Fender Blues Junior - Röhrenwechsel (EL84) in sehr kurzen Intervallen normal ?

  • Ersteller Gast252951
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Was ist es denn sonst? Die Gittervorspannung wird von einer Hilfespannung bzw. Anzapfung am Trafo erzeugt. Die Hilfspannung wird dann über ein (festes) Widerstandsnetzwerk nochmal geteilt. Meiner Meinung nach also ein "fixed Bias" Verstärker par excellence.
Aber "fixed bias" heißt erstmal nur, dass ein Fixwert eingestellt ist. Das kann auch über Poti passieren.

Ja, stimmt, das ist auch fixed Bias, aber das Fixed ist nicht der Grund für den Verschleiß, sondern das hohe Bias.
 
Aber "fixed bias" heißt erstmal nur, dass ein Fixwert eingestellt ist. Das kann auch über Poti passieren.

Dann hast du eine sehr eigene Interpretation von "Fixed" .... Fixed heißt das es nicht einstellbar ist, ist es einstellbar so spricht von von "adjustable", auch gern mal in Tube Towns Röhren FAQ nachsehen.

Ja, stimmt, das ist auch fixed Bias, aber das Fixed ist nicht der Grund für den Verschleiß, sondern das hohe Bias.

Was du im Moment versuchst aufzumachen ist ein Henne-Ei-Problem. Dadurch das du den Ruhestrom nicht Einstellen kannst und den (ruhe) Arbeitspunkt nicht verschieben kannst, bist du beim "fixed Bias" darauf angewiesen das die Röhren die du reinsetzt nicht dazu führen das eine zu hoher Ruhestrom fliest. Und ob diese Eigenart mancher Hersteller dazu führte das der Threadersteller nach 150h die Endstufen Röhren wechseln musste, ist auch nicht geklärt. Tendenziell würde ich eher darauf tippen das es eine Montagsröhre war. Der Tipp mit den "Tone Selected" EL84 ist trotzdem gut, weil der Aufpreis recht maginal ist (50 ct/Röhre).
 
Sonst lieste vom fixed Bias immer, wenns fest eingestellt wird..
Ist aber auch egal, beide wollen dem TE helfen :prost:
 
Was ist es denn sonst? Die Gittervorspannung wird von einer Hilfespannung bzw. Anzapfung am Trafo erzeugt. Die Hilfspannung wird dann über ein (festes) Widerstandsnetzwerk nochmal geteilt. Meiner Meinung nach also ein "fixed Bias" Verstärker par excellence.

Korrekt. Vorschlag: Einigen wir uns doch auf die herrlich denglisch-dämliche Kombination: "Nicht einstellbares Fixed Bias" und "Einstellbares Fixed Bias" vs. "Auto-" oder "Kathodenbias". Und wer gern möchte, darf das komplett in eine Sprache überdingsen und behalten. :-D
 
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Habe am WE 2 neue Röhren reingemacht. Läuft wieder.
Wobei die alten Röhren gar nicht kaputt aussahen, also durchgekokelt oder verfärbt.
Locker waren sie auch nicht eingesteckt. Naja, egal. Ein Satz kostet 20 Euro, dass kann man verkraften. Wundere mich trotzdem über eine wirklich sehr kurze Lebensdauer. Vielleicht hatten sie aber auch vorher einen Schlag, who knows ...
 
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ich hätte gedacht, dass man etwas sieht. Muss aber gestehen, dass bei all den (Röhren) Amps die ich bisher hatte noch nie Röhren tauschen musste. Selbst bei einem ganz alten Fender Bassman Top haben die Dinger ewig gehalten - und der wurde wirklich gut angefeuert.
 
das Thema wurde schon zig mal hier besprochen :rolleyes:
das kann sein, ich will es auch gar nicht besprechen und hatte deswegen auch gar nicht danach gesucht. Deswegen bin ich da etwas unbedarft. Fiel mir nur auf als ich sie rausgenommen habe.
 
das kann sein, ich will es auch gar nicht besprechen und hatte deswegen auch gar nicht danach gesucht. Deswegen bin ich da etwas unbedarft. Fiel mir nur auf als ich sie rausgenommen habe.
Ist ja nicht schlimm.
Für die Zukunft:
Der beste Test, ob die Röhre n Schaden hat oder nicht, ist sie zu ersetzen. Wenns dann läuft, haste die zuverlässigste Aussage, obs die Röhre war ;)
 
...Wundere mich trotzdem über eine wirklich sehr kurze Lebensdauer...ich hätte gedacht, dass man etwas sieht. Muss aber gestehen, dass bei all den (Röhren) Amps die ich bisher hatte noch nie Röhren tauschen musste. Selbst bei einem ganz alten Fender Bassman Top haben die Dinger ewig gehalten - und der wurde wirklich gut angefeuert.

Nochmal: Man kann "gut befeuert" nicht für Endröhrentypen aller Art verallgemeinen und die EL84 im Speziellen werden in BJ & Consorten schon ziemlich überlastet. Von daher ist eine relativ kurze Lebensdauer bei diesem Amp vorgegeben - vorausgesetzt, es liegt bei Deinem Amp kein Defekt vor (!), der die Lebensdauer nochmals drastisch verkürzt...

Und wenn Du wirklich Röhren hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit / Emission / Daten testen willst, ob sie noch was drauf haben oder am Ende ihres Daseins sind, da hilft zu verlässlichen Aussagen nur ein Röhrenprüfgerät, welches für den Laien nicht infrage kommt.

Der Laie kann sehen, ob ein Luftzieher vorliegt (Getterschicht ist dann weiß pulvrig statt silbrig) und das war's dann schon meistens. Selten verzieht sich das Glas durch punktuelle Überlastung (z.B. Glühen der Anode) so dermaßen, dass das Vakuum begonnen hat, das Glas in die Röhre zu saugen... So eine Röhre habe ich als Anschauungsobjekt in der Werkstatt; allerdings war das eine EL83 als Längsregelröhre in einem stabilisierten Netzteil eines Marconi-Meßsenders, wo - anders als bei freiliegenden Röhren in Gitarrenamps, wo eh jeder draufschaut und fragt, warum die Dinger so seltsam blauviolett glühen - eh kein Mensch draufschaute, bis das Netzteil seinen Geist aufgab...
 
Der Laie kann sehen, ob ein Luftzieher vorliegt (Getterschicht ist dann weiß pulvrig statt silbrig) und das war's dann schon meistens..

Danke für die ausführliche Erläuterung. So etwas ( wie beim zitierten Beispiel ) hatte ich erwartet, aber eine farbliche Veränderung war nicht zu erkennen.
 
... So etwas ... hatte ich erwartet, aber eine farbliche Veränderung war nicht zu erkennen...

Die Luftzieher sind i.d.R. meistens herstellerbedingte Themen, wenn die Glassorten der Preßteller für die Novalsockel bezüglich ihres Ausdehnungsverhaltens nicht sauber mit dem der "Glashülsen" zusammenpassen oder beide mangelhaft miteinander verschweißt sind... In der Regel haben das die Hersteller im Griff. Wirklich lange gegarte EL84 sind innen oft an diversen Stellen schwarz oder metallisch verfärbt, aber das muss nicht zwangsläufg ein Indiz für "verbraucht" sein. Wie gesagt: Verlässliche Aussagen liefert hier nur ein RPG.
 
Leute...

An den EL84, die werden in jedem Amp gefressen.
Sagen wir mal: Sie werden in solchen vorzeitig sterben, bei denen die Entwickler nicht gerechnet haben oder keine Ahnung hatten, was sie tun. Wenn man die Röhren massiv über ihren Grenzdaten missbraucht, dann sterben sie halt früher. Das ist kein Problem der EL84 sondern der Hersteller der Verstärker.

Aber bei kühlerem Bias geht da natürlich auch Klang flöten...
Wieso müsst ihr eigentlich immer "klingt anders" und "klingt schlechter" gleichsetzen? Das ist Geschmackssache ;)

In meinen ENGL Endstufen waren die auch auf recht engem Raum untergebracht (jeweils 8 Stück), da kommt es wahrscheinlich auch zu mehr Hitzeentwicklung bei schlechterer Belüftung.

Bzgl der Einbauposition könntest Du recht haben, ich hab zwar nichts entsprechendes gefunden, meine aber auch mal gelesen zu haben dass nur stehender Einbau angedacht war...
Der einzige Hersteller, der sich dazu geäußert hat, war meines Wissens Mazda Belvu und die sagen "beliebig".
Das ändert nichts daran, dass die Fassung bei der EL84 thermisch sehr wichtig ist (Wärmeabfuhr) und man die deswegen nicht unbedingt oben (hängend) montieren und dazu noch auf eine Platine statt auf ein Blechchassis bauen sollte.
Telefunken schreibt ferner: "Unter ungünstigen (...) Verhältnissen ist mit einer Röhrenbodentemperatur bis 120°C zu rechnen"

Das sind aber Grundlagen. Wenn die Hersteller das versemmeln, kann die Röhre nichts dafür.

Ich könnte jetzt über zulässige Schirmgitterverlustleistungen schreiben, aber... lest die Datenblätter, liebe Hersteller.

Dann hast du eine sehr eigene Interpretation von "Fixed" .... Fixed heißt das es nicht einstellbar ist, ist es einstellbar so spricht von von "adjustable", auch gern mal in Tube Towns Röhren FAQ nachsehen.
Es ist dummerweise aber aber so, dass in allen mir bekannten Büchern, die seit den 1930ern geschrieben wurden, der Begriff "feste Gittervorspannung" schlicht bedeutet, dass diese Spannung extern erzeugt und in die Röhre eingeprägt wird - im Gegensatz zu "automatischer Gittervorspannungserzeugung", bei der die Röhre selbst diese Spannung erzeugt.
Die englischen Begriffe "fixed bias" und "autobias" oder "self biasing" sind gleichbedeutend mit den jeweiligen deutschen Begriffen.
Und ob da ein Poti drin ist oder nicht, ist absolut egal. Es ist, wenn extern zugeführt, eine feste Gittervorspannung - egal ob mit oder ohne Poti.
Wenn das heute, wo die Fachliteratur im Internet verfügbar ist, irgendeine Webseite anders nennt, dann zeugt das eher davon, dass die Schreiber keine Fachbücher gelesen haben oder der Leser das Geschriebene (wie in diesem Fall) falsch verstanden hat.
Lies nochmal genau nach, was da auf der Tubetown-Seite steht ;)
 
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Nun mal mein Senf dazu: Auch in Amps mit EL84 gehen diese Röhren normalerweise nicht ständig in kurzen Intervallen ins Grab. Richtig ist erstmal, dass bei EL84-Konstruktionen diese Röhren extrem belastet werden, d.h. sogar bis zu 100% höher als es die Konstruktion dieser Röhre eigentlich vorsieht. Aber eben erst dadurch werden sie überhaupt erst tauglich als Endröhren für Gitarrenverstärker.

Das heißt: Verschleiß ist auf jeden Fall höher als bei "größeren" Röhren (6L6, EL34 etc. etc.). Das heißt aber nicht gleichzeitig: Automatisch schneller Totalausfall. Bei meinem gebraucht gekauften BJ 1 aus den 90ern waren die EL84 locker mindestens 10 Jahre drin. Regelrecht kaputt waren sie dann aber immer noch nicht, halt der Sound wurde mittiger und matter, wie es bei Röhrenverschleiß bekanntermaßen halt so üblich ist.

Nach meinen weiteren Erfahrungen liegt das frühe Ableben von EL84 eben daran, dass die Amp-Hersteller nicht ausreichend die Qualität der in den Werken massenhaft verbauten EL84 achten. Das kann ich wie folgt belegen: Vor ca. 10 Jahren und vor ca. 6 Jahren habe ich neue EL84 Amps gekauft (Hughes Kettner und Fender). Bei beiden gab es innerhalb von 2 Wochen (!) Ausfälle der verbauten EL84. Beide Amps gingen ans Werk bzw. die Werksvetretung zurück. Und siehe da: dort wurden dann wohl endlich gute, geprüfte, selektierte Röhren eingebaut, die das "Überfahren" nämlich locker aushalten, denn beide Amps laufen seitdem völlig störungsfrei. H+K gaben damals übrigens zu, dass sie zu dem Zeitpunkt keine eigen Prüfstationen für diese Röhren hatten, also im Grunde "blind" verbaut hatten, was der Markt so hergab. war schwer enttäuschend für einen eher höherpreisigen deutschen Hersteller. Bei Fender vermute ich, dass dort halt aus Kostengründen nicht selektiert wird und im Werk (China oder sonstwo) eben von der Bank weg eingebaut wird, was die Röhrehersteller an Massenware liefern.

Fazit: Gutes, selektiertes Paar vom Röhrenspezi einbauen und losrocken. Sofern nicht andere Fertigungsfehler vorhanden sind, die auch beste Röhren immer wieder killen, dann aber meist auch die Enstufe gleich dazu ...


Nachtrag: Ich hatte gaanz früher mal einen staaark getunten AC30, da gingen die die EL84 früh in die Knie in Form von früher sahniger Zerre. Somit war der Röhrentausch fast pro Jahr angesagt. Aber ausgefallen und kaputt gegangen ist nie eine. = Noch ein Beleg dafür, dass die Qualität der Röhren selbst entscheidend ist.
 
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Nachtrag: Ich hatte gaanz früher mal einen staaark getunten AC30, da gingen die die EL84 früh in die Knie in Form von früher sahniger Zerre.

Das hat mein 66er JMI auch geschafft, ohne Tuning. Damals war zwangsläufig nach einem Jahr ein Satz Brimars oder Ei fällig, andere fielen sogar noch eher aus...leider hab ich den damals (im EvH Wahn) gegen einen JCM getauscht...einen 900er :guilty:

4 Stück Brimars, sowie 2 Ei hab ich noch, aber die sind für den 18W reserviert...
 
Hat eigentlich schon mal jemand 7189er statt der EL84 in den Kasten gesteckt?
Sind ja pinkompatible Industrieröhren mit max. 420V B+.
Machen laut Datenblatt auch geringfügig mehr Leistung. Zugegeben, fast 60 Euro für ein gematchtes Paar ist happig aber mein Blues Junior Klon brät die Endstufe auch ziemlich.

https://www.thetubestore.com/preferred-series-7189-premium-el84
 
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4 Stück Brimars, sowie 2 Ei hab ich noch, aber die sind für den 18W reserviert...
Ich habe da auch noch einen Satz Brimars aus meinem ehemaligen alten AC30, irgendwann frühe 70er. Lohnt das wirklich für meinem 18 Watter?, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Die müssten normalerweise noch gut sein, sollten dann aber vor den Einbau gecheckt werden?
Gruß,
 
Wenn Dir Zweifel am Gesundheitszustand kommen würde ich einen Check empfehlen, allerdings ist es nicht einfach jemanden mit dem entsprechenden Equipment aufzutreiben.
Drum würde ich die wenn nicht irgendwie akustisch oder optisch auffällig mal reinstopfen und im Notfall durchtauschen falls es brummt...
 

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