Keyboard- oder Klavierunterricht oder beides ?

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TKA
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Hallo,
ich habe mal eine Frage an euch. Meine 10-jährige Tochter nimmt ( wie ich an anderer Stelle schon mal gesagt habe ) seit rd. 3 Jahren Keyboard-Unterricht. Schon früher, aber auch jetzt, wo ich mich nach einem neuen Keyboard umsehe, höre ich immer wieder, ob ich es mir nicht überlegen will und meine Tochter nicht besser Klavier-Unterricht nimmt. Und da das sehr häufig passiert und ich mir darüber ja auch so meine Gedanken mache fällt mir auf: In der Musikschule meiner Tochter gibt es tatsächlich nur ein paar wenige Keyboard-Schüler, dafür aber umsomehr Klavierschüler. Und natürlich, auch ich bin begeisterte Zuhörerin, wenn im Konzert so ein paar kleine ( oder auch große ) Könner am Klavier am Werk sind. Da kann meiner Meinung nach das Keyboard tatsächlich nicht mithalten.

Ja, und außerdem heißt es, "man" solle niemals zuerst Keyboard und dann Klavierspielen lernen. Das würde nicht funktionieren. Umgekehrt aber schon.

Jetzt kann man ja auch beides gleichzeitig lernen ( oder etwa nicht ? ) Der Nachteil in unserem Fall wäre, dass das dann nur im Einzelunterricht geht. Auch das will ich ja für die Zukunft nicht ganz ausschließen, aber im Moment ist es einfach so, daß der Gruppenunterricht meiner Tochter richtig Spaß macht. Und es tut ihr gut in der Gruppe zu spielen, weil sie dann auch anderen zeigen kann, was sie kann ( und manchmal auch, was sie nicht kann ).

Ich bin jetzt aber doch schon ziemlich verunsichert : Verbaue ich meine Tochter da was, wenn ich sie nicht in den Klavierunterricht schicke?

Eure Meinung dazu interessiert mich sehr.

Gruß
Anni
:screwy:
 
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TKA schrieb:
Ja, und außerdem heißt es, "man" solle niemals zuerst Keyboard und dann Klavierspielen lernen.

Hallo,

ich bin der Ansicht, man solle immer das lernen, was man spielen will. Es ist zum Beispiel quatsch, Kinder die E-Gitarre spielen wollen auf ner Akkustischen anfangen zu lassen. Das gilt natürlich nicht bei so Instrumenten, für die man eine gewisse Größe, Kraft, Lungenvolumen... braucht

Unter den Begriff "Keyboard" zähle ich alle Tasteninstrumente, also auch das Klavier.

Ich weiß jetzt nicht, in wie weit sich Keyboardunterricht von Klavierunterricht unterscheidet, aber wahrscheinlich geht das mehr in Richtung - ich spiel C-Dur, das Keyboard spielt eine Begleitung...

Wenn man aber richtig Klavier spielen will (also mit zehn Fingern, und ohne elektronisch Technischen Schnickschnack (Begleitautomatik, Layersounds...), meinet wegen auch auf dem Keyboard, wäre der Klavierunterricht wahrscheinlich besser.

Wichtig wäre zu wissen, wie sich diese beiden Fächer unterscheiden.

Gruß Philipp
 
du solltest mit deiner tochter drüber reden, was ihr denn mehr spaß macht, oder sie einfach ein paar mal zum klavierunterricht schicken, damit sie das herrausfindet... naja meiner meinung nach bringt ihr klavierunterricht sicher sehr viel mehr, aber ich kann das auch nich wirklich beurteilen, weil ich noch nie keyboardunterricht hatte...
red einfach mit ihr und mit den ensprechenden lehren...
 
"typischer" klavierunterricht bringt was die technik und die theorie angeht DEUTLICH mehr als "typischer" keyboardunterricht...

beim keyboardunterricht lernt man nämlich vergleichsweise langsam und ist über jahre auf die begleitautomatik angewiesen... und man trainiert die finger nicht...
setze mal einen keyboardschüler an ein klavier: wenn seine finger kräftig genug sind, dem töne zu entlocken (und zwar mit einigermaßen guter dynamik), dann klingts trotzdem scheiße, weil er nichts spielt... (da er ja gewohnt ist, dass die begleitautomatik mindestens 70% des klangbildes erzeugt)

beim keyboardunterricht lernt man meiner meinung nach nur eine sache mehr: nämlich wie man ein keyboard bedienen muss... und man lernt eben nicht mit klassik...

die frage ist insgesamt einfach worauf man hinaus will (auch wenn das bei kindern schwer ist, ich wusste es damals auch nicht... ich schreibs trotzdem mal)
will man besonders klavier oder später auch mal in einer band spielen geht die entscheidung ganz eindeutig zum klavierunterricht (auch wenn man in der band später auf einem elektronischen gerät spielt), da man da die nötigen grundlagen lernt.

möchte man aber lieber alleinentertainer-mäßig spielen (also alleine, aber mit vollem bandsound), dann bietet sich vielleicht der keyboardunterricht eher an...


ich persönlich halte klavierunterricht in absprache mit dem lehrer für das optimale - also unterricht AN einem klavier (nicht am keyboard) und eben mit klavier-unterrichtsstoff, den man aber in absprache mit dem lehrer variieren kann... das heißt, wenn ich klassik nicht mag, bitte ich ihn, mir das ganze mit rockigeren/jazzigeren sachen beizubringen, und alle sind glücklich...
nach ca. 5 jahren aus heutiger sicht absolut inhaltslosem keyboardunterricht hab ich einen neuen lehrer bekommen mit dem ich jetzt seit bald 6 jahren nach diesem system lerne... das funktioniert sehr gut und ich bin auch sehr zufrieden
erfordert natürlich einen lehrer, der da auch zu bereit ist...

PS: der größte trugschluss ist: "ich spiel auf einem elektronischen gerät, also brauch ich keyboardunterricht"!
 
Klavierunterricht ist meiner Ansicht nach wesentlich anspruchsvoller und schafft eine solide Grundlage dafür, später mal die eine oder andere Richtung einschlagen zu können. Erfolgserlebnisse sind aber nach anfänglich noch schnellen Fortschritten später viel schwerer zu erreichen und erfordern viel Geduld.
Zu Beginn meines Unterrichts stand ich wie meine Mitschüler vor derselben Frage (Klavier oder Keyboard) und alle haben wir uns spontan für's Klavierspiel entschieden. Ich habe es keinen Augenblick bereut.
Einigen älteren Herren (über 50) wurde mal von anderer Seite gesagt, daß sie es in diesem Leben wohl nicht mehr zu wirklich gutem Klavierspiel bringen würden, mit der Ausrichtung auf Keyboard aber noch viel Freude und "Erfolg", was immer das bedeutet, haben könnten.
Das sagt doch einiges.
Mit 10 Jahren steht Deiner Tochter noch alles offen, hoffe ich.
Einzelunterricht ist fürs Klavierspiel sehr wichtig.
Ich hatte nur (kostengünstigen) Gruppenunterricht und kam nach einiger Zeit nur noch schlecht voran.
Auch Keyboard-Unterricht in Gruppen stelle ich mir nicht besonders prickelnd vor.
Wenn Deine Tochter Freude am gemeinsamen Musizieren hat, sollte sie vielleicht neben dem eigentlichen Unterricht musikalische Freundschaften pflegen.
 
Ich kann denke ebenfalls, wie bereits erwähnt, dass es eine Entscheidung deiner Tochter sein sollte, wozu sie Lust hat und wozu nicht.
Denn wenn du sie zu irgendetwas zwingst, dann geht die Lust garantiert verloren, was ziemlich schade wäre.

Ich selber spiele seit 9 Jahren Keyboard, aber auch Klavier. Dazu muss ich aber sagen, dass mein Keyboardlehrer auf beiden Gebieten ausgebildet ist. Also Keyboard und Klavier. Anfangs habe ich auch nur Keyboard gespielt, so ca. 3 Jahre lang. Dann habe ich auch ab und zu Klavier mit ihm gespielt, allerdings kein Klassik, sondern moderne Stücke. Und ich muss sagen, dass mir dieser Weg nachwievor sehr gut gefällt und ich es nicht bereue.
Somit wären Keyboard und Klavier gleichzeitig meiner Meinung nach das beste.
Und wenn du einen guten Lehrer findest, dann kann er auch die Stücke, die deine Tochter auch Keyboard spielt und gut findet, so umschreiben, dass sie auch auf dem Klavier spielbar sind. Mittlerweile spiele ich auch normale Keyboardstücke aufm Klavier, da ich zu den Akkorden einfach ne Begleitung improvisiere

Also, die Idee, deine Tochter einmal in Klavierunterricht reinschnuppern zu lassen ist sehr gut und anschließend liegt es an ihr selber wozu sie mehr Lust hat. Wie gesagt, die Weise, auf die ich es gelernt habe, ist meiner Einschätzung nach am besten.

Am Ende hängt es sowieso von der Kompetenz des Lehrers ab, ob und wie große Fortschritte man macht...

Hoffe, dass ich helfen konnte...

MfG
Simon
 

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