Dirty Fingers
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Hallo Kollegen,
letzten Herbst hab ich mir was Neues gegönnt ... was wohl ...
Es war mal wieder etwas Kohle übrig, die ich nicht auf dem Konto vergammeln lassen wollte. So beschloss ich eine 50er Fender CS-Strat anzuschaffen.
Vorausgegangen ist diesmal eine über 3 Monatige Suche. Dabei hab ich ca. 20 Fender CS Strats getestet (sowohl Online bestellt, als auch in diversen Musikläden).
Rausgekommen ist dabei folgendes:
CS 56 Strat NOS, Fiesta Red (Nitro), Gold Hardware, Erle Body, Birdseye Maple Neck u. Fat 50s PUs, 3-Way Toggle - Switch. Preis: kein Schnäppchen ...
Das Gewicht ist mit 3,45kg grade noch tolerierbar (meiner Meinung nach). Schwerer als 3,5kg flog sofort raus aus der Auswahl. Ich mag es einfach nicht schwerer. Ob es klanglichen Einfluss hat weis ich nicht u. ist mir auch egal.
Bei den zuvor getesteten Strats, waren fast alle Relic, bzw. heavy Relic. Eine CC u. eine weitere NOS waren aber auch dabei. Ohne jetzt eine Diskussion prop/contra Relic zu entfachen, muss ich ehrlicherweise zugeben, das die Relic fast alle weicher u. offener klangen. Einige waren aber auch weniger gut, um es mal vorsichtig zu formulieren. Der Fender CS ist längst keine Garantie mehr für eine geile Strat.
Eine 65er CC, die ich fast mitgenommen hätte (hätte ich doch mal), war schon trocken gespielt so geil, wie ich schon lange keine mehr in der Hand hatte. Leider in meiner absoluten ekel Farbe (welche verrate ich aber nicht, iss auch egal) u. mit Rosewood Neck. Trotz fehlendem Relic, stellte sie trocken als auch am Amp alles in die Ecke, was im gut bestücktem Showroom zu haben war (ich hab aber zugegeben nur ca. 80% angespielt).
Dieses Erlebnis brachte mich dazu fortan nicht nur nach Relics ausschau zu halten, zumal ich dieses übertriebene Relic persönlich schon hart an der Grenze zu Nippes empfinde u. vor allen auch die fast immer total abgeschliffenen Halsrückseiten überhaupt nicht mag. Ich habs lieber komplett lackiert.
Die guten Relics sind nach meiner Erfahrung ausserdem oft schon nach ein paar Tagen weggekauft. Bei den NOS bleibt wegen der geringeren Beliebtheit u. diversen Gerüchten die so im Umlauf sind (die Bodies sind nicht so gut selektiert, sie klingen nicht so gut usw.) eher schon mal ein sehr gutes Instrumente im Sowroom unbeachtet hängen. Zum Glück für alle, die abgewetzt nicht brauchen um glücklich zu sein
Irgendwann im November hab ich mich in diese Fiesta Red verguckt u. mußte Online zuschlagen. Diese Strat hätte ich mir selber so zusammengestellt, bis auf die Bünde u. die PUs.
Als ich sie zum ersten mal in Natura sah, war ich total begeistert. Sowas geiles können nur die Amis. Ich weis sie schrappt haarscharf am Kitsch vorbei ;-). Aber sowas von fett sag ich da nur!
Nicht nur die Farbe, der gevögelte Hals, nein dazu auch noch Gold Hardware (pfui wird da mancher sagen). Ich fahr da voll drauf ab, mittlerweile. Und neben klanglichen Aspekten, soll sie auch auf der Bühne eine gute Figur machen.
Eine anschließende Recherche ergab dann noch, das es sich nicht um ein reines CS Fantasy Produkt handelt ... die gab es damals wirklich mit diesen Specs zu kaufen (Hank Marvin). Der wunderschön bernsteinfarben tinted Neck, ist einer der fetteren Sorte. Trotz meiner kleinen Hände, liegt er dank V-Shape perfekt in der Hand u. ich hab auch bei mehrstündigen GIGs keine Probleme mit den Fingerchen.
Zum Wichtigsten, dem Sound:
Ich spiele einen 009-042er Satz Saiten. Das gab erstmal Probleme. Diese Strat ist sowieso eher eine mit federnder Ansprache bei den Bass Saiten. Mit den dünnen Drähten mußte ich erst in wochenlanger Probiererei die richtige Halskrümmung u. Saitenlage herausfinden (bei einer Strat mit Stellschraube am Halsfuß eine Plackerei). Auch das Trem wurde sehr oft nachgestellt, bis es passte. Jetzt hat sie trocken gespielt eine relativ direkte, knackige Ansprache mit leicht holzigem Einschlag bei erträglicher Saitenlage (trotz 7.25er Radius), die sich auch am Amp fortsetzt. Ausserdem ein ausgeprägtes "tschakka, tschakka" (ich hoffe ihr könnt mir folgen).
Wichtig auch: sie setzt sich perfekt im Bandgefüge durch, ohne aufdringlich zu werden.
Ansonsten eine echte 50er Strat halt. Es ist keine Rock Gitarre, eher was fürs weniger Verzerrte. Ich spiele momentan Funk, das paßt. Für Rock u. Heavy hätte ich sowieso wohl zu einer 60er mit Rosewood Board gegriffen.
Anzumerken wäre noch, das der Nitro Lack an der Griffbrettkante schon abgeht. Relic also ganz von selbst! Der Body ist so dünn lackiert, das man je nach Lichteinfall die Holzmaserung erkennen kann.
Was mir gefällt:
- die Optik
- die Haptik insgesamt
- der Hals
- die Verarbeitung
- der Sound
Was mir weniger gefällt:
- die Spaghetti Bünde
- die PUs (klingen mir zu zugeknöpft)
- das Gewicht könnte etwas weniger sein
- die Bespielbarkeit wegen der Vintage Bünde
PS: Ich suche noch einen professionellen Gitarrenbauer im Raum Mainz/Frankfurt, der ohne Neulackieren bundiert (aber gut).
Fazit: leicht zickig, jetzt gezähmt u. einfach geil
Ich hoffe ihr habt den Beitrag gerne gelesen.
Grüße
Franz
letzten Herbst hab ich mir was Neues gegönnt ... was wohl ...
Es war mal wieder etwas Kohle übrig, die ich nicht auf dem Konto vergammeln lassen wollte. So beschloss ich eine 50er Fender CS-Strat anzuschaffen.
Vorausgegangen ist diesmal eine über 3 Monatige Suche. Dabei hab ich ca. 20 Fender CS Strats getestet (sowohl Online bestellt, als auch in diversen Musikläden).
Rausgekommen ist dabei folgendes:
CS 56 Strat NOS, Fiesta Red (Nitro), Gold Hardware, Erle Body, Birdseye Maple Neck u. Fat 50s PUs, 3-Way Toggle - Switch. Preis: kein Schnäppchen ...
Das Gewicht ist mit 3,45kg grade noch tolerierbar (meiner Meinung nach). Schwerer als 3,5kg flog sofort raus aus der Auswahl. Ich mag es einfach nicht schwerer. Ob es klanglichen Einfluss hat weis ich nicht u. ist mir auch egal.
Bei den zuvor getesteten Strats, waren fast alle Relic, bzw. heavy Relic. Eine CC u. eine weitere NOS waren aber auch dabei. Ohne jetzt eine Diskussion prop/contra Relic zu entfachen, muss ich ehrlicherweise zugeben, das die Relic fast alle weicher u. offener klangen. Einige waren aber auch weniger gut, um es mal vorsichtig zu formulieren. Der Fender CS ist längst keine Garantie mehr für eine geile Strat.
Eine 65er CC, die ich fast mitgenommen hätte (hätte ich doch mal), war schon trocken gespielt so geil, wie ich schon lange keine mehr in der Hand hatte. Leider in meiner absoluten ekel Farbe (welche verrate ich aber nicht, iss auch egal) u. mit Rosewood Neck. Trotz fehlendem Relic, stellte sie trocken als auch am Amp alles in die Ecke, was im gut bestücktem Showroom zu haben war (ich hab aber zugegeben nur ca. 80% angespielt).
Dieses Erlebnis brachte mich dazu fortan nicht nur nach Relics ausschau zu halten, zumal ich dieses übertriebene Relic persönlich schon hart an der Grenze zu Nippes empfinde u. vor allen auch die fast immer total abgeschliffenen Halsrückseiten überhaupt nicht mag. Ich habs lieber komplett lackiert.
Die guten Relics sind nach meiner Erfahrung ausserdem oft schon nach ein paar Tagen weggekauft. Bei den NOS bleibt wegen der geringeren Beliebtheit u. diversen Gerüchten die so im Umlauf sind (die Bodies sind nicht so gut selektiert, sie klingen nicht so gut usw.) eher schon mal ein sehr gutes Instrumente im Sowroom unbeachtet hängen. Zum Glück für alle, die abgewetzt nicht brauchen um glücklich zu sein
Irgendwann im November hab ich mich in diese Fiesta Red verguckt u. mußte Online zuschlagen. Diese Strat hätte ich mir selber so zusammengestellt, bis auf die Bünde u. die PUs.
Als ich sie zum ersten mal in Natura sah, war ich total begeistert. Sowas geiles können nur die Amis. Ich weis sie schrappt haarscharf am Kitsch vorbei ;-). Aber sowas von fett sag ich da nur!
Nicht nur die Farbe, der gevögelte Hals, nein dazu auch noch Gold Hardware (pfui wird da mancher sagen). Ich fahr da voll drauf ab, mittlerweile. Und neben klanglichen Aspekten, soll sie auch auf der Bühne eine gute Figur machen.
Eine anschließende Recherche ergab dann noch, das es sich nicht um ein reines CS Fantasy Produkt handelt ... die gab es damals wirklich mit diesen Specs zu kaufen (Hank Marvin). Der wunderschön bernsteinfarben tinted Neck, ist einer der fetteren Sorte. Trotz meiner kleinen Hände, liegt er dank V-Shape perfekt in der Hand u. ich hab auch bei mehrstündigen GIGs keine Probleme mit den Fingerchen.
Zum Wichtigsten, dem Sound:
Ich spiele einen 009-042er Satz Saiten. Das gab erstmal Probleme. Diese Strat ist sowieso eher eine mit federnder Ansprache bei den Bass Saiten. Mit den dünnen Drähten mußte ich erst in wochenlanger Probiererei die richtige Halskrümmung u. Saitenlage herausfinden (bei einer Strat mit Stellschraube am Halsfuß eine Plackerei). Auch das Trem wurde sehr oft nachgestellt, bis es passte. Jetzt hat sie trocken gespielt eine relativ direkte, knackige Ansprache mit leicht holzigem Einschlag bei erträglicher Saitenlage (trotz 7.25er Radius), die sich auch am Amp fortsetzt. Ausserdem ein ausgeprägtes "tschakka, tschakka" (ich hoffe ihr könnt mir folgen).
Wichtig auch: sie setzt sich perfekt im Bandgefüge durch, ohne aufdringlich zu werden.
Ansonsten eine echte 50er Strat halt. Es ist keine Rock Gitarre, eher was fürs weniger Verzerrte. Ich spiele momentan Funk, das paßt. Für Rock u. Heavy hätte ich sowieso wohl zu einer 60er mit Rosewood Board gegriffen.
Anzumerken wäre noch, das der Nitro Lack an der Griffbrettkante schon abgeht. Relic also ganz von selbst! Der Body ist so dünn lackiert, das man je nach Lichteinfall die Holzmaserung erkennen kann.
Was mir gefällt:
- die Optik
- die Haptik insgesamt
- der Hals
- die Verarbeitung
- der Sound
Was mir weniger gefällt:
- die Spaghetti Bünde
- die PUs (klingen mir zu zugeknöpft)
- das Gewicht könnte etwas weniger sein
- die Bespielbarkeit wegen der Vintage Bünde
PS: Ich suche noch einen professionellen Gitarrenbauer im Raum Mainz/Frankfurt, der ohne Neulackieren bundiert (aber gut).
Fazit: leicht zickig, jetzt gezähmt u. einfach geil
Ich hoffe ihr habt den Beitrag gerne gelesen.
Grüße
Franz
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