Kemper oder Röhre?

  • Ersteller Larryboogie
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Einige Kommentare kommen mir schon so vor als ob man mit aller Gewalt etwas negatives am Kemper finden will um ihn schlecht zu machen. 99% der Amps sind auch keine Multitalente und im gebotenen noch viel stärker limitiert. Bieten bei ähnlichem oder höheren Preis von Haus aus nur einen guten Sound der am Ende auch nur 1% besser ist. Da ist das scheinbar kein Problem. Beim Kemper wird erwartet, dass er für einen Bruchteil des Geldes zu 100% alles abdeckt und das mit 100%er Qualität - wenn nicht ist er scheise.
 
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Es hat halt schon seinen Charme sagen zu können: Ich spiel nen Triple Rec, oder nen DrZ.
98% der Gitarristen haben schon mal was davon gehört, sparen dann und spielen dann das Teil, dass ihnen am Herzen liegt. Ich hab in >40 Jahren Bühne fast alles gespielt, was es so gab - hab mich nie festgelegt (O.K.- so a bissl Richtung Fender) und hab über die Jahre immer wieder mal den Amp gewechselt. Wenn man - (ich bin mal so eitel) so wie ich über die Jahre (neben meinem Job) gutes Geld mit Top40, Party-Musik und Showband verdient hat, der weiss, dass es hier nicht auf "den" Sound ankommt - da muss BonJovi genauso kommen wie Eagles oder Stones - gleich danach die Bellamy-Brothers. Mit einem einzigen cleanen Röhrenamp (Fender Twin) ist (und war) das zu stemmen, mit einem 2-stöckigem Effektboard und am Ende einem Bandscheibenvorfall. Der Kemper ist universell - ich brauche heute keinen einzigen Effekt mitzunehmen, der Amp passt in die Aktentasche.

Was komisch ist: gerade die (nicht mal) Semi-Profis und Wohnzimmermusiker plustern sich am meisten auf, dass der alte Röhrenamp viiieel besser ist und geil klingt - tourende Profis, die ganz simpel abliefern müssen und kein Endorsement für Engl, HK oder sonstwem haben - die vielen Musiker in Bands, die einfach nur mit Freude ihren Job machen - die spielen mittlerweile sehr oft Kemper. Warum? Weil es bequem ist und seinen Zweck erfüllt.
Als Gitarrist und Keyboarder geniesse ich es, schlappe 45kg weniger mit mir rumzuschleppen :)

Deshalb: wer unbedingt den Röhrenamp benutzen will - kein Problem, aber versucht nicht mit allen Mitteln den Kemper schlecht zu machen. Wer ein wenig mehr "diversity" zeigt, akzeptiert den anderen - und versucht nicht wie ein Wanderprediger den anderen seine Meinung aufquatschen zu wollen - das gilt für beide Seiten.:great:
 
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Was komisch ist: gerade die (nicht mal) Semi-Profis und Wohnzimmermusiker plustern sich am meisten auf, dass der alte Röhrenamp viiieel besser ist und geil klingt
Naja...die müssen ihre evtl. 60kg Equipment (100W Top+412+Effektboard :evil:) ja auch nicht sonderlich oft transportieren,daher spielt der wirklich sehr große Transportfaktor für sie keine Rolle. Auch kann es ihnen egal sein wie gut der Sound reproduzierbar ist.
Wenn man eh nur/fast nur zu Hause spielt ist mir doch völlig egal wie es evtl. in Club X oder Y klingen würde. Damit sind die größten Vorteile vom Kemper & Co unwichtig.
Auch kann ich mir durchaus vorstellen das der ein oder andere daheim im stillen Kämmerlein vielleicht doch das letzte 1% Unterschied hört. Live würden wohl selbst 10% keiner der Zuschauer merken.
Alles hat seine Vor UND Nachteile.
 
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Wäre ich in der Situation, alle zwei Wochen nen Gig spielen zu müssen (also 20-30/Jahr), wär wahrscheinlich mein Setup schnell auch ein ganz anderes und leichteres. So genieße ich bei den <10 Gigs im Jahr den "Luxus", einfach mein Wunsch-Equipment mit Wunsch-Sound auffahren zu können und halt mal die 40kg Top+Box on stage zu tragen. Der Kemper würde da qualitativ sicherlich für niemanden abfallen, aber solange das Hobby und Liebhaberei bleibt, kann man ja munter zocken was man will.
Gitarristen haben ja zum Glück noch den Luxus, ihren "true sound" mit relativ wenig Extra-Gewicht realisieren zu können. Bei Stage Piano vs. echt Hammond-Orgel für Keyboarder oder Class-D+4x10 anstatt SVT+8x10 beim Bass geht es schnell um Größenordnungen Faktor 5 und mehr und vorallem wirklich unhandliche Gewichte, da ist selbst in der Hobby-Branche oft einfach kein Auskommen mit den "echten" Lösungen.

Ich finde aber generell gut, dass die Diskussion in den letzten Jahren gerade bzgl. Kemper und Modeller weg von "Der klingt aber schlechter" gegangen ist und hin dazu, dass einfach nach Anwendung gewählt wird. Ich bin z.B. chronischer Settings-Fummler und würde wahrscheinlich mit nem Kemper gar kein Ende mehr finden :ugly:...da ist es nahezu ein kathartisches Erlebnis, "nur" 2-4 Kanäle zu haben und damit zurechtkommen zu müssen.
 
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Wenn man eh nur/fast nur zu Hause spielt ist mir doch völlig egal wie es evtl. in Club X oder Y klingen würde. Damit sind die größten Vorteile vom Kemper & Co unwichtig.
Nö. Die größten Vorteile sind eben die Vielfalt der verschiedenen Amp-Sounds - wer ist schon immer mit dem Amp zufrieden, den er hat. Und die Unzahl der Effekte nebst deren vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten. Was natürlich genauso eine Herausforderung werden kann, wenn man zum Ton-Junkie wird und das Spielen zur Nebensache wird. Ich spiele mit Band live draußen alle 6-8 Wochen. Trotzdem sind mir mittlerweile die Schleppereien zum Grauen geworden. Profiler Stage + FR-Box, gut ist (neben 2 Gitarren).
 
Hallo Zusammen,

alle Kemper-Spieler in meinem Bekanntenkreis haben ihre Röhrenamps behalten. Anscheinend können beide Species nebeneinander existieren; beide haben ihre Existenzberechtigung und speziellen Einsatzbereich.
Als ehemaliger Kemper-Skeptiker muß ich zugeben, dass die Kemper-Sounds mittlerweile wirklich gut sind (vorausgesetzt, die Profiles sind gut), aber hochwertige Profiles kann man ja im Netz relativ günstig kaufen.
Noch habe ich keinen Kemper, ist aber bloß eine Frage der Zeit; und meine Lieblingsamps werde ich trotzdem behalten. Vielleicht nicht alle, nur das Top-Ten :D

Viele Grüße,
Bowhunter
 
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Einige Gitarristen und auch Bassisten die ich kenne vertrauen mittlerweile auf Kemper. Ich persönlich bevorzuge noch immer Röhren Gitarrenamps.
Kemper und Ähnliche Geräte sind für Live Gigs klein, leicht, praktisch und lassen sich im Rucksack transportieren, aber m.E. macht eine Box mit einem feinen Röhren Amp drauf auf der Bühne optisch schon mehr her.
Klanglich im direkten Vergleich hört man die Unterschiede und für Aufnahmen würde ich nur Röhre und Box verwenden.
 
Klanglich im direkten Vergleich hört man die Unterschiede
..aber: der "direkte Vergleich" ist doch wohl eher ein akademisches Kriterium, schließlich klingt ein Röhrenamp auch nie völlig gleich im Vergleich zu sich selbst :D
 
Klanglich im direkten Vergleich hört man die Unterschiede und für Aufnahmen würde ich nur Röhre und Box verwenden.

Wenn Du das hörst Respekt, dann hast Du wohl ein Ohr wie kein anderer - oder Du bildest Dir es nur ein .......

Tatsache ist: Es gibt immer mehr Profimusiker, die Kemper auch im Studio benutzen ..... im Blindtest hättest Du keine Chance ....

Es geht um LIFESTYLE - Ja ein Röhrenamp hat was, da sieht der Kemper viel zu modern und geradezu billig aus .... aber am Sound kannst Du das nicht festmachen .....
 
Einige Gitarristen und auch Bassisten die ich kenne vertrauen mittlerweile auf Kemper. Ich persönlich bevorzuge noch immer Röhren Gitarrenamps.
Kemper und Ähnliche Geräte sind für Live Gigs klein, leicht, praktisch und lassen sich im Rucksack transportieren, aber m.E. macht eine Box mit einem feinen Röhren Amp drauf auf der Bühne optisch schon mehr her.
Klanglich im direkten Vergleich hört man die Unterschiede und für Aufnahmen würde ich nur Röhre und Box verwenden.


So gehen doch die Ansichten außeinander. Ich würde für Aufnahmen nur den Kemper verwenden. Die Vorteile liegen auf der Hand, vor allem wenn sich die Aufnahmen über mehrere Tage hinziehen.

Ich glaube zwar nicht das die Zuhörer auf die Amps Acht geben beim Konzert, aber ich bin ja auch schon länger raus aus dem Geschäft.
Röhre hat nach wie vor seine Berechtigung.
Wegen der Unterschiede, ich schau da gar nicht mehr drauf ob das jetzt ein Marshall-Profil ist und ob das jetzt genau wie ein Marshall klingt. Wenns für mich gut klingt ist es gut.

Abgesehen davon wenn ich zuhausen meinen Röhrenamp mittels Power Soak auf Zimmerlautstärke runter regle, dann hab ich das Hosenbeinflattern beim Spielen auch nicht mehr :)
 
Wenn Du das hörst Respekt, dann hast Du wohl ein Ohr wie kein anderer - oder Du bildest Dir es nur ein .......

Das Video ist schon ein paar Jahre alt, aber den Unterschied hört man:

Zu beachten ist aber immer die Signalkette wie der Test durchgeführt wird und 100% gleich wird es nie geben.
 
..... im Blindtest hättest Du keine Chance ....
... im vor-Ort-Ansprache-Vergleich aber durchaus, wenn du den Amp gut kennst, der profiled wurde. Ob diese Unterschiede dann tatsächlich relevant sind, lasse ich mal dahingestellt
 
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Das Video ist schon ein paar Jahre alt, aber den Unterschied hört man:
Wer hat den Test unter welchen Umständen durchgeführt? Von dieser Art Test gibt es mittlerweile tausende - und jeder kommt auf ein anderes Ergebnis.

langlich im direkten Vergleich hört man die Unterschiede und für Aufnahmen würde ich nur Röhre und Box verwenden.
"man" ist hier wieder ein wenig breit gesprochen - ich nehme an, du hast noch nie an einem Doppel-Blindtest Kemper/Amp teilgenommen......
Wen "man" sieht/weiss was gerade spielt, ist "man" voreingenommen und es klingt genau das besser, was "man" gerne besser hören will.

Lass das "man" weg und setze dich selbst ein, dann ist das Ganze O.K. - ich hab das 10 Beiträge weiter oben schon geschrieben.
 
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Das Video ist schon ein paar Jahre alt, aber den Unterschied hört man:

Zu beachten ist aber immer die Signalkette wie der Test durchgeführt wird und 100% gleich wird es nie geben.


Interessantes Video nichtsdestotrotz...lässt mich aber zum Schluss kommen dass der Kemper anscheinend gut geprofiled wurde und den Ursprungssound nahezu zu 100% abdeckt. Blind angehört konnte ich nicht ausmachen wann von Recto auf Kemper umgeschaltet wurde. Bei Axe FX und Pod war das sofort ersichtlich :).

Mit Sound 3 und 4 aus speziell diesem Beispiel hätte ich Bauchschmerzen. Gerade dem Axe FX fehlt die Durchsetzungsfähigkeit im Sound, aber jetzt nur speziell auf dieses eine Beispiel bezogen. Sound 1 und 2 sind nahezu nicht unterscheidbar, was meine Meinung weiterhin bestätigt dass beim Kemper eigentlich nur das Setup der limitierende Faktor ist.
 
Doppel-Blindtest Kemper/Amp
...solche Tests sind aber doch für einen Musiker letztlich nicht relevant. Auch wenn viele von uns vermutlich auf Bühnen schon mal in Doppel-Blind-Situationen geraten können, in einer laborartigen Umgebung (Studio) spielen ALLE Faktoren für das Endergebnis eine Rolle, eben auch die, die sich rational nicht erfassen lassen. Und gerade, wenn ich im Bereich von Unzulänglichkeiten eines Amps rumbalanziere, die in direkter Interaktion mit Amp/Box austaste und daraus mein Ergebnis ziehe (etwa Interferenzverhalten im Zerrbereich oder Rückkopplungen, dreckige Tiefmittenzerre ... ), hat der Kemper schon eine Tendenz, zu versagen. Bin ich eh daran gewöhnt, leicht reproduzierbare Klänge zu schaffen oder gar standardmäßig zu re-ampen, spielen solche Feinheiten wohl keine Rolle und es ergibt sich eine willkommende Zuverlässigkeit. Nur: Zuverlässigkeit und Magie sind nicht wirklich ein ideales Paar.
 
Sorry, ich grüble darüber, warum manche Hobby Gitarristen meinen Dinge zu hören, was zum Beispiel ein Vollblut Profi der 30 Jahre auf der Bühne steht, 1000 Gigs gespielt hat, nicht vermag ......

Es gibt zig Profis die inzwischen nur noch Kemper benutzen, auch im Studio. Und die Zahl wächst und wächst .......

Irgendein Star hat letzt erzählt, weshalb neuem verschließen wenn es besser ist ......

Wenn einer sagt ich stehe auf cooles Equipment, dann ist das völlig legitim!!!

Aber zu sagen ich höre das, ist einfach Käse.

Ich könnte jetzt hier ein paar Aufnahmen machen und keiner wird in der Lage sein zu sagen ob es der Moddeler/Profiler ist oder der Röhrenamp! Keiner!

Nochmal, ich verstehe wenn einer auf ein Röhren-Combo und die "Magie" steht, ich finde das auch toll!!!!
 
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...solche Tests sind aber doch für einen Musiker letztlich nicht relevant.
Genau das steht aber in dem Betrag auf den ich mich bezogen habe - und "Magie" ist für mich nichts anderes, als von relevanten Tatsachen ablenken - das ist genau das was Magier tun wenn sie "zaubern".

Alles weitere hab ich weiter oben schon geschrieben.
 
Grundsätzlich unterschreibe ich die Aussage, aber ich hoffe der Post kam jetzt nicht als Reaktion auf das o.g. Video. Da hört man es nämlich überdeutlich.

Ich schreibe das aber in dem konkreten Fall einfach mal dem Alter des Videos oder dem Einstellvermögen des Erstellers zu, denn die Axe-FX-Geräte sind ja mittlerweile auch sehr fit.

Behaupten dass ich sowas live wirklich "hören" würde geht bei mir nur indirekt. Bei einer Bierzelt-/Club-Band hört man sehr leicht raus, ob über IEM oder FR-Monitore mit Modellern gespielt wird, da entfällt das Gebölke der Gitarreamps von der Bühne. Gab auch schonmal den Fall dass Leute mit Wohnzimmer-Kempersounds auf die Bühne sind und das auch sehr kraftlos im Gesamtbild klang.

Deswegen bin ich da schon immer geteilter Meinung: Zu sagen "Der Kemper kann das nicht" halte ich für groben Unfug, denn das wurde ja schon mehrfach recht objektiv widerlegt. Gibt aber immer auch die Person vorm Amp, und zu sagen "Der Spieler kann/will das nicht" ist ein ziemlich valides Argument. Das entkräftet aber mMn auch das Argument "Profis spielen ja auch Kemper", denn da stecken ja andere Voraussetzungen und Anforderungen dahinter als beim durchschnittlichen Hobbymusiker.
 
das ist genau das was Magier tun wenn sie "zaubern".
...das ist eher das, was Gaukler beim "Zaubern" tun. Magie ist doch etwas anderes ... sie hat in der Kunst und Musik durchaus einen gesicherten Platz. Und dürfte wohl eigentlich das Wesentliche sein, nicht die Ablenkung davon :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Dinge zu hören, was zum Beispiel ein Vollblut Profi der 30 Jahre auf der Bühne steht, 1000 Gigs gespielt hat, nicht vermag ......
... eine Entscheidung für Equipment bedeutet doch beim Profi nicht nur, dass er seine Einschränkungen nicht wahrnimmt, sondern mehr, das er sie in Kauf nimmt, weil die Vorteile überwiegen. Gutes Gehör ist bei elektronisch verstärkter Musik auch nicht zwansläufig berufsunabdinglich, ganz nebenbei. Da gibt es genauso Graswachstumshorcher wie taube Nüsse.
 
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