ESP LTD TL 6 / Akustik-Gitarre für Les-Paul-Menschen???

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Hallihallo liebes Board!

Ich bin Dank eines Videos von Metallica wieder einmal am GAS-Zug und liebäugle mit einer Westerngitarre. Ich spiele zwar selber (Alternative) Rock, aber der Akustikset als Gigvariante schwebt immer wieder um uns herum. Und mit digitalen Akustikprofilen eine E-Gitarre zu verwenden, dass finde ich selber ja schon schräg - auch wenn es für mich tatsächlich eine Alternative ist.

Lange Rede kurzer Sinn. Was haltet ihr von der ESP Ltd TL 6? Die schaut nämlich so aus, als ob sie auf Grund ihrer Bauart mir als Les Paul Mensch entgegen kommen könnte.

Oder kennt ihr Alternativen?

Anmerkung: Ich hatte ja schon einmal eine „Westerngitarre“, nämlich die A6 Ultra von Godin. Diese ist ihrer Bauart entsprechend aber sehr nahe an einer Telecaster – und ich kam mit der Mensur so überhaupt gar nicht klar und daher musste sie leider wieder gehen.

P.S.: Den Thread zu den Unterschieden zwischen E- und A-Gitarren habe ich bereits gelesen und verstanden.

GLG

Der Fragebogen:
(1) Wie hoch ist das (eingeplante) Budget? .... bis zu 1.000 EUR, gerne weniger (Hausbau steht an ;-)
(2) Soll es eine Westerngitarre, Klassische Gitarre, 12-String, oder sonstiges sein? ... Westerngitarre! Eine Nylongitarre ist mit der Yamaha NTX1200R NAT vorhanden.
(3) Welche Arten des Kaufs kommen in Frage? Neukauf, Gebrauchtkauf? ... egal, bin für alles offen, eher neu und Online.
(4) Wo setzt du das Instrument primär ein (Zu Hause, Bühne, Studio?) und wie groß ist deine Erfahrung? ... Erfahrung ist eher gering. Einsatzort soll idealerweise auch das Studio sein, Bühnen sowieso. Zu Hause Ja, Lagerfeuer kann ich hingegen zu 99,99 % ausschliessen.
(5) Suchst du eine Gitarre für einen bestimmten Stil ? ... Nein
(6) Welche Korpustypen / Korpusgrößen kommen für dich in Frage? ... ich tue mir mit großen Korpusgrössen aber auch mit langen Mensuren schwer. Daher je kleiner desto besser.
(7) Welche Sattelbreite würdest du bevorzugen? Gibt es Vorlieben zu Halsdicke oder -form? ... Nein
(8) Welche Features sind dir besonders wichtig? ... Tonabnehmer JA, der Rest ist nicht so wichtig
(9) Hast du Wünsche bezüglich der Holzsorten? ... Nein
 
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Ist anscheinend tatsächlich als stromloses Pendant zur LP konzipiert.
 
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Sorry @noslash, beide ausgeguckten Gitarren gefallen mir anhand der Beispiele nicht so besonders. Die ESP klingt total dünn und wie mit dem EQ gequält, die Godin insgesamt zu dunkel und der Piezo bescheiden.

Alternativen?
Ich habe seit 25 Jahren eine Takamine NP25C (massive Zederndecke, laminierte Seiten und Boden) und würde so eine auch wieder kaufen.
Die Takamine ist sicher nichts besonderes, ich schätze sie als Arbeitspferd. Angenehme Korpusgröße, unangestrengt spiel- & hörbar, eingebauter Tonabnehmer samt Klangregelung und Reparaturen brauchte sie auch noch nie.

Mit einem Budget von 1.000 Euro kommt man ungefähr schon hin, meine hat 1996 rund 1.700 DM gekostet, soweit ich mich erinnere.

Gruß Claus
 
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Beides sind im Grunde keine wirklichen "Akustikgitarren".
Beide Gitarren kann man rein akustisch eigentlich nicht spielen, weil da einfach kein Sound rauskommt. (bauartbedingt)
Im Grunde sind das E-Gitarren im "Thinline"-Stil, also mit weiter ausgehöltem Korpus und einem (besseren) Piezo als Haupt-Tonabnehmer.

Wenn dir so etwas vorschwebt, sind beide Gitarren sicherlich akzeptabel. Immer eine vorhandene Verstärkung vorausgesetzt.
Ich kann die Dinger auf einer Bühne durchaus sehen. Als Akustikgitarrist würde ich aber eher müde lächeln, wenn jemand sagt "jetzt kommt der Akustik-Teil" und dann so eine Gitarre rauskramt.
Im Studio würde ich auch sagen, dass es für Akustik-Klang da deutlich bessere Alternativen gibt. (z.B. alles was einen Korpus mit mehr als 5cm Tiefe hat)
Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass du damit glücklich wirst.
Insbesondere, wenn du viel Wert auf die Mensur etc legst.
"Echte" Westerngitarren lassen sich einfach viel schwerer bespielen. Wenn für dich ein dicker Korpus und dicker, langer Hals keine Option ist bleibt auch nicht mehr so viel übrig ;-)
 
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Servus,

da möchte ich mich den Aussagen meiner Vorschreiber anschließen. Aber hier habe ich zufällig noch eine günstige Alternative gefunden. Bleiben ein paar Euro für Dachziegel übrig.

Harley Benton Custom Line Nashville-Steel


Vielleicht besteht ja Interesse, und wenn es nur zu Testzwecken ist, auch gut. Ich hatte sie einmal in der Hand. Für mich als reinen Akustiker ist sie nichts, für deine Zwecke?

Gruß hermanson
 
Die HB hat allerdings die im akustischen Bereich übliche Mensur, die für den TE nicht so interessant sein könnte...
 
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Absolut richtig, aber Mensur ist nicht alles.

Die zweite Frage des TE lautete:"Oder kennt ihr Alternativen (zur ESP)?" Für mich ist es eine.


Daher je kleiner desto besser

Schließt die lange Mensur nicht kategorisch aus.
 
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Die HB hat allerdings die im akustischen Bereich übliche Mensur,
Von "im akustischen Bereich üblich" würde ich allerdings nicht reden.
Eine Martin Dread ist tatsächlich fast so lang wie eine Strat, eine Gibson Round Sholder oder Epi Hummingbird aber auch nur so lang wie eine Paula.
Es gibt da die gleichen Längenunterschiede bei der Mensur wie bei E-Gitarren.

Wenn den TE nicht auch die dickeren Saiten etc. bei einer Western stören, dann finden sich auch Modelle mit kürzerer Mensur.
 
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Vielen Dank für die ersten Antworten... ich seh schon, von diesem "Quick Win" kann ich mich gedanklich wieder verabschieden.
 
Bin hier bei Disgracer - das sind alles keine wirklichen Akustikgitarren. Habe meine Zweifel, dass da der Klang sehr viel anders oder gar besser wird, als über eine clean gespielte E oder über eine A-Simulation.
Würde empfehlen, die Öffnung der Geschäfte abzuwarten und dann mal anspielen zu gehen. Vlt kommt ja doch eine richtige A in Frage mit einem guten TA-System (z.Bsp. v Baggs, ist ggf auch nachrüstbar).
Und dabei immer beachten, das sich eine A nicht wie eine E spielen lässt...
 
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Naja, wenn ich letztendlich im Vergleich mit einer Akustiksimulation besser fahre, wäre das dann ja rausgeschmissenes Geld...

Aber durchs Schreiben und Nachdenken habe ich mich ja an meine Yamaha NTX1200 Nylon erinnert... Die gefällt mir vom Spielgefühl ja eigentlich sehr gut...
Vielleicht ist ja ne Yamaha-Western des Rätsels Lösung....
https://www.thomann.de/at/yamaha_apx1200_nt.htm
 
Kings of Floyd haben mit sowas ähnlichem gespielt (der rechte Gitarrist im Bild: Mark Gillespie)

Ich war bei dem Konzert dabei (meine Frau ist sogar mit im Bild im Trailor:D)
Diese Akustik klang absolut Top, selbst als E-Gitarre. Ich weiß aber nicht was es für ein Modell das war.
Da steht was von Gibson drauf ... aber welche?
 
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Da steht was von Gibson drauf ... aber welche?
Es ist eine Chet Atkins SST: https://www.bigfoot-guitars.de/portfolio-items/1994-gibson-chet-atkins-sst/

Im Grunde ist das eine E-Gitarre mit Piezo. Das ist bühnentauglich und klingt okay.
Es ist aber absolut nicht vergleichbar mit einer echten Akustik-Gitarre mit einem vernünftigen Tonabnehmer/(internem)Mikro(-Kombination).
Man kann einen solchen Sound im Grunde mit quasi jeder E-Gitarre (vllt am besten einer Thinline oder anderen Hollow-Gitarre) hinbekommen, wenn man da einen Piezo nachrüstet.
Z.B. sowas hier: https://lrbaggs.de/pickups/electric-guitar-acoustic-pickup

(Und ich möchte nicht böse sein, aber den Sound aus dem Video kriege ich auch sehr ähnlich einfach mit meiner E-Gitarre aus nem Single Coil, wenn man mit nem dünnen harten Plektrum spielt und nen bischen am EQ dreht. Das soll nicht heißen, dass es nicht ein schöner Sound ist, aber es ist halt meilenweit weg von Sounds wie diesem: )
 
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Ja natürlich von diesem Sound schon.
.... und ein fantastischer Gitarrenvirtuose der Kollege Emmanuel
 
(8) Welche Features sind dir besonders wichtig? ... Tonabnehmer JA, der Rest ist nicht so wichtig
Wie ist es denn mit einem Cutaway? Möchtest du in die oberen Bünde?

Aus Erfahrung kann ich zwei Gitarren beisteuern, beide deutlich unter deinem Budget und auch nicht allzu groß.

Zum einen die Cort Luce L300:

https://www.musikhaus-korn.de/de/cort-luce-l300vf-westerngitarre/pd/186799

Kleiner Korpus ohne Cuaway, Halsbreite 45 mm, Fender-Mensur. Habe ich oft zu Hause unverstärkt und in die PA eingestöpselt im Proberaum gespielt. Für eine so kleine Gitarre hat sie unverstärkt ordentlich Bumms. Kleiner Nachteil für mich (trotzdem eine sehr gute Gitarre!) - Hals könnte etwas schmaler sein fürs Strumming, und Cutaway fehlt fürs Picking.

Zum anderen die Art&Lutherie Legacy:

https://www.musikhaus-korn.de/de/westerngitarren/cd/921?page=1&pagesize=24&sort=3&direction=1&style=1&f1=2$50&f2=1$6:53&f3=1$7:14&f4=1$20:172

Kleiner Korpus wahlweise mit oder ohne Cutaway, Halsbreite 43,7 mm, Gibson-Mensur. Der Tonabnehmer scheint mir etwas besser als der der Cort zu sein. Nachteil für meinen Geschmack: unverstärkt beim Strumming nicht so kräftig wie die Cort (aber das ist bekanntlich Geschmackssache).

Zur Frage Cutaway: Wenn man nur Akkorde strummen möchte und in den unteren Bünden bleibt, dann braucht man keins. Aber gerade als E-Gitarrist, der gern mal Sachen unplugged spielen will, die er sonst auf der E-Gitarre umsetzt, ist ein Cutaway für mich für diese Art Studiogitarre mittlerweile Pflicht.
 
Wenn den TE nicht auch die dickeren Saiten etc. bei einer Western stören, dann finden sich auch Modelle mit kürzerer Mensur.
Noch ein Nachtrag von mir. Die vorgeschlagene A&L Legacy hat die kürzere Mensur, die sich der Frager wünscht.

Zut Saitenstärke:

Die Cort kenne ich sehr gut, sie lässt sich definitiv mit 11er Saiten gut bespielen, ohne dass der Klang merklich abfällt (da kenne ich auch andere Beispiele).

Die A&L 6-Saiter hatte ich schon lange nicht mehr in der Hand, habe aktuell nur die entsprechende 12-Saiter zu Hause. Aber auch hier würde ich glauben, dass 11er Saiten sehr gut gehen. Insbesondere, wenn die Gitarre im Proberaum oder auf der Bühne verstärkt werden soll.

Aber eine Umstellung wird es definitiv bleiben. Es lässt sich nicht alles genauso wie auf der E-Gitarre spielen. Dafür hat die Westerngitarre andere Stärken, die man gezielt ausnutzen kann ("knalligerer" Klang für den Rhythmus zum Beispiel). Ich würde den Frager schon ermuntern, es zu versuchen. Auch wir haben das eine oder andere Metalstück auf der Westerngitarre gespielt. aber dazu musste ich die Stücke umschreiben und neu arrangieren, einfach die andere Gitarre nehmen und Losspielen geht i.d.R. nicht. Ibs. Bendings auf der umwickelten G-Saite gehen irgendwas unendlich schwer bis gar nicht. Da muss man sich was anderes einfallen lassen (Lage wechseln oder Slides nutzen).

Das Ergebnis hat mich jedoch überzeugt. :)

Ob es andere auch überzeugt, bleibt dann abzuwarten... Aber zumindest am Lagerfeuer was von Hammerfall auf der Western zu spielen, kam gut an (was möglicherweise dem Überraschungseffekt geschuldet war).
 
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Das man auf ner Western anders spielen muss, ist mir schon bewusst. ;-)
Aber ich nehm mit, alles ist möglich und nix ist fix. :-D
Ich werde daher wohl ne Pilgerfahrt zu einem Geschäft machen "müssen".... ;-)
 

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