Gesang und Klavier "Mix" klingt muffig - bin lernwillig und habe Logic 9.

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Hi zusammen,

ich bin Anfänger auf dem Gebiet des Recordings. Und das hört man im Ergebnis. Ich habe im Mix probiert, dass der Beschenkte auf seinem Laptop den Song auch laut bekommt, demnach habe ich ein bisschen mit den Kompressoren und Limitern bei Logic rumgespielt. Außerdem habe ich Klavier und Gesang noch etwas Raum gegeben, da ich die Spuren möglichst trocken vorher in meinem Homestudio aufgenommen habe. Das Klavier ist ein Upright Piano aus meinem Nord Stage EX und der Gesang ging über dieses Mikro (SE Electronics 2000):


in dieses Interface (Focusrite Saffire Pro 14):



Hier das Ergebnis:

https://www.dropbox.com/s/1tdwunwy7t7gx1m/ja [silbermond cover].m4a

Mein Ziel war es (auf Wunsch der Sängerin), das ganze klingen zu lassen wie eine intime Ballade aus dem Radio. NUR: Mir ist das (finde ich) nicht gut genug gelungen. Meine Abhöre ist bislang ein Beyerdynamic DT-990 Pro. Bald sollen auch mal Studiomonitore folgen, vielleicht höre ich dann klarer.

Meine Kritik:

a) Frequenzen sind mir nicht sauber getrennt genug
b) Gesang ist teilweise beißend
c) Die Lautheit ist mir zu gering (ich weiß: Loudness-War, aber das ist hier nicht das Ziel. Ziel ist, auf einem Laptop, dessen Ausgangsleistung begrenzt ist, nicht so extrem deutlich im Verhältnis zu Radiomusik oder Youtube usw. abzufallen

Meine bitte an euch: Helft mir mit eurem Wissen! Ich will lernen und in meinem Umfeld kann mir keiner helfen bzw. die sagen "klingt doch gut.."

Hier die beiden Rohspuren:

https://www.dropbox.com/s/16gt7fdp43sta9i/Gesang[Rohspur].aif
https://www.dropbox.com/s/iorw72aokedpeik/Klavier[Rohspur].aif

LG

Chris
 
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Wie gefällt es Dir so:


Als Musikkonsument liegt mir eine gut erhaltene Dynamik und ein natürliches Klangbild am Herzen. Der Loudness War verdirbt mir den Musikgenuss leider sehr. Ich muss gestehen, dass ich eher zufällig hier gelandet und ein reiner Amateur ohne Erfahrung bin. Doch es interessiert mich, wie gut klingende Musik produziert werden kann.

Was ich mit den Rohspuren gemacht habe (in Audacity):
  1. EQ um das Beissende der Sängerin abzuschwächen und auch dem Klavier mehr Fülle zu geben. Ganz grob in etwa:
    Sängerin - alles weg unterhalb ca. 150 Hz, +10 dB bei 500Hz, -3 dB bei 1 kHz, - 8 bei 1.6, -14 bei 2.5, -3 bei 4, +9 bei 8, +18 bei 10
    Klavier - alles weg unterhalb 40 Hz, +10 dB bis ca. 200 Hz
  2. An einzelnen Stellen Spitzen der Stimme manuell etwas abgeschwächt (-3dB)
  3. Hall (mittels Delayorama) um die Stimme schweben zu lassen und nochmals das Nervige zu reduzieren. Gleiche Einstellung für das Klavier verwendet.
  4. De-Esser (Spitfish), da mit dem Hall problematische Stellen entstanden
  5. Lautstärke feinabgestimmt, insbesondere Klavier am Anfang etwas leiser (da hat es die Sängerin übertönt), später lauter (wo die Sängerin sonst das Klavier übertönt).
 
Heyho,

da Du ja die Ausgangsspuren gleich mitgeliefert hast :)great:), habe ich mich einfach mal selbst am Mix versucht. Also das Gelbe vom Ei ist es jetzt leider auch nicht geworden obwohl ich relativ viel rumprobiert habe. Der Feinschliff fehlt allerdings noch bzgl. S-Laute usw. das habe ich mir mal gespart, es geht ja ums Prinzip.
Ich bin jetzt kein großer Experte bzw. ich will Dir auch nicht zu nahe treten, aber was das beißende/quäkende angeht (mMn übrigens auch im Piano) könnte es am Ausgangsmaterial, also an den Aufnahmen selbst, liegen. Das habe ich beim besten Willen nicht besser hinbekommen (Kann aber auch an mir liegen :D).
Aber Du kannst ja einfach mal reinhören, siehe Link. Je nachdem wie es dir gefällt, kann ich dann ja trotzdem noch was zu meiner Vorgehensweise sagen, .. oder eben nicht ^^.



LG
PS: Wenn du ausgangsmaterial bereitstellt sollte der Nullpunkt zwingend bei allen Spuren gleich sein ;)
 
Hi ihr Beiden! SUPER, dass ihr euch da echt selbst rangesetzt habt! Finde ich enorm klasse! :great:

PS: Wenn du ausgangsmaterial bereitstellt sollte der Nullpunkt zwingend bei allen Spuren gleich sein ;)

Das ist jetzt hoffentlich behoben. Habe die Rohdatei mit dem Gesang nochmal in der Version mit hinzugefügter Stille hochgeladen. Jetzt beginnen beide Spuren zeitgleich.

Und da sind wir schon beim ersten Problem @Dynamus: Deine Test.mp3 ist zur Zeit vom Zusammenspiel Klavier/Gesang verschoben. Evtl. kriegst du das ja nochmal grade gebogen, wenn du die aktualisierte Gesangsrohdatei, die ich hochgeladen habe, verwendest. Oder du hattest es schon richtig geschoben und mit dem Export hat etwas nicht geklappt. So konnte ich mich da leider nicht so wirklich auf Verbesserungen reinhören! :redface:

Ich bin jetzt kein großer Experte bzw. ich will Dir auch nicht zu nahe treten, aber was das beißende/quäkende angeht (mMn übrigens auch im Piano) könnte es am Ausgangsmaterial, also an den Aufnahmen selbst, liegen.

Ja, das kann sein. Aus diesem Grund habe ich extra das verwendete Equipment mit ergänzt, da man ja auch so einen Eindruck über die "Leistungsfähigkeit" des Mikros und so weiter bekommt. Stört euch eigentlich, dass die Klavierspur (doch) trotz geschlossene Monitorkopfhöhrer der Sängerin etwas auf der Gesangsspur zu hören ist oder liegt das im normalen Bereich? Der Kopfhöhrer ist eine Beyerdynamic DT-770 Pro Kopie/Nachbau.
Was mir auffällt: Viele "s"-Laute. Aber auch da kann ich nicht einschätzen, ob das normal ist oder nicht. Mit der Arbeit das Popfilters bin ich allerdings zufrieden. Aber wie gesagt: Auch da fehlen mir Referenz und Erfahrungswerte. Wie sehen denn das hier die Profis?

Zum Klaviersound: Um eine intimere Atmosphäre zu schaffen, als es ein Flügelsample schafft, habe ich dieses Pianosample aus der Library von Nord verwendet: (http://www.nordkeyboards.com/main.a...br=Nord_Piano_Library_v5&clplib=Upright_Piano)

http://soundcloud.com/nordkeyboards/romantic-upright/

http://soundcloud.com/nordkeyboards/romanticstomp/

(mMn übrigens auch im Piano)

Das ist mir bislang noch nicht aufgefallen. Ich finde, dass die Sounds aus der Nordlibrary durchweg gut sind. Ich könnte ja irgendwann mal zum Spaß das Steinway & Sons Klavier aus den 80er Jahren, was hier im Wohnzimmer steht, mit dem Mikrofon aufnehmen (dann könnte man mal vergleichen und gucken, wie sich das SE Electronics bei Klavierabnahme macht). Was mir allerdings IMMER bei meinen Klavieraufnahmen auffällt, dass meine Laptopboxen bei sehr perkussiven Anschlägen bei Klavier andauernd zerren - aber bei Radioliedern allerdings nicht. Aber ich denke, dass liegt an iwelchen Kompressortricks, die ich einfach nicht drauf habe.

Zu deinem Mix @VTR:

- defintiv gefühlt "lauter"
- Warum hast du das Stereodelay auf der Klavierspur direkt am Anfang gelegt? Was erhoffst du dir davon? Denn so klingt das Klavier ja unnatürlicher, oder etwa nicht?
- die "s"-Laute ballern ziemlich ins Ohr. Ich nehme an, dass der Kompressor oder so den "Schmutz" auf der Aufnahme auch ziemlich mit hochpusht. Wie kann man das unterbinden?
- der lautere, belebte Teil des Liedes gefällt mir besser als mein Mix
- ich glaube teilweise, dass man (leider) das, was auf dem Kopfhöhrer bei der Sängerin lief, lauter hört
- wenn die Sängerin ein Wort oder Satz zu Ende gesungen hat, klingt es so, als wenn irgendetwas dort jetzt "zu macht" oder dämpft.
- ich merke grade, dass über Musik zu reden wirklich wie Mathematik zu tanzen ist... - mir fehlen defintiv die Worte :D

Die Aufnahme entstand übrigens ungeübt mit grade überstandener längerer Erkältung in circa 2 Stunden. Sie studiert übrigens Musik und bat mich, sie "mal eben" am Klavier zu begleiten. Es schadet auch defintiv nicht, ihr für ihre Gesangtechnik noch Feedback zu geben. Das gebe ich dann gerne weiter. Kritik ist ja immer hilfreich.
Ich kannte übrigens den Song von Silbermond vorher nicht (höre selten bis nie Radio) und demnach habe ich am Klavier auch frei interpretiert und sie einfach aus dem Stand begleitet. :ugly:

Chris
 
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Hab mich auch mal rann gesetzt
Vor allem hab ich darauf geachtet,dass wirklich die Natürlichkeit bewart bleibt und habe dezent mit EQ und Multibandkompressor gearbeitet,sowie zum Ende hin einen Maximizer eingesetzt um die Lautstärke so weit an zu heben das er nicht nur die Pegelspitzen komprimiert und alles so noch etwas Lauter macht.

Auf Piano und Gesang ist der gleiche Hallraum in unterschiedlichen Dosierungen drauf und durch leichte Absenkung der Höhen beim Piano und Anhebung der Höhen beim Gesang,ist der Gesang weiter in den Vordergrund gerückt,wobei das Piano etwas weiter Hinten steht.Dadurch sitzen die Vocals besser im Mix ;)
Und ganz ehrlich? óO
Was "beißendes" oder "quäkiges" hab ich jetzt gar nciht mal so wargenommen....


Sag mal wies gefällt,vielleicht kann man da noch zusätzlich was ändern :)

lG

Jonny


https://www.box.com/s/fx2utlbe7gx1ka9qr7wj
 
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Ich kannte übrigens den Song von Silbermond vorher nicht (höre selten bis nie Radio) und demnach habe ich am Klavier auch frei interpretiert und sie einfach aus dem Stand begleitet.
Das ist doch schon mal ziemlich gut gelungen ;)

Was mir aber auffällt:
Das Klavier spielt im Moment in der gleichen "Frequenzgegend" wie der Gesang. Ich habe mal kurz in das "offizielle Musikvideo" reingehört - da bleibt das Piano während des Gesangs sehr zurückhaltend und ca. 1 Oktave tiefer. Ich glaube, das würde (gepaart mit einer sparsameren Spielweise, weil es sonst untenrum "mumpft") dem Gesamtklang Deines Stückes helfen.

Auf der Pianospur ist schon Hall drauf - wenn auch sehr sparsam - das macht das Mixen schwieriger.

Ich würde mal versuchen, die Velocity stark zurückzunehmen - dadurch verschwinden Hochtonanteile im Pianosound, die momentan mit dem Gesang konkurrieren.

Zum Gesang - am meisten fällt auf, dass die tieferen Passagen deutlich leiser sind - das habe ich mit einem ersten Kompressor "abgefangen" - der lässt diese Passagen unangetastet und drückt alles was lauter ist, ein bisschen leiser.
Der 2. Comp gibt dann der Stimme etwas mehr "Punch" - damit sie "weiter vorne" wirkt.

Was hier als "das Nervige in der Stimme" bezeichnet wird, halte ich für eine "Überforderung des Aufnahmeraums" - da kommen Resonanzen zum tragen, die ich gesucht und schmalbandig abgesenkt habe.
Ein zweiter EQ kümmert sich dabei speziell um die Resonanzen, wenn die Sängerin lauter wird - ansonsten ist der EQ auf Bypass automatisiert. Ich habe den Eindruck, wenn man da mehr macht, leidet die Stimme.

Ich habe noch 3 Effektspuren - einen Raum für das Piano, einen Plattenhall für die Sängerin und ein 1/4-Noten-Delay für die Sängerin. Das Delay wird aber auch in den "Raum" des Klaviers gesendet und zusätzlich in manchen Gesangspausen weg-automatisiert.

Das ganze klingt dann so:



Clemens
 
@Vill-Harmonix: Für meinen Geschmack viel zu viel und basslastiger Hall auf dem Gesang. Das klingt tendenziell so als ob jemand in der Garage singt und vermittelt ein Gefühl von Kälte.
 
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Hi Nortnar,

also ich denke wir verstehen schon was Du meinst.

-Lautheit/Delay ist Schnickschnack/Geschmacksache, was solls ;)
-Köpfhörersound in Aufnahme: Hm tja, was ist schon normal, also wenns geht sollte man es natürlich bestmöglich vermeiden, ist ja klar.
-S-laute: Ja definitiv, bin wie gesagt auch nicht zufrieden damit, hab vielleicht auch etwas geschlampt an der ein oder anderen Stelle. Ich habe halt versucht den Mumpf und das „Quäken“ rauszunehmen ohne dass die Brillanz dabei flöten geht, was sich für mich als nicht so einfach erwiesen hat. Ich hätte da eher einen Mittelweg nehmen sollen. Also etwas dumpfer, dafür angenehmer für die Ohren.

Ich finde Vill-Harmonix hat alles ziemlich gut auf den Punkt gebracht wo Du erst mal grundsätzlich ansetzen könntest!

-Gleiches Register von Stimme und Piano
-Laute Obertöne wegen hoher Velocity (Das könnte schon was bringen, für mich ist es nach wie vor recht resonant und etwas scharf. Vergleiche dazu Deinen Kommentar mit den Laptop boxen. Kannst ja mal die soundcloudsachen von Nord drüber abspielen und vergleichen. An einen „Kompressortrick“ bei den Radioliedern glaube ich eher nicht was das angeht ;).
-Quäken durch Resonanzen im Aufnahmeraum (so klingt es für mich auch).


Naja ist jetzt alles nicht so wirklich ergiebig, aber ich hoffe Du kannst damit trotzdem was anfangen. :)

Gruß
 
Für meinen Geschmack viel zu viel und basslastiger Hall auf dem Gesang.
Danke für die Rückmeldung.
Ich bin mit dem Hall auch nicht zufrieden - ich habe ihn zu stark in den Höhen beschnitten weil vorher im lauteren Teil der Hall (solo gehört) sehr scharf war.

Ich habe gerade noch was geändert - würde mich mal interessieren ob Dir das besser gefällt und ob die Schärfe im lauten Teil noch "im Griff ist".
(Der Link ist der gleiche oben im Post)

Clemens
 
Ja gefällt mir viel besser. Gerade für die leisen Passagen finde ich den Hall jetzt schon sehr passend. Schön dezent. Was er bewirkt merkt man ja erst wenn man ihn abschaltet, zumindest verfahre ich bei akustischen Instrumenten bzw. Gesang meist so.
Bei den lauten Stellen kommt noch ein bisschen die Halle durch, aber nur leicht. Ich würde das auch nicht durch tunen am Hall verbessern sondern durch Deessen der Vocals vor dem Hall.
 
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hab mich auch mal daran versucht.


@ Vill Harmonix
Ich empfinde deinen Mix in den Tiefmitten bis Bässen etwas zu dick aufgetragen. Die Stimme könnte für mich etwas brillianter sein.
 
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Habe die Rohdatei mit dem Gesang nochmal in der Version mit hinzugefügter Stille hochgeladen. Jetzt beginnen beide Spuren zeitgleich
Das erklärt wieso ich die Lautstärken als unausgewogen empfand und das Timing fand ich auch speziell - na ja, hatte den Song noch nie gehört. :redface:
Hier eine neue Version, den EQ hatte ich zum Glück abgespeichert, der Rest jedoch ist unterschiedlich. Vor allem habe ich es mir beim Hall nun sehr einfach gemacht mit Anwidasoft DX Reverb Light.







Vielleicht kann Deine Sängerin versuchen, die Stimme etwas weniger zu pressen?
Schön wäre auch Mehrstimmigkeit. Hatte ein wenig mit Effekten dafür experimentiert, aber da kam nix Gescheites dabei raus, dünkt mich sehr schwierig das virtuell zu machen.
 
Hi Leute,

ich bin ja begeistert, dass hier mein Anliegen auf eine solche Resonanz trifft und ihr einen solchen Einsatz, euch selbst am Mischen und Mastern zu versuchen, bringt. Grade, weil mir bewusst es, dass ein solches Genre und eine solche "lahme" Silbermondpopballade wohl auch nicht Jedermanns Geschmack ist.
Ich gebe euch auch Recht, dass das musikalische Arrangement und die Aufteilung der Frequenzen verbesserungswürdig ist. Meine Velocity ist wohl teilweise auch zu stark, da gebe ich euch auch Recht. Allerdings habe ich keine Midispur mit aufgenommen, kann das jetzt also (leider) nicht nachträglich ändern.
Musikalisch habe ich auch die Wünsche der Sängerin erfüllen wollen und auch erfüllt, denn es ging ihr um ein persönliches Geschenk an ihren Freund und sie war auch so ohnehin begeistert, dass ihre Stimme so in Anführungsstrichen "professionell" aufgenommen wurde (und das in so kurzer Zeit). Somit haben sich bei mir natürlich auch einige Verfahrensfehler eingeschlichen. Z.B. hat sie wohl meinen Halboffenen Kopfhöhrer beim einsingen verwendet. Das hatte ich wohl nicht im Blick in dem Moment.
Vill-Harmonix hat ja bemängelt, dass die Klavierspur nicht dry sei. Allerdings bin ich der Meinung, dass ich den Hall deaktiviert habe. Denn ich habe alle meine Presets im Staige-Piano für die Bühne optimiert (d.h. KEINEN Hall). So sollte ich das auch eingespielt haben.
Es kann aber auch sein, dass ich etwas Raumhall extra draufgegeben habe, weil ich eigentlich gar nicht vorhatte, die Aufnahme groß zu Mastern. Das Bestreben kommt jetzt erst auf, wo ich ein bisschen Zeit habe und mir somit dieses Projekt nochmal rausgegriffen habe, da die Instrumentierung ja relativ überschaubar ist und ich daher hohes Lernpotential sehe.

Ich hoffe somit, dass ihr (nachdem ich ein bisschen schreibe, ob mir eure Ergebnisse gefallen haben) noch ein bisschen etwas über eure Vorgehensweise, über eure DAW, über eure Plugins und so weiter schreibt. Zur Zeit tut sich ja hier im Forum auch wieder viel mit Logic und ich als Student bin froh, "Profi"software für 150€ nutzen zu können und hoffe, möglichst viel von euren Umsetzungen mit nicht kostenpflichten Bordmitteln durchführen zu können.

Mich interessiert somit nicht nur euer Ergebnis, sondern auch der "Lösungsweg". Ich fänds außerdem Klasse, wenn auch ihr gegenseitig die Ergebnisse beurteilen würdet, denn ich denke, Feedback hilft jedem, der sich die Mühe gemacht hat, hier etwas abzuliefern. Außerdem kann ich wenig fachliches sagen, sondern nur beurteilen, obs mir gefällt. Und damit stoße ich hier eventuell hier Jemanden vor den Kopf.

Dynamus: Ich finde, dass der Mix zu unnatürlich klingt, weil sehr viel Hall auf der Stimme ist. Außerdem fällt mir über meinen Kopfhörer auf, dass es relativ stark rauscht. Es wirkt so, als seien von dir die unteren Frequenzen auch angehoben worden.

Jonnieeeee: Deinen Mix finde ich gut, bin echt beeindruckt, was du da rausgeholt hast. Da würde mich gerne mehr interessieren. Man merkt aber auch, dass du einen Maximizer angewendet hast, denke ich. Aber der Wunsch nach mehr Lautheit war ja auch teilweise Anforderung. Kannst du noch ein bisschen mehr beschreiben, wie du vorgegangen bist? Welche Plugins usw.?
Wie bewerten die Audiophilen hier unter euch den Mix? Ist das zuviel Loudness?

Novik: Deinen Mix finde ich richtig geil. Das klingt richtig wertig! Ich hab den Eindruck, dass die Dynamik noch gut vorhanden ist, aber die Frequenzen schön aufgeräumt sind. Auch der Raum hört sich sehr natürlich an. Das hast du sehr gut hinbekommen. :great: Auch hier interessiert mich mehr. Schön ist auch, dass alles so natürlich klingt und ich nicht unbedingt höre, was du auf die Aufnahme "draufgelegt" hast.

Vill-Harmonix: 1. Mix: Ich schließe mich den beiden schon genannten Aussagen an.

Vill-Harmonix: 2. Mix: Den Mix finde ich interessant. Dieser Nachhall (oder eben Delay) aus der Tiefe. Außerdem habe ich den Eindruck, dass du Stimme sehr zentral positioniert hast. Negativ fällt mir noch auf ( hörbar auf meinem Beyerdynamic DT 990-Pro), dass die "s"-Laute noch mehr unangenehm zischen als z.B. bei Jonie(5mal"e") und Novik. Auch bei dir interessiert mich, was du getan hast, weil ich deine Hilfe immer sehr schätze und du dir schon was bei deiner Vorgehensweise gedacht haben wirst.
Mich interessiert z.B., woran du hörst, welche Frequenzen raus müssen usw..

VTR: Danke auch für deinen Mix. Aber der klingt auf meinem Kopfhörer iwie unausgewogen. Ich finde, auf der Stimme ist zuviel Treble drauf. Mit dem Delay gebe ich dir Recht: Das ist Geschmackssache und definitiv künstlerische Freiheit. Meiner Sängerin würde aber eine solche "Spielerei" nicht gefallen, da sie eine natürlich Aufnahme haben wollte. Auch bei dir fallen mir immer noch die harschen Zischlaute auf. Aber evtl. hört sich das auf deiner Abhöre anders an. Worauf mischt du?
Zum Thema Resonanzen des Raumes: Ich habe ein Zimmer, das sind 35m^2 bewohnter Kellerraum, d.h. nicht akustisch optimiert, allerdings habe ich hier viel Papier drin (Student), Sofa, Bett, Teppich und viele Möbel, es sind also keine nackten Wände. Besser krieg ich das hier Homerecordingmäßig nicht hin. Oder hast du Vorschläge, was ich machen könnte, dass der Effekt nicht weiter auftritt?

Chris

P.S. Mir dünkt, dass jemand noch geschrieben hat, dass meine Sängerin weniger pressen sollte.. Ich hab von Vocals keine Ahnung und würde deshalb diese Person bitten, das nochmal auszuführen, weil ich ihr das nicht einfach so vor den Kopf knallen möchte, sondern ihr konstruktiv Stellen auf der Aufnahme zeigen will usw. - dann hat sie auch was davon, denke ich. Kritik ist sie ja gewohnt, wird ja andauernd im Studium bewertet.. :ugly:
 
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Hi Nortnar,

leider kann ich Dir nicht mehr genau sagen, was ich gemacht habe - der Mix ist schon wieder runter von der Festplatte (ist ja nicht meine Musik ;) )

Mit dem (Logic-Channel-)EQ habe ich "gesweept" also ein Band mit hohem Q-Faktor stark (+25-20dB) angehoben und dann verschiedene Frequenzen durchgehört. Bei machen gibt es Resonanzen, die unabhängig von der gesungenen Tonhöhe sind. Die habe ich dann schmalbandig abgesenkt.

Den Rest habe ich ja oben schon beschrieben.



Clemens
 
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Dynamus: Ich finde, dass der Mix zu unnatürlich klingt, weil sehr viel Hall auf der Stimme ist. Außerdem fällt mir über meinen Kopfhörer auf, dass es relativ stark rauscht. Es wirkt so, als seien von dir die unteren Frequenzen auch angehoben worden.
Der Hall wirkt in gewissen Passagen tatsächlich unnatürlich. Eine intimere Version mit deutlich weniger Hall (kleinerer Raum und Anteil) sowie weniger Höhen:





Jonnieeeee: Deinen Mix finde ich gut, bin echt beeindruckt, was du da rausgeholt hast. Da würde mich gerne mehr interessieren. Man merkt aber auch, dass du einen Maximizer angewendet hast, denke ich. Aber der Wunsch nach mehr Lautheit war ja auch teilweise Anforderung. Kannst du noch ein bisschen mehr beschreiben, wie du vorgegangen bist? Welche Plugins usw.?
Wie bewerten die Audiophilen hier unter euch den Mix? Ist das zuviel Loudness?
Ich finde die Lautheit schon etwas übertrieben, obwohl es noch immer weniger extrem ist als heutzutage üblich.

P.S. Mir dünkt, dass jemand noch geschrieben hat, dass meine Sängerin weniger pressen sollte..
Die Passage um 03:00 gefällt meinen Ohren in der Rohspur gar nicht, hat etwas Quäkendes. Ich hatte das über den EQ entschärft, auch Hall hilft.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, bin weder Sänger noch Gesangslehrer. Aber vielleicht hilft das weiter:


 
Hallo Notar,

was hab ich bei meinem Mix gemacht: Das Klavier habe ich leicht komprimiert und den Kompressor so eingestellt, dass er nur die Spitzen im Pegel abfängt. mit einer recht kurzen Attackzeit von 1.3ms aber längerem Release von 600ms. Das Klavier habe im mit einem Highshelf bei 3khz ca 3 db abgesenkt um es hinter den Gesang zu bekommen und der Stimme mehr Platz zu schaffen. Auf die Stimme habe ich einen De-Esser gelegt. Danach einen EQ mit dem ich erstmal das lowend bei 100 hz entfernt habe. dann habe ich bei ca 250 hz mit einem Q von 1 ca 1.5 db angehoben. Dann habe ich 2 störende Frequenzen rausgezogen. müsste ich jetzt genau schauen welche. Anschließend habe ich mit Splitharmonizing die Stimme leicht verbreitert. Das Topend der Stimme habe ich nicht verändert. Anschließend kommt ein Kompressor mit kurzem Attack 1ms und langem Release 800ms. Ist ein Opto Style Kompressor mit langsamer Einschwingphase. Dieser arbeitet in den Lauten Passage mit ca 4 db gain reduction. In den leisen Passagen fast gar nicht.

Als nächstes habe ich 2 Hallräume angelegt. einen kurzen, hellen Raum mit wenig Bassanteil und einen langen dumpfen Raum mit recht viel Bassanteil. Sowohl Stimme als auch Klavier habe ich auf diese beiden Hallräume geschickt. Das Klavier hat mehr Anteil auf dem langen, dunklen Hall und weniger auf dem kurzen, hellen. Bei der Stimme ist es genau andersherum. Mehr kurzer Hall und weniger langer Hall. Dadurch habe ich Das Klavier im Raum hinter den Gesang platziert. Auf die Summer kam noch ein Limiter, der nur ein leichtes Topendlimiting macht (ca 0,7 db)

das war es eigentlich:)
 
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Danke Leute für den Input. Ich werde dann mal fleißig weiterüben. :)
 
Ich habs auch mal gemacht :) Einfach nur weil ichs mal probieren wollte^^ Eigentlich sollte man bei dem Song noch ne Menge automatisieren, denn die Lautstärken von Sängerin und Klavier passen teilweise überhaupt nicht zusammen. Habs einfach mal so gelassen und es mit Compressor etwas abgeschwächt. (Vor allem die knalligen Anschläge vom Klavier...)



Hab mich vllt 30min damit beschäftigt...
 
Schön, dass du dich auch dran probiert hast.. ich kann das hier grade mangels Kopfhörern nicht wirklich bewerten. Ich gebe dir aber Recht, die Velocity des Klaviers ist relativ hart - ich werde mir mal in Zukunft angewöhnen, eine Midispur noch mit zu recorden, dann könnte ich die Velocity absenken und dann nochmal aufnehmen..
 
hi,

hab mich gerade auch ein bisschen daran versucht. ist auch noch nicht perfekt, aber ich würde es so in diese richtung mischen. :)

 

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