


Grüße
atrofent
 
Super, vielen Dank für eure ausführlichen Antworten und Ideen!!
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Dass Es Klarinetten keine Kinderinstrumente sind, hab ich auch schon öfters gelesen. Warum eigentlich nicht? Wegen des kleineren Mundstück? Die Griffe sind doch dank transponierendem Instrument gleich. Und eine es klarinette könnte man vielleicht später noch mal für ausgefallene Literatur nutzen ;-)
Die es klaris sind aber halt gleich für Erwachsene gebaut und entsprechend schwer, oder? Und je kleiner desto wackeliger die Intonation?
Ich hatte mal Oberschüler mit den kleinen Kinderoboen in F ganz ohne Klappen. Spaß hat das gemacht, aber für die Ohren war es eine Zumutung. Das liegt bei oben aber auch an anderen Dingen;-)
Vermutlich gibt es noch mehr Gründe? :)
 
Die es klaris sind aber halt gleich für Erwachsene gebaut und entsprechend schwer, oder?
Wenn ich von jenseits des Tellerrands und etwas ketzerisch argumentieren darf: das Lieblingsinstrument muss nicht unbedingt das erste Instrument sein, auf dem man eine Musikausbildung erhält.
Meine Nichte verblüffte mich in ihrem Vorschulalter damit, dass sie spontan einen (für Anfänger) passablen Ton auf meiner Trompete erzeugen konnte. Eine derart frühe Ausbildung wäre auf der Trompete dennoch unsinnig, anders als z.B. Singen (Kinderchor) oder Klavierunterricht, ggf. zunächst auf einem Digitalpiano.
Wenn die körperliche Entwicklung für das Instrument weit genug und das Interesse immer noch vorhanden ist, dann ergibt sich damit auch der richtige Zeitpunkt. Wurde die Musikalität bis dahin gefördert und ist deshalb z.B. die allgemeine Musiklehre keine Baustelle mehr - um so besser - die objektiv wenigen Jahre wurden dann m.E,. gut genutzt.

Gruß Claus
 
Dass eine Es-Klarinette für Anfänger nicht geeignet sei, lässt sich so pauschal nicht sagen.

Kurioserweise habe ich selber auf einer Es-Klarinette angefangen :giggle: . Das hatte aber nichts mit meiner Körper- oder Handgröße zu tun, tatsächlich habe ich erst ziemlich spät mit der Klarinette angefangen, da war meine Größe kein Thema. Letztlich war es der pure Zufall. Als ich 13 war, wurde bei uns im Ort ein Blasorchester gegründet. Ich wollte gerne da mitmachen (einige Vorkenntnisse z.B. in Notenlesen hatte ich von einem schon etwas zurück liegenden Klavierunterricht), aber die wenigen verfügbaren Leihklarinetten (Be) waren schon vergeben. Zu Hause lag als Erbstück eine alte Es-Klarinette herum, die gehörte ursprünglich meinem Urgroßvater (der damals schon lange tot war). Er spielte als Amateur-Unterhaltungsmusiker in seinem Dorf und Umgebung gerne mit Geige, Posaune und eben auch ab und zu mit dieser Es-Klarinette. Das Instrument stammt aus der Werkstatt Mollenhauer ("Cassel") und ich datiere es auf ca. 1890, mit einer ganz einfachen Mechanik im deutschen System.
Da bekam ich, im Gegensatz zu meinem Vater, der es auch mal versucht hatte, Töne raus und so durfte ich beim Blasorchester damit einsteigen.
Beim Blasorchester gab es rudimentären Unterricht im Rahmen von Holzbläser-/Klarinetten-Satzproben.

Richtigen Klarinettenunterricht nebst einer eigenen Be-Klarinette bekam ich erst später, mit etwa 15 1/2. Im Blasorchester habe ich aber zum Alt-Sax gewechselt, man bat mich darum, weil es mittlerweile genug Klarinetten, aber kaum Saxophone dort gab. Und den Mittenbereich aufzufüllen war dem Leiter dann das Saxophon wichtiger als mit der ja immer leicht grellen Es-Klarinette noch oben etwas drauf zu setzen. Da gaben die Querflöten in der hohen Lage schon genug her.

Grundsätzlich wäre es also schon möglich, mit einer Es-Klarinette einzusteigen. Aber trotz meiner eigenen grundsätzlich guten Erfahrungen würde ich das auch nicht empfehlen wollen. Der Klang ist ziemlich grell, viel heller als die auch schon etwas derb klingende C-Klarinette und natürlich der voll und rund klingenden Be-Klarinette.
Zudem sollten gerade die Instrumente für Beginner von guter Qualität sein (meine alte Mollenhauer war zwar damals schon eine ´alte Gurke´ und etwas abgespielt, aber die Ansprache war immer noch gut), und eine qualitativ gute Es-Klarinette kostet genauso viel wie eine gute Be-Klarinette.
Außer in großen Blasorchestern, die mit der Es-Klarinette auf einen schon vollen und runden Sound oben noch etwas Glanz drauf setzen können, wird man ansonsten nirgendwo ohne weiteres mit der Es-Klarinette gut ankommen, sie integriert sich klanglich zu schlecht und es gibt für Schulensembles praktisch keine Stimmen und damit auch keinen Bedarf für sie.

Da es heute wirklich sehr gute C-Klarinetten und wie schon erwähnt es für die ganz Kleinen sogar mit der Nuvo-C-Klarinette eine simple aber brauchbare Alternative gibt, sehe ich kein Argument das noch irgendwie für eine Es-Klarinette am Anfang spricht.

Vielleicht hatten ja deine schlechten Erfahrungen, @atrofent, mit der Es-Klarinette "aus dem Internetshop" vornehmlich damit zu tun, dass diese von schlechter Qualität war?
Meiner Erfahrung nach sind es vor allem die "Billigheimer"-Instrumente, die vor allem Anfängern das Leben schwer machen (als Fortgeschrittener oder gar Profi nimmt man die erst gar nicht in die Hand). Fast immer sind absolut grottenschlechte Mundstücke dabei, die Ansprache und die Intonation sind eher selten o.k. und sowieso sind diese billigen Instrumente nie besser als nur "o.k.". Und ausgerechnet auf einer schlechten Es-Klarinette anzufangen stelle ich mich definitiv als Horror vor.

Was die Qualität der Uebel- und Schreiber C-Klarinetten angeht, so liegen die meilenweit über diesen Billigheimern (Preissegment bis ca. 5-600,- €), sie sind ja auch rund doppelt so teuer, auch deren Mundstücke sind prima. Diese Instrumente legen Anfängern auf keinen Fall Steine in den Weg, und anders als bei der Es-Klarinette lassen sie sich auch ganz gut in Anfänger-Ensembles integrieren, passende C-Stimmen sind auch einfacher verfügbar. Auch klanglich integrieren sie sich völlig ausreichend in den Anfänger-Ensembles.
 
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Ich melde mich noch mal mit einer ganz aktuellen Ergänzung zum Thema. Vor einigen Wochen hat eine junge Schülerin von mir von der Nuvo auf eine C-Klarinette aus Holz gewechselt. Ich habe ihr aus unserem Leihklarinetten-Fundus eine relativ neue von Schreiber gegeben. Unsere Uebel C-Klarinetten sind ja schon recht betagt und ich dachte, ich gebe ihr eines der schönen neuen Instrumente wo auch noch die Etuis wie neu aussehen.
Fast zeitgleich hat auch ein anderer junger Schüler von mir von der Nuvo auf eine Schreiber C-Klarinette gewechselt. Während der Junge praktisch keinerlei Probleme bei der Umstellung hatte, tat sich das Mädchen die ganze Zeit schwer, ganz besonders mit den tiefen Tönen ab A0 und vor allem G0/F0.
Da die Umstellung schon mal ein paar Wochen dauern kann, es sind ja auch F1/Fis1 anders zu greifen was manche erst einmal ein wenig verwirrt, habe ich der Sache anfänglich keine große Bedeutung beigemessen. Da sich ihre Probleme aber nur sehr langsam bessern wollten und die tiefen Töne einfach unsicher blieben, habe ich zuletzt noch mal ganz genau hingesehen.
Und dabei ist mir aufgefallen, dass wohl aufgrund der Größe der Fingerkuppe ihres rechten Mittelfingers (keine anatomische Besonderheit, ihre Finger sind generell etwas schlanker als die des Jungen) und des Aufsetzwinkels (im Prinzip auch alles im üblichen Rahmen) auf dem Instrument der obere der beiden Ringe am Unterstück nicht immer ganz unten ankommt. Damit schließt sich die mit diesem Ring bediente Seitenklappe der Gabel-Bb/F-Mechanik nicht komplett - und die Töne ab A0 sprechen deshalb nur schlecht oder gar nicht an.

Ich habe dann nochmal im Instrumentenlager nachgesehen und fand dort noch eine Uebel C-Klarinette. Die Uebel hat zwar auch am Unterstück zwei Ringe, aber die wirken zusammen auf ein nur kleines Korrektur-Tonloch, die Uebel hat keine Gabel-Bb/F-Mechanik.
Und siehe da, prompt waren die Probleme mit den tiefen Tönen bei dem Mädchen verschwunden, jedenfalls fast. Wir hatten nur noch kurz Zeit um die Uebel mal zu testen, da die Unterrichtsstunde schon fast zu Ende war. Ich habe ihr dann die Uebel mit nach Hause gegeben, so kann sie sie ganz in Ruhe weiter testen.

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es mit der Schreiber C-Klarinette Probleme geben könnte, denn im Grunde ist sie ein Top-Instrument. Aber man lernt eben nie aus, und irgendwann kommt doch mal ein ganz spezieller Fall und eine spezielle, individuelle Situation die vorher auch in vielen Jahren noch nie aufgetreten ist.
 
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Verrückt, wir hatten genau die gleiche Erfahrung, als wir letzte Woche im Instrumentengeschäft waren, um die Schreiber D10 auszuprobieren. Meine Tochter hatte Schwierigkeiten, den Mittelfinger der rechten Hand überhaupt so fest auf die Ringklappe zu drücken, dass die tiefen Töne sauber kommen konnten. Es war ein einziger Kampf. Der Verkäufer meinte leicht zickig, dass das so sein müsste und die Klarinette von Schreiber einfach besser wäre, deshalb hätten sie die Uebel 611 nicht da - ohne genauere Gründe zu nennen. Wir haben dann woanders die Uebel Klarinette gekauft mit der meine Tochter deutlich besser zurecht kommt. Ich dachte schon, es liegt an ihr :) jetzt flutschen die tiefen Töne!
 
Grund: Grammatik...
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Ja, wirklich verrückt. Aber sehr interessant, dass ihr dieselbe Erfahrung gemacht hattet.
Da hat sich Schreiber womöglich "ein Ei gelegt" mit der Gabel-F-Mechanik. Die ist an sich zwar schon ein Qualitätsmerkmal weil damit das Gabel-Be0 und Gabel-F2 etwas sauberer klingen. Es geht aber auch ohne wie die Uebel zeigt. Und für die Kids im betreffenden Alter ist der im Grunde nur minimale klangliche Unterschied absolut irrelevant. Wichtiger ist, dass sich die Töne sicher anspielen lassen.
In der Praxis haben aber wohl nur wenige Kinder dieses Problem. Die anderen Kids, denen ich bisher die Schreiber gegeben hatte, hatten dieses Problem nicht.
Aber ab jetzt werde ich das im Auge behalten.
 

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