Hoyer-Gitarren Userthread (vintage -> bis 1987)

Hallo Hoyer-Fans, so langsam werde ich schon neugierig wieviel Hoyers zwischen 1964 und 1987 gebaut wurden. Vermutlich ist meine Schätzung mit 15000-18000 viel zu niedrig gewesen.
Ich hatte mal eine recht hübsche Hoyer Typ 57 mit der Seriennummer 12000 aus dem Jahr 1966. Mir sagte damals jemand (ich weiß nicht ob es stimmt), dass überhaupt erst seit 1964
Seriennummern vergeben wurden. Der Bauart nach (dünner Hals, die typischen V und T Knöpfe, Kopfplattenausrichtung parallel zum Hals) war die Gitarre typisch für die Mitte der 1960er
Jahre, lassen wir es 1966 sein. Das es vor 1964 keine Seriennummern gab, erscheint möglich. Ich habe ein paar ältere Hoyers (vor 1964) gesehen und habe selbst 2-3, da ist jeweils keine
Seriennummer drauf. 12000 Gitarren nach 2 Jahren ? Ich korrigiere meine 15.000 - 18.000, Anfang 70er gab es große Stückzahlen, in den 80ern noch mal einige 5069 und vieles Anderes.
Ich lege nach und sage 30.000. LG fifty-sixty
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Noch ein Nachtrag: Vor einiger Zeit ist mir ein Ausschnitt aus einem alten Hoyer-Katalog mit der Beschriftung "ca. 1967" in die Hand gefallen.
Meine Gitarre mit der Seriennummer 12000 sah exakt so aus wie die rechte Gitarre, ich liege also vermutlich mit Baujahr 1966/67 gar nicht so falsch
als (seit 1964) 12000 Stück erreicht waren. Vermutlich inklusive Bässen, Banjos, Akustik, alles eben. LG fifty-sixty

Hoyer Katalog ca 1967.jpg
 
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Kann mir jemand etwas zu meiner hoyer sg sagen ich besitze sie seit dem 80er Jahren und möchte Sie verkaufen da ich keine E Gitarre mehr spiele. Seriennummer in der Kopfplatte 5 stellig

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Hallo Fifty-Sixty

ich sehe Du gehst die Sache mit Logik an. Ich will mal den 1.Teil meines Hoyer Weihnachtsrätsels lüften :)

KLING

Hoyer 1062 001399 05.jpg


Hier sehen wir das Bild mit der mir am niedrigsten vorliegenden Seriennummer seit 1964, nämlich die 001399. Hoyer wurde ja bekanntlich 1874 gegründet, in wohl schönen Schönbach i Egerland, den Musikalienwinkel der früheren K&K-Monarchie. Eine österreichische Marke also! Wer hätte das gedacht?

Wir stellen fest: 1964 muss also irgendetwas in der Firma passiert sein.

Kurze Rückblende: Gleich nach dem Ende des 2.Weltkrieges 1945 passierte das, was in der heutigen zeit "Zeitenwende" genannt wird. Unter tatkräftiger Unterstützung der amerikanischen Streitkräfte verlagerte sich die Firma in den gerade entstehenden "Westen" aus der zu diesem Zeitpunkt eben (wieder)entstehenden Tschechoslowakei. Dabei passierte etwas sehr ungewöhnliches, geradezu einzigartiges: die wertvollen Bestände an lang abgelagertem, qualitativ hochwertigem Tonholz, die Maschinen, Werkzeuge und, last but not least, das wertvolle know-how in Form der Menschen wurden auf amerikanischen Trucks verladen und gegen Bezahlung mit fertigen Instrumenten gen Bayern transportiert. Das ist m.W. nur bei Hoyer so in dieser vollständigen Form geschehen (Quelle: Interview mit Herrn Hannabach, einem Zeitzeugen, Interview der NAMN Klick).

Aber zurück ins Jahr 1964. Aus mir nicht bekannten Umständen führte Hoyer Seriennummern ein. Man bestellte diese braunen Aufkleber, die fortan alle Instrumenttypen schmückte. Wie diese schönen Typ 80 (vermutlich) Konzertgitarre. Ja, das war wohl 1964, als dieses Instrument entstand. In Tennenlohe. Der Aufkleber auffallend exakt eingeklebt. Er war wichtig. Das sieht man. Und, man darf getrost davon ausgehen, dass dieser Klebevorgang schon 1399 mal stattgefunden hatte. Wer mag wohl die Aufgabe dazu gehabt haben? Wurde gar Buch darüber geführt? Fürs Finanzamt? Zum Nachweis der hergestellten Instrumente? Wozu brauchte man in aller Welt 1964 plötzlich Seriennummern?

Ich kann es nicht sagen, aber wenn hier jemand eine Idee hat, bitte ich dringend um diese.......

Nun noch ein Stück weiter für heute.

Hoyer 5060 019934 01.jpg
Hoyer 5060 019934 04.jpg


Durch einen Zufall flog mir vor einiger Zeit Bilder dieser schönen, frühen 5060 zu. Einer wunderbaren Les Paul Kopie. Die Merkmale selbiger, Blockinlays wie die 21 Bünde helfen ihr Baujahr zu datieren. Nämlich 1969, 1970 oder 1971. Hmmm, was nu? Welches Jahr jetzt? Dazu komme ich ein anderes, das nächste Mal.

Wir haben also gesehen, diese Aufkleber hatten zwar 6 Stellen, aber dieser hier ist der mit der höchsten, von mir jemals gesehenen Zahl, der 019934.

Wir haben also gesehen, zwischen 1964 und 1969, 1970 oder 1971 sind knapp 20000 Instrumente bei Hoyer gefertigt worden.

Nun da werde ich erstmal stoppen.
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Kann mir jemand etwas zu meiner hoyer sg sagen ich besitze sie seit dem 80er Jahren und möchte Sie verkaufen da ich keine E Gitarre mehr spiele. Seriennummer in der Kopfplatte 5 stellig
Hallo Uwaeh

gerne doch ....

Du hast da eine Hoyer 5063/1 oder 5063 (je nach Baujahr, ob 1974 oder 1975), ich würde sie auf Baujahr 1975 schätzen. Wenn Du mir Ihre Seriennummer gibst, Du findest diese aller Wahrscheinlichkeit auf der Rückseite der Kopfplatte, dann kann da genaueres sagen.

*EDIT sehe gerade, daß sie die Seriennummer 24655 trägt und doch noch den Streifenhals besitzt. Ab 1975 gab es den ja nicht mehr und auch die Seriennummer sagt ganz klar Baujahr 1974 EDIT*

Sie hat einige Umbauten hinter sich gebracht: die Tonabnehmer sind keine Hoyer-Pickups (Hoyer fertigte 1975 Pickups noch selber), die mit diesen nachträglich eingebauten Miniswitches kontrolliert werden (vermutlich seriel/parallel Schaltung, der dritte könnte ein Out of Phase Schalter sein...) und auch das Trussrodcover, das ist etwas später so bei Hoyer verwendet worden.

Listenpreis lag damals bei 640 DM. Es war das Standardmodell der erfolgreichen SG-Kopien von Hoyer. Es gab 3 unterschiedlich ausgestattete Versionen davon. Die wertigste war die 5064 de luxe, die lag dann schon bei 1350 DM! Alles ohne Koffer versteht sich. Aber Du hast ja auch ein Fremdfabrikatskoffer, der aber gut passt, was wichtig ist (das schaffte Hoyer damals mit ihren zugekauften Koffern meist nicht :).

Sie sieht gut erhalten aus. Alles Mahagoni, der Hals vermutlich einteilig. Das kann cih auf dem Bild natürlich nicht eindeutig erkennen.

Halt sie in Ehren, sie ist ein Zeugnis deutschen Gitarrenbaukunst aus Franken!
 
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Hier eine HOYER mit der Serienummer 001065, wohl eine 4062 von 1964

20231226_115128.jpg
 
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Hallo

danke fürs teilen des Bildes. (y)

das ist wohl eine sg. Typ 60, da Hoyer ja bis 1970 "nur" diese Typ xy Bezeichnungen für das ganze Produktspektrum hatten. Für den Export zB nach USA gab es andere Produktbezeichnungen (Siehe Beispielbild anbei).
Die Seriennummer deutet für mich klar auf 1964 als Baujahr hin, wenn gleich diese Bill Lawrence Tonabnehmer wohl erst ab 1966 bei Hoyer verbaut wurden. Ist die Seriennummer definitiv richtig? Kleines Bildchen (ich weiß da rein zu fotografieren ist nicht so einfach....) würde da echt helfen ......

Gruß
Hoyer USA ca. 1965.jpg
 
Hallo Ulricoso, hier das gewünschte Photo und weitere.
Gruß
Michael

IMG_20231226_200155.jpg20231226_113553.jpg20231226_113711.jpg20231226_115210.jpg20231226_115522.jpg20231226_115546.jpg
 
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Michael, danke Dir

ja genau, Du hast da eine schönes Modell 60 würde ich mal sagen, Baujahr 1964 wegen der wirklich sehr niedrigen Seriennummer. Allein die Bill Lawrence Tonabnehmer machen mich stutzig, weil oft behauptet wird, daß diese erst ab 1966 bei Hoyer verbaut wurden. Muss echt mal recherchieren was da Sachlage ist. Ich hänge hier mal ein Bild eines Modells 28 an, mit vergleichsweise sehr ähnlicher Seriennummer wie bei Deiner, nämlich der 001002. Und die hat ja andere Tonabnehmer verbaut. Könnte es sein, daß bei Deiner die Tonabnehmer mal ausgetauscht wurden? Die bei Dir drin sind, sind ja begehrte Exemplare, gelten als die deutschen P90!

Schönes Instrument, aus der frühen Beat-Zeit damals ......

soviel dazu erstmal, noch Fragen?
Hoyer Typ28 001002 06.jpg
 
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Hallo Ulricoso, leider reicht mein Wissen nicht, dir zu sagen, ob die Tonabnehmer nachträglich eingesetzt wurden. Habe mich eher auf HÖFNER Solidbodys spezialisiert. Aus diesem Grunde biete ich die HOYER gerade bei kleinanzeigen an. Vielen Dank an dieser Stelle für Deine Hinweise und dein Wissen. Half mir sehr, die HOYER genauer einzuordnen.
Gruß
Michael
 
gerne geschehen, jedenfalls viel Glück beim Verkauf! 🙏
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PS: mein erstes elektrisches Instrument war ein Höfner 182 Bass, 1969 erworben. Der Korpus war flower-power-mäßig bemalt, mit der Säge in so eine tropfenförmige Form wie die Vox damals (der Bassist von the Nice spielte so eine Vox) gebracht. ich stand damals wohl auf Jack Bruce, von Cream natürlich. Die konnte man ja 1967 im Beat-Club bewundern

.... naja hab dann 1970 in einem Musikaliengeschäft diesen Hoyer Katalog gesehen und mitgenommen (er liegt hier gleich oben neben mir) und da war dieser 5045 Gibson SG Bassnachbau zu sehen. Ich also Korpus abgemalt vom Hoyer Prospekt auf ne dicke Holzplanke, ausgesägt, gefeilt, gerasspelt und dann rot (was sonst) lackiert. Höfner Pickups drauf, Potis rein, verdrahtet und ab ging die Post ... er steht jetzt hier in meinem Musikkeller, die Pickups hat mir ein total netter Mann in Osnabrück neu gewickelt .....

OK, so stiess ich erstmals auf Hoyer ....

sooo, genug der alten Stories
 
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Hallo in die Runde und noch ein frohes neues Jahr. Habe seit heute diese Flying V und würde gerne mehr erfahren. Angeblich soll sie ein sondermodell sein und aus den 70ern sein. Auf der Kopfplatte ist ein goldener Aufkleber mit der Seriennummer 42004. Die PUs sind OBL.

Mit freundlichen Grüßen Christian
 
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Hallo Christian,

interessantes Instrument!

Hier handelt es sich um einen Prototyp der 1980 erschienenen 5069S. Sie dürfte also Ende 1979 oder Anfang 1980 gebaut worden sein. Sie hat noch die Merkmale der vorherigen Serie der 5069S, den klassischen Hoyer Saitenhalter und Brücke. Die OBLs L500 sind ungewöhnlich. Könnten später mal montiert worden sein, passen aber vermutlich vom Sound her gut zur Gitarre. OBLs waren bei Hoyer ja in Nutzung, so richtig aber erst ab 1985/86 und da auch eher bei Einzelstücken. Das Pickguard aus Metall hab ich so noch nie gesehen, die Form ist aber schon die der 5069S. Das Logo auf der Kopfplatte, natürlich zu der Zeit golden, ist in der danach folgenden Serie entfallen. Es war aber schon Ende der 70er so usus.

Ein Einzelstück, wohl um das Erscheinungsbild auszutesten. Sie dürfte keinen durchgehenden Hals besitzen, richtig? Das sieht man auf dem Bild leider nicht und kann nur in den Pickup Fräsungen im Body indenifiziert werden. Möglich wäre es aber schon, denn ein weiterer Prototyp, die 42012 besitzt schon einen solchen.

Pass' gut drauf auf
Ulricoso
 
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Hallo Ulricoso,

Danke für die Antwort und für die tollen Informationen.

Mein Bekannter ( Vorbesitzer) hat sie Anfang der 80iger gebraucht gekauft und da waren die OBL schon drin. Der Hals ist durchgehend, dass wurde mal überprüft.

Gruß Christian
 
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Hallo Christian,

sehr schön, so ein durchgehender Hals! Danke für die Info.

Ulricoso
 
OT: Tolle Diskussion, toller Thread!
Danke!
 
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Hi liebe Hoyer-Fans,
ich erinnere mich gerade an Ulricoso's "Weihnachtsrätsel" zum 3ten Advent..... !!!!
Ulricoso hat ja schon publik gemacht, dass zwischen 1964 und ungefähr 1969 (bzw. 1970, 1971)
etwa 20.000 Hoyers (Gitarren ? Inklusive Bässen? Banjos?) gebaut wurden. Weihnachten ist ja nun vorbei und ich bin neugierig ;).
Ab 1970/ 1971 dürften ja dann mit der schwarzen 5060 erstmal die richtig großen Stückzahlen produziert worden sein, d.h. "es wird
noch richtig viel mehr", was Stückzahlen angeht, in den 1980ern wird's dann vermutlich weniger, dafür aber sehr exklusive Modelle...!
Es würde mich nun doch schon sehr interessieren, wie die Geschichte weitergeht!!
LG und noch alles Gute an Euch für 2024!
fifty-sixty
 
Schönen guten Tag,
Heute kam ein Paket mit einer alten Hoyer 12 Saiter bei mir an, zu der ich gerne mehr erfahren würde. Drum hab ich mich mal hier angemeldet.
Die doch sehr niedrige Seriennummer dürfte auch für das Weihnachtsrätsel interessant sein.
Gruß
Grinsegrobi

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Hey,
Danke für die Infos. Die Alterseinschätzung hatte ich mir auch schon überlegt.
Bezieht sich die Seriennummer auf generell alle gebauten Gitarren oder sind sie Modell abhängig?
Ist es also an sich die 269. Gitarre seit Einführung der Nummern oder die 269. 12-Saiter?
 
Da muss ich raten, naheliegend wäre aber, dass die Nummern auf allen Modellen durchgehend gezählt wurden und nicht extra nach jedem Modell unterschieden wurde.
 
Das war auch meine Überlegung. Dann müsste ulricoso sein Rätsel aber nochmal neu berechnen, denn dann sind es über 1000 Gitarren mehr.
Wie auf dem Bild zu sehen fehlen bei mir leider die Justierschrauben in der Brücke. Wo bekomme ich die am besten her?
 

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