KI generierte Musik - Fluch oder Segen

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... erschaffen anhand Algorithmen, die traurig "bedeuten" ...
Aber das macht ein (menschlicher) Komponist doch genauso ! .... ?
Kein Komponist muß sich selbst in einen leidenden Zustand versetzen, um dementsprechende klingende Musik zu schaffen.

Thomas
 
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Ja, das muss er! Das würde ich in die Kategorie Auftragsmusiker oder Produzent schieben.
Ich gehe aber eher in die Richtung, wo jemand explizit sein Ureigenes Gefühl von Trauer, Freude, etc. künstlerisch zum Ausdruck bringt. Sich also nicht erst darin hinein versetzen muss. Sondern wie ein kleines Kind, was spontan über einen lustigen Clown lachen muss. Es ist die Authentizität.

Edit: Und vielleicht ist das kleine Kind dann im nachhinein so begeistert von dem Erlebnis, dass es anschließend ein Bild von dem Clown malt.

Edit: Eben erst gemerkt. Bisschen spät! ;)
Ich hab aus "kein" Komponist "ein" Komponist gemacht.
(...)
Kein Komponist muß sich selbst in einen leidenden Zustand versetzen, um dementsprechende klingende Musik zu schaffen.
(...)
Daher macht meine Antwort auf @turko sein Beitrag nicht soviel Sinn ... :redface:

Und man sollte auch nicht vergessen, dass der kreative Kopf immer vor dem Bildschirm sitzt.
Die KI hat enormes Potential, es kommt aber immer darauf an wie sie genutzt wird.
Die Kunst wird es sein, kreativ zu "prompten".
 
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Ich gehe aber eher in die Richtung, wo jemand explizit sein Ureigenes Gefühl von Trauer, Freude, etc. künstlerisch zum Ausdruck bringt. Sich also nicht erst darin hinein versetzen muss.

Das wird man beim Hören leider kaum erkennen können und selbst bei den obligatorischen Ankündigungen (zu Eigenkompositionen) wie z.B. "dieses Lied entstand aus einer persönlichen Situation heraus" ... bleibt sicherlich allzuoft nach Abzug des Maketing-Anteils nicht mehr viel vom ureigenen Gefühl übrig. Abgesehen von den Unmengen Texten, die ja Auftragswerke sind....

Ich glaube dass man in Zukunft nicht mehr auseinanderhalten kann, was KI ist und was "echt" ist. Das steht doch alles noch relativ am Anfang und kein Mensch weiß jetzt, wie sich das noch steigert.
Wäre mal interessant, wenn Sophie ein trauriges Lied komponiert und singt. Auf die Frage, ob die Trauer authentisch ist, wird sie bestimmt antworten: "pass mal auf mein Kleiner, ich trage die Trauer von Millionen in mir; du würdest daran zerbrechen":D
 
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Daß das ein Fakt ist, ist mMn diskutabel.
Es kommt doch sehr darauf an, was Du als "Kreativität" definierst und wo Du die Grenzen ziehst.

Auch jede menschliche Kreativität, so wie ich sie verstehe, ist, wenn man entprechend hineinzoomt, lediglich
eine "Neuanordnung der Parameter" innerhalb des entsprechenden Kontextes.
Müssen wir wirklich den Begriff "Kreativität" definieren?
Es entsteht etwas Neues.
Und das ist mehr als nur Mustererkennung und -verwendung.
Und KI macht eben nur das und degeneriert im Output wenn es nur noch eigenen Output als Input bekommt. Ich will jetzt nicht eine Verwarnung von Mods bekommen weil ich immer wieder auf die selben Quellen hinweise, die das belegen, aber wenn immer wieder das selbe behauptet wird ohne dazu eigene Quellen zu nennen oder meine zu widerlegen ist das echt sehr anstrengend, aber was soll ich sonst anderes tun?
 
Müssen wir wirklich den Begriff "Kreativität" definieren?
Ja. Ich finde, das wäre im konkreten Kontext (= Musikschaffen) durchaus hilfreich, weil da die Interpretationen - ganz offenbar - doch sehr auseinander gehen.

Thomas
 
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Ich vermute, das wird enden wie die unendlichen Diskussionen über die Frage, was ist Kunst, welche hier im Board schon geführt wurden.
 
Ja. Ich finde, das wäre im konkreten Kontext (= Musikschaffen) durchaus hilfreich, weil da die Interpretationen - ganz offenbar - doch sehr auseinander gehen.

Thomas
Fangen wir doch mal so an:
Der Output von KI degeneriert in Vielfalt wenn er nur noch KI-Output als Input bekommt.
KI ist nachgewiesenerweise also nicht kreativ.
Etwas, das bei Menschen niemals passiert. Selbst wenn man alle Profimusiker (was uach immer das sein soll) der Welt gegen Amateure auswechseln würde, die nie zuvor irgendwas mit Musik zu tun gehabt hatten. Diesen Beweis wird man zwar nie führen können, aber mal ehrlich: kann sich jemand vorstellen, dass der Output dauerhaft (!) so selbstähnlich wird wie es bei KI-Bildern aktuell der Fall ist?
 
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Ob eine Maschine echt kreativ sein sollte (was auch immer das sein mag), oder ob es genügt, dass sie Kreativität soweit simuliert, dass der Mensch nicht merkt, dass es sich beim Urheber um eine Maschine handelt, darüber kann man streiten.

Und das haben schon andere und berühmtere vor uns getan: https://de.wikipedia.org/wiki/Turing-Test https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesisches_Zimmer

Ich denke, dass das für den Endkonsumenten keine Rolle spielen wird. Mal ehrlich, wenn wir nen Artikel in einer Online-Zeitung lesen, kucken die meisten von uns doch nicht mal auf den Namen des Autors… und wer die Songs von Robbie Williams geschrieben hat, interessiert am Ende meist auch nur Musiker.
 
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Der Output von KI degeneriert in Vielfalt wenn er nur noch KI-Output als Input bekommt.
KI ist nachgewiesenerweise also nicht kreativ.

Im Augenblick sind wir die Augen und Ohren der KIs. Schaltet man zwei KIs ohne echten Input von außen kurz, müssen die verkümmern. Hinzu kommt, dass die Informationsverarbeitung von KIs effektiv eine verlustbehaftete Kompression darstellt, nur so passt das gesamte Weltwissen in ein neuronales Netz, das viel kleiner ist als unser eigenes. Bei wiederholtem Hin- und Herkopieren müssen die Informationen also immer unschärfer werden und die Fehler zunehmen. Mit einem Mangel an Kreativität hat das alles nichts zu tun.

Nebenbei bemerkt gibt es ähnliche Probleme auch bei Menschen, die lange in Isolation leben.
 
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Das Chinesische Zimmer beschäftigt sich mehr mit der Frage, was Bewusstsein ist.

Ich meine, wir dürfen hier nicht absolute und relative Kreativität verwechseln;
Jemand kann ein KI-Werk als etwas völlig Neues empfinden - wenn dieser jemand die verwendeten Muster nicht kennt, obwohl sie vorher ja schon existiert haben.
Das ist wohl auch der Hauptgrund, wieso so viele derzeit auf KI abgehen... weil es für die meisten Menschen nicht erkennbar ist, wie unkreativ KI ist.
Menschen schaffen aber faktisch Neues, ständig; durch Fehler (die sich einschleichen, sich aber gut anfühlen und beibehalten werden), durch originelle neue Kompositionsmethoden und Inspirationen, durch Eingebung (diese Idee, die einfach plötzlich da ist und man weiß nicht woher), durch Übertragung eigener Lebenserfahrung in das Werk, und so weiter.
Eine Konsequenz wird sein, dass Künstler sich in Zukunft mehr Mühe werden geben müssen, erkennbar Neues, Überraschendes in ihre Werke zu integrieren um sich mehr von KI-Zeug abzusetzen. Auch wenn das vorher schon immer so war, ganz automatisch, aber wenn Künstler nicht mehr beauftragt werden weil der KI-Ramsch genügt, da die meisten da eh keinen Unterschied finden - dann haben wir ein echtes Problem, und zwar als Menschheit.
 
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Kommerziell erfolgreich sind aber nicht die menschlichen Werke, die besonders überraschend oder besonders kreativ sind. Ramsch genügt auch hier. Deswegen ist KI ja für kommerzielle Anbieter so interessant. (In unserem Haushalt hängen z.B. nur Originale als Bilder an den Wänden, auch selbst gemachte. In anderen Haushalten hängt das Kaffeesorten-Wandtattoo aus dem Baumarkt. Genügt vollkommen.)

Es ist bereits jetzt so, dass Illustratoren nicht mehr so oft beauftragt werden, weil KI*. Und das wird sich weiter durchziehen. Aufhalten können wir es nicht. Wir haben ein echtes Problem.

*: https://www.zdf.de/nachrichten/wirt...ntelligenz-bild-generator-wuestefeld-100.html
 
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Wir haben ein Problem, sofern die Politik nicht angemessen reagiert - wenn das Zeug nicht urheberrechtlich zu schützen ist, würde das vielleicht sogar schon genügen.
 
Ich würde gerne mal Mäuschen spielen in einer Diskussion von Leuten, gerne mit einem Doktor in Mathematik, die auch erfolgreiche Bewerbungen nach Californien senden könnten, die quasi in neuronalen Netzen "arbeiten", also KI zum laufen bringen, was die denken.
Ich fürchte, manch Grundrechenbildung reicht nicht. So wie die Kenntnis des Kerzenmachers nicht der Glühbirne tauglich war.
Mich erstaunt nur die extreme Qualität, die man bereits preisgibt. Warum ist die Musik nicht durchschnittlich? Bezirksliga, Amateurhaft? Warum wird sie rasant besser? Ich erkenne doch auch, was ich besser kann, was schlechter. In meinem kleinen Netz...
Moral: Einige werden das überhaupt nicht verstehen, was da abgeht. Nur die Erfindung der Dampfmaschine oder der Elektrizität sind vergleichbar. Ein Quantensprung der Mathematik. Schätze ich.
 
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Wir haben ein echtes Problem.

Es sind nicht nur die Graphiker und Musiker, das Problem betrifft alle Branchen. Es ist absehbar, dass menschliche Arbeitskraft in Zukunft immer weniger benötigt wird. Wettbewerb wird sinnlos, wenn der Sieger von vorneherein feststeht. Das gilt auch für ein System, das auf Wettbewerb basiert.

wenn das Zeug nicht urheberrechtlich zu schützen ist, würde das vielleicht sogar schon genügen.

Die Konsumenten interessiert das Urheberrecht nicht - und da kommt die Kohle her. Ich glaube nicht, dass man den Siegeszug der KI mit politischen Mitteln aufhalten kann. Wenn wir die KI verbieten würden, wären wir sofort abgehängt, denn andere werden solche Skrupel nicht haben. Wir müssen also die Kränkung hinnehmen, nicht mehr länger die Klügsten zu sein, und wir müssen damit klar kommen, dass menschliche Arbeitskraft in Zukunft immer weniger gebraucht wird.

Die Politik sehe ich eher bei Verteilungs- und sozialen Fragen in der Pflicht. Wie wird eine Zukunft ohne Arbeit aussehen? Brauchen wir Beschäftigungstherapie, um nicht verrückt zu werden? Können wir als Luxusrentner oder Bürgergeldempfänger glücklich werden? Oder fangen wir dann an, aus Langeweile die Nachbarn zu terrorisieren?
 
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aber was soll ich sonst anderes tun?
nicht immer mehr-desselben als Output generieren
wir dürfen hier nicht absolute und relative Kreativität verwechseln
mache das wahrscheinlich täglich, leider? Hoffentlich?
oder „unerkennbar Altes“?
Wir haben ein Problem, sofern die Politik nicht angemessen reagiert
wir sind die Politik ..

@68060 : war das jetzt kreativ?
 
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Wie wird eine Zukunft ohne Arbeit aussehen?
Schau mal den Film Wall-E.
Genau da und es gibt keinen Grund, wieso es vorher irgendwo anhalten sollte, so von sich aus.

@68060 : war das jetzt kreativ?
Zu wenig um wirklich darauf antworten zu können, ich verstehe nicht ganz was Du fragst oder aussagst mit den jeweils 1-2 Worten. Außer zu dem "Wir sind die Politik"; nein, wir wählen die Politik. Und wenns keine Mehrheit für Parteien gibt, die das restriktieren wollen, dann muss die Minderheit die Mehrheit leider akzeptieren.
Die Konsumenten interessiert das Urheberrecht nicht - und da kommt die Kohle her
Eben - ohne Urheberschutz ist keine Kohle zu machen.
 
Eben - ohne Urheberschutz ist keine Kohle zu machen.

Ich meinte, dass das Geld vom Konsumenten kommt. Man kann auch ohne Urheberrecht Geld verdienen, wenn man wirklich kreativ und unterhaltsam ist. Kennzeichung und eventuell fehlendes Urheberrecht werden die KI nicht aufhalten.
 
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Wie ich weiter oben schon schrieb: Der Output von KI ist in Deutschland nicht geschützt, da für eine Urheberschaft das Menschsein des Erschaffers notwendig ist. Ich orakle mal, dass der Gesetzgeber einst eher an Tiere als an KI dachte, als er das so formulierte.

Dass die Politik anderweitig auf KI schnell reagiert, halte ich für unwahrscheinlich. Bereits mit dem Internet hat sich in der Vergangenheit gezeigt, viele PolitikerInnen reagieren mit Jahrzehnten Verzögerung, falls sie überhaupt irgendwie verstehen, was diverse technischen Veränderungen bedeuten. Wenn sie schnell reagieren, ist es oft kopflos.

Wie wenig den Konsumenten das Urheberrecht interessiert, sieht man am Fehlschlag von Creative Commons (CC). Nicht, dass CC total blöd wäre, aber die Einstellung vieler Musiker, dass es besonders sei, dass der Endkunde legal ein Musikstück herunterladen und kostenfrei nutzen könne, solange er kein Geld damit verdient, hat am Ende einfach nur die Musiker interessiert. Die Konsumenten haben munter (illegales?) Filesharing gemacht, und dann kam Spotify…

Und @MaxJoy hat natürlich Recht. Es sind z.B. auch Software-Entwickler, die man weniger braucht. Damit wankt auch eine Regel, die bisher durchaus in vielen Bereichen gegolten hat: Höherer Bildungsabschluss führt automatisch zu mehr Wohlstand. In Zukunft muss man als Informatiker schon gut sein, um einen Job zu bekommen und viele werden sich wünschen, lieber ins Handwerk gegangen zu sein. (Noch mag es in der Informatik so sein, dass Bewerber teils absurde Gehälter verhandeln können, zumindest in der Industrie… aber der meiste Code holt nur Daten irgendwo ab, dreht sie dreimal um, und schiebt sie wo anders wieder rein… man kopiert ihn sich aus Tutorials und der Doku zusammen und passt ihn an, ich hab das selber gemacht. KI kann das auch.)

Arbeit gibt es genug, es müsste niemandem langweilig werden. Es fehlen überall ErzieherInnen und HandwerkerInnen. Die Boomer-Generation geht demnächst in Rente, dann fehlen noch mehr – und dann werden die Boomer pflegebedürftig, dann fehlt dafür das Personal.

Zugleich wird KI tausende bis millionen bezahlte Stellen in anderen Bereichen abschaffen.

Wir können die Veränderung noch gar nicht abschätzen. Die Boomer-Rentner werden gleichzeitig die Rentenkasse richtig viel Geld kosten. Die Auswirkungen des Klimawandels werden spürbarer werden.

Eigentlich sind die anstehenden Zeiten so turbulent, dass wir dringend KünstlerInnen und PublizistInnen und FilmemacherInnen brauchen, die uns bei der seelischen und gesellschaftlichen Verarbeitung von all dem helfen. Nur bezahlen wollen wir die nicht mehr, macht die KI jetzt billiger.
 
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