Was wars denn für ein 8-Kanal-Dimmer? Sowas ist generell eher selten. Der einzige, der mir spontan einfällt, ist ein altes analoges Pulsar Datapack, das ich mir letztens ersteigern wollte (wurde aber dann doch zu teuer). Üblich sind heute eigentlich eher 6 Kanal- und 12 Kanal-Dimmerpacks im 19"-Format.
Erstere gibts eigentlich von quasi jedem Hersteller; bei den billigen ist dann auch meistens ein recht identisches Innenleben vorzufinden, ist ja bei den 4-Kanal-Packs fürs Stativ auch nicht anders. Die 12-kanaligen sind ziemlich teuer, das liegt da dran, dass die modular aufgebaut sind, d.h. jeder Kanal ist eine eigene Einheit, die du problemlos austauschen kannst, falls es mal Probleme gibt.
Der größte Vorteil von so nem 6 Kanal-Rackdimmer ist der, dass er für einen dreiphasigen Anschluss ans Drehstromnetz ausgelegt ist. Je zwei Kanäle liegen auf einem Außenleiter. Und da sich solche Dimmerpacks mit einem 32A CEE-Stecker ausstatten lassen, kannst du auch die vollen 10A pro Kanal nutzen. Damit wären wir bei einem weiteren Vorteil. Die üblichen 4-Kanal-Packs dürfen mit maximal 5A pro Kanal belastet werden (oft sogar noch weniger). Das langt so mit Ach und Krach für einen 1000W-PAR pro Kanal. Vier davon an einen Dimmer geht dann aber auch wieder nicht (zumindest nicht gleichzeitig), weil der Dimmer aufgrund des Schukosteckers nur mit 16A (=3680W) belastet werden kann. An ein 6-Kanal-Dimmerpack kannst du dagegen wie schon erwähnt problemlos auch 6 2kW-Theaterscheinwerfer hängen. Auch das Kühlmanagement ist natürlich etwas besser, da nicht alles so aufeinandergedrängt ist. Statt Feinsicherungen sind Leitungsschutzschalter verbaut, die sich einfach wieder einschalten lassen.
Außerdem sind an den Packs häufig Hartingstecker oder andere Multipinlösungen dran, damit du mit einem einzigen Lastkabel zum Stativ oder zur Traverse kannst, wo dann ein Lastverteiler drinhängt, der wieder mehrere Schukosteckdosen hat. Du musst also nur dieses Kabel da hinlegen und kein DMX-Kabel, denn der Dimmer muss ja nicht beim Stativ stehen.
Für Leute, die das im kleinen Rahmen machen, bringt das aber eher Nachteile mit sich, da diese ganze Lastverkabelung doch ordentlich ins Geld geht. Zwar gibts die Dimmer auch direkt mit Schukoausgang, aber das Teil muss nun mal auf dem Boden stehen. Und 6 Schukoverlängerungen, die am Stativ runterhängen, sind auch nicht State of the Art.
Wer brauchts also? Überwiegend Verleiher, die mehrere davon in ein Rack gebaut haben und ihre Scheinwerfer auch auf T-Bars mit Hartinganschluss gebaut haben. Über Lastkabel werden Dimmer und Bars verbunden, der 63A CEE-Stecker, der alles versorgt, wird angeschlossen, und fertig ist die Laube. Auch in Festinstallationen kann sowas sinnvoll sein, weil man dann alles auf einem Fleck hat und nicht die Leiter rausholen muss, weil in irgendeinem Dimmerpack in 3m Höhe wieder eine Sicherung durchgebrannt ist...
Für Privatleute verkomplizierts die Sache eher, nicht zuletzt deshalb, weil man bei kleinen Partys vielleicht doch nicht immer Drehstrom zur Verfügung hat, und dann sehen muss, wie man das Zeug angeschlossen bekommt. Wenn man dann noch die Sache mit der teuren Lastverkabelung betrachtet, fährt man, wenn man maximal 500W-Brenner im Einsatz hat, mit 4-Kanal-Packs für Stativmontage immer noch am Besten. Wenn man extrem günstig an sowas drankommt, sieht die Sache natürlich anders aus, aber da muss man dann eben auch abwägen, ob einen das Ganze am Ende wirklich günstiger kommt...
Gruß Stephan