Klassischer Amp (Combo oder Stack) vs Modeller mit FRFR Box?

  • Ersteller Goewolf
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Wenn am Ende Musik rauskommt, dann gerne mit einem neuen Amp in jedem Takt oder genauso gerne ein Sound für das ganze Konzert. Und mit wilden Effektorgien oder einfach pur. Entscheidend ist der Kontext und das, was der Musiker damit macht.
Mal wieder ein schöner Schlusssatz :cool:
 
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Also ich bin noch nie auf den Knien im Proberaum oder sonstwo rumgerutscht um ein "Mäusekino" zu justieren. Mein Amp hat 8 Sounds voreingestellt. Damit läuft Jazz, Blues, Rock, Hardrock, Western-Gitarre und das war's. Habe noch Varianten für Singlecoils und Humbucker und bediene alles mit dem Fuß, auch die Lautstärke (Pedal). Einziges weiteres Extra ist zuweilen Whawha. Das Pedal-Board ist damit sehr überschaubar und super einfach zu bedienen. Man kann aber auch wirklich alles negativ sehen. Man muss nur wollen. 👹
 
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Und ich nochmal und dann bin ich hier raus:

...macht es heute eigentlich für einen ambitionierten Neugitarristen Sinn, in einen klassischen Amp zu investieren?...

Ja, auf jeden Fall! Und nur das!

Weil eine E-Gitarre ein Instrument ist, welches Sound nicht direkt wiedergibt, wie eine Akustikgitarre, sondern nur indirekt über eine mehr oder weniger entfernt stehende Schallquelle.
Meine Erfahrung: Nur gute bis sehr gute Röhrenamps (entsprechende Transistoramps kenne ich nicht. Aber vermutlich darf ich das, sehr gute Halbleiteramps einschließend, sicherlich so schreiben: Nur sehr gute Amps) mit sehr guter Impulsantwort schulen das Spielen und das Hören, d.h. den Anschlag, die Tonformung, das Drauf-Reagieren, das Kennenlernen der Gitarre.

Modeller, die ich bislang hatte (mal völlig unabhängig vom Programmieraufwand - jeder weiß, wie ich einen sehr hohen und absolut notwendigen Aufwand immer wieder gebetsmühlenartig predige), bügelten und bügeln (und darum wird z.B. auch das erst kürzlich erworbene BOSS wieder gehen, das klingt bühnentauglich und nett, aber mir "zu leblos" in der Impulsantwort) mir einen Ton zu glatt, zu gefällig, im Vergleich zu einem sehr guten Amp. Egal, was für einen Amp und was für Cabinets ich immer einstellte. Das geht m.E. alles nur dann, wenn man bereits eine Weile auf Bühnen spielt und die Stärken und Schwächen von Modellern spieltechnisch "überspielt": Man kennt das Verhalten und man weiß, dass die Modeller auf Bühnen und für relativ viel Publikum das Beste sind, was es gibt. Jahrelang spielte ich auf Bühnen mein VOX TLLE, hervorragendes Gerät.

Anfänger? Siehe oben. Die Crux aus meiner Sicht? Viele Anfänger schauen nach ihren Gitarren, aber der Amp ist leider oft zweitrangig -> Natürlich: Kostenfrage! Klar, ein Anfänger ist oft fixiert: Das "innere Auge schielt auf "Gitarre!" Und dann kommt sinngemäß ein "Wie? Amp braucht man auch noch? Na, dann kaufen wir schnell man einen." Ein "Nur Lautmacher" nützt hier ebensoviel wie ein Modeller, d.h. bringt aus meiner Sicht einem Anfänger eine falsche Richtung, die ihm wenig nützt, will er ambitioniert sein Instrument beherrschen.

Ich würde hier fast soweit gehen und sagen, dass ein guter bis sehr guter Amp viel wichtiger ist als die Gitarre. Weil nur ein sehr guter Amp das Instrument hinsichtlich seiner Fähigkeiten exakt "beurteilt". Was wiederum einem Anfänger zugute kommt, da ihn diese Technik hilfreich unterstützt. "Nur Lautmacher" oder Modeller können das nicht.

*und raus*

:hat:
 
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Ist das eigentlich wirklich so? Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass ich für leise und laut den Sound doch öfter als es mir lieber wäre anpassen muss.

Das liegt an den Lautstärkeabhängig unterschiedlichen Wahrnehmung von Frequenzen (Fletcher-Munson) sowie der grundsätzlichen Psychoakustik, die uns laute Signale anders (oft "besser) als leise Signale empfinden lässt.

Auch das Fehlen einer körperlichen Wahrnehmung (Punch) macht natürlich viel aus.

Modeller klingen leise durchaus so wie sie laut klingen, wir nehmen den Klang aber trotzdem anders war. Bei klassischen Amps, insbesondere natürlich non-Master-Volume Amps, kommen dann noch Nichtlinearitäten des Amps hinzu.
 
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Bevor ich im Probenraum, auf Knien, ich mich im Mäuse Kino zu dem Klangregelungsmenu gescrollt habe, habe ich mit meinem Röhrencombo schon drei Stücke geprobt. Das ist kein Quatsch, sondern gemachte Erfahrung… von der Notwendigkeit bei Monitoren je nach Lautstärke unterschiedliche Hi- und Low-Cut-Einstellungen finden zu müssen, ganz zu schweigen. Ein konventioneller Verstärker ist IMO mehr Plug and Play. Wer das anders sieht, kann das anders sehen…

Ich lese immer wieder vom "Aufwand" bei Modellern. Das ist doch Quatsch. Wenn ich die Gitarre angeschlossen habe, kann ich, genauso wie beim Röhrenamp, laut und leise bzw mehr oder weniger Höhen und Bässe am Knöpfchen einstellen. Wo soll da der Unterschied sein? Erst wenn ich wirklich mehr ausreizen möchte muss ich mich mit dem Menü bzw der Software beschäftigen. Stimmt. Und beim Röhrenamp? Nix! Keinerlei Optionen. Das soll ein Vorteil sein?
Achja, die Röhren klingen ja besser! Anno 1970 hätte ich das ja bestätigt, aber 2024? Die Zeiten sind vorbei. Es klingt anders - das ja, aber schlechter? Da fallen mir eher die Jungs mit den fetten Fender-Combos auf, die beim Mauerfall letztmalig die Röhren getauscht haben. Das schmerzt in den Ohren.
Das ist eben nicht so. Ich habe noch keinen Modeler benutzt, den ich einschalten konnte und dann hat es gleich gut geklungen. Vielleicht ein reiner Transistor Amp, ja, aber ein Modeler never. Da mussten immer erst mal Presets angelegt werden und die sind dann recht statisch.
Einen Röhrenamp stelle ich einmal ein bzw. kann durch wenige Änderungen tolle Sounds erhalten. Und das jeden Tag ohne programmieren. Ich muss allerdings sagen, dass das Modeling immer besser wird.
Ich nutze z. B. ein UAFX Lion 68 Pedal, was ja auch den Marshall Klang digital nachbildet und das klingt phantastisch und das ohne viel rumfummeln.
 
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Das ist eben nicht so. Ich habe noch keinen Modeler benutzt, den ich einschalten konnte und dann hat es gleich gut geklungen. Vielleicht ein reiner Transistor Amp, ja, aber ein Modeler never. Da mussten immer erst mal Presets angelegt werden und die sind dann recht statisch.

Ich nutze z. B. ein UAFX Lion 68 Pedal, was ja auch den Marshall Klang digital nachbildet und das klingt phantastisch und das ohne viel rumfummeln.

Im Grunde widersprichst Du dir ein wenig im selben Post.

Die Uafx Pedale sind ja - wie Du selber schreibst - Modeller, die eben aufs wesentliche runtergebrochen und direkt bedienbar sind. Und siehe da: Man bekommt schnell gute Sounds.

Nicht das Modelling ist das "Problem", sondern das Bedienkonzept.

Will man 100 Amps, 600 Boxen und 1.274.829 Effekte in ein Gerät packen, wird es halt zunehmend schwerer, einen direkten Zugriff auf alle Parameter zu bieten.

Einige Geräte bieten da sehr gute Kompromisse an, indem sie auf die wichtigsten Paramater direkten Zugriff bieten. Dann bleibt nur noch der "Nachteil", dass man einen Amp relativ schnell im Klang und Regelungsverhalten kennt, wohl kaum aber die 100 Amps des Modellers.

Unser Gedächtnis kann sich Sounds ohnehin nicht adäquat merken. Schon mit einem Amp, einer Gitarre und einer Box ist es schwierig, ganz konsistente Sounds zu reproduzieren. Da hilft es schon sehr, wenn man den Amp seit Jahren kennt und so ein Plexi im Wesentlichen nur durch ganz grobes Schrauben am EQ seinen Sound überhaupt verändert.

Mit einer Vielzahl von Amps sind wie dann im Grunde überfordert, was schnell zum dauerhaften Tweaking führt. Statt das eine Ampmodell zum Klingen zu bringen wird dann einfach schnell zum nächsten geswitcht, wo dann das Einstellen von Vorne losgeht.
 
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Eine "ambitionierten Neueinsteiger, bzw "Neugitarristen" würde ich erstmal fragen was er denn eigentlich so im Sinn hat. ;-)
Das denke ich mir auch immer, wenn bei irgendwelcher Anfängerberatung, egal für was, sofort 100 Mann (m/w/d) auf der Matte stehen und empfehlen was sie selbst haben oder mögen, biss dann endlich alle bekannten Namen genannt sind ... ;)
 
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Ich glaube, dass es häufig besser ist, wenn die Technik nicht "alle Möglichkeiten" bietet und der Gitarrist sich auch mehr auf sein Instrument und seine Spieltechnik, das Songwriting und das Arrangement konzentriert, um Vielfalt zu schaffen.

Ob es besser ist weiss ich nicht, aber für mich ist es interessanter eine überschaubare Anzahl an Optionen zu haben
und da möglichst vielfältige Sounds und Nuancen durch meine Spieltechnik rauszuholen.

Eine Gitarre 2-3 PUs mit 2-4 Potis, ein Amp max 2 Kanäle (einer reicht auch) + 2 Zerrer, Hall,Delay + Tremolo.
Genau das reicht mir komplett. Boards oder Multieffekte für Live mit unendlich vielen Modulationeffekten,
sind mir auch too much. Ich brauche es eben relativ übersichtlich und muss alle Geräte in und auswendig
kennen. Dann kann ich mich live auf Musik und Mitmusiker konzentrieren.
 
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Ob es besser ist weiss ich nicht, aber für mich ist es interessanter eine überschaubare Anzahl an Optionen zu haben
und da möglichst vielfältige Sounds und Nuancen durch meine Spieltechnik rauszuholen.
Mir geht es nicht darum, dass jeder hier nur mit einem cleanen Amp und einer Gitarre mit Steg-Pickups und einem Volume-Poti musizieren soll.

Ich wollte nur darstellen, weshalb eine gewisse Beschränkung auch vorteilhaft sein kann. Genauso wie eine Vielzahl von Sounds eine Inspiration darstellen kann.

Wo man sich auf dem Spektrum gerade sieht, muss dann jeder für sich selbst rausfinden.
 
Bevor ich im Probenraum, auf Knien, ich mich im Mäuse Kino zu dem Klangregelungsmenu gescrollt habe, habe ich mit meinem Röhrencombo schon drei Stücke geprobt. Das ist kein Quatsch, sondern gemachte Erfahrung… von der Notwendigkeit bei Monitoren je nach Lautstärke unterschiedliche Hi- und Low-Cut-Einstellungen finden zu müssen, ganz zu schweigen. Ein konventioneller Verstärker ist IMO mehr Plug and Play. Wer das anders sieht, kann das anders sehen…
1. Das kommt ganz auf die Modelingkiste an - ich schaff es garantiert während Deinem ersten Stück, anstatt 3 ;)

Wobei, jetzt kommen wir zu Punkt 2, ich diese "Einstellerrei" eh nicht verstehe wo manche betreiben:

2. Ich weiß, dass es Gitarristen gibt, die immer wieder an Ihren Einstellungen herumschrauben,
- Das verstehe ich bis heute noch nicht
- und habe ich auch früher mit meinen Röhrenverstärkern nicht verstanden
- da ich, wenn alles eingestellt ist, es keinen Grund mehr für mich gibt, etwas zu verändern

3. In der Tat ist natürlich ein Amp, der weniger Knöpfe hat, schon von Natur aus leichter zu bedienen als die Digitalen Gerätschaften. (y)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das ist eben nicht so. Ich habe noch keinen Modeler benutzt, den ich einschalten konnte und dann hat es gleich gut geklungen. Da mussten immer erst mal Presets angelegt werden und die sind dann recht statisch.
Dann hast Du noch nix gescheites gehabt ;)
 
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2. Ich weiß, dass es Gitarristen gibt, die immer wieder an Ihren Einstellungen herumschrauben,
- Das verstehe ich bis heute noch nicht
- und habe ich auch früher mit meinen Röhrenverstärkern nicht verstanden
- da ich, wenn alles eingestellt ist, es keinen Grund mehr für mich gibt, etwas zu verändern
;)

Ich glaube, da gibt es drei Gründe.

I. Tatsächliche Klangänderung

Der Klang ändert sich durchaus (Luftfeuchtigkeit), Raumänderung, andere Standort etc.

II. Subjektive Klangwahrnehmung

Je nach Stimmung und Verfassung hören wir anders

III. Unsicherheit

Und das ist der wichtigste Punkt: Mangelnde Überzeugung. Wer von dem was und wie er spielt überzeugt ist (und sich des Punktes II bewusst ist), der hat kein Bedarf sein Unwohlsein mit einer nicht zielführenden "Klangeinstellung" zu bekämpfen.

Er spielt und weiß, dass das was gestern und vorgestern gut klang, heute nicht ganz schlecht sein wird. Und das die tatsächlichen Veränderungen aus Punkt I. eher vernachlässigbar sind...

Jedenfalls habe ich das in der Vergangenheit bei mir festgestellt. Wenn ich nicht sattelfest war oder mich sonst nicht ganz heimisch in der Musik oder der Band fühlte, war der Sound häufiger etwas, was mich beschäftigt hat. Wenn alles passte und ich musikalisch sicher war, passte magischerweise der Sound sehr schnell :)
 
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Der Klang ändert sich durchaus (Luftfeuchtigkeit), Raumänderung, andere Standort etc.

Oder Soundcheck bei leeren Raum der später gefüllt ist.
Gequatsche und Gläserklirren am Tresen wird lauter
die Freundin vom anderen Gitarristen hat gesagt "ich höre dir ja gar nicht richtig"
Schlagzeuger geht mal richtig ab, Sound auf der Bühne ändert sich
Man am Mischpult verkackt usw

Gilt alles für Gigs ohne in ears ......
 
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Ich nutze z. B. ein UAFX Lion 68 Pedal, was ja auch den Marshall Klang digital nachbildet und das klingt phantastisch und das ohne viel rumfummeln.
Yep, Modeling mit den 1000 Amps und Effekten in a Box Multis, ist da eine andere Geschichte, als die dezidierten digitalen Ampsimulationen a la Strymon Iridium und die neuen UA Charakter Pedale.
Da bin ich jedoch noch nicht dazu gekommen, letztere mal unter Live-/Probenraumbedingungen zu probieren.
Der Grund warum ich abseits von zuhause, vom Modeling weg bin ist aber eben, das „Lautmachen". Mit/über meinem RCF NX10, war der Monitor viel zu „potent“ und breitbandig als "Gitarrenverstärker" und mußte abhängig von der Lautstärke im Low-Cut „beschnitten" werden. Da jedes Mal, vor allem auch live, nachjustieren zu müssen, fand ich ungünstig. Ein konventioneller Verstärker ist da IMO pflegeleichter und so gemacht, dass er bei Bühnen-/Probenraumlautstärke gut klingt.
Zuhause sieht das alle natürlich anders aus. Da ist Formfaktor, Möglichkeiten, Preis und Sound, alles Argumente, die für eine Modelingkiste sprechen und so ist das seit langem mein Arbeitzimmer Rig:
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Hi,

es ist mMn ziemlich offensichtlich, dass gerade das Spielgefühl individuell einfach extrem unterschiedlich wahrgenommen wird. Manche Leute empfinden keinen Unterscheid, andere einen nicht so wichtigen oder eben einen für sie entscheidenden.

Ich bin selbst ja ganz technologieoffen, und in der Band habe ich später zwei Röhrenpreamps, eine MosFet- und später Röhrenendstufe und einen Roland GP-100 gespielt - mWn übrigens das Gerät, das den Begriff "Modelling" überhaupt eingeführt hat. Ich glaube nicht, dass jemand in der Band, geschweige denn im Publikum, herausgehört hätte ob es ein Modelling-Marshall oder der entsprechende Preamp war, und das Stand 1993. Was anderes ist das Spielgefühl, aber inzwischen ist selbst da der Vorsprung stark gesunken.

Und trotz allem machts mir speziell alleine am meisten Spaß, über meinen Groove Tubes Trio im Rack oder meinen Studiotone XL-Combo zu spielen, vor allem letzteren. Selbst das Axe-Fx II XL+ (oder Kemper und Helix, aber die besitze ich nicht selbst) kann mir letztlich irgendwas nicht geben, was der Koch hat. Ich bin ja kein Virtuose und habe keine Peter Weihe-Ohren, aber die Röhre bleibt doch eine Spur "lebendiger". Auch die Latenzen sind es denke ich nicht, ich merke das auch in ein paar Meter Abstand vs. direkt vor dem Modeller sitzend. Eher erscheint es mir so, dass die Röhre etwas intensiver reagiert, nicht jedesmal gleich, selbst wenn ich vermeintlich gleich spiele. Es ist ein bisschen wie ein Vergrößerungsglas für mein Spiel. Spiele ich einen Ton richtig gut, dann singt er, wie ich es mir nur wünschen kann, oder ein cleaner Ton bekommt mehr Raum und Körper. Das ist beim Axe alles gut, aber nicht ganz genau so. Da kommt der Ton natürlich auch schöner rüber, wenn ich gut spiele, und vielleicht sogar besser, wenns mal keine Sternstunde ist. Aber er entwickelt nicht das "Eigenleben", das ich beim Röhrenamp manchmal hinbekomme.

Ich nehme das wohl ähnlich war wie @Stratspieler: Hat man den richtigen Röhrenamp gefunden, spielt man immer auch den Amp und nicht nur die Gitarre, es wird alles ein Gesamtinstrument. Und dieses Gefühl konnte mir bisher noch kein Modeller wecken.

Um aber mal den Bogen zum Anfangspost zu schlagen: Ich glaube trotzdem nicht, dass das entscheidend fürs Lernen ist. In den ersten Jahren hat man doch mit soviel anderem zu kämpfen, dass die Tonbildung noch nicht von solchen Nuancen abhängt. Ich hätte das Spielen sicher nicht besser gelernt, hätte ich einen Boogie gehabt statt einem Verzerrer über einen Cube 60 Bass (und das war schon der zweite Amp, von dem "Marlboro" will ich lieber nicht reden...). Dass ein Anfänger mit einem "richtig guten Röhrenamp" beginnt, hats bei uns Anfang der 80er noch viel weniger gegeben als heute. Rückblickend habe ich oft gar nicht gemerkt, wie viel besser ein Amp war, den ich bei Kollegen mal spielen durfte. Weil ich dafür einfach nicht gut genug war.

Auch in der Band haben für mich persönlich immer andere Dinge als der perfekte Gitarrenton dominiert - der Spaß am Zusammenspiel, der durchaus vorhandene Ehrgeiz, die ganze Band insgesamt besser klingen zu lassen - und nicht gegenüber den andern abzukacken. Aber beim Spielen alleine, oder einer Jamsession, bei der man sich ohne Druck auch mal richtig im "Tone" suhlen kann, ist so ein Röhrenamp für mich noch immer die freudvollste Version, eine Gitarre laut zu machen.

Gruß, bagotrix
 
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1. Das kommt ganz auf die Modelingkiste an - ich schaff es garantiert während Deinem ersten Stück, anstatt 3 ;)

Wobei, jetzt kommen wir zu Punkt 2, ich diese "Einstellerrei" eh nicht verstehe wo manche betreiben:

2. Ich weiß, dass es Gitarristen gibt, die immer wieder an Ihren Einstellungen herumschrauben,
- Das verstehe ich bis heute noch nicht
- und habe ich auch früher mit meinen Röhrenverstärkern nicht verstanden
- da ich, wenn alles eingestellt ist, es keinen Grund mehr für mich gibt, etwas zu verändern
Da sind wir total zusammen!
Ich möchte meinen Bandkollegen nicht mal die Wartezeit von einem Stück zumuten, wo die auf mich warten müssen, damit ich meinen Sound zusammengeschraubt bekommen habe.
Wenn wir proben, proben wir und machen kein Dauer-Soundcheck.
 
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Da sind wir total zusammen!
Ich möchte meinen Bandkollegen nicht mal die Wartezeit von einem Stück zumuten, wo die auf mich warten müssen, damit ich meinen Sound zusammengeschraubt bekommen habe.
Wenn wir proben, proben wir und machen kein Dauer-Soundcheck.

Absolut richtig. Proben sollten dem gemeinsamen Musikmachen dienen.

Ein Dauersoundcheck kann ggf. in größeren Zeitabständen mal sinnvoll sein, sollte dann aber auch so angegangen werden.
 
Ich habe gerade eben noch ein Ründchen gespielt. Erst den (echten) Amp, dann mein JTM Lieblings-Profile.
Es gibt doch viele gute Gründe das Eine oder das Andere zu verwenden? Oder beides. ;-)

Die Kette ist bei mir fast immer: Gitarre, Wah, mein Board und dann über einer ABC-Switch ab zum Amp oder zum Kemper. Am Kemper habe ich den Amp, ein bisschen Reverb und Delay in zwei Varianten. Am Amp noch ein bisschen Pedal-Delay, Federhalll oder Pedal-Reverb und manchmal ein Tremolo im FX. Zumindest wenn es um meine ganz subjektive Bespaßung geht. Bei Aufnahmen könnte und würde das allerdings wahrscheinlich schon wieder ganz anders sein. In einer Band ist die Einstellung der Amps ggf. auch eine Andere. Muss halt passen.

Ich muss da am Kemper aber in der Regel nicht ständig fummeln oder "progammieren". ;-)
Das ist wie mit dem Duschvorhang. Der kann schimmeln, muss aber nicht.

Warum ich den Kemper und andere digitale Geräte) habe?

Weil ..
a: die digitalen Dinger unglaublich praktisch sind
Der Kemper hängt bei mir am Pult, ist gleichzeitig Interface, läuft wahlweise über drei unterschiedliche Speaker, ist nett am Rechner zu bedienen, kann auch mal zickzack und Knopfloch, der frisst auch mal einen Bass oder eine akustische Gitarre, ein Rechner läuft auch noch DURCH den Kemper und liefert z.B. auch mal Backing-Tracks, Drums, etc..

b: ich bei Bedarf auch mal so ziemlich jeden anderen Amp-Sound realisieren kann, ohne gleich arm zu werden und/oder mit die Hütte so vollzustellen wie früher. Wobei ich heute auch nur noch einige gut ausgesuchte virtuelle Amps überhaupt verwende.

c: das Zeug doch heute alles ordentlich klingt und sich heute ja schon auch sehr ähnlich wie ein Amp verhalten kann.

Live würde ich heute aber wahrscheinlich eher einen Amp1 und mein Board oder (irgendwann ;-)) den AmpX und so eine Zwergenbox nehmen.
Klein, leicht, super unkompiziert, passt zu meiner Musik, hat richtig Dampf und tut es mit jeder Gitarrenbox. Das finde ich noch angenehmer als den Toaster, die Remote und den Monitor, oder den Kemper Speaker.

Ansonsten spiele ich alles was ich habe. Nachts, leise und im (selten) im Wohnzimmer auch schon mal ein altes Boss eBand (auch sehr Praktisch) oder ein THR. Einfach nur Üben kann man auch damit. Wenn es etwas hübscher klingen soll, dann nehme ich halt etwas anderes.

Oder mal zusammen mit E-Gitarre und Bass leise an etwas basteln? "Wohnzimmer-Session"? Ein bisschen Unterricht geben? Auch das sind diese kleinen, preiswerten digitalen Tröte doch echt praktisch?

Ich finde da wird immer ein sehr großes Fass aufgemacht, wenn es um "Amps oder Modeler" geht.
Die Welt ist halt nicht nur schwarzweiß. Ich selbst habe natürlich auch einen gewissen "Nerd-Faktor". Keine Frage.
Aber am Ende des Tages geht es mir schon immer noch deutlich mehr darum was ich spiele und wie ich es spiele.

Oft viel wichtiger: Es lief beim Spielen z.B. gerade gut und klang deshalb für mich auch ganz ok. Am manchen Tage ist es völlig hupe worüber man spielt, Shit rein, Shit raus.

Vielleicht noch was zum Amp.
Ab und an mag ich es einfach sehr minimalistisch mit meiner Lieblingsstrat über Amp zu spielen, weil mir diese Kombi einfach Spaß macht und gerade bei manchem Blueskram sehr meinen Geschmack trifft. Ich mag manchmal dieses direkte pure spielen mit Gitarre und Amp. Den Amp habe ich mir vor über zehn Jahren mal gekauft, weil ich genau diesen Sound halt gut fand. Ich weiß genau, welche Einstellung bei dem Brüllwürfel zu welcher Gitarre passt und der Rest liegt dann an mir.

Aus ähnlichen Gründen greife ich übrigens auch gern mal zu akustischen Gitarren. ;-)

So Leute, jetzt mal zu den lebenswichtigen Dingen. Morgen ist Feiertag!
Also ab zum einkaufen. Wird eine harte Nummer heute, fürchte ich. ;-)

Möge die Macht mit euch sein...
 
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Bei allem was ich seit meinem letzten Post geschrieben habe, folgende Anmerkung dazu:

Klar wenn jemand ohne PA spielt, dann muss man am Sound anpassen, aber daran hätte ich gar nicht mehr gedacht, da mein letzter Gig ohne PA wohl 30 Jahre her ist.

Aus dem Grund bin ich auch 100% Zielgruppe von zum Beispiel Kemper.

Ich habe meine bewährten Sounds, gehe zum Soundcheck 1 Minute auf die Bühne und es ist egal ob ich im Club vor 100 Leuten spiele, im leeren Raum zum Soundcheck oder Open Air. Der Mann am Mischer braucht vieleicht 2 Minuten beim ersten Song um alles leicht anzupassen, danach kann er Däumchen drehen....
 
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Wenn Ihr einen Kemper oder eine ähnliche hochpreisige All-In-One-Modelling/Profiling-Maschine benutzt, weshalb benutzt Ihr dann noch zusätzlich Effekte vom Pedal-Board?
 
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