Fast Fret das erste mal nach 16 Jahren aufs Griffbrett ?

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Hallo,

meine Gitarre ( Ibanez 540S mit Palisander-Griffbrett) bräuchte dringend pflege...
(bzw. bilde ich mir das einfach mal stellvertretend für meine gitarre ein ;) ) Ich hab heute mal das Fast Fret gekauft und bin jetzt doch ein wenig verunsichert. Die Gitarre ist jetzt 16 jahre alt... sie lag davon ca. 10 Jahre im Koffer bei zimmertemperatur ( nicht zu warm..) und hatte sie davor doch recht ausgiebig benutzt... Jetzt spiel ich ja seit februar wieder....

Das Fast Fret ölt ja das Griffbrett auch ein bzw. schützt es vor dem austrocknen... in anderen Beiträgen hab ich gelesen, dass es teilweise das öl richtig aufsaugt... Mir ist bisher aber noch nicht aufgefallen, dass mein griffbrett ausgetrocknet wirkt... obwohl ich nie irgendein öl oder sonst ein pflegemittel benutzt hab ( immer nur trocken bzw. leicht feucht (wasser) gereinigt...)

Kann aber auch täuschen... da ich da eher unbedarft bin. Kann jetzt irgendwas passieren, wenn ich das fastfret benutze? Saugt es sich vllt. zu sehr voll auf einmal? Gehen irgendwelche spannungen im holz flöten :redface: , nachdem das griffbrett 16 Jahre lang kein öl gesehen hat? Nicht dass es jetzt irgendwie auseinander quillt :confused::redface: oder sonstwas.... bitte nicht hauen, wenn die frage zu doof erscheint...

Wie gesagt,.. das griffbrett sieht immer noch top aus... keine risse... schön glatt (mit den üblichen palisander spuren eben...)

Mach ich mir umsonst sorgen?

danke schon mal

gruss
oskar

Edith: Arhgh... bitte ins richtige unterforum (zubehör) verschieben..... Danke!!!
 
Eigenschaft
 
Fast Frat kommt nur auf die Saiten, nicht aufs Griffbrett. Es kann nichts passieren, bringt aber nichts. Fürs Griffbrett nimmst am besten Leinenöl aus dem Möbelmarkt, oder wenn es nicht Ahorn ist Lemon-oil.

Ölen ist kein muss, wenn das Griffbrett nicht ausgetrocknet ist, kannst es auch einfach lassen.
 
Für die Pflege von Griffbrettern gibt es beim Händler für wenig Geld spezielle Oele. Von Leineölen würde ich jetzt dringend abraten. Diese hinterlassen wenn sie abtrocknen glänzende Stellen.

Schaftöl bringt im Gegensatz zu Wasser das Holz nicht zum Quellen. Das Oel dringt in die Holzporen ein und versiegelt so die Oberfläche des Holzes. Somit können Wasser und Schmutz nicht mehr so einfach ins Holz eindringen. Auch Fingertalk (menschliches Fett) wird auf dem Griffbrett verteilt und ins Holz eingerieben. Dem Holz ist dies ja egal, aberich finde es nicht besonders appetitlich. Schon aus diesem Grund würde ich das Griffbrett regelmässig pflegen.

Gruss Peter
 
Pütz;3249017 schrieb:
Auch Fingertalk (menschliches Fett) wird auf dem Griffbrett verteilt und ins Holz eingerieben. Dem Holz ist dies ja egal, aberich finde es nicht besonders appetitlich. Schon aus diesem Grund würde ich das Griffbrett regelmässig pflegen.

Der Mensch hat keine Talgdrüsen an der Hornhaut der Finger und Hände, manche lediglich hyperaktive Schweissdrüsen. Das Fett kommt stets von anderer Stelle und wird dort hingerieben, wer vorher die Hände schön mit kräftiger Seife entfettet, hat das Problem nicht, der hat höchstens Hornhautreste die über die Saiten aufs Brett rieseln, bei idealer Spielweise und ausreichend hohen Bundstäben kommt der Finger ohnehin nie mit dem Griffbrett in Berührung, außer wahrscheinlich bei den hohen Saiten.

Pflegen sollte dennoch sein, da gebe ich dir Recht ;):D
Was ozzy mit "aufsaugen" meint, trifft es in der Tat, ist das Holz genug getränkt sinkt kein Öl mehr ein, ertränken des Griffbretts sollte man aber auch vermeiden :rolleyes:
Nimm irgend ein Syntetisches Zitronenöll, es reicht natürlich auch Fast Fret, nur das riecht nach fast nichts. :eek:
 
Also vielleicht ist auch nur eine subjektive Wahrnehmung, aber ich habe Fast Fret auch aufs Griffbret aufgetragen und beim abwischen danach war mein Tuch tierisch dreckig. Ich glaub schon, dass sich allerlei Ablagerungen auf dem Griffbrett einnisten, also probiers doch einfach mal aus, egal ob mit Fastfret, Lemonoil oder sonst irgendwas :p
 
egal ob mit Fastfret, Lemonoil oder sonst irgendwas :p

Eben nicht mit "sonstirgendwas", sondern mit den dafür geeigneten Mitteln. Zitronenöl kann ich für Palisandergriffbretter nur empfehlen. Leinöl(firnis) wird bei Ölen von Korpussen ab und an verwendet, wie es sich auf dem Griffbrett macht, weiß ich nicht. Einige Gitarrenbauer raten zu Olivenöl, andere Quellen raten widerum dringend davon ab, da dieses ranzig werden kann. Ob es das in der Praxis auch macht, habe ich noch nicht getestet...
Kann man Schaftöl auch für Ahorngriffbretter benutzen? Warum soll man eigentlich kein Zitronenöl auf Ahorngriffbrettern verwenden?
 
Hallo

erstmal danke für die vielen Antworten!:great:

Ich dachte eigentlich dass es auch fürs griffbrett verwendet wird weil auf der packung ja auch von pflege des Griffbretts geschrieben wird. Der Musikalienhändler ^^ meinte auch, dass es eigentlich ausreichen würde, und ich nicht extra noch lemon-oil bräuchte ( das hatte er auch da, allerdings sah das mehr nach Familien-Vorrats-Flasche aus... :rolleyes:

Ich werds heut einfach mal ausprobieren.... es riecht etwas nach Kriechöl aber gar nicht mal so unangenehm....

viele grüsse
oskar
 
ohne witz, öl ist echt selten nötig. man möge mich steinigen, aber ich habe für mein griffbrett "Pronto Pflegebalsam mit Bienenwachs" genommen und es funktioniert super. das wachs schützt und das holz sieht gepflegt aus.
bei meiner anderen mit nem dunkleren brettholz hab ich son dünnflüssiges pflegewässerchen für dunkle unbehandelte möbel genommen. die farbe war danach richtig satt. auch da keine probleme.

ich hab bis vor einigen monaten noch alle 3 monate komplett gereinigt und wieder voll damit gemacht
aber ehrlich? weniger ist mehr, 2 mal im jahr reicht vollkommen. dann kanns auch ein wenig mehr sein was die menge angeht, die man verwendet.
 
Zur eigentlichen Frage: Klar kannst Du FastFret auf das Holz auftragen! :)
Aber wie schon gesagt, es ist eher ein Pflege- und Coating für die Saiten.

Für's Griffbrett schwöre ich persönlich auf Ballistol-Öl!

Grooves,

Andy
 
Also ich reinige und öle das Griffbrett eigentlich bei jedem Saitenwechsel. Mag sein, dass das nicht nötig ist (Öl), aber ich stehe nicht so auf verdreckte Klampfen und das das Einreiben mit Öl hat was sehr Intimes :D ;).
 
wirklich interessanter thread, da mir erst beim Lesen des selben aufgefallen ist, dass -bis auf eine alte L6-S und zwei Custom-Shop-Strats- alle meine Gitarren dunkle Griffbretter besitzen (Palisander, Rosenholz etc.)... war mir vorher gar nicht recht bewusst...:screwy::D.

btt:
einige meiner "dunklen" Gitarren habe ich schon sehr, seeeehhhr lange und behandle sie immer alle gleich (aufwändig).

2-3 mal / Jahr wird das Griffbrett komplett gereinigt:
-> alte Saiten weg
-> Microfasertuch
-> ein Super-Mini-Tröpfchen Spülmittel drauf
-> Wasserhahn lauwarm aufdrehen, dann schliessen und die letzten Wassertröpfchen kommen auf Microfasertuch
(NICHT unter den laufenden Wasserhahn halten!)
-> dieses optimale Gemisch verteile ich tupfend auf alle Bünde
-> dann quer alle Bünde wischen
-> dann längs alle Bünde wischen
-> mit Küchenrolle die gesamte Feuchtigkeit (längs, wg. Maserungverlauf) abtupfend aufsaugen bis das Griffbrett knochentrocken ist.
-> 1-2 h stehen lassen
-> nun meine "Geheimwaffe", die seit 30 Jahren funktioniert:

"GEWA-Öl - garantiert säurefrei für Blasinstrumentventile" :D

Küchenrollentuch zusammenfalten, eine Ecke auf die bottle, zweimal kippen und mit der damit leicht getränkten K-Rolle längs über das gesamte Griffbrett gehen, bis alles gleichmässig leicht glänzt und es keine trockenen Stellen gibt.
-> neue Saiten aufziehen (wg. necktension), grob stimmen und wieder 1-2 h vor den Spielen stehen lassen, da sonst das Öl die neuen Saiten ruiniert.

Ob es dieses Öl heute überhaupt noch gibt, kann ich nicht sagen, da ich mein aktuelles Fläschen 1983 oder '84 gekauft habe und es immer noch nicht leer ist (naja, fast... :eek:).

Die Griffbretter, die ich seitdem wie oben damit behandelt habe, sind bis heute alle top!

Ich glaube mich dunkel daran erinnern zu können, dass das Gewa-Öl damals um die 5 Deutsche Mark gekostet hat und als sog. "Blockflötenöl" verkauft wurde.

LG
RJJC
 
Puh, ich versuche mal ohne Beachtung der Reihenfolge, die Widersprüche in den einzelnen Antworten aufzulisten, alles zusammenzufassen und ggf. die Frage zu beantworten ;):

- Ahorngriffbretter brauchen neben der normalen Reinigung keine Pflege, sie sind idR. lackiert.
- Zu pflegen ist demnach jedes unlackierte Griffbrett.
- Rosewood und Palisander ist das geiche Holz, die Übersetzung Rosenholz ist falsch.
- Fast Fret ist in erster Linie ein Reinigungs- und Gleitmittel für die Saiten und Bünde. Es schadete dem Griffbrett nicht (ausser das auch Pflegende Substanzen "weggeputzt" werden). Es pflegt aber das Griffbrett selbst nicht.
- Zur Griffbrettpflege kann grundsätzlich jedes säure- und harzfreie Öl genommen werden, egal ob Babyöl, Balistol, Olivenöl usw. Zu beachten ist allerdings, dass es auch nachteilige Eigenschaften bei einigen Ölen gibt, z.B. kann Balistol Knochenleim anlösen (wenn man zuviel nimmt und es lange einwirken lässt), Olivenöl kann ranzig werden. Generell: Weniger ist oft mehr, dafür lieber etwas öfter.
- Mein Lieblingsgitarrenbauer nimmt Leinölfirnis verdünnt mit Balsamverdünnung. Das muss aber sehr gründlich anschließend nachgerieben werden, dafür riecht es sehr lecker und behält sehr lange seine pflegende Wirkung...
 
So, ich habs gestern mal verwendet... was ich natürlich gleich gemerkt habe ist, dass es gar nicht richtig ans griffbrett kommt, weil dieser weiche stempel zwar voll mit pflegemittel ist, aber eben nicht weich genug um sich durch die saiten durchzudrücken... natürlich kommt was aufs griffbrett aber das ist eher nur ganz wenig.... ( zuwenig um es damit ganz einzuölen... )

Ich werd mir also die tage noch mal was extra holen... z.B. das lemon oil.

Zur bespielbarkeit der saiten ist mir aufgefallen, dass es sich leichter gleiten lässt... anfangs etwas schmierig und rutschig,.. dann etwas widerspenstig ( als würden meine finger gebremst werden) und dann aber richtig angenehm.

Momentan hab ich chrombeschichtete saiten von Optima ( wegen unterstützung der regionalen wirtschaft) drauf. Ob bei den A´addario sich ein anderer effekt einstellt, werd ich dann wohl so in 2 wochen wissen, wenn ich neue saiten aufziehe, da ich dann endlich Musikunterricht bekomme ;)


Danke noch mal für alle antworten

gruss
oskar
 
Warum soll man eigentlich kein Zitronenöl auf Ahorngriffbrettern verwenden?

Weil es sich voll saugt und nicht mehr schön klingt. Das gilt natürlich wenn man es öfter macht, ein paar Tropfen 2 mal jährlich machen nicht so viel aus.

Viel schlimmer aber: es kriecht unter den Lack und führt langfristig dazu, dass der Lack abplatzt und sich stellenweise schält. Also bei Rissen, Kratzern etc. auf gar keinen Fall verwenden.
 

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