Funk InEar im Bereich der LTE Frequenzen

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Hallo zusammen,
Nun ist es doch schon einige Zeit her, dass die große Angst bestand das im Rahmen der LTE Verbreitung unsere Funksysteme nicht mehr funktionieren würden.
Wir verwenden einige Sennheiser Systeme im Frequenzbereich 786- 822 MHz und hatten bisher keine Ausfälle zu verzeichnen.
Das betrifft sowohl Funkmikros als auch InEar Systeme.
Ganz davon abgesehen, das wir unsere Systeme künftig aus rechtlichen Gründen nicht mehr betreiben dürfen, funktioniert alles soweit.
Nun stellt sich die Frage, ob wir bisher lediglich Glück hatten oder es keine oder nur sehr wenig Störungen gibt. Aus welchen Gründen auch immer!
Wie sehen hier eure Erfahrungen aus?
Da wir gerne 2 weitere Funkstrecken gebraucht anschaffen würden, stellt sich auch die Frage nach den zu kaufenden Frequenzen da im beschriebenen Frequenzband gebrauchte Systeme doch recht günstig zu erstehen sind.
Also: ich warte mal auf Reaktionen.
Dazu schon mal vielen Dank.
 
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Hallo lemmi42,

Du hast ja selbst schon geschrieben, dass der Frequenzbereich ab Ende des Jahres nicht mehr nutzbar ist. Der Betrieb der Funkstrecken ist deshalb nicht mehr zulässig - kein Wunder, dass Geräte in diesem Frequenzband für ein paar Euro zu haben sind. Die wird nichts anderes übrigbleiben, als auf ein andere Systeme und Frequenzen zu wechseln, auch Deine vorhandenen IEMs darfst Du dann nicht mehr betreiben!
Schreib doch bitte mal, welche und wie viele andere Funksysteme (Handfunken, Instrumentenfunk) Du im Einsatz hast, denn danach richtet sich, welchen Frequenzbereich Du für Dein IEM wählen solltest (anmelde- und gebührenpflichtiger unterer UHF-Bereich oder anmelde- und gebührenfreier ISM-Bereich von 823-832 bzw. 863-865 MHz).
 
Erstmal danke für die Antwort.
Grundsätzlich geht es um die Frage ob die Geräte funktionieren oder im angegebenen Frequenzbereich Probleme machen.
Derzeit benutzen wir 2 Handfunken EW100 mit 865 Kopf und 2 inEar Strecken Sennheiser EM 300 IEM die auf insgesamt 4 erweitert werden sollen. Bei Neukaufen würden wir natürlich auf das von dir und der Industrie präferierten Frequenzband wechseln.
Der Aufschrei war ja doch recht groß das alle Geräte nicht mehr funktionieren würden. Doch hier bei uns im Ruhrgebiet wo LTE inzwischen Flächendeckend ausgebaut ist, scheinen alle Geräte nach wie vor ohne Probleme zu funktionieren. Also alles nur Schreierei?
 
Hallo nochmal.

Grundsätzlich geht es um die Frage ob die Geräte funktionieren oder im angegebenen Frequenzbereich Probleme machen.

Das lässt sich pauschal nicht verbindlich beantworten: Sie können funktionieren, aber es ist wahrscheinlich, dass es Probleme geben könnte.
Aber ganz abgesehen davon darfst Du die Geräte ab dem kommenden Jahr nicht mehr verwenden - egal ob sie theoretisch noch funktionieren oder nicht.

Derzeit benutzen wir 2 Handfunken EW100 mit 865 Kopf

In welchem Trägerfrequenz-Bereich?
 
Hallo Lemmi,

die Situation ist folgende:

LTE.jpg


Wenn du also im Bereich 786 - 822 MHz unterwegs bist triffst du damit auf den LTE Downlink. Sprich wenn vor Ort ein LTE Sendemast steht ist der Frequenzbereich gestört.

Im Bereich 786 - 790 (mit 1 MHz Sicherheitsabstand) arbeiten Funksysteme ohne Einschränkungen. Im Bereich 791 - 821 ist es eben abhängig ob O2, Vodafone oder Telekom vor Ort aktiv ist - und vor allem auch wie weit der Sendemast weg ist.

Solltet ihr in dem Bereich in den letzten Monaten/Jahren keinerlei Störungen haben ist das eigentlich reiner Zufall - oder sehr sorgfältig ausgewählt.

Ab 1. 1. 2016 ist dieser Frequenzbereich anmeldepflichtig.


Ich sehe zwei Möglichkeiten: entweder bis zum 1. 1. 2016 auf anmelde freie Frequenzen gehen (sprich Neukauf). Oder die Systeme schnellsten anmelden - damit noch Chancen sichern um Entschädigung zu bekommen (falls die System ind en letzten Monaten/Jahren angeschafft wurden. Und dann sukzessive in den Bereich 470 - 690 MHz umstellen. (Eine Anmeldung gilt im Bereich 470 - 814 MHz). Das Verlangt aber, dass ihr etwas professionell unterwegs seid.

Hoffe das hilft weiter.

Besten Gruß
 
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Hallo zusammen und danke für die Antworten auch aus professioneller (Shure) Sicht.
Das die Geräte nicht mehr weiter verwendet werden dürfen, ist klar. Es geht mir aber momentan um einen Erfahrungsaustausch von Anwendern die Geräte im ähnlichen Frequenzbereich von 786-822MHz betreiben.
Wie bereits berichtet, gibt es bei uns keine negativen Erfahrungen trotz Ruhrgebiet und massivem LTE Ausbau.
Grundsätzlich, an die Adresse von Shure gerichtet, interessieren wir uns bei Neukauf der beiden Systeme für die PSM 300 Serie.

Die komplette Umrüstung würde für uns als Amateure eine erheblich Kostenbelastung bedeuten:
2 Mikrostrecken a ca 700,--€
Die jetzigen bestehenden InEar wechseln a 825,--€
2 neue zusätzliche für ebenfalls 825,--€
Gesamtkosten von 4000,--€.
Passt hier nicht! Für eine Amateurtruppe mit 20 Jobs / Jahr.
Ich glaube einfach, dass viele Anwender auch über 2016 hinaus ihre alten Systeme weiter benutzen werden und damit auch in die Illegalität gedrängt werden da die Kosten für eine Umrüstung für Amateure zu hoch sind.
Aber das darf hier sicherlich nicht diskutiert werden.
 
Grundsätzlich, an die Adresse von Shure gerichtet, interessieren wir uns bei Neukauf der beiden Systeme für die PSM 300 Serie.

Eine gute Wahl ;)
Wenn du Fragen dazu hast lass es mich wissen.

Grüße
 
Redest du von Umrüstung oder Neuanschaffung?
Am Gebrauchtmarkt gibt es auch einiges, was im anmeldefreien Bereich bei 823-832 MHz arbeitet oder es zumindest teilweise tut. Systeme von bspw. Shure mit 800-830 aus der UHF bzw. U-Serie sind z. B. noch relativ häufig.
Evtl. wäre das ja eine Option.
 
Hallo
der Anmelde freie Bereich im E-Band 823 - 832 MHz Duplexlücke und 863-865 MHz sind nur bis 2021 (also 5 Jahre) garantiert.
Wer also langfristig sein anlage nutzen möchte dem bleibt nicht anders Übrig als eine Anmeldung.

Empfohlen wird von Shure alles unterhalb von 694Mhz.
Das C und D Band sind tabu.
Wer also noch eine Anlage in diesem Band betreibt sollte diese Umrüsten lassen, und sich die Kosten hierfür von der BAFA als Schadensersatz einfordern.
Notfalls mit Rechtsanwalt, denn es besteht Bestandsschutz schließlich hatte die Anlage ja eine Zulassung.

Mehr dazu findet Ihr hier: http://www.bafa.de/bafa/de/weitere_aufgaben/digitale_dividende/

Hier tut die BAFA natürlich so als ob man keinen Rechtsanspruch auf Schadensersatz hat und man als Bittsteller einen Antrag stellen muss.
Falsch !!! BAFA muss die Umrüstung Zahlen Punkt.

Liebe Grüße
 
Hallo
der Anmelde freie Bereich im E-Band 823 - 832 MHz Duplexlücke und 863-865 MHz sind nur bis 2021 (also 5 Jahre) garantiert.

Kurze Anmerkung: Die BNetzA macht die Frequenznutzungspläne immer auf 10 Jahre fest. Da die LTE Mittenlücke 823 - 832 MHz 2011 definiert wurde gilt dies bis 2021. Es spricht derzeit nichts gegen eine (10 jährige) Verlängerung.

Noch "sicherer" ist das harmonisierte Band 863 - 865 MHZ. Da dies auf EU Ebene aufgehängt ist sage ich immer lapidar: solange es die EU gibt ist dieses Band frei.

Besten Gruß

PS: angemeldete Frequenzen sind auch immer auf 10 Jahre begrenzt ;) Können danach üblicherweise verlängert werden. Aber was die Zukunftssicherheit anbelange ist es "schnurz" ob anmeldefrei oder anmeldepflichtig.
 
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