Für Auftritte draufzahlen / Finanzierung von Auftritten allgemein

Ne ne mein Großer..., den Wunsch werde ich dir nicht erfüllen.

du weisst ganz genau, dass 99% der Leute die hier posten garnix schriftlich machen und fuer ein paar Euros + Getränke spielen. Vor dem Hintergrund ist mir unklar, was die Postings bewirken sollen.
Frage mich dann gerade, warum doch recht viele User hier aus dem Forum in den entsprechenden Threads fragen, wie man die geschäftlichen Dinge einer Band richtig handhabt bzw. regelt?

Die meisten Bands sind froh ueberhaupt eine Auftrittsmöglichkeit zu bekommen. Viele tun sich zusammen um gemeinsam eine VA aufzuziehen, weil es eben nur wenige Möglichkeiten gibt. Was glaubst, wenn da einer mit Vertrag ankommt und eine 3 stellige Summe fordert...
Ja warum ist das wohl so? Weil es schon immer so war? Oder weil es genügend Bands genauso machen und der Wirt, oder der Veranstalter sich über soviel Dummheit ins Fäustchen lacht und mittlerweile genau mit solchen Bands rechnet?

Das ist doch voellig aus der Luft gegriffen. Als ich 2007 schuechtern in einem Forum fragte, ob wer Lust hat fuer Freigetraenke zu spielen mussten wir die VA auf 2 Wochenenden legen und meine Mailbox ging regelmaessig ueber.

Ihr macht qualitativ gute Musik und wollt kein Geld, euch reichen eine Kiste Wasser und einpaar belegte Brote? Meldet euch bei uns als Vorband, wir verdienen gerne an Euch. Aber leider nur mit Vertrag, auch wenn da keine Gage für euch vereinbart wird (ihr wollt ja kein Geld:D), aber die Vertragsstrafe ist für uns dabei ganz wichtig! :D

Live-Musik ist ein ganz wichtiger Markt und Musiker, egal ob Hobby oder Profi, sollte sich ihren Markt nicht noch selber kaputt machen.
 
Naja, wenns voher vertraglich festgehalten ist, und der Veranstalter kanns/wills net einhalten, dann is rechtich gesehen natürlich Vertragsbruch. Aber in so einer Situaiton war ich noch nicht, und sollte es mal passieren kann man das auch nicht allgemein beantworten.
Wenn genung Leute da waren und du merkst das dich der Veranstalter übern Tisch ziehen will, dann kannst ja zum herumstreiten anfangen (da du wahrscheinlich bei ihm/ seiner Location eh nimmer spielen willst).
Merkst du aber, das wirklich wenig Besucher waren (viele Gegenveranstaltungen oder aus welchen Gründen auch immer) würde ich mich mit dem Veranstalter nicht herumstreiten sondern versuchen in irgendeiner Form zu einigen (Folgegigs als Vorgruppe bekannter Bands dafür...).
Weil sonst verbaust dir ja wieder eine Auftrittsmöglichkeit (da dich der Veranstalter dann nimmer nehmen wird) und wie dodl angemerkt, sind so viele Auftrittsmöglichkeiten nicht mehr da.

Aber da sind wir wieder beim Thema. In deiner Situation als Berufmusiker bist du auf die Gage angewiesen um überleben zu können. Das heißt du würdest in jedem Fall die komplete Gage einfordern, weil du ja nicht zum Spaß spielst. Ist auch verständlich.
 
Ich hab jetzt hier die Beitraege aus dem anderen Thread reingeschoben, weil das dort zu weit fuehrte. Bitte diskutiert hier darueber weiter, was man an Gagen fordern kann/sollte/darf. Das Thema habe ich entsprechend erweitert, da das ja alles zur selben Problemstellung gehoert...
Bisher ist die Sache (von einer Ausnahme abgesehen) sehr sachlich gelaufen. Ich bitte Euch, das so bei zu behalten!
In diesem Sinne: Ring frei ;)
 
N'abend,

@swagger: sorry, "geh bitte" heisst nicht su sollst weggehen, das ist eine österreichische Redewendung, die man, wie mir grad auffällt, nicht ins Hochdeutsche übersetzen kann :)
Das soll eher so was beschwichtigendes ausdrücken...

Die Gagen! ja, ich kenn das durchaus von Coverbands. Die nehmen alle hier mindestens 2500-3000€ und bringen nur Backline. Was aber eh schon gesagt wurde, das kannst nicht mit einer no label Band vergleichen, die eigenes Material spielt. Das ist eine andere Art von Veranstaltung, das zieht deutlich weniger Leute, das spielt sich abseits des Mainstream ab. Und das ist auch nix neues. Billigst bis gratis durch die Clubs tingeln ist doch ein Klischee seit 60 Jahren.
Und die Zeiten sind auch noch deutlich haerter geworden, weil heute ein Überangebot da ist, die anfallenden nebenkosten gestiegn, und keiner will die damit verbundenen hoeheren Kosten beim Endkunden tragen. Es kommen also tendenziell weniger Leute, die sind aber anspruchsvoller als vor einigen Jahren noch.

Wir machen hier im Rahmen eines Vereins selber unsere Veranstaltungen und da seh ich ja bei der Abrechnung, da bleibt nix ueber. Die Kritik an den Veranstaltern kann ich da schon mal nicht nachvollziehen. Wir haben hier Bands und Künstler am Start, die haben Airplay, verkaufen durchaus Platten, einer kam mit seiner Band beim grössten Radiosender im Rahmen eines Bewerbes in die Endrunde - am Ende einer 16stuendigen Nacht bleibt uns fuer jeden eine Gage von unter 40€. Pro Band, nicht pro Person. Ich habs 2007 selbst versucht und die erwaehnten 2 Wochenenden organisiert. Da hab ich 6 Wochen dran gearbeitet und organisiert, hab zum Glück die komplette Technik selbst, und Erlös waren 120€ Minus. Und das waren durchaus gefällige Events, keine Hardcore, Punk, Kotz und Sauforgien.

Was anderes ist es bei so Mainstream Events. Die fordern ne Gage, der Veranstalter weiss, dass da jeder Tisch voll ist und jeder Pensionist aus 20km Entfernung anreist (hatten wir letztes jahr mit so ner volkstümlichen Kapelle), ja da kann man Gagen fordern. Und selbst da kann ein kleiner Veranstalter komplett Schiffbruch erleiden. Hatten wir auch letztes jahr. Global DJ's fuer eine gar fürstliche Gage, 20 Leut im Publikum und dann Regen und Gewitter. Totalausfall. Da gehts fast in den 5stelligen Bereich. Und da sollte dann eine Band die Eier haben, das unternehmerische Risiko nicht nur auf den Veranstalter abzuwälzen, sondern wenn sie das schon in erster Linie fuer Geld machen, dann soll die Band gefaelligst auch das Risiko tragen, wie sie es so locker flockig vom Veranstalter einfordert (fuer den noch ein Dutzend Haftungsfragen auch dazukommen). BTW, die Global DJ's sahen das zum Glück genauso und haben ohne Fragen auf die halbe Gage verzichtet. Vielleicht auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es irgendwo keinen Sinn hat, einen Veranstalter starrsinnig zu ruinieren. Immerhin ist das ja keine Einbahnstrasse. Man sollt schon zusammenarbeiten. Ich geb auch als verleiher und Techniker mal grosszuegig Rabatt, denn die naechste VA koennte ein Hammer sein und es koennte sich auszahlen wieder gebucht zu werden. Ich seh das nicht so eng. Vor allem - ich hab nix davon, wenn der Veranstalter naechstes mal nix mehr machen kann. Das ist eine gegenseitige Abhängigkeit. Schwarze Schafe werden eh öffentlich an den Pranger gestellt, siehe auch im technikbereich das Warnungen Brett im Pa Forum.

cu
martin
 
Hi

Also ich hab auch schon beide Seiten erlebt.
Und gerade in Jugendzentren muss und wird man auf +/- null kommen.

Bei den Festivals die ich organiseirt hab (jetzt zum dritten mal ein zweitägiges)
haben wir 50euro Gage + Spritgeld + Was noch übrig bleibt.
Es kommen Regionale Bands, und eine Überregionale, und 3 Heimische Bands.

Da das leider auch Sponsoren nicht sooo vom hocker haut, können wir nicht mehr zahlen (da auch noch die PA und Licht abbezahlt/gemietet werden will).
Deswegen sind Superbands mit Sepergagen leider nicht drin.


Als Hobbyband mit eigenen Songs wollen wir auch versuchen möglichst kostendeckende Gigs zu bekommen... viel mehr erwarten wir erstmal nicht.

grüße

der dekan
 
Die Gagen für Auftritte haben sich sich in den letzten Jahren schon deutlich verringert. Ich habe meine ersten Gigs in einer Schüler/Rock/Cover-Band mit einigen eigenen Songs 1987/88 absolviert.
Damals gab es für Auftritte in Kneipen, Clubs oder bei Sommerfesten immer zwischen 400 bis 1000 Deutsche Mark, oder eine stattliche Beteiligung an den Eintrittsgeldern, die so zwischen 3 bis 6 Mark pro Person lagen.
Auf Festivals, Stadtfesten usw. kam zumindest immer das Spritgeld, Freigetränke und Essengutscheine bei rum. Auf Schulfesten, Abi-Feiern und in Jugendzentren haben wir auch für nen Kasten Bier gespielt.
Heute spielt man als Hobbymusiker anscheinend viel häufiger für weniger, bloß um den Auftritt spielen zu können, das zeigt einerseits, dass es ein größeres Angebot für eine geringere Nachfrage gibt, andererseits gehen daher natürlich die Preise in den Keller.

Trotzdem ist es natürlich verständlich, dass jeder Musiker, gleich welches Niveau er hat, irgendwann aus dem Proberaum heraus möchte, um vor Publikum zu spielen und auch Engagements aktzeptiert, die eigentlich nicht kostendeckend sind.
 
Von nichts kommt keine Nachfrage. Wer unrentable Gigs regelmässig ablehnt, der braucht sich nicht wundern wenn seine Musik NIE rentabel wird. Unbezahlte Gigs sind Lehrjahre, so wie das unbezahlte Praktikum vor dem Beruf.

Das Risiko kommerziell zu scheitern und nie was zu verdienen ist hoch, kann aber durch Einsatzbereitschaft minimiert werden.

Und wenns nicht klappt, gibts ja fürs mittlere Lebensalter immer noch die Option "Coverband".
 
Man muss das auch je nach Ort der VA ansehen. Bei uns hier im Umkreis gibt es nur noch sehr wenige Rockkonzerte. Und die wenigen sind schwach besucht.

Die Leute die noch in dem Alter sind, gehen lieber in Discos oder auf Partys. Cover läuft nach wie vor gut, aber wenn ich wie jetzt im kommenden Februar bei uns im Jugendhaus ein Konzert veranstalte, sieht die Sache so für mich aus:

Hallenmiete 125 Euro
Anlage ~500 Euro
Werbung (Flyer etc) 100 Euro
Catering 50-100 Euro
Gema ~ 200 Euro

Was habe ich vergessen?
In den Club passen maximal 200 Leute, aber mit 4 mäßig bekannten Bands aus dem Umkreis wäre das eine utopische Zahl.
Dadurch das wir inzwischen eine eigene PA haben, entfallen vordergründig auch schon einige Euro. Aber ich habe die Anlage nicht zum Spass haben gekauft, sondern möchte damit auch mal was reinkriegen. Zumindest bezahlt sollte sie einmal sein. Und wir soll das gehen wenn ich bei von mir aus 200 Leuten/5 Euro, 1000 Euro (maximalst) umsetze? Die paar Getränke die (in der Stimmungsschwachen) Halle verkauft werden reißen nichts mehr raus.

Was soll man da machen? Richtig! Einfach lassen und die großen Bands die das ja Berufstätig machen ranlassen.
Was mach ich kleiner Hobby gitarrist? Richtig! Verkauf deine Gitarre so schnell wir möglich, denn für dich gibt es keine Konzerte.

Speziell an Swagger: Ich kann deine Haltung verstehen, aber sie lässt sich nicht in alle Bereiche übertragen. Eine Band die von mir Gage will, muss die auch allermindest reinspielen. Und das funktioniert in den allerwenigsten Fällen.

Was aber selbstverständlich sein muss sind eine ausreichende Anzahl an Getränken und Spritgeld wenn es weiter weg ist. Unkosten dürfen keine Anfallen, zumindest nicht ohne ordentlichen Nebeneffekt (wie Werbewirksamkeit).

grüße
 
Speziell an Swagger: Ich kann deine Haltung verstehen, aber sie lässt sich nicht in alle Bereiche übertragen. Eine Band die von mir Gage will, muss die auch allermindest reinspielen. Und das funktioniert in den allerwenigsten Fällen.

Moment!!!! Du bezahlst eine Dienstleistung und diese Leistung heißt Musik machen und nicht Leute auf die VA zu treiben.
Wenn ein Veranstalter seinen Job schlecht macht, z.B. trotz durch die Band kostenlos gestellte Plakate, keine effiziente Werbung läuft, der VA-Ort vielleicht aus verschiedenen Gründen vom Publikum abgelehnt wird, oder der Veranstalter sich nicht mit anderen Veranstaltern aus der Umgebung abspricht, damit am den Veranstaltungstag das Feld wirklich frei ist, der Veranstalter die finanz. Mittel vielleicht falsch kalkuliert..., dann soll die Band dafür bezahlen?
Aus welchen Grund? Was kann die Band dafür?
Ich sage dir wie es bei uns läuft. Ist bei einem fremden oder neuen Veranstalter nach dem Soundcheck nicht die vertraglich vereinbarte Kohle auf dem Tisch, packt die Technik-Crew den ganzen Krempel wieder ein und die Band fährt wieder Heim. Natürlich verzichten wir nicht auf die Vertragsstrafe.
Warum auch? Ein Veranstalter, der sich nicht an Verträge hält, mit dem werden wir mit Sicherheit auch keine Verträge mehr abschließen.

Du kannst doch nicht von der Band verlangen, dass sie die Unkosten für deine Veranstaltung trägt.
Wenn jemand eine Dienstleistung bestellt, so muss er auch über das nötige Kapital verfügen, um sich diese Dienstleistung auch zu leisten.
Ich kann doch auch nicht bei einem Lieferservice eine Pizza bestellen, mal kurz daran knabbern und sagen "tut mir Leid, ich habe kein Geld".

Wie eine Veranstaltung aufgezogen werden muss, damit sie am Ende auch Geld abwirft (Getränkeumsatz, Pachtverträge, Eintrittsgelder, Sponsoren, Ambiente etc.) dass alles hat die Band überhaupt nicht zu interessieren. Das ist ganz alleine die Sache des Veranstalters. Die Band wird gebucht und soll dort Musik machen sowie das Publikum unterhalten, dass ist ihre Aufgabe und dafür wird sie am Ende entlohnt.

Beiteiligt der Veranstalter die Band auch am Gewinn, wenn seine VA super läuft? Gibt er auch der Band 9000 Euro ab, wenn er 10.000 Euro eingenommen hat? Habe ich persönlich noch nicht wirklich erlebt. Umgedreht ist es aber Recht so?

In diesem Zuge möchte ich mich mal bei allen Kollegen bedanken, die meine Beiträge zu diesem Thema bewertet haben und mir dabei virtuell auf die Schulter geklopft haben.
Ich dachte Anfangs schon, dass ich im falschen Zug sitze, aber auf Grund der positiven Resonanz bin ich mir jetzt absolut sicher, dass ich mit meiner Meinung nicht falsch liege.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt darf eine Band nicht draufzahlen.

Wenn ich eine Band, von denen ich hier rede, frage ob sie mir Plakate zur verfügung stellt, wäre das hier eine mögliche Reaktion :screwy:

Dein Verweis auf deine Bewertungen, täuscht leider nicht über dein Versäumniss hinweg, meinen (und andere) Posts hier aufmerksam zu lesen.

- Ich verstehe nicht warum Bands "drauf zahlen" sollten/müssten.
- Wenn ich nur noch Bands einlade, bei denen ich von einem automatisch gutem Zulauf ausgehe, ist meine bisherige Newcommer Förderung salop gesagt "fürn Ar***"
Wie will ich denn bei meiner obig genannten Rechung Gage an 4 Bands bezahlen? Soll der Veranstalter drauf zahlen um Bands ein Podium zu bieten?

Nochmal: Ich arbeite auch für eine Coverband. Und hier findet man oft genug deine Urteile wieder. Gerade bei Vereinen auf Stadtfesten, bei denen die Mitglieder nicht rechnen können und man sich auch noch anpalabern lassen muss, weil man eine Kiste Sprudel haben möchte.
Aber in dem Sektor Newcommer, Jugendhaus Bands, kleinst Veranstaltung (wie oben) gibt es nach deiner Ausführung nur die Lösung, nichts mehr in die Richtung zu veranstalten. Und um ehrlich zu sein, verstärkt sich bei mir das Gefühl, das dir das, das liebste wäre.
 
Wenn ich eine Band, von denen ich hier rede, frage ob sie mir Plakate zur verfügung stellt, wäre das hier eine mögliche Reaktion :screwy:

Du..., unsere Veranstalter bekommen von uns pro Gig 250 Plakate kostenlos und wenn er will bekommt er sogar noch eigene, extra angefertigte Flyer für seine VA kostenlos.
Die Plakate und Flyer haben wir bezahlt und bei 120 Gigs im Jahr ist das schon eine ziemlich hohe finanzielle Belastung. Wir gehen aber die Belastung ein und gehen natürlich davon aus, dass der Veranstalter seine Veranstaltung ordentlich bewerben möchte und auch ordentlich bewirbt.
Aber wir haben unsere Plakate früher auch schon als Untertapete und unsere Flyer in Mülltonnen gesehen!
Klar..., hat ja nüscht gekostet und wenn keiner kommt..., bezahl ich halt die Band nicht.

Aber in dem Sektor Newcommer, Jugendhaus Bands, kleinst Veranstaltung (wie oben) gibt es nach deiner Ausführung nur die Lösung, nichts mehr in die Richtung zu veranstalten. Und um ehrlich zu sein, verstärkt sich bei mir das Gefühl, das dir das, das liebste wäre

Nein ganz im Gegenteil, vielleicht sollte aber der Veranstalter mal sein Konzept überdenken und nach Wegen suchen, die seine Veranstaltung im Vorfeld schon finanziell einwenig absichern.
Pachtverträge für Getränke&Food und hygienischen Einrichtungen (Pacht-WC), Sponsoring, Zusammenarbeit und vor allem Absprache mit anderen Veranstaltern etc.
Viele Veranstalter (meistens wirklich Hobby-Veranstalter) gehen hier nämlich recht Blauäugig ans Werk, haben absolut keine Ahnung von der Materie und stehen dann vor einem finanz. Fiasko.

4 Bands an einem Abend halte ich z.B. für absolut unwirtschaftlich. Max. 2 qualitativ gute Bands und 1 Dosenbeschallung. Natürlich muss man sich die Bands vorher anhören und ansehen und sich natürlich von dem Können (der Qualität) überzeugen, nicht das die Gäste nach dem 2. Takt die VA flüchtend verlassen.
Das zählt übrigens auch zum Konzept der VA.
Man kann natürlich keine Band spielen lassen, welche von der Musikrichtung her nicht zur Veranstaltung passen und/oder vom musikalischen Können her das Publikum vergrault.
Auch sollte man sich eine reelle Kostenaufstellung zum Veranstaltungskonzept erstellen. Wenn man hier merkt, dass die VA nicht finanz. abgesichert ist, dann kann man, bzw. sollte man lieber keine VA durchführen.
 
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Hi Swagger,

auch wen ich dich und deinen Meinung und deine Teilnahme hier im Forum schätze muss ich doch HighQ rechtgeben und dir an einigen Stellen widersprechen.

Ich finde es ist sehr wohl Aufgabe der Band sich dafür zu interessieren und engagieren, dass die Veranstaltung ein Erfolg wird. Und zwar, damit ich im nächsten dort wieder spielen kann. Das heißt nicht, dass ich keine Gage verlange aber das ich sowohl abschätzen muss wie hoch die Gage ausfallen kann/darf.

Und gerade bei der Dorf-JuZe Szene ist einfach kein Geld da und wird auch keines erwirtschaftet. Wie von HighQ vorgerechnet, ist da einfcah nicht mehr zu holen.
Und mit 2 Bands kommst da auch nicht über den abend da die meisten Bands Programm für ne knappe Stunde haben. Trotzdem finde ich es extrem wichtig diesen Bands die Möglichkeiten zum Auftritt zu geben. Gern auch ohne Gage oder noch schlimmer: Oft sogar von den Bands selber finanziert und organisiert.
Dieser Bereich lebt von der Hand in den Mund. Bleiben mal ein paar Euro übrig werden die in die Austattung des Clubs investiert oder für notwendige Reperaturen benötigt. Da verdient keiner und wird auch keiner reich mit.

Wir müssen hier wirklich die Amateur und Profiszene trennen so weit es geht. Mir ist klar, dass es Überlappungen gibt und es auch Amateurbands mal nen Gig spielen den hier gespielt hättet. Eben weil sie 2000€ billiger sind. Na Und? Es ist nicht Aufgabe der kleinen Bands die Kostenstruktur der Großen zu erhalten. Eine Amateurband hat nunmal vielleicht einfach weniger Kosten. Eben weil Instrumente und Proberaum aus anderen Quellen bezahlt wird. Weil die Musiker halt nicht damit ihr Geld verdienen müssen und somit auch keine Sozialabgaben darauf zahlen usw. So ist das Business.
Hier ist es dann die Aufgabe euch anders zu platzieren. Dem Veranstalter etwas zu bieten was eine Amateurband so nicht kann z.b. im Bereich Bühnenshow und Technik. Oder dem Veranstalter versuchen klar zu machen, dass er bei euch mit einem reibungslosen Ablauf der Veranstaltung rechnen kann aufgrund der Professionalität usw.
Jammer halte ich da einfach für falsch.
 
Also für nen Gig als Vorband von Nightwish vor ner ausverkauften 10.000er-Halle würde ich sofort nen Tausender hinlegen!


Nur das du da mit 1000,- Euro nicht arg weit kommst ;)

Naja wir spielen halt auf was wir Lust haben udn denken erstmal nicht an die Kosten. Es ist manchmal unvermeidlich auch erstmal selbst Geld zu bringen um zu spielen. Muss man halt immer ausrechnen ob es sich lohnt. Zum Glueck hatten wir den Fall bis jetzt nur einmal und da hielt sich , nach einigem Verhandeln ueber unsinnige Forderungen, dann auch alles im Rahmen sprich die Chance mit Merch wieder einigermassen auf Null rauszukommen war da.
Das Problem ist nur das viele der 'Grossen' das maechtig ausnutzen. Wenn ich ein Angebot bekomme ich soll 50 Karten a' 13,- Euro abnehmen um den Opener auf einer Veranstaltug mit 70,- zahlenden Gaesten zu machen zweifel ich schon manchmal. Da soll der Opener 2/3 von dem ziehen was der Headliner zieht. Aber es scheint wohl Bands zu geben die auf sowas eingehen.

Gegen Festgage spielen wir recht selten. Eher Einnhame-Beteiligung. Kommen viel bekommen wir auch viel oder wir bekommen Eintrittskarten die wir verkaufen koennen und somit die Gage aufpeppeln. So kann der Veranstalter auf alle Faelle sicher sein das sich die Bands auch ein wneig reinhaengen.
 
Und gerade bei der Dorf-JuZe Szene ist einfach kein Geld da und wird auch keines erwirtschaftet.
Nun..., wir haben schon bei etlichen Landjugendvereinen gespielt. Sage mir bitte nicht, dass hier kein Geld da ist und erwirtschaftet wird, wenn man sich für seine Feste noch teurere Bands als uns leisten kann.

Die haben es aber (und da muss man wirklich den Hut ziehen) geschafft, ihre Veranstaltungen zu etablieren.
Es ist aber immer wieder die Frage, wie eine VA aufgezogen wird und natürlich, ob diese sich auch wirtschaftlich trägt.
Das hat aber nach wie vor die Band nicht zu interessieren.
Sicher sollte eine Band alles Mögliche dafür tun, dass eine Veranstaltung ein Erfolg wird und sicher auch in Zukunft wieder gut besucht wird..., aber das ausschließlich mit ihrer Musik, ihrer Bühnenpräsenz und ihrem musikalischen Können und nicht, in dem sie auf ihre wohlverdiente Gage verzichten müssen!
Die Band ist nicht dafür verantwortlich, wenn die Veranstaltung schlecht besucht wurde.
Der Veranstalter ist für die Veranstaltung verantwortlich. Er muss ein Konzept haben, welches Erfolg für seine Veranstaltung verspricht. Er sucht die Bands aus, die auf seiner VA spielen!
Wenn er dann eine Band für seine VA bucht, welche qualitativ minderwertig ist und nicht einmal ein Programm von 2-3 Stunden auf die Beine stellen kann, oder welche nicht zur Veranstaltung passt, dann hat er was falsch gemacht, nicht die Band.
Eine solche Band muss sich dann natürlich Gedanken machen, warum sie keine Gig´s angeboten bekommt und warum ihr Konzept keinen Erfolg verspricht. Das wiederrum hat den Veranstalter nicht zu interessieren.

Es ist nicht Aufgabe der kleinen Bands die Kostenstruktur der Großen zu erhalten.
Eigentlich doch, denn die kleinen Bands wollen sicher nicht nur im Proberaum versauern, sondern die wollen eigentlich auf die Bühne und natürlich würden sie auch sehr gerne mit ihrer Musik Geld verdienen.
Aber genau das verbauen sie sich, wenn sie unbewusst Preisdumping betreiben und nicht langsam anfangen, ihre Band (wie es das Finanzamt es macht) als wirtschaftliches Unternehmen zu führen.
Und jeder weiß, ein wirtschaftliches Unternehmen kann nur existieren, wenn es Gewinne macht.
Sie sollen sich ja finanziell nicht an den Profi-Bands orientieren, denn die fahren (gerade um sich abzuheben) ohnehin ein wesentlichen höheren techn. Aufwand.
Sie sollen aber darauf achten, dass sie sich zu ihren regional marktüblichen Preisen anbieten und diese Gage natürlich auch vom Veranstalter einfordern.

Das hat nichts mit Jammern zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegen Festgage spielen wir recht selten. Eher Einnhame-Beteiligung. Kommen viel bekommen wir auch viel oder wir bekommen Eintrittskarten die wir verkaufen koennen und somit die Gage aufpeppeln. So kann der Veranstalter auf alle Faelle sicher sein das sich die Bands auch ein wneig reinhaengen.

Naja, aber gegen Eintritt funktioniert auch nur dann richtig gut, wenn man hauptsächlich im eigenen Einzugsbereich spielt. Ansonsten hat man ja keinen Einfluss darauf, wie (und wieviel) Werbung gemacht wird und da man ja nicht überall Leute kennt, leider auch in den Fällen, wo sich der Veranstalter zurücklehnt und ne ruhige Kugel schiebt, anstatt Leute zu mobilisieren, keine Chance auf 0 rauszukommen...
 
doch.

du klingst wie die ganzen Bänker Ende letzten Jahres.

Edit: das ging an jacky.
 
Meinst Du mich?? Was ist denn daran banker, wenn ich sag, dass "auf einlass" nur funktioniert, wenn man in der Region bekannt ist oder sich der Veranstalter kümmert??
 
nee, sorry wir hatten gleichzeitig geschrieben. das ging an jacky.

ich schreib auch gleich noch etwas mehr dazu wenn ich kurz 5 min luft hab.
 
Eigentlich doch, denn die kleinen Bands wollen sicher nicht nur im Proberaum versauern, sondern die wollen eigentlich auf die Bühne und natürlich würden sie auch sehr gerne mit ihrer Musik Geld verdienen.
Aber genau das verbauen sie sich, wenn sie unbewusst Preisdumping betreiben und nicht langsam anfangen, ihre Band (wie es das Finanzamt es macht) als wirtschaftliches Unternehmen zu führen.
Und jeder weiß, ein wirtschaftliches Unternehmen kann nur existieren, wenn es Gewinne macht.
Sie sollen sich ja finanziell nicht an den Profi-Bands orientieren, denn die fahren (gerade um sich abzuheben) ohnehin ein wesentlichen höheren techn. Aufwand.
Sie sollen aber darauf achten, dass sie sich zu ihren regional marktüblichen Preisen anbieten und diese Gage natürlich auch vom Veranstalter einfordern.

Das hat nichts mit Jammern zu tun.

Nicht jede Band will und muss damit viel Geldverdienen.
Und selbst wenn ich Geld verdienen will, dann muss ich auch erstmal investieren.
Du redest von Preisdumping, ich rede von Wettbewerb. Wenn jedes Startup-Unternehmen zu den Bedingungen der großen Konzerne spielt dann brauchen sie es garnicht versuchen. Ihr Vorteil ist doch eben, dass sie das erstmal nicht müssen. Oft auch schon deswegen nicht, weil viele der Anfangsinvestitionen nicht in die Kostenrechnung mit einfließen oder in dem Umfang garnicht da sind.

Folgende Rechnung (fiktiv):

Veranstaltung, kleine Halle 500 Personen.

Profi-Band:

Gage 5000€
Kosten: Technik 2300€, dafür aber auch toller und professioneller
Marketing: 300 €
Allgemeinkosten (Proberaum + Abschreibungen Equipment usw.) : 400€
zusätzliches Personal für Merch, Backline usw: 350€
Anfahrt/Abfahrt: 150€
Booker/Management: ???

Einnahmen: 5000€ - 3400 = 1500€

bleiben bei 6 Leuten noch 250€ pro Person. Davon gehen jetzt noch Versicherungen usw. ab. Also verdienst ca 150€ die dringend notwendig sind weil davon gelebt wird:


AmateurBand:

Gage: 2500€
Technik: 1400€
Allgemeinkosten: 50€ bis Nix, weil Hobby wird privat gezahlt)
zusätzliches Personal: nix wird selber gemacht
Anfahrt/Abfahrt, 50€ für Sprit. Privatauto ist eh da
kein Booker

Einnahmen: 2500€- 1500€ = 1000
Durch 6 gibt ca 160€ pro Person. Dieses Geld wird NICHT zum leben gebraucht. Davon gehen keine Versicherungen usw ab. nur Steuern bleiben noch 130€ übrig.


Beide Bands haben für sich richtig gerechnet. Die Frage ist jetzt nur wie überzeugt ihr den Veranstalter, dass ihr 5000€ wert seit, oder 4000€, oder 3500€?
 
Hi Boerx,
lese noch mal meine letzten beiden Sätze, welchen du ja auch in deinem Posting zitiert hast.

Sie sollen sich ja finanziell nicht an den Profi-Bands orientieren, denn die fahren (gerade um sich abzuheben) ohnehin ein wesentlichen höheren techn. Aufwand.
Sie sollen aber darauf achten, dass sie sich zu ihren regional marktüblichen Preisen anbieten und diese Gage natürlich auch vom Veranstalter einfordern.

Boerx..., glaubst du ehrlich, dass es meine Band schon immer gab und wir schon immer Profi-Musiker waren, oder sind wir vielleicht nicht auch wie jede andere Band den steinigen Weg gegangen?
Wir haben uns aber nie unter dem marktüblichen Preis und schon gar nicht für umsonst angeboten.
Gut...., wir haben es einigermaßen geschafft, wir spielen heute durch viel Arbeit und sehr hohen Investitionen in einer Liga, wo wir unseren Lebensunterhalt mit der Musik verdienen können und wo Veranstalter von sich aus zu uns kommen und uns buchen.
Das hat uns aber niemand geschenkt, das haben wir uns erarbeitet!

Wettbewerb ist gut, der sollte sich aber doch über die Qualität, statt über den Preis regeln. Gute Qualtität zu einem fairen Preis!
Wenn jemand ein Produkt unter den marktüblichen Preisen anbietet, dann nennt man das wettberwerbswiedriges Verhalten.
 
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