iPod Touch 4G als Spectrum Analyser?

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andreas103
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Hallo!
Der neu iPod Touch 4G hat nun ja endlich ein Mikrofon eingebaut. Für das iPhone 3G gabs ja bereits APPS um es als Spectrum Analyser zu benutzen. Sollte angeblich ziemlich gut/genau (bis 100 oder 105 dBA weil dann das Mic verzerrt) funktionieren.

Hier ein Link als Beispiel:
http://www.faberacoustical.com/products/iphone/


Weis jemand Bescheid ob es solche APPS in ferner Zukunft auch für den iPod Touch 4G geben wird?

Hoffentlich ist das Mikrofon qualitativ! Vlt kann mal jemand ein Soundfile hochladen?


mfg Andreas
 
Eigenschaft
 
iPhone Apps funktionieren i. d. R. auch auf dem iPod touch, laut Appstore funktioniert das SignalScope auch auf dem touch, bei den älteren Modellen brauchst du halt das Headset als Mikro. Ob ich mich auf sowas verlassen würde... eher nicht.
 
Das die bisherigen Apps auch auf dem iPod laufen würden dacht ich mir fast....

Mir geht's eher darum ob die verbauten Mikros gut genug sind bzw. ob schon ein App auf den iPod abgestimmt ist.
Mit "abgestimmt" meine ich ob die App auf den Frequenzverlauf des Mikros und des Kopfhörerausgangs kalibriert ist.

Das es mit einem Headset keines Sinn macht ist verständlich. :rolleyes:

mfg
 
Hallo, Andreas!

Mir geht's eher darum ob die verbauten Mikros gut genug sind bzw. ob schon ein App auf den iPod abgestimmt ist. Mit "abgestimmt" meine ich ob die App auf den Frequenzverlauf des Mikros und des Kopfhörerausgangs kalibriert ist.

Spezialisten schätzten den Wert der Produktionsbauteile des iPhone 4. Das verbaute Mikrofon wird nach dieser Schätzung nur wenige Euro, wenn nicht sogar nur wenige Cents kosten.

Wie gut die Qualität von diesem Elektretmikrofon ist, kann man ja mal grob schätzen. Professionelle Messmikrofone kosten da etwas mehr.

Kurzum: Ich würde mich da nicht drauf verlassen. Getestet habe ich das sogar ein paar Mal, allerdings nur mit den eingebauten Mikrofonen in Mobiltelefonen und Notebooks - und jedes Mal war das Ergebnis miserabel! Ob da jetzt dieses wundersame, revolutionäre, "bessere" [1] iPhone bzw. Ipod touch etwas daran ändert? Möglich, aber ich bezweifle es!

Wir könnten Dir aber auch weiterhelfen, wenn Du uns verrätst, wofür Du einen Analyser brauchst. ;)

Gruß, Lukas


[1] Achtung, Sarkasmus. Apple hat Elektretmikrofone nicht neu erfunden...
 
Wir könnten Dir aber auch weiterhelfen, wenn Du uns verrätst, wofür Du einen Analyser brauchst. ;)

"Brauchen" ist zu viel gesagt. Dachte mir, dass es recht praktisch sein könnte, solange es keine Fantasie-Werte ausspuckt.
Ein Kollege erzählte mir mal, dass die Werte eines "echten" Messsystem und die des iPhone 3G nicht weit auseinander lagen. Deshalb war ich neugierig wie die Meinung zu dem Thema hier im Forum ist. Aber wie es sich herausgestellt hat.... :rolleyes:

Naja, falls noch andere Meinungen zu diesem Thema existieren bitte antworten! ;)

mfg
 
Naja, falls noch andere Meinungen zu diesem Thema existieren bitte antworten! ;)

Nun, wie Lukas mit seiner Frage schon angedeutet hat, auch meine Meinung: Schule deine Ohren und lerne, auf sie zu vertrauen! Ob etwas gut klingt oder nicht, ist keine Frage des (analytischen, technisch - nicht musikalisch - diskutablen) Frequenzganges. Lerne, wie man einen transparenten Mix aufbaut, in dem jedes Instrument seinen Platz hat. Davor steht eigentlich erst mal richtige Instrumenten-Abnahme an. Das richtige Mikro für den richtigen Zweck in der richtigen Position; die Lautsprecher passend aufgestellt. Höre, was der Gesamtklang der Anlage ist; was du am Summen-EQ und was du am Kanal-EQ ändern musst.

Wenn du diese Dinge beachtest, brauchst du keinen Analyzer für den Aufbau des Mixes. Und auch keinen, um Feedbacks zu ziehen - denn die treten dann erst mal nicht mehr so oft auf und zum anderen hast du dann genug Erfahrung mit Frequenzen, um diese selber recht schnell und zielsicher ziehen zu können.

Ein Analyzer kann dir auf dem Weg dorthin an einigen Stellen eine kleine Hilfe an die Hand legen - aber ich denke, er behindert dich an anderen Stellen unnötig. Wenn's dir drum geht, dein Gehör auf Frequenzen zu schulen, nutze so was wie einen Feedbacktrainer.

MfG, livebox
 
Das verbaute Mikrofon wird nach dieser Schätzung nur wenige Euro, wenn nicht sogar nur wenige Cents kosten.

Das ist bei üblichen (bezahlbaren) Messmikrofonen auch nicht viel anders. So weit ich mich erinnern kann, sind sowohl beim Behringer als auch beim dbx die üblichen Panasonic Kapseln verbaut, die für Serienprodukte auch höchstens ein paar Cent kosten.
Zumindest zwischen ca. 80Hz und 18kHz sind die Dinger relativ linear (+/-1...2dB) - kritischer als die Kapsel ist da schon das Gehäuse, was zum Beispiel die Richtcharakteristik deutlich beeinflussen kann.

Als Analyzer für kritische Anwendungen würde ich das auch nicht nehmen wollen - für eine schnelle grobe Abschätzung und zum Finden von Feedbacks klappt das aber sehr gut. Ein Kollege stand neulich beim Monitorcheck auf der Bühne und sagte mir fast hertzgenau an, welche Frequenzen nervten bzw. zum Koppeln neigten: "Zieh mal 3,15kHz um 4dB". Wie er das gemacht hat, wurde mir auch erst klar, als er mir den Analyzer auf dem iPhone zeigte :)

Falls es etwas genauer sein soll: Es gibt von Allen&Heath einen Realtime Analyzer (kurz: RTA) zum kostenlosen Download. Den nutze ich sehr gerne per Notebook um Monitorfeedbacks beim ersten Check schneller zu finden und die Belastung der Ohren in Grenzen zu halten.
 
Hallöchen,

nach zwei getesteten Exemplaren gehe ich davon aus, dass der Touch 4G zwischen ca. 200Hz und 12kHz und bis etwa 96dB sinnvoll als Analyser zu gebrauchen ist
Pegelmessungen sind bis etwa 102dB machbar. Die grobe Übereinstimmung zwischen beiden Exemplaren war sehr ähnlich, allerdings waren eher kleinteilig Unterschiede von bis zu 6dB feststellbar, die Streuung ist also doch recht hoch.
Ob und inwiefern jemand dafür in seiner eigenen Praxis einen sinnvollen Einsatzzweck findet, muss jeder selbst entscheiden.

Ein Vergleich mit den typischen Meßmikrofonen der Low-Budget-Klasse bietet sich für mich nicht an - die Kapsel des Ipods ist deutlich kleiner und durch die stark versenkte Montage in einem relativ grossem Gehäuse für Meßzwecke ungünstig verbaut.

Eine Verallgemeinerung solcher Meßmikrofonkapseln halte ich für kontraproduktiv. Selbst innerhalb einer Kapselnormgröße gibt es sehr viele verschiedene Typen mit sehr unterschiedlichen Qualitäten. Richtig ist, dass es sehr günstige Kapseln gibt, die sich sehr gut für Meßmikros eignen, ebenso gibt es aber ausgesprochen frequenzselektive Kapseln mit geringer Bandbreite. Aber auch bei den breitbandig linearen Modellen gibt es sehr unterschiedliche Toleranzqualitäten.

Das zeigt sich auch sehr gut bei den ganzen Low-Budget-Meßmikrofonen, von denen die allermeisten ohne individuelle Kompensation kaum sinnvoll einsetzbar sind, weil zumindest in den Frequenzgrenzbereichen, teilweise auch im Mittenbereich die Toleranzen viel zu hoch sind. Typisch ist eine halbwegs lineare Kennlinie zwischen 300Hz und 2kHz. Gründe hierfür sind neben den Kapseltoleranzen und Bauteiltoleranzen Auswirkungen des Gehäuses und Toleranzen in der Montage ebenso wie die grundsätzliche Beschaltung.

Konstruktionsbedingt haben praktisch alle günstigen Meßmikros mit kleinbauenden Elektretkapseln einen deutlichen Anstieg im Brillanzbereich, oft eben noch verstärkt durch die Toleranzen.

Im Vergleich zu den Möglichkeiten des Touch 4G bieten alle günstigen Meßmikros deutlich höhere und praxisgerechtere Maximalpegel bei weniger Verzerrungen.

ciao, Deschek
 
...nach zwei getesteten Exemplaren gehe ich davon aus, dass der Touch 4G zwischen ca. 200Hz und 12kHz und bis etwa 96dB sinnvoll als Analyser zu gebrauchen ist Pegelmessungen sind bis etwa 102dB machbar. Die grobe Übereinstimmung zwischen beiden Exemplaren war sehr ähnlich, allerdings waren eher kleinteilig Unterschiede von bis zu 6dB feststellbar, die Streuung ist also doch recht hoch. Ob und inwiefern jemand dafür in seiner eigenen Praxis einen sinnvollen Einsatzzweck findet, muss jeder selbst entscheiden.

Wie sah dein "Testaufbau" aus?


mfg
 
Hallöchen,

gemessen wurde in einem RAR (ab ca. 100 Hz "schalltoter" Raum) mit den Ipods nacheinander in einer fixen Klemmhalterung. Meßobjekt war ein hochwertiges Fullrange-Beschallungssytem, als Referenz wurden simultan engbenachbart (und anschliessend mit getauschten Positionen) mit einem kalibrierten und kompensierten Brüel+Kjaer-Meßmikrofon mitgemessen.
Die Pegel wurden automatisiert erst in 3dB-Stufen erhöht, in den Grenzbereichen in 1dB-Stufen.
Als Apps kam SignalScopePro und eine nicht frei verfügbare Beta zum Einsatz.

Ab 3kHz gab es noch akzeptable und einschätzbare Abweichungen (moderater Anstieg und Welligkeit), ab 12kHz war selbst mit viel gutem Willen nichts verwertbares und reproduzierbares zu messen. Ab 200 Hertz nicht kompensierbarer Abfall...

Der Ipod passt halt in keinerlei Kalibrator oder ähnliches, daher ein behelfsmässiger Aufbau. Kleine Meßungenauigkeiten schliesse ich daher nicht aus, die Tendenz hat sich aber über die Vielzahl der Messungen klar gezeigt.

Ciao, Deschek
 

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