Gitarrenvorstellung Grundschule

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federfuchs
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Hallo liebe Freunde,

am Wochenende werde ich die Gitarre mehreren Grundschulklassen vorstellen. Insgesamt wird es in der Schule einen Instrumentenzirkel geben, den eine Klasse abläuft und in jedem Raum ein neues Instrument vorgestellt bekommt. Jedes mal dauert das ungefähr 15 - 20 Minuten.

Ich frage hierbei nach Ideen wie ich diese Zeit gut füllen kann?

Mit Klavier hab ich das schon einmal gemacht. Dort habe ich erst ein Werk vorgespielt und dann kurz etwas erzählt. Im Anschluss hab ich die Kinder über die Schwarzen Tasten improvisieren lassen.
Dabei haben sie sich um den Flügel aufgestellt (eher angestellt) und wer an der Reihe war, konnte etwas rumklimpern.
Als Auszug habe ich, wenn noch etwas Zeit war, noch das 'Fluch der Karibik'-Thema gespielt.
War im Grunde eine runde Sache.

Für Gitarre ist es etwas schwieriger, wegen Haltung und Tonproduktion, so einfach einen praktischen Teil einzubauen.
Ich habe mir schon mehrere kleinere Gitarren besorgt, sodass ich im Idealfall bis zu 5 Instrumente für die Kinder da hab.

Meine Idee war es auch hier zu Beginn etwas flottes zu spielen, dann ein wenig die Gitarre erklären und im Anschluss etwas Praktisches, etwas zum Anfassen zu machen.
Doch wie?
Open Tunings und jeder kann etwas über die Saiten streichen vielleicht?
Bilder mit einem E-Moll Griff und mit einer Kurzanleitung ein paar Kinder probieren lassen?

Habt ihr da Ideen oder sogar Erfahrungen was klappen könnte?

Freue mich auf euren Input,
beste Grüße Chris
 
Eigenschaft
 
Was mir damals den Weg in die Gitarre geebnet hat, war die Erkenntnis, dass die Gitarre - anders als die Blockflöte - logisch aufgebaut ist: Jeder Bund ist ein Halbtonschritt. Das sollte auf jeden Fall rüberkommen. Man muss also keine Griffbilder "lernen", sondern kann sie sich "erarbeiten". Das geht bei der Blockflöte nicht.
Wichtig ist auch, dass man auf der Gitarre Einzeltöne spielen kann, nicht nur Akkorde dreschen. Das ist in Gitarrenensembles ja auch durchaus üblich. Vielleicht auch mal so ein Video: vorspielen oder irgendwas vom JGOH
 
In unserer Musikschule veranstalten wir jährlich einen Instrumenteberatungstag. Bei der Gitarrevorstellung lasse ich die Kinder jeweils über die Saiten schrammeln, während ich ein paar Akkorde greife. Bei genügend Zeit zeige ich noch "Alle meine Entchen" auf der hohen E-Saite, das können die Kids in der Regel relativ schnell nachspielen.
 
Das "Problem" sind hier einfach die 20 Minuten Zeit.
Das ist extrem wenig.
Dann gehen vmtl noch ein paar Minuten davon runter, bis die ~25 Kids sich überhaupt mal irgendwo hingesetzt haben, etc pp..

Ich habe sowas die letzten Jahre gemacht, aber mit mehr als 45 Minuten pro Klasse. Da konnte dann jeder in Ruhe spielen. Das wird dir in der kurzen Zeit schwerlich gelingen.
Alleine "ein Kind hinsetzen, Gitarre übergeben, wieder aufstehen" wird dich grob ne Minute pro Durchgang kosten.
Wenn du 25 Kids und 5 Gitarren hast, sind das 5 Minuten, die schonmal von der Zeit runtergehen, ohne dass irgendetwas passiert ist.

Ich würde das vielleicht so einteilen:
5 Minuten selbst was vorspielen, bzw erklären "Gitarre ist ein Zupfinstrument (was zupfen), man kann aber auch Akkorde spielen (paar Akkorde spielen), man muss vorsichtig damit umgehen, weil sie kaputtgehen, wenn sie runterfallen, ist aus Holz (zeigen), ist hohl (drauf klopfen).. etc" halt wirklich ultrasimple Basics. Die merken sich das sowieso in der Kürze der Zeit kaum.

Alles mit Akkorde greifen etc kannst du dir direkt knicken. Das geht, wenn die 1-3 Schüler hast, aber nicht mit einer Klasse.
Ich würde gucken, ob man vielleicht ein simples Stück hinbekommt. Irgendwas mit zwei Akkorden (vllt nen Kanon klauen, wie "Zwei kleine Wölfe", eine Strophe, maximal zwei).
Dann die Gitarren auf die Akkorde stimmen. Also so, dass man nur runterstreichen muss und es klingt der Akkord.
Dann machst du eine Gruppe links von dir, eine recht und wen du anguckst, die müssen spielen.

Beim ersten Mal singst du das Stück mit vor, und bei den anderen Durchgängen, können die Kids, die nicht spielen auch mitsingen, denn die musst du auch irgendwie beschäftigen.

Ich würde das so machen, dass ich die Kids dann in 5 Gruppen (für deine 5 Gitarren) einteile, damit jeder weiß, zu welcher Gitarre er gehört, damit der Wechsel schnell geht.
Organisation ist hier das A und O.

Wenn du 20 Minuten hast, wären das dann:
- 5 Minuten erklären und vorspielen
- 5 Minuten Organisation und Gitarrentausch
- 10 Minuten zum selbst spielen (bei 25 Kindern und 5 Gitarren, also 5 Durchläufen, wären das 2 Minuten pro Gruppe)

Bei 15 Minuten würde ich mir überlegen, ob man alle Kindern spielen lässt. Das führt zwar zu viel "wieso durfte ICH nicht?", weil Kinder ein extrem ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden haben, bzw sich da schnell benachteiligt fühlen.
Aber man kann das erklären. "Wir haben nur 5 Minuten Zeit und es können leider nicht alle drankommen, deswegen wähle ich jetzt 5 Kinder aus, die spielen dürfen" und dann fix machen und sich ein paar ruhige Schüler rauspicken, weil das letzte was du willst, ist den Klassenchaoten zu erwischen, dessen erklärtes Ziel es ist egal wie, Hauptsache möglichst LAUT auf der Gitarre zu spielen...
 
Cool, danke für die vielen tollen Ideen :)
 
Nur so eine Idee: Ich arbeite selbst an einer Grundschule und habe auch schon öfter meine Gitarre mitgebracht.
Die Kids sind in der Regel begeistert und nicht wenige haben große Lust, auch Gitarre spielen zu lernen.

ABER: Die meisten haben kein Instrument zu Hause und selbst in der Schule gibt es keine Übungsinstrumente. Das heißt, die Begeisterung wird bei vielen im Keim erstickt, weil sie keine Chance bekommen, selbst zu spielen.
Bei uns ist es zudem so, dass wir viele Kinder aus Familien haben, die wirtschaftlich nicht in der Lage sind, ein Instrument für ein Kind zu kaufen. Viele sind auch so bildungsfern, dass sie den Sinn nicht einsehen.


Es wäre also für einen mehr als kurzzeitigen Effekt sinnvoll, gemeinsam mit der Schule einige alte oder nicht mehr gespielte Instrumente zu organisieren, auf denen die Kids dann auch nach der Vorstellung noch spielen und üben können.
Klar, viele werden nach kurzer Zeit wieder aufgeben, aber wenn von 1000 ein neuer Hendrix dadurch zum Spielen kommt, hat sich die Mühe doch gelohnt :)
 
wenn ich versuche mich in mein eigenes Kindesalter zurückzuversetzen, dann würde ich sagen anfassen ist auf jeden Fall das was mein Interesse am meisten geweckt hätte, einfach weil man auch spürt wie eine Gitarre im eigenen Arm schwingt und sich anfühlt.

Ich denke, dass Akkorde vermutich zu kompliziert sind, aber einfachste Melodien auf der hohen E-Saite könnten schon klappe. Vll lässt sich das ja mit einem open Tuning verbinen zu einer kleinen Modalen Geschichte. So dass die kleine Person die spielt erstens was zusammenbringt was gut klingt ( wie bei den schwarzen Tasten) und zweitens eben das Instrument voll erfühlt.
Du kannst ihnen ja zum Improvisieren eine Moll-Pentatonik mit kleinen Stickern auf der hohen Saite aufkleben, so wie auch beim Klavier die schwarzen tasten "markiert" sind, und die restlichen Saiten als "Drone" auf einen Akkord stimmen.

Wichtig ist wahrscheinlich aber vor allem, dass du weder eine Fußbank noch eine Stütze noch einen Armschoner und erst recht keinen Cliptunger mitbringst, denn diese Dinge haben schon Heerschaaren von jungen Gitarrensympathisanten zurecht davon abgehalten dieses schöne Instrument zu lernen, weil sie fürchteten zum Spott ihrer Mitschüler zu werden. ;) ;)

grüße B.B.
 

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