In Ear noob braucht hilfe

Plerchi
Plerchi
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So, ich habe mir jetzt unzählige Threads durchgelesen, ich habe mir persönlich mit meinem Wissen so viele Informationen geholt wie nur möglich. Trotzdem werde ich nicht so recht schlau mit der Geschichte. Es sind immernoch ein paar Fragen offen die ich als unbeantwortet erachte.

Vorwort:
Ich spiele seit geraumer Zeit in einer Band. Bei Auftritten stand die Monitorbox immer brav auf dem Boden. Ich probe eigentlich immer mit Gehörschutz, und finde es bei Gigs einfach nur grausam so singen zu müssen. Vor gut einem halben Jahr hatte ich das Vergnügen ein In-Ear-System testen zu dürfen. Ich war sofort hellauf begeistert, ich hör mich ja selber singen und meinen Bass nehme ich auch wahr. Hurra dachte ich mir, ich brauch so ein Teil.

In den vergangenen Monaten habe ich mich wirklich schlau gemacht und Informationen gesammelt die mir selber wirklich weitergeholfen haben. Trotzdem sind natürlich noch einige technische Fragen offen, auf die ich noch nicht wirklich eine Antwort gefunden habe.

In Betracht ziehe ich ein sennheiser EW 300 IEM. Warum? Es ist nicht nur teuer, sondern steht meinen Recherchen nach ganz oben auf der Qualitätsliste bei Anwendern. Mir ist Qualität sehr wichtig, es geht um mein Gehör. Ein Musiker der nichts hört ist eben nur die Hälfte wert.

wenn wir nun live auftreten, haben wir in der Regel unseren eigenen Mischer dabei. Dieser kümmert sich voll und ganz um uns, stellt unsere Monitore entsprechend ein und hilft uns enorm durch seine Fachkenntnis. In der Regel wird ja jeder Monior auf den User für den er gedacht ist separat eingestellt, bedeutet wenn der Gitarrist, den Bass lauter will, bekommt er ihn lauter. Ich will das dann nicht, ist meiner eben Leiser.

Wenn ich mir nun das Sennheiser EW300 mit zwei Empfängern kaufe, bedeutet das, dass wir uns beide mit der gleichen Einstellung zufrieden geben müssen?

Wenn wir uns zu viert einig sind, wie der Monitor zu klingen hat, kann man an den Sennheiser EW300 auch mehr als 2 Empfänger benutzen?

Es gibt ja viele Frequenzbereichen A-G-Band. Kann ich auch zwei A-Band Geräte auf der Bühne gleichzeitig benutzen die einen ganz unterschiedlichen Ton ausgeben sollen?

Macht es Sinn für jedes Instrument extra einen Monitor anzuschaffen?

Da wir für die Bandprobe auch umsteigen wollen, was benötige ich, um den Sound aus den Verstärkern und Mikrofonen in das In-Ear-System übertragen zu können? Ich denke an dieser Stelle werde ich nicht ohne ein Mischpult auskommen denke ich?

Über Ohrhörer mache ich mir die wenigsten Sorgen, mein Bruder macht mir quasi fast umsonst angepasste Hörer (Ist Prima wenn man einen Hörakustiker in der Familie hat).
 
Eigenschaft
 
moin Plerchi
(da habe ich einen langen leiden- und diskussionssweg hinter mir)
das, was du dir ins ohr stöpselst und die art und weise, wie der sound dort hin kommt (drahtlos oder draht gebunden oder als kombi) ist ja nur der eine teil. die signale müssen ja auch 'irgendwie' aufbereitet werden.
Ich denke an dieser Stelle werde ich nicht ohne ein Mischpult auskommen denke ich?
das wir noch etwas komplexer.
in der regel möchte 'drum' einen andern mix als 'voc' und einen anderen mix als 'git' ... und so weiter.
klar, man kann allen daselbe signal auf die ohren schicken, aber damit wird niemand glücklich werden.
ich entnehme dem zitat, daß ihr bisher nix zum msichen habt?
dann kommt jetzt das, wovon du hier sicherlich noch erschlagen wirst: eine empfehlung.
schau' dir das behringer x-32 system an (egal ob als rack, als fullsize, oder was auch immer)
grund: damit kannst du entweder auf die ausgänge für ein drahtlossystem unabhängige mischungen legen, oder per drahtgebunden jedem einen 'Personal Mischer' hinstellen, an dem jeder unabhängig seine eigene mischung auf das ohr macht.
wir nutzen eine kombi: drum und voc per drahtmischer (P16M), da die beiden fest am ort stehen, und ich via drahtlos aus einem monitorbus heraus.
... und, es ist bezahlbar! und mittlwerweile unumstritten akzeptiert
allerdings, ohne investition von geld und zeit geht nix.
 
Hallo,
Ich denke an dieser Stelle werde ich nicht ohne ein Mischpult auskommen denke ich?
Ja klar. Wie habt ihr das denn bislang gemacht ohne Pult?

wenn wir nun live auftreten, haben wir in der Regel unseren eigenen Mischer dabei. Dieser kümmert sich voll und ganz um uns, stellt unsere Monitore entsprechend ein und hilft uns enorm durch seine Fachkenntnis. In der Regel wird ja jeder Monior auf den User für den er gedacht ist separat eingestellt, bedeutet wenn der Gitarrist, den Bass lauter will, bekommt er ihn lauter. Ich will das dann nicht, ist meiner eben Leiser.
Im Grunde ist das exakt so auch bei In-Ear. Wenn Ihr sowieso schon jemanden habt, der Euch jeweils einen eigenen Monitorsound zurechtgemischt hat, kann er das ebenso für In-Ear machen. Weil im Prinzip ist das identisch (natürlich nicht ganz).
Vielleicht könnte derjenige es Euch auch für den Proberaum einrichten und erklären? Wäre sicher der einfachste Weg.
Grüße
 
Vielleicht könnte derjenige es Euch auch für den Proberaum einrichten und erklären?
auf jeden fall!
allerdings ist dann eben doch die eigene hardware fällig. ist häufig ein unsicheres spiel wenn man von der der hardware von anderen abhängig ist.
 
Ein Musiker der nichts hört ist eben nur die Hälfte wert.
Sehr gute Erkenntnis.

Wenn ich mir nun das Sennheiser EW300 mit zwei Empfängern kaufe, bedeutet das, dass wir uns beide mit der gleichen Einstellung zufrieden geben müssen?
Korrekt.

Wenn wir uns zu viert einig sind, wie der Monitor zu klingen hat, kann man an den Sennheiser EW300 auch mehr als 2 Empfänger benutzen?
Soviel wie du möchtest.

Es gibt ja viele Frequenzbereichen A-G-Band. Kann ich auch zwei A-Band Geräte auf der Bühne gleichzeitig benutzen die einen ganz unterschiedlichen Ton ausgeben sollen?
Da wird es nun ein wenig kniffelig. Grundsätzlich ja, aber...
Je nach Frequenzband und Bandbreite der Funkkiste, kann man mehrere Anlagen zeitgleich nutzen. Dies hängt davon ab, wieviele Kanäle man interferenzfrei innerhalb der Bandbreite betreiben kann. Stichwort: Frequenzmanagement.
Du brauchst für jede Funkstrecke einen anderen Kanal respektive Frequenz und diese Frequenzen müssen eben untereinander interferenzfrei sein.

Beispiel:
E-Band (LTE MIttenlücke und ISM). Hier hast du eine Frequenzrange von 823 - 865 MHz. Du darfst aber nicht die gesamte Range nutzen, sondern nur den Bereich LTE Mittenlücke (823 - 833 MHz) und ISM (863-865) MHz. Im ISM Band funkt alles kreut und quer und bei einer Bandbreite von 2 MHz kann man max. 4 Frequenzen intermodulationsfrei unterbringen. Da sich hier aber jeder tummeln darf, ist die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen sehr hoch. Deswegen ist das bei weitem nicht stressfrei. In der LTE Mittenlücke mit 10 MHz Bandbreite gehen dann schon bis 8 Anlagen simultan, aber eben auch mit Vorsicht zu geniessen, da dieses Band eben auch sehr oft und gerne genutzt wird, vor allem da beide Bänder anmelde- und gebührenfrei sind. In der Regel kann man hier 4-6 Anlagen simultan betreiben.

Die anmelde- und gebührenpflichtigen Bänder, wie z.B. das A-Band (516 - 558 MHz), lassen deutlich mehr simultane Anlagen aufgrund der größeren Bandbreite zu. Auch hat man hier deutlich mehr Ausweichfrequenzen, falls mal ein Kanal belegt oder gestört ist.
Allerdings bezahl man eben, was sich aber in einem sehr stressfreien und sicheren Betrieb auszahlt.

Letztendlich ist IEM und konventionelles Monitoring von den Anforderungen her identisch:
Du brauchst bei IEM entsprechend viele Kanäle (Sender) wie du auch Endstufenkanäle beim konventionellen Monitoring brauchst.
Die Anzahl der Monitore auf der Bühne entsprechen der Anzahl der Empfänger bzw. jede Person braucht halt einen Empfänger, sofern kein konventionelles Montioring mehr eingesetzt wird. In der Praxis macht man meist einen Mischbetrieb. Die wichtigen Personen wie Lead Vocals, Lead Gitarren haben IEM, der Rest darf auch gerne konventionelles Monitoring nutzen. Auch gibt es drahtgebundenes IEM, was dann wesentlich günstiger ist und z.B. für Personen an fixen Positionen hilfreich ist.

Der primär begrenzende Parameter ist die Anzahl der Monitorausspielwege (also Pre Fader AUX) am Mischpult. Wenn du z.B. ein Mischpult mit 6 dieser AUX Wege hast, dann kannst du auch nur 6 individuelle Mixe erstellen. Daher versucht man, wie auch beim konventionellen Monitoring, die Musiker in Monitorgruppen einzugliedern, so dass man sich einigen kann was welche Gruppe auf ihrem Mix haben möchte.

Dazu muss man noch die besondere Eigenheit des IEM berücksichtigen: Man ist beim IEM ziemlich isoliert vom Gesamthöreindruck auf der Bühne, wie es beim konventionellen Monitoring ist. Daher ist es sinnvoll noch einen sogenannten Ambientekanal mit aufzulegen, welcher eben genau diesen Horeindruck vermittelt, nämlich den Bühnensound samt Publikum an sich. Ohne wäre es ziemlich steril.
 
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Wenn ich mir nun das Sennheiser EW300 mit zwei Empfängern kaufe, bedeutet das, dass wir uns beide mit der gleichen Einstellung zufrieden geben müssen?


Das stimmt so leider nicht. Das EW 300 IEM kann entweder Stereo oder Dual Mono ("Focus") senden, d. h. wenn man die beiden Sender mit zwei unterschiedlichen Inputs füttert (was zwei separate Monitormixe, d. h. Aux-Wege im Mischpult erfordert), können zwei Musiker darüber ihren jeweils eigenen Mix bekommen.
 
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Das stimmt so leider nicht. Das EW 300 IEM kann entweder Stereo oder Dual Mono ("Focus") senden, d. h. wenn man die beiden Sender mit zwei unterschiedlichen Inputs füttert (was zwei separate Monitormixe, d. h. Aux-Wege im Mischpult erfordert), können zwei Musiker darüber ihren jeweils eigenen Mix bekommen.
Das ist jetzt gerade wirklich die Antwort, die ich hören wollte. Auf das wollte ich hinaus.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Beispiel:
E-Band (LTE MIttenlücke und ISM). Hier hast du eine Frequenzrange von 823 - 865 MHz. Du darfst aber nicht die gesamte Range nutzen, sondern nur den Bereich LTE Mittenlücke (823 - 833 MHz) und ISM (863-865) MHz. Im ISM Band funkt alles kreut und quer und bei einer Bandbreite von 2 MHz kann man max. 4 Frequenzen intermodulationsfrei unterbringen. Da sich hier aber jeder tummeln darf, ist die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen sehr hoch. Deswegen ist das bei weitem nicht stressfrei. In der LTE Mittenlücke mit 10 MHz Bandbreite gehen dann schon bis 8 Anlagen simultan, aber eben auch mit Vorsicht zu geniessen, da dieses Band eben auch sehr oft und gerne genutzt wird, vor allem da beide Bänder anmelde- und gebührenfrei sind. In der Regel kann man hier 4-6 Anlagen simultan betreiben.
Hmm Ich habe immerhin schon herausgefunden auf Welchen Frequenzen unsere Gitarrensende Funken, muss mich eben dementsprechend orientieren, welche Frequenzen in da noch verwenden kann.
 
Hmm Ich habe immerhin schon herausgefunden auf Welchen Frequenzen unsere Gitarrensende Funken, muss mich eben dementsprechend orientieren, welche Frequenzen in da noch verwenden kann.

Dann schreib bitte mal konkret, welche und wie viele Systeme bei Euch auf welchen Frequenzen im Einsatz sind, das erleichtert die Hilfestellung.
 
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Hab ich zuhause aufgeschrieben, werds morgen einstellen. Danke schonmal.
 
Sind zwei AKG Geräte funken einmal mit 825 und einmal mit 830 mhz.
 
Sind das Festfrequenzgeräte oder lassen sich die Kanäle aus einer Anzahl x wählen. Hilfreich wäre hier natürlich um welches Modell von AKG es sich handelt.

Frequenzbereich ist hier LTE Mittenlücke. Da gehen mit viel Glück bis zu 8 Kanäle gleichzeitig. Eher 6 in der Realität.

Zwei Kanäle sind also schon weg. Wieviele sollen denn noch dazu kommen oder wieviele sollen es in Summe am Ende sein/werden?
 
Vier Musiker ergo vier Frequenzen. Sollte also möglich sein.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und es sind festfrequenzen. Genaue Bezeichnung habe ich gerade auch nicht zur Hand.
 
Und es sind festfrequenzen.
Unschön, da diese Frequenzen dann fix belegt sind und man die anderen Kanäle dazwischen fummeln muss.

Vier Musiker ergo vier Frequenzen. Sollte also möglich sein.
Nicht ganz, denn bei IEM wird ja, wie schon geschrieben wurde, Stereo gefunkt, d.h. man bedient sich hier eines Frequenzmultiplexverfahrens, um das in Stereo zu übertragen. Das heißt im weiteren, dass so ein IEM ein breiteres Frequenzspektrum als eine Funkmikrostrecke (hier wird mono gesendet) benötigt und daher der Platz in der LTE Mittenlücke noch enger wird.

Ich hab das mal mit der Shure Workbench aufgrund deiner Festfrequenzen und den 4 IEM 300 G3 Strecken durchgerechnet. Keine Chance.
Ein Funkmikro oder eine IEM Strecke kollidiert oder du bist ausserhalb der Zulässigen Frequenzen von LTE Mittenlücke bzw. ISM. Des Weiteren sind zwei Funkstrecken im ISM Band positioniert. Auch nicht schön. Du hast in diesen Frequenzbereichen, vor allem mit den beiden Fixfreqeuenzen die A-Karte und du hättest in keinem Fall eine Ausweichfrequenz, wenn mal ein Kanal gestört ist.

Frequenzen wären wie folgt:
AKG 1 - 825 MHz (fix)
AKG 2 - 830 MHz (fix) - inkompatibel
IEM 1 - 823,175 MHz
IEM 2 - 831,025 MHz
IEM 3 - 863,450 MHz
IEM 4 - 864,650 MHz

LTE Mittenlücke: 823 - 833 MHz
ISM Band: 863 - 865 MHz
 
Vier Musiker ergo vier Frequenzen. Sollte also möglich sein.

Oder zwei, wenn Du die o. g. Methode benutzt, je Strecke zwei Monomixe zu funken. Dann sieht das Ganze schon viel stressfreier aus.
 
Wie schon deutlich den Vorrednern zu entnehmen, ist die Funkerei bei IEM nicht gerade trivial. Wenn ich jetzt von zwei Instrumentenfunks lese, möchte ich annehmen, daß die übrigen beiden Musikanten entweder "sesshaft sind" oder an der Strippe liegen. Selbige würde ich dann auch mit kabelgebundenem IEM versorgen und das entspannt die Lage am Funk-Sektor schon mal ein wenig.
stellt sich dann noch die Frage, ob man zusätzlich zu den beiden Festfrequenz-Funks noch zwei IEMs in der Mittenlücke unterbringen kann, oder entweder das IEM in einen anderen Frequenzbereich legt (A-, B-, oder zur Not C-Band) oder (m.E. besser) die Instrumentenfunks gegen Gerätschaften mit frei einstellbaren Trägerfrequenzen austauscht.


domg
 
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Der eine ist der Schlagzeuger. Bei ihm ist ein kabelgebundenes IEM geplant. Sollte normal auch klappen, wenn er nicht wieder rücklings von seinem Hocker fällt:D.

Der andere hantiert gerne mit langen Kabeln, hüpft dabei aber gerne rum deshalb auch hier Wireless. Wenn natürlich die Möglichkeit besteht viermal Wireless zu verwenden (Da man ja ohnehin 3 braucht) würden wir unsrem Trommler eben auch ein selbiges verpassen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Oder zwei, wenn Du die o. g. Methode benutzt, je Strecke zwei Monomixe zu funken. Dann sieht das Ganze schon viel stressfreier aus.
Dann könnte ich ja quasi die im E-Band bleiben und eben die zwei Frequenzen wählen die mit dem Instrumentenfunk nicht korrelieren.
 

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