Falsch klingende Obertöne bei Strat

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Hallo liebes Forum,

ich habe eine gebrauchte Strat (SSS-Pickupkonfiguration) erstanden, die ein massives Problem hat (zwar behoben, aber nur mit Kompromiss...)
Zurückgeben is nicht, egal - fällt auf jedenfall aus... (möchte ich auch nicht, weil die Gitarre wirklich cool ist)

Folgendes Problem:
Gitarre ist oktavrein eingestellt, Saiten e-H-G-D-A haben keine Probleme.
Die tiefe E-Saite hat das Problem, dass zum gegriffenen Ton ein falscher Oberton mitschwingt, der -je höher der Bund- immer schlimmer, lauter und schiefer wird...
Eigentlich nicht spielbar, bzw. ab dem 5. Bund kann man die tiefe E-Saite nicht mehr verwenden - Akkorde klingen furchtbar falsch, aber auch Singlenotes hört jeder den falschen Ton mitschwingen.

Zunächst dachte ich, dass die Gitarre einfach nicht bundrein ist, habe aber im Internet einen Thread in einem anderen Forum gefunden (dort bin ich kein Mitglied und wollte mich auch nicht anmelden - bin dem Board schon jahrelang treu...) bei dem der Ersteller als Lösung hatte, die Pickups runterzuschrauben, da diese die Schwingung der Saite so massiv beeinflusst hatte, dass eben diese falschen Töne entstanden.

Nach dem runterschrauben (sehr weit - die Pickups sind jetzt fast bündig mit dem Schlagbrett) ist das Problem tatsächlich weg... der Output der PUs jedoch auch ziemlich stark beschnitten...
Die Gitarre klingt sehr viel dünner, perkussiver und mit weniger Druck.

Jetzt meine Frage an die Techniker unter uns - kann ich dieses Phänomen irgendwie anders beseitigen?
Ich möchte die PUs nicht so weit runterschrauben - ich hab einfach das Gefühl, den Sound zu kastrieren...
Würden andere Pickups funktionieren?
Oder soll ich den mittleren SC rumdrehen - bringt das was?
Ist das Problem verständlich?

Bei Fragen bitte fragen...
Vielen Dank im Voraus
Dominik
 
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Dickere Saiten helfen gut (ich sach mal, 52er E-Saite oder mehr). Es kann auch mal die Saite selber sein, wenn die matschig ist verstärkt das den Effekt uU deutlich.

Es gibt sicher auch PUs die weniger an den Saiten ziehen (vlt hat deine ja wirklich in der Hinsicht besonders üble Kandidaten drin), aber bei Strats ist das halt immer ein Problem, deswegen nennt man das auch 'Stratitis'.
 
Ist es denn bei allen drei PUs das gleiche? Hört sich ja fast so an, als hätte ein Rod eine Überdosis beim Magnetisieren bekommen...
 
Meine Tiefe E-Saite klingt auch mies. Bis zum 12. Bund geht es halbwegs. Danach wird es echt schräg.
Oktavreinheit ist auch schwer einzustellen. Neck PU ist schon fast im PG. Verbaut sind Kloppmänner !?!
 
Ich hatte ein ähnliches Problem, aber nicht ganz so schlimm, erst ab dem 12. Bund klang die tiefe E eher wie ein Banjo und schwabbelte, mit meiner 7 MIM-Strat HSS.

Lösungen waren:

- stärkerer, dickerer Hals (Tausch)
- andere dickere Saiten
- Pu-Höhe nach Herstellervorgaben hier 3,6 E - 2,4 e bei gedrücktem letzten Bund für alle Pu's einstellen
- Eine Trem-Feder mehr und alle mit Gaffa-Tape abgedämpft
- korrekte Justage der Tremolo-Balance bzgl. Saitenzug-Federzug
- korrekte Justage der Böckchen am Steg > beide Madenschrauben immer gleichmäßig belasten
- korrekte Halskrümmung
- richtige Sattelhöhe bzgl. Saitenlage in den ersten Bünden überprüfen
- sämtliche Schrauben auch der Mechaniken auf festen Sitz überprüft
dabei immer nur handfest anziehen, weil, nach fest kommt ab!

in beliebiger Reihenfolge, was mir so einfällt.

Jetzt ist das beschriebene Symptom bei mir völlig weg, aber der Fender-Hals ist eingemottet...:gruebel:
 
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Mein Hals hat durchgehend 1inch. An der Dicke kann es nicht liegen *g*

Die anderen Tipps prüfe ich mal. Ach ja, ich spiele 10 bis 46 Saiten.
 
Ach ja, ich spiele 10 bis 46 Saiten.
Sollte eigentlich reichen...

Mir ist nocht etwas eingefallen:
- Bei gespannten Saiten alle 4 Halsschrauben etwas 1mm lösen, und wieder handfest anziehen

der Saitenzug rückt den Hals mitunter etwas zum Korpus hin, sodass mehr Kontakt zum Korpus besteht.
Oktavreinheit muss dann allerdings nachjustiert werden.

So habe ich schon die eine, oder andere Stratitis beseitigt.
 
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Anbei mal ein Bild der PUs und dem Saitenabstand. Runtergedrückt am 12.Bund.
 

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So kann ich aber den Saitenabstand der Pole Pieces nicht messen, schon gar nicht vom Bild.

Ich schrieb auch letzter Bund Gedrückt halten und dann messen (Herstellerangaben, wie geschrieben benutzen)...

Wird es dann besser, kann man sich langsam vortasten...;-)
 
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Hallo zusammen,
da kam ja schon einiges an Antworten - vielen Dank euch!
Das Problem besteht bei allen 3 Pickups, weil das Problem ja auch schon unplugged deutlich hörbar ist... (ich dachte im ersten Moment, irgendwas in der Gitarre schwingt mit - Halsstab o.ä.)
Ich habe mir jetzt so behoben, dass ich die Pickups schräg gestellt habe - also an den Basssaiten nur grade soweit rausgeschraubt, dass das Problem nicht hörbar ist und an den hohen Saiten den Pickup höher geschraubt.
Dadurch hab ich jetzt wieder einen einigermaßen akzeptablen Output ohne Stratitis.

Die Gitarre ist eine McLoughlin Mayer Black1 http://www.mclguitars.com/our-inspired-by-line/ in der Standard Ausführung mit Black1 Clone Pickups.

Saiten sind extra nochmal gewechselt worden, D'addario 10-46 ... ich möchte da auch ungern wechseln, weil ich lange nach den für mich schönsten Saiten gesucht und seit sicher 5 Jahren nicht mehr gewechselt, weil die perfekt für mich sind :)

Danke schonmal an alle, die mir mit meinem Problem helfen.

LG
Dom
 
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Eine Gitarre die so kaputt aussieht darf auch danach klingen, finde ich. ;-]
Ein gepflegtes bischen Stratitis ist halt Teil des Trademark-Sounds einer Strat (Chorus-ähnliche Schwebungen).
 
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seit sicher 5 Jahren nicht mehr gewechselt, weil die perfekt für mich sind :)
Die würde ich mal wechseln, die sind hin...:D

Ne Scherz beiseite, schöne Gitte, aber ziemlich heftig im Relic (für mich).

Hast Du auch alle Federn drin, und wie ist das Tremolo eingestellt, aufliegend, oder frei schwebend?

Vielleicht kann man da noch etwas optimieren, falls es nötig ist...
 
- stärkerer, dickerer Hals (Tausch)
- andere dickere Saiten
- Pu-Höhe nach Herstellervorgaben hier 3,6 E - 2,4 e bei gedrücktem letzten Bund für alle Pu's einstellen
- Eine Trem-Feder mehr und alle mit Gaffa-Tape abgedämpft
- korrekte Justage der Tremolo-Balance bzgl. Saitenzug-Federzug
- korrekte Justage der Böckchen am Steg > beide Madenschrauben immer gleichmäßig belasten
- korrekte Halskrümmung
- richtige Sattelhöhe bzgl. Saitenlage in den ersten Bünden überprüfen
- sämtliche Schrauben auch der Mechaniken auf festen Sitz überprüft
dabei immer nur handfest anziehen, weil, nach fest kommt ab!

Danke, das muss ich mal alles ausprobieren, ich habe nämlich auch noch so eine Kandidatin hier stehen...
 
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Hi,

nach meiner Erfahrung addiert sich das Problem vor allem durch Hals und MittelPU auf. Letzteren verwenden sehr viele Stratspieler einzeln nur wenig, von daher ist da oft ein bisschen mehr Spielraum nach unten. In Deinem Fall scheint mir der MittelPU noch relativ hoch eingestellt zu sein. Wenn Du bei dem vor allem die Seite unter den tiefen Saiten noch etwas runterdrehst, sollte sich das Problem hörbar verringern.

Abhilfe könnten in der Tat auch andere PUs bieten, die klingen naturgemäß aber auch anders. Wenn Du generell mit einem etwas weniger scharfen Ton leben kannst, oder den vielleicht sogar suchst, wären PUs mit AlNiCo II-Magneten (A2) eine Möglichkeit. Diese Magnetlegierung hat deutlich weniger magnetischen Zug, was übrigens nicht linear mit dem Output zusammenhängt. Die Teile sind jetzt also nicht etwa auffallend leiser. Seymour Duncan baut jedenfalls klassische SCs mit A2, aber auch die (brummmfreie) Dimarzio Area-Serie nutzt A2-Magnete. Letztere hab ich in meiner Strat und kann sagen, dass Stratitis damit kein Thema ist. Tatsächlich kann man den Area 61 erheblich näher an die Saiten schrauben als vorher den Virtual Vintage Blues (A5-Magnete), ohne dass es stört. Insgesamt haben A2-Strat-PUs für mich ihre Stärke bei Zerrsounds.

Die umgekehrte Herangehensweise wäre, recht outputstarke A5-SCs zu nehmen, die man dann weiter von den Saiten wegstellen kann, ohne dass es zu leise wird. Dieses Vorgehen würde ich anraten, wenn Du vor allem cleane und crunchige Sachen spielst und genug "Draht" im Sound behalten willst.

Gruß, bagotrix
 
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Ich hab mal ein Häussel Blues Set gehabt. Die hatten auch recht starke Magnete. Je stärker das Magnetfeld, desto schlimmer die Stratitis. Wenn alles nix hilft und runterschrauben den Ton so sehr kastriert, dass es dir nicht mehr gefällt, wirst du um einen PU-Tausch nicht drum rum kommen.
 
Sind denn die Clone-1 PUs seiner Strat denn so stark, stand das irgendwo...?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich hab die sehr starken SSL5 und SSL6 vom Duncan, da werde ich laut @bagotrix auch mal weiter experiminetiern..., denn eigentlich gefallen sie mir ja vom Klangbild. :D
 
Ein Soundbeispiel könnte helfen. Die Beschreibung klingt nicht wirklich nach Stratitis.
- Federn abdämpfen und ausprobieren.
- Seiten hinter Sattel andämpfen
- Federn der Pickups abdämpfen
- Halsstab/Mutter Locker?
 
Ein Soundbeispiel könnte helfen. Die Beschreibung klingt nicht wirklich nach Stratitis.
- Federn abdämpfen und ausprobieren.
- Seiten hinter Sattel andämpfen
- Federn der Pickups abdämpfen
- Halsstab/Mutter Locker?

Danke für die Hilfe - wie gesagt, das Problem ist ganz klar auf die Stratitis zu schieben - mit niedrigeren Pickups ist das Problem weg.
Deine Tipps habe ich bereits beherzigt, noch bevor ich hier geschrieben hatte.

LG
Dom
 
Sorry, hatte ich etwas überlesen?
Dann eindeutig Stratitis.
Mal Nickelsaiten oder exotische Umwicklungen wie Cobalt ausprobieren.
Kann das Problem ein wenig abmildern.
 

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