Eure Erfahrungen beim ersten Vorspielen bei einer Band (und meine)

ich hatte bei meiner band kein vorspielen. Da mein bruder basser in der band ist, war es irgendwie selbstverständlich, dass ich in der band mitmachen werde. Ich wurde irgendwann gefragt, wann ich endlich zu den proben komme und wann die band mir helfen soll, mein amp zu transportieren. :D
 
Ich habe zwar selbst nie bei einer Band "vorgespielt" aber wir haben sowohl schon Drummer als auch Bassisten zum "Vorspielen" da gehabt.

Und bei beidem haben wir am Ende keinen von den "Bewerbern" genommen sondern am Ende einen bekannten/befreundeten Musiker, der von sich aus irgendwann ankam und sagte, er hätte Bock drauf, den Posten zu übernehmen und bei denen wir wussten dass es menschlich, technisch und musikalisch passt.

Also habe auch nur schlechte Erfahrungen mit dem "Casten von Fremden" gemacht.
 
Also habe auch nur schlechte Erfahrungen mit dem "Casten von Fremden" gemacht.
Da sollte man aber etwas differenzieren. Im Amateurbereich ist es nicht unwahrscheinlich und unüblich, dass man auf Kollegen "zurückgreift", die man (von gemeinsamen Gigs, vom Proberaum nebenan, oder woher auch immer) kennt. Das bietet sich förmlich an. Mit denen vorher (und vorallendingen nachher ;)) "einen Trinken" zu gehen, fällt auch leichter, als mit jemanden, den man vorher noch nie gesehen hat.
Bei professioneller arbeitenden Bands, sieht es da schon etwas anders aus. Die Zeit hätte man gar nicht, um mit allen Bewerbern erst einmal warm zu werden. Da gibt es Vorgaben, was gespielt wird und danach wird entschieden. Manchmal sofort, meist aber wenn alle Bewerber sich präsentiert haben. Sowohl bei den Amateuren, als auch bei den Profis kann man auf die faire Weise regeln. Was i.d.R. auch der Fall ist. Aber es gibt bei beiden natürlich immer Bands, die über´s Ziel hinausschießen. Ärgerlich für alle Betroffenen. Meist geht dabei viel Zeit verloren. Z.B. dadurch, dass man sich vergeblich auf die Stücke vorbereiten musste, oder die Bewerber einfach nicht erschienen sind usw.

Bei Musicals etc gibt es immer Vorspiele. Da geht auch niemand vorher oder nachher mit einem einen Trinken ;) Das sind die einzigen Vorspiele, die ich bisher gemacht habe. Das ist auch schon eine ganz besondere Situation. Da sitzen immer Leute, die einem auf die Finger schauen. Und damit kommt nicht jeder gleich gut zurecht.
Ansonsten habe ich bis jetzt bei keiner Band vorgespielt (spiele aber in einigen :)) Habe aber jede Menge Vorspiele und Castings miterleben dürfen und müssen. Und da war echt alles dabei. Von wirklich schon mitleidserregenden Dilletanten (die Zeit und Nerven kosten), bishin zu unglaublichen Rohdiamanten. Manchmal hab ich mich gefragt, woher die Leute den Mut und das Selbstbewusstsein nehmen vorzuspielen und machmal fragt man sich warum man von anderen (wirklich guten) Leuten vorher noch nie was gehört hat.

Besonders in Erinnerung ist mir u.a. ein Drumcasting geblieben. In einer Band, in der ich spiele, wird viel mit Subs gearbeitet. Es gibt aber eine klare Ansage welche Mindestanforderungen der Sub zu erfüllen hat. Die Ansprüche sind da sehr hoch. Und nicht zuletzt aus diesem Grund funktioniert diese Band auch trotz der Subs. Drummer zu testen ist immer etwas schwieriger. Meist bestehen die Jungs und Mädels - was absolut nachvollziebar ist - darauf ihr eigenes Set zu benutzen. Um Zeit zu sparen luden wir eine zeitlang immer nur einen Drummer zur Proobe ein, der dann sein Set neben dem von unserem Drummer aufstellen konnte. Bei besagtem Vorspiel kam der Bewerber mit einem sehr großen Auto vorgefahren und bat uns "eben mitanzupacken". Was man natürlich auch tut. Allerdings bekam, nachdem die Kofferraumtür aufgmacht wurde, die anfängliche Hilfsbereitschaft einen Knacks. Ein Riesensetup! Wie sich später rausstellte, dass von Simon Phillips. Ob er nicht über das Set von unserem Drummer spielen könnte, war die naheliegende Frage. Nein, er würde lieber mit dem spielen was er kennt. Der Aufbau würde auch nicht lange dauern. Tja, und dann baute der Kollge auf. Das dauerte! Wir probten unterdessen und beobachteten, wie der Kollege emsig bemüht sein Set aufbaute. Ich weiß nicht mehr, wie lange es dauerte (mindestens eine Ewigkeit ;)), aber dann war er fertig. So, dachten wir, dann können wir ja mal loslegen. Pustekuchen! Der Mann musste sich erst einmal umziehen. Und kam als Simon Phillips-Clon (mit Stirnband und allem drum (<-haha) und dran) wieder. Einen Moment lang dachten wir auch, da steht Simon Phillips himself. Aber dafür sprach der Kerl sehr gut deutsch. Nun, und schon ging es los. Wir fingen mit einer etwas leichteren Nummer an (ohne komplizierte Breaks etc), um das Timing zu checken. Ich selbst bin was Timing angeht schon sehr sensibel, aber unser Bassmann kann Drummer mit einem schlechten Timing nicht leiden (um es mal vorsichtig auszudrücken). Bei dem Kollegen schwankte es. Nicht arg, aber spürbar. Er war aber auch sichtlich sehr nervös. Also nächste Nummer. Direkt am Anfang ein Wirbel, dabei schoß er im wahrsten Sinne des Wortes über´s Ziel hinaus und haute den Notenständer um. Es war ersichtlich, dass das was da auf dem Boden lag nicht mal eben schnell wieder zu ordnen war. Unser Drummer gab ihm seine Noten und schlug eine weitere Nummer vor. Etwas komplizierter mit einem Tempowechsel. Wir wissen nicht wie, aber er hat es geschafft, diese Nummer in einem Tempo durchzuspielen.
Mir tat der Kollege echt leid. Offensichtlich (und das konnte man schon hören), war er ansich kein schlechter Drummer, aber ich glaube, auch er selbst hat gespürt, dass die Sache einfach nicht rund lief. Während einer Raucherpuase nahm mich der Bassist zur Seite und meinte, dass er auf keinen Fall mit dem Kollegen würde spielen wollen. Er brauchte mir nicht zu sagen warum. Wir haben dann anschließend mit dem Kollegen gesprochen und es ihm auch sofort gesagt, nicht zuletzt auch aus dem Grund, weil der Mann sein ganzes Set auch wieder zusammenpacken musste.

Ich hönnte noch viele von solchen Situationen schildern, aber ich will den Rahmen hier auch nicht sprengen. (Vielleicht mal später die eine, oder andere Begebenheit :))
Auf eines wollte ich aber noch hinweisen. Der erste Eindruck, den man voneinander hat, kann mit eintscheidend sein. Das ist letztendlich nichts anderes, als wenn man sich für einen Job bewirbt. Wenn jemand reinkommt, sein Equipment aufbaut und es anschließend nicht im Griff hat (weil es pfeift, brummt oder nicht richtig funktioniert), kann eigentlich sofort schon nachhause gehen. Leute, die angetrunken zum Vorspiel erscheinen, haben auch keine große Chance usw
Deswegen: Seid fair zueinander und geht respektvoll miteinander um :)
 
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Hahahaha, jetzt weiss ich, warum unser Drummer das größte, umfangreichste Equiment hat, damit wir es nicht mehr raustragen - er hat natürlich mehrere Sets, um es sich nicht zu verscherzen.
 
oft haperts auch schon an der Geheimniskrämerei, es ist doch klar, wenn ich einen Musiker suche, daß sich mehrere melden und einige davon zum Vorspiel kommen - das sollte jeder Bewerber wissen!
Klare Ansage, es gibt x Bewerber, dazu brauchen wir y Tage/Wochen, Entscheidung bis spätestens z.

Und es fehlt am Mut, einem Bewerber, der gar nie nicht in Frage kommt, das auch sofort zu sagen - auch hier klare Ansagen, damit kommt man am besten voran. Daß sich der eine oder andere Bewerber damit auf den Schwanz getreten fühlt, ist das kleinere Übel. Ebenso am Ende, klare Absagen, so schnell wie möglich.

Und ganz oft ist Selbstüberschätzung im Spiel, bei den Bewerbern, aber vor allem auch bei den Bands. Im Eingangspost hats bei mir beim Lesen etwas gehakt, die junge Dame war wohl sehr mit sich zufrieden, was war mit der Band? Wissen wir nicht, aber ist bei den Schnarchnasen mit dem unsozialen Verhalten auch wurscht.

Ich finds auf jeden Fall seltsam und unangemessen bei Amateur-Kellerbands richtige Castings zu veranstalten, sehe ich als Überheblichkeit. Im Profibereich läufts anders, da wissen die Musiker was sie machen, was sie erwartet, da ist von vorne rein eine andere Atmosphäre ein anderer Umgang.

Ist aber ein schwieriges Thema, besonders dann (wie wohl im Amateurbetrieb üblich + gefordert), daß menschliche Qualitäten vor musikalischen gehen. Sehe ich grundsätzlich anders, mir ist wursch, mit welchem Depp ich auf der Bühne stehe, wenn die Zusammenarbeit klappt, dann ist das das der richtige Musiker. Wenn die Zusammenarbeit nicht klappt (und zwar in allen Belangen), dann kann ich auch keinen Gott am Instrument brauchen, der mein allerbester Freund ist.
 
Ich finds auf jeden Fall seltsam und unangemessen bei Amateur-Kellerbands richtige Castings zu veranstalten, sehe ich als Überheblichkeit. Im Profibereich läufts anders, da wissen die Musiker was sie machen, was sie erwartet, da ist von vorne rein eine andere Atmosphäre ein anderer Umgang.

Was willst machen, wenn sich auf ein Inserat 3 Leute melden?
Klar lass ich die alle mal kommen...

cu
martin
 
Klar lässt man die alle mal kommen. Darum geht es doch gar nicht. Was da mit überheblich gemeint ist, ist vermutlich, sich wie Bohlen hinzusetzen und dem Anwärter zu sagen: "Zeig mal, was du kannst." Das fänd' ich persönlich tatsächlich überheblich und mir würde auch spontan der Gedanke kommen, dass ich mit solchen Leuten nicht unbedingt in einer Band sein möchte.

Ein lockerer Plausch und danach ein Bisschen Gejamme bzw. vorher klare Abmachungen, welche Songs man zusammen spielen will sind da deutlich angenehmer.

Ich hab es halt gerne, wenn ich mich auf solche Begegnungen so gut wie möglich vorbereiten kann, wozu es halt auch ordentlich Input von der Band braucht.
 
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Was willst machen, wenn sich auf ein Inserat 3 Leute melden?
Klar lass ich die alle mal kommen...
cumartin
da sind wir doch einer Meinung! Na klar teste ich alle Musiker, die in Frage kommen, aber auf Augenhöhe und nicht abgehoben als "Casting-Show" .
Einer soll ja der zukünftige Kollege sein und kein Dödel zum Bierholen...
 
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Hatte schon mal jemand einen zum vorspielen, der vom level über dem rest der Band war. Das stelle ich mir auch ziemlich unangenehm vor. &#128555;
 
Wenn das
Und ganz oft ist Selbstüberschätzung im Spiel, bei den Bewerbern, aber vor allem auch bei den Bands.
auf das trifft
Hatte schon mal jemand einen zum vorspielen, der vom level über dem rest der Band war. Das stelle ich mir auch ziemlich unangenehm vor.
Ganz einfache Formel: Je höher die Selbstüberschätzung, desto peinlicher ist es.
Anscheinend brauchen einige Musiker diesen Schlag in den Nacken. Andere widerum sind total schmerzfrei, oder suchen am wenigsten den Fehler bei sich selbst.
Und es fehlt am Mut, einem Bewerber, der gar nie nicht in Frage kommt, das auch sofort zu sagen - auch hier klare Ansagen, damit kommt man am besten voran. Daß sich der eine oder andere Bewerber damit auf den Schwanz getreten fühlt, ist das kleinere Übel. Ebenso am Ende, klare Absagen, so schnell wie möglich.
Ganz wichtig! Das meinte ich damit, als ich schrieb, dass man fair miteinander umgeht.

Wie der Zufall es so will, steht bei einer der Bands demnächst ein Casting an. Getestet werden Sängerinnen. Bin schon gespannt :)
 
Das sofort absagen wenn klar ist das es nichts wird finde ich auch wichtig, komisch dass das so oft nicht gemacht wird. In der Hinsicht hatte ich auch eine Erfahrung die ich aber auch rückblickend eigentlich nicht wirklich negativ sehe. Dazu muss man wissen dass ich erst seit etwas mehr als einem Jahr Klavier/Keyboard spiele, damals waren es ca. 1/2 Jahr. So, hab mir gedacht man könnte ja mal was machen und im Internet eine Anzeige gefunden wo nichts vom erwarteten Level dabei stand. Angeschrieben und zur ersten Probe verabredet, Key mitgenommen und gespielt. Die anderen waren alle um einiges erfahrener, der Gitarrist war z.B. auch studierter Gitarrenlehrer.
Ich hab mir damals gedacht: "eigentlich kann ich das was die mir da erklären ja ganz gut mitspielen". Tja, das Erklären hätte mir rückblickend ein Signal sein müssen dass das nichts wird, eigentlich sollte man selber wissen was man spielen soll. Am Ende der Probe haben wir uns freundlich bis zur nächsten Woche verabschiedet. Ich hab das was ich zu dem einen Lied mitgenommen habe dann zu Hause auch etwas geübt und am Anfang der nächsten Probe auch einmal das Lied mitgespielt. Nach dem ersten Song hat mir der Gitarrist dann gesagt was Sache ist, ich bin bei der Probe noch da geblieben und hab so ein kleines Konzert mitbekommen. Die Sängerin meinte noch scherzhaft wenn sie in einem Jahr noch keinen Keyboarder gefunden haben könnte man sich ja nochmal sprechen.
Theoretisch war das natürlich zu spät dass sie mir das gesagt haben, aber was solls. Beim Üben des Stücks hab ich trotzdem was gelernt (-> keine komplett verschwendete Zeit) und menschlich hätte es gepasst, und das finde ich auch sehr wichtig (in Amateurbands, kenne ja nichts anderes aus der Nähe ;) ). Mit dem Bier oder was weiß ich vor der Probe bin ich etwas gespalten, einerseits ist es schon eine logische Konsequenz wenn man das "Menschliche" in den Vordergrund stellt. Andererseits finde ich diese Gespräche als jemand der nicht so gesprächig ist immer unglaublich gezwungen. Daher würde ich es wenn ich zu einer bestehenden Band kommen würde auch eher gleich zur Probe und sich in der Pause oder wenn Lust da ist auch nachher unterhalten.
 
Hatte schon mal jemand einen zum vorspielen, der vom level über dem rest der Band war. Das stelle ich mir auch ziemlich unangenehm vor. &#55357;&#56875;
Nicht unbedingt!
Hatten wir schon öfter, wenn Stimmen in Bläser-Sätzen zu besetzen waren und ein ganz normaler blattsicherer Spieler gereicht hätte, dann standen z.B. Russen auf der Matte, die alles in Grund und Boden HÄTTEN SPIELEN KÖNNEN, aber nicht gemacht haben.
Die wollten den Job, die wollte was verdienen und haben das geliefert, was gebraucht wurde.


Anderes Beispiel, ich hab als Sub für jemanden gespielt, der Bassist ist backstage zusammengebrochen und mußte notoperiert werden, der Veranstalter hat rumtelefoniert... - halbe Stunde später stand Jimmy Woode mit seinem Bass auf der Bühne. Wahnsinn, da fährst Du ganz normal zu einem Aushilfsjob und hast am Ende vom Abend mit dem Bassisten von Duke Ellington gespielt. Ganz kollegiale Sache, super Gig.
 
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Es kommt immer auf den Anspruch des Musikers und der Band an. Will der "High Level"-Musiker mit der Mucke erfolgreich sein und schnell viele riesige ausverkaufte Gigs spielen, ist er bei einer Band, die deutlich unter seinem Level im Hinblick auf Tightness, Zusammenspiel, Übungsdisziplin pp. ist, falsch.

Will er aber auch einfach nur wieder Musik machen, können beide was voneinander lernen. Die Band kann vom Gitarristen lernen (musikalisch), er aber auch von ihnen.

So unangenehm ist das also gar nicht ;)
 
Ich find auch, dass ne ehrliche Kommunikation von Anfang an wichtig ist. Dabei kommt es auch auf das Zwischenmenschliche an, man sollte aber schon das bandinterne mit besprechen. Nicht, dass der "Anwärter" denkt, er würde in eine super professionelle Truppe einsteigen, obwohl er gerade bei einer "Wir hocken nur im Proberaum rum und kiffen"-Combo landet.

Genau diesen Punkt halte ich für am schwierigsten. :) Labern kann man nämlich immer viel und es wird auch immer viel gelabert. Der Neue macht sich besser als er ist, wie in einem Vorstellungsgespräch und die Bands tut so, als sie es die Traumkombo schlechthin, wo sich jeder Musiker voll und ganz entfalten kann. :)
Deshalb habe ich das sofortige gemeinsam Musizieren immer vorgezogen. Und wenn man erstmal mit gespielt und sich "bewiesen" hat, verzeiht man persönliche Differenzen auch leichter. "Ich kann ihn zwar nicht ab, aber wir brauchen ihn und so lange er nicht übertreibt ist`s doof aber okay."
 
Toll - am besten einer, dessen Ego nicht in den Proberaum passt. So einen erfolgreichen Projektmanager kenne ich auch, als der Karrieresprung kam, und er nicht mehr regelmäßig konnte, musste wir dann, wenn er denn mal konnte, diese endlosen Solos ertragen. Köstlich - ich meine das Bier, das ich dann immer trinken gegangen bin, wenn ich es nicht ertragen konnte.
 
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Wenn der Post auf mich bezogen war, verstehe ich den Zusammenhang nicht.
 
Also ich hab beim Vorspielen bei einer Band auch schon einiges erlebt. Auf beiden Seiten.
Ich mag es aber auch nicht so gerne, wenn ich zu einer neuen Truppe stoße und mich dort vorstellen möchte und ersteinmal 1-2h geplaudert wird. Das ist meistens tatsächlich ziemlich gezwungen. In meinen Fall werde ich wahrscheinlich am Anfang nicht so sehr mit meiner Persönlichkeit überzeugen, da ich nämlich ziemlich zurückhaltend/schüchtern bin und meist kaum ein Wort rausbekomme. Das ist dann meistens beim zweiten Treffen schon besser. Aber das weiß die Band ja nicht. Wenn ich mich "verkaufen" will, dann mache ich das spielender Weise. Ich denke auch, dass ich ganz gut weiß, was ich kann und was ich nicht kann.

Das, was ich immer etwas schwierig finde, wenn sich bei meiner Band jemand vorstellt, ist es, wenn er sofort nach der Probe eine Antwort haben will. Die Band braucht schließlich auch etwas Zeit sich zu besprechen und da mag keiner über die Köpfe der anderen Bandmitglieder hinweg, irgendwelche Aussagen treffen. Ich bitte Bands immer darum, sich bei mir zu melden, wenn sie sich abgesprochen haben. Ich muss es mir selbst ja auch manchmal noch durch den Kopf gehen lassen.

Aber das mit den fehlenden Eiern in der Hose stimmt. Da muss ich mir manchmal auch an die eigene Nase fassen. Bei einigen Leuten geht's, bei anderen gar nicht. (Wenn es andere Mitbewerber gibt, wird das aber gleich zu Beginn gesagt)

Sonst gilt die Regel: Wer nach einem bestimmten Zeitraum nichts von sich hören lassen hat (so ca. 1-2 Wochen), der hat kein Interesse und Punkt.
 
...Sonst gilt die Regel: Wer nach einem bestimmten Zeitraum nichts von sich hören lassen hat (so ca. 1-2 Wochen), der hat kein Interesse und Punkt ...
Ich bin noch eine andere Generation, ich tue mich mit so einem Verhalten schwer - ich habe Aufwand betrieben, war bei einer Probe, mir steht eine Absage zu!
"Früher" wäre ein solches Verhalten (->einfach nicht mehr melden) ein ausreichender Grund gewesen, den betreffenden Mitglieder der Band den Status "Musiker" abzuerkennen, mit allen sozialen Folgen. Das juckt heute keinen mehr, weil eh wenig bis kein Kontakt besteht, weil eh keiner mehr auf Support angewiesen ist bzw. diesen nutzen will, die heutigen Musiker haben nicht mal mehr Interesse ihr Hobby gegenzufinanzieren.
Ich finds traurig...
 
Ah, da hast du mich falsch verstanden oder ich habe mich undeutlich ausgedrückt.

Damit meinte ich, wenn sich eine Band, bei der ich mich vorgestellt habe, nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums meldet, hat sie kein Interesse an mir. Wenn ich den Musikern aus der Truppe nocheinmal begegnen sollte, weiß ich allerdings gleich, woran ich bin. Wenn ich bei einer Band war, melde ich mich hinterher immer, um mich zu erkundigen oder abzusagen.
Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Musiker bei uns war, wir ihn nocheinmal eingeladen haben und er sich nicht mehr gemeldet hat.

Das sollte jetzt keine allgemein gängige und akzeptierte Methode sein, anderen Musikern sein "Nicht-Interesse" zu vermitteln.


Schlimmer finde ich es allerdings, wenn man was ausmacht, und die Leute erst gar nicht kommen ;) Wenn man 10 Musiker einlädt, kommen maximal 6 tatsächlich. DAS finde ich traurig.
 
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na umgekehrt ist es doch ähnlich - als Band muß ich auch einen gewissen Aufwand treiben um einen neuen Musiker zu testen - auch die Band hat eine Absage verdient.

Das "Rausmogeln" aus der Verantwortung ist das, was mich stört - in beiden Richtungen.
 
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