Improvisation über Stufenakkorde in Harmonisch Moll

[turko]

Könntest du vllt etwas genauer ausführen was du jetzt meinst ?

Ich meine Dinge wie:

0:00 bis 0:04 - die ersten 4 Akkord-Paare ... die sind teilweise so gar nicht im ternären Feeling (triolisch, Swing-Feeling) getroffen, und teilweise auch arg NEBEN dem Beat ...
sowas irritiert den Zuhörer immens ... wenn nicht bewußt, dann unbewußt ... und da ist dann egal, WELCHE Töne auf dem wackeligen Timing daherkommen ...

Will dich weder deprimieren noch runtermachen ! Im Gegenteil: Bitte verstehe das als Ansporn, an DIESEN Dingen noch zu arbeiten (die einem oft selbst nicht auffallen) ...

LG - Thomas

 

[dave--murray666]

Ok, vielen dank. Du hast recht, hab davor meistens MEtal und Rock gespielt und deshalb (noch) nicht so ein Gefühl für dieses ternäre Feeling.
Wie könnte man denn effektiv daran arbeiten ?

Und ich seh das auch überhaupt nicht als runtermachen an, ich habe um Kritik gebeten und welche bekommen !

 

[turko]

Wie könnte man denn effektiv daran arbeiten ?

1) Viel Musik dieser Art HÖREN
2) Zumindest eine Zeit lang wirklich in Triolen DENKEN und FÜHLEN, auch und gerade dann, wenn grad keine zu spielen da sind ...
3) Sich eine Weile lang beim spielen auf die konkreten Baustellen fokussieren/konzentrieren: Das Problem ist meistens (!) die
. zweite Achtel der Achtelpaare, die in diesem Fall dann der 3. Triolenton auf jeder Viertel ist. Vor allem in langsameren Tempi, wie im
gegenständlichen Fall, kann man den Zeitpunkt für das Anschlagen dann gar nicht erwarten, und ist so gut wie immer zu früh d´ran.
Macht man sich das einmal bewußt, kann man sowas gezielt üben.

LG - Thomas

 

[ginod]

Ja wie Turko schon sagt- du spielst da eine ziemlich verwaschene Time. Irgend ein Zwischending zwischen geradem Feel und Ternärem Feel, aber eigentlich weißt du nicht so richtig wie du das Ding fühlen sollst. Mit dem ziemlich geraden Schlagzeugbeat tust du dir aber auch keinen gefallen für den Anfang - das verleitet natürlich dazu sehr gerade zu spielen - Dann lieber nur mit Metronom.

Aber hey, dass ist alles schon voll ok. Du hast dich mit dem Tonmaterial vertraut gemacht und das läuft doch schon. Phrasierung und Time ist eben eine Sache die jeder Musiker immer und immer wieder sich vor Augen führen muss. Der wichtigste Schritt ist, dass du deine Wahrnehmung dafür schärfst. Höre dir viel Jazzmusik an und versuche mal richtig zu hören wie du Jungs Melodien spielen. Achte auf Sachen wie, Swingfeel, Laid Back spielen, Synkopieren und melodische Phrasen.
Ich würde als nächstes ganz klar an deinem Swingfeel arbeiten - das ist der größte Schwachpunkt an der Sache.

Swingfeel ist leider eben nicht einfach nur eine Vierteltriole und ne Achteltriole -sondern da steckt viel mehr dahinter. Modernes Swingfeel wird sogar heutzutage viel "gerader" aufgefasst, dafür aber sehr Laid Back. Man kann sich das eher in Prozent vorstellen. Mick Goodrick in The Advanced Guitarist hat das zumindest so gemacht.

Stell dir mal vor du hast zwei gleich lange Achtel . 50 % die eine 50% die andere. Jetzt kannst du die Prozente ändern. Meist reicht da schon 60% und 40% und ein schönes Laid Back Feel

 

[dave--murray666]

Vielen Dank für eure Hinweise, ich werde sie beherzigen Ich höre zur Zeit Miles Davis, um ein Gefühl für den Jazz zu bekommen.
Weiterhin hab ich mir ein Playback über ne ganze einfache II-V-I Verbindung in Dur gemacht und mit nem typischen Swingbeat ausm Inet.

 

[relact]

Zum schnellen und sicheren Erlernen des Triolen Feelings bzw. Shuffles kann ich Dir folgenden Übugnsansatz empfehlen: den 4/4 Beat alterierend mit einem Shuffle spielen. Dadurch dass man den ungewohnten Beat permanent zu dem bereits im Feeling befindlichen 4/4 in Bezug setzt, finde ich diesen Übungsansatz sehr hilfreich.

Beispielsweise so, Metronom oder Drumcomputer gibt nur (!) die Viertelschläge vor:

Übung A)

1 - I - I - I - 2 - I - I - I - 3 - I - I - I - 4 - I - I - I -
o - x - x - x - o - x - x - x - o - x - x - x - o - o - o - o -

1 - I - I - 2 - I - I - 3 - I - I - 4 - I - I - (1)
o - x - x - o - x - x - o - x - x - o - o - o - (o)


Übung B)

1 - I - I - I - 2 - I - I - I - 3 - I - I - I - 4 - I - I - I -
o - x - x - x - o - x - x - x - o - x - x - x - x - x - o - o -

1 - I - I - 2 - I - I - 3 - I - I - 4 - I - I - (1)
o - x - x - o - x - x - o - x - x - x - o - o - (o)


Übung C)

1 - I - I - I - 2 - I - I - I - 3 - I - I - I - 4 - I - I - I -
o - x - x - x - o - x - x - x - o - x - x - x - x - x - o - x -

1 - I - I - 2 - I - I - 3 - I - I - 4 - I - I - (1)
o - x - x - o - x - x - o - x - x - x - x - o - (o)


Die 1. Zeile zeigt die Aufteilung der Schläge innerhalb der 4/4tel, also ein Duchlauf 16tel mit einem Durchlauf 8tel Triolen (eine Achteltriole besteht aus drei Achtelnoten, die insgesamt die Zeitdauer einer Viertelnote einnehmen) abwechselnd (alterierend).

In der 2. Zeile zeigt o = Pick, x = Pause.

Hinten die Klammer soll anzeigen, dass man da wieder vorne beginnt.

Wenn Du in Übung A) sicher bist, geh zu Übung B). Wenn Du in Übung B) sicher bist, geh zu Übung C). Sobald Du Übung C) im Blut hast, solltest Du im Shuffle sattelfest sein.

Die Doktorarbeit wäre dann Übung D:

Übung D)

1 - I - I - I - 2 - I - I - I - 3 - I - I - I - 4 - I - I - I -
o - x - x - x - o - x - x - x - o - x - x - x - x - x - o - x -

1 - I - I - 2 - I - I - 3 - I - I - 4 - I - I -
o - x - x - o - x - x - o - x - x - x - x - o -

1 - I - I - I - 2 - I - I - I - 3 - I - I - I - 4 - I - I - I -
o - x - x - x - o - x - x - x - o - x - x - x - x - o - x - x -

1 - I - I - 2 - I - I - 3 - I - I - 4 - I - I - (1)
o - x - x - o - x - x - o - x - x - x - o - x - (o)

 

[Maxi]

Vielen Dank für den Hinweis, für sowas bin ich immer am meisten dankbar

Könntest du vllt etwas genauer ausführen was du jetzt meinst ?
Meinst du eventuell, dass die Melodieführung nicht immer exakt mit den Akkordwechseln übereinstimmt ?

Und ich würde auch gerne wissen, was man bei der Phrasierung / verwendete Töne noch hätte besser machen können.
Da ich in dem Bereich absoluter Neulin bin, bin ich für jede Hilfe und Kritik dankbar und auch darauf angewiesen ,)

Ich denke er meint damit das selbe wie das was mir als erstes aufgefallen ist, du spielst teilweiße neben dem takt, die töne müssen ja nicht nur zum akkordwechsel passen (taktmäßig) sondern auch dazwichen.
Ist das nicht klar?

*edit* ... oh mann, ich sollte aufhören immer zuübersehen wann die seite zuende ist...
Lg
Max