Humbucker Kombo für Ibanez SA 120

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Apocarion
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Hi,

Ich besitze eine schon etwas ältere Ibanez SA 120 (2004-2005), die über ein paar Axis humbucker (AH3 & AH4) verfügt. Obwohl die gar nicht mal so schlecht klingen, möchte ich diese nun aufwerten.

Da es im Moment die einzige Gitarre ist die ich spiele, möchte ich eine möglichst vielseitige Kombination. Die Gitarre verfügt über einen 5-way switch, der in der hinteren Zwischenposition die beiden HBs splittet und in der vorderen Zwischenposition den vorderen HB parallel schaltet. Ich benutze dieses feature relativ oft und möchte wenn möglichst eine HB Kombination die das auch gut unterstützt.

Besonders wichtig ist mir, dass palm mutes auf dem Bridge PU nicht "matschen". Mit den jetzigen PUs habe ich das Gefühl, dass dies teils der Fall ist, besonders bei niedrigeren Lautstärken.

Soweit habe ich mir folgende Kombination ins Auge gefasst:

Seymour Duncan:
-JB / Jazz: Die klassische Seymour Duncan Kombo. Könnte gut passen, da Ibanez ja auch eines der SA Premium Modellen (SA1060) mit einem JB liefert. Könnte jedoch ein bisschen matschig klingen? Jedenfalls scheint das ja auch hier der Fall gewesen zu sein, obwohl es sich da ausdrücklich um tiefer gestimmte tunings handelte: https://www.musiker-board.de/thread...uche-neuen-bridge-pickup.494162/#post-6030876
-Custom 5 / Jazz oder 59: Basierend auf Hörbeispielen gefällt mir der Custom 5 ziemlich gut. Scheint mir tighter als der JB.

Dimarzio:
-Tone Zone / Air Norton: Eine Kombination die von Ibanez ja auch verbaut wird, könnte jedoch die selben Probleme wie der JB haben.
-Air Zone oder Norton / Air Norton: laut Beschreibung und Hörbeispielen könnten die ganz gut passen, da sie sehr vielseitig scheinen.

Hat jemand Erfahrungen mit diesen (oder anderen) PU in einer ähnlichen Gitarre?

Danke!
 
Eigenschaft
 
Die Ibanez SA-Modelle haben doch einen ziemlich dünnen Korpus? Da darf der PU ruhig etwas dicker auftragen.

Es wäre mal interessant zu erfahren, wie dein restliches Equipment aussieht und was du spielen möchtest. Empfehlen kann man viel, wenn du aber nur ultrabrutalen Extreme-Metal spielen willst, kann man die Auswahl anders eingrenzen, als wenn man auch mal öfters gemäßigtere Sachen spielen möchte.


Der SH-4 JB gehört nicht gerade zu den Vertretern mit den straffsten Bässen und neigt bei tieferen Tunings schon mal zum matschen. Bis Drop D oder D-Standard kein Problem, darunter ist er nicht unbedingt die beste Wahl.
Für straffe Bässe würde ich mir den SH-5 Custom mal genauer anhören. Das ist der SH-14 Custom 5 mit Keramikmagnet anstatt Alnico 5. Der Custom 5 hat einen ziemlich ausgeprägten Midscoop, wenn die Gitarre da nicht schon viele Mitten liefert, würde ich den nicht empfehlen. Der SH-5 ist da ausgewogener, dafür sind die Höhen manchmal etwas "harscher". Bei Palm Mutes oder Rhythmusarbeit klingt der Custom aber sehr fett, ohne zu matschen oder undefiniert zu klingen, wie eine Wand.

Für den Hals würde ich wohl dem SH-1 '59 den Vorzug gegenüber dem SH-2 Jazz geben. Der Jazz macht sich meiner Meinung nach etwas besser in kurzmensurigen Gitarren wie einer Les Paul. Passen könnte er trotzdem, da die SA 120 22 Bünde hat. In einer Powerstrat mit 24 Bünden finde ich den SH-2 etwas zu "langweilig". Der SH-1 klingt aber etwas "voller" in den Bässen, was dieser Gitarre gut zu Gesicht stehen könnte. Ein Pearly Gates könnte auch ein schöner Hals-HB sein.

Mit DiMarzio kenne ich mich nicht aus.
 
Ich würde einen Air Norton und Tone Zone, oder Paf Pro und Tone Zone empfehlen.
Wenn es tiefer als Drop D sein soll, dann eher den Crunchlab statt Tone Zone. Kommt in jeder Ibanez gut!
 
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Cool, danke für die Antworten :)

@Stratz
Soweit ich weiss, liegen die SA-Modelle in der Dicke zwischen RG und S. Sie sind im Prinzip nur auf der Vorderseite abgerundet, während die Hinterseite flach ist. Im Moment spiele ich meistens über einen Blackstar HT-5. Da ist genügend Gain vorhanden, daher müssen die PU wohl auch nicht unbedingt einen Riesenoutput haben. Spielerisch bewege ich mich von Blues über Rock bis zu Metal, bei letzterem jedoch eher normale Stimmung oder Drop D.

Ich dreh normalerweise immer etwas Mitten rein, daher fällt der SH-14 wohl weg. Werde mir mal ein paar Hörproben des SH-5s zu Gemüte führen.

Wie verhält sich der SH-1 parallel geschaltet? Ich verwende diese Option relativ häufig um mich ein bisschen einem Hals Singlecoil anzunähern.

@Switchheero
Werde mir mal den Crunch Lab genauer anschauen. Der Tone Zone hat ja ein ausgeprägtes Profil in den tieferen Frequenzen. Ich habe da etwas Bedenken, dass er dumpf klingen könnte, oder irre ich mich da?
 
Er hat ordentlich Dampf und Bottom End aber mMn ist er in normalen Tunings bis Drop D oder D absolut tight.
 
Achso, dann sind sie keine so flachen Flundern.

Der SH-5 würde die Anforderungen erfüllen.
Parallel schalten würde ich den SH-1 nicht, dass klingt meistens erst bei "heißen" Humbuckern richtig gut, aber man kann ihn splitten. Ich persönlich bin nicht so der riesige Fan von gesplitteten HBs, da es nicht wie ein "echter" Singlecoil klingt und immer etwas "schwach" klingt. In Kombination mit einem zweiten PU klingt so ein gesplitteter HB aber teilweise sehr gut. Gegen einen Coilsplit spricht nichts.

Wenn das Budget etwas höher ist, kann man sich auch mal den Bareknuckle Holy Diver anhören. Wie ein verbesserter JB, nicht so penetrant in den Mitten und straffe Bässe. Passt sehr gut in Powerstrats.
Für so richtig "heftige" Palm Mutes gefallen mir Keramik-HBs in der Regel besser, aber mit dem Holy Diver bekommt man das auch gut hin.
 
Den Holy Diver habe ich in einer RG927. Passt auch sehr gut zum Instrument. Wäre die Luxus Lösung. Auch zu empfehlen.
 
Hmmm... der Holydiver hört sich extrem gut an und scheint auch ziemlich vielseitig zu sein. Ist halt schon ziemlich teuer für eine so günstige Gitarre. Würdet ihr den als set verbauen? Also Brücke und Hals.

Ansonsten würde ich wohl zum SH-5 mit SH-1 oder SH-2 tendieren. Die Soundclips zum SH-2 finde ich eigentlich gut, klingt halt relativ hell. Der SH-1 hat für mich jedoch eher den typischen Hals HB Sound.
 
Wenn man Glück hat, findet man mal einen gebrauchten Holy Diver. Ich würde wohl auch zum Set tendieren, wenn ich neu kaufen würde. Es kommt aber darauf an, was man für einen Sound am Hals haben möchte. Ob so ein teurer PU Sinn macht, ist Geschmackssache. Wenn du der Meinung bist, er könnte die Gitarre weiter nach vorne bringen, dann nur zu. Zur Not kann man ihn auch wieder verkaufen, bei Gebrauchtkauf auch nahezu ohne Verlust oder man verwendet ihn für ein späteres Projekt.

Der SH-2 Jazz ist sozusagen die "moderne" Version des SH-1 '59. Der SH-1 ist ein PAF-Replika, klingt also auch etwas "älter". Der SH-2 ist sehr klar und artikuliert, hat etwas weniger Bässe als der SH-1, aber ebenso ein Loch in den Mitten. Passen könnten beide. Da deine Gitarre 22 Bünde hat, wäre ich dem SH-2 nicht abgeneigt. Der typische Halshumbucker-Sound entsteht nämlich nur dann, wenn der Humbucker unter der 2. Oktave, also dem 24. Bund liegt. Bei Gitarren mit 24 Bünden ist der Humbucker etwas mehr zur Mitte gerückt, was automatisch einen klareren und weniger "bluesigen" Sound bedeutet.
 
Nach langem Überlegen werde ich mich wohl für die SH-5 / SH-1 Kombo entscheiden, wobei ich beim SH-1 die 4-adrige Version nehmen werde, um ihn splitten zu können.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
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Berichte mal, wie es klingt. Der SH-5 ist ab Werk sowieso 4-adrig. Beim SH-1 gibt es Versionen mit 2- und 4-Adern.
Den Custom kann man auch sehr gut mit einem Alnico 8 modden. Die Höhen werden etwas "runder" und es kommen noch ein paar "growlige" Tiefmitten hinzu.
 
Hi,

der Custom ist für Deine Zwecke auch mMn ein gutes Teil, den SH-1 würde ich aber nicht unbedingt damit kombinieren. Seine Mittenarmut lässt ihn am Hals gerade in Gitarren mit 22 Bünden ganz gerne etwas unkonkret werden. Und parallel wirds arg dünn.

In sofern würde ich auf jeden Fall den Pearly Gates vorziehen, den Stratz schon ins Spiel gebracht hat. Der hat mehr Mitten und Biss, sodass er gegen den SH-5 nicht so stark abfällt. Ich würde sogar zur Bridge-Version greifen. Die Kombination habe ich auch schon gespielt und festgestellt, dass die leistungs- und soundmäßig sehr gut zum Custom passt. Da musst Du nur die Version ohne Logo bestellen, wenn Du ihn in der üblichen Weise mit den Schrauben zum Hals hin einbauen willst, oder das Logo nachträglich entfernen.

Ganz am Anfang hast Du mal die Kombi Norton /Air Norton genannt. Die wäre hier vielleicht sogar mein Favorit, weil sie noch etwas rauher und fetter klingt, was der SA ganz gut steht. Nicht zuletzt kommen die Split- und Parallel-Sounds mit denen mMn am Besten unter den genannten HB.

Gruß, bagotrix
 
Hi bagotrix,

Ich werde mir diese Woche Pickups besorgen, daher könnte ich auch noch die von dir erwähnte DiMarzio Variante anschauen, obwohl ich die eigentlich schon abgeschrieben hatte.

Ich finde es ziemlich schwer PUs basierend auf den Websites zu vergleichen, insbesondere herstellerübergreifend... Wie verhält sich eine Norton / Air Norton Kombo im vergleich zu SH-5 / SH-1? Hättest du noch andere DiMarzio Kombo Vorschläge?

Danke im Voraus!
 
Hi,

kurz gefasst: etwas mehr Mitten und Wärme, sowie ein etwas lauterer HalsPU. Der Lautstärkeunterschied zwischen Neck und Bridge ist geringer, was ich persönlich besser zu handeln finde. Daher auch mein Vorschlag zum Pearly Gates Bridge als HalsPU-Alternative.

Insgesamt klingt das Dimarzio-Set vielleicht sogar etwas traditioneller undwärmer, während vor allem der Custom etwas direkter und kantiger kommt. Der Custom kann Palmmutes ein Stück weit strammer, dafür singt der Norton bei Soli mMn schöner und spielt sich so quasi leichtgängiger.

Eine Frage des spielerischen Schwerpunkts, würde ich sagen.

Gruß, bagotrix
 
Hi,

Hmmm... Der Norton scheint schon verlockend. Werde mir wohl ein Seymour Duncan und ein DiMarzio Set holen und ausprobieren welches mir besser passt. Das andere wird dann halt als nahezu neu weiterverkauft.

Bin mir jedoch noch nicht sicher welcher Hals PU am besten zum Norton passen würde. Der Air Norton und PAF 36th anniversary haben beide einen ähnlichen output und Soundprofil, während ein Air Classic etwas weniger output und Mitten hat. Der Air Norton scheint mir halt etwas moderner als ein PAF 36th anniversary, oder sehe ich das falsch?

Das Argument mit dem geringeren Lautstärkeunterschied zwischen Neck und Bridge und splitting macht natürlich Sinn. Die momentan verbauten Axis PUs haben auch eine sehr ähnliche Lautstärke und da scheinen die Zwischenpositionen ziemlich gut zu funktionieren.
 
Hi,

ich bin ja eh ein großer Fan des Dimarzio PAF 36th, aber er muss eben zur Gitarre passen. Hast Du bisher das Gefühl, dass sie ein bisschen zu dünn klingt und eher etwas "Unterstützung" brauchen kann, greif zum Air Norton.

Soll es ein bisschen schlanker klingen, wäre der PAF 36th eine gute Alternative, die ich auch dem Air Classic vorziehen würde, gerade wegen der etwas saftigeren Mitten. Zum Einen wird es mit einem eher mittenarmen PU schwerer, ihn mit dem Norton auszubalancieren, zum anderen wird die Parallelschaltung dann zu dünn.

Der PAF 36th Bridge (DP223) wäre auch noch eine Alternative, die irgendwo zwischen Air Norton und der PAF 36th Neck-Version anzusiedeln ist. Gegenüber dem Air Norton hat er gehörmäßig einen sehr ähnlichen Output, aber ein bisschen weniger Bass und dafür ein paar Höhen extra. Er klingt ein bisschen traditioneller/bluesiger, mit weniger Kompression, und hat auch einen sehr guten Splitsound.

Gruß, bagotrix
 
Kurzes Update: Habe mir nun zwei Kombos gekauft, Duncan SH-5 & SH-1 und DiMarzio Norton & PAF 36th. Werde die PUs während den kommenden Wochen abwechslungsweise einbauen und ausgiebig testen.

Werde die Resultate natürlich hier posten!
 
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Hi,

Habe nun erstmal die Norton / PAF 36th Anniversary Kombo eingebaut, da DiMarzio den exakten Schaltplan zur SA Serie anbietet.

Im Allgemeinen stelle ich eine deutliche Verbesserung des Tones fest. Die Pickups klingen beide sehr offen und ausgewogen, was der Gitarre + Amp Kombination meiner Meinung nach gut tut. Beide Pickups haben eine schöne und „natürliche“ Verzerrung und klingen bei (fast) sämtlichen Einstellungen des Amps gut.

Mir fällt vor allem auf, dass gerade der Norton auch bei starker Verzerrung wesentlich differenzierter klingt als der alte Ibanez Humbucker. Ich kann ohne Probleme bei starker Verzerrung z.B. einen Dur Akkord über alle Seiten spielen, ohne dass einem gleich Übel wird. Abgedämpfte power chords haben das von mir gesuchte „Knurren“, während hohe Töne in einem Solo immer noch schön fett tönen. Mir scheint, dass der Norton eigentlich in allen Belangen besser als der Ibanez HB ist und meine Anforderungen gut erfüllt. Die Bässe sind jedoch nicht super straff und ich bin gespannt wie sich da der SH-5 verhält.

Bin froh, dass ich den PAF anstelle des Air Norton gewählt habe, da der für meinen Geschmack genug warm klingt und gut zum Norton passt. Ich habe ihn so verlötet, dass ich ihn entweder seriell oder parallel schalten kann. Obwohl er parallel natürlich an Lautstärke verliert, klingt er so heller und etwas dünner, was sich gerade im cleanen und angezerrten Bereich gut macht.

Ich plane nun die beiden Duncan PUs einzubauen. Da die Gitarre jedoch schon wesentlich besser klingt als zuvor, ist die Motivation aber dazu im Moment nicht allzu gross ;-).
 
Das ist doch schon gut, wenn dir das Ergebnis gut gefällt. Ich hätte dann auch keine Lust, sofort wieder zu tauschen. Das kann man dann auch noch machen, wenn man mal etwas neues ausprobieren möchte.
Der SH-5 hat aber ziemlich straffe Bässe und bleibt auch bei viel Verzerrung noch klar. Bei Singlenotes und Leads sind die einzelnen Töne aber nicht so fett, da schlägt er sich mit Alnico 8-Magnet noch um einiges besser. Der SH-5 klingt aber bei Rhythmusgeschichten sehr fett und breit mit ordentlich Punch, wie eine Wand. Das klingt besonders bei Palm Mutes richtig gut.

Der Norton scheint etwas betontere Mitten zu haben, beim Custom sind Bässe und Höhen etwas ausgeprägter als die Mitten. Er hat kein Mittenloch, diese sind noch ausreichend vorhanden.
 

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