Kneipengig: Marshall mit 4x12 oder Engl Screamer Combo?

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Hallo Zusammen,

ja ich weiß, nicht ganz einfach, aber wenn es einfach wäre, bräuchte ich keine Unterstützung.:) Wir spielen jetzt nach längerem mal wieder einen Kneipengig. Wir machen Cover-Rock (Dums-1xGit-Bass-Voc). Ich nenne nun einen JVM410 nebst 1960AV mein eigen, welchen ich auch grundsätzlich immer und überall verwende (nur bisher in keiner Kneipe). Außerdem besitze ich noch einen Engl Screamer Combo, der auch ordentlich Gas geben kann, aber von mir in erster Linie als Übungsamp benutzt wird. Die Location ist nicht sehr groß (bei 80 Leuten ist Ende) und es wird definitiv nicht abgenommen (also nur Vocals über PA). Eine Bühne gibt es nicht und das ganze ist auch nicht wirklich rechtwinklig. Ich habe nun Bedenken, dass ich mit meinem Marshall ein wenig über das Ziel hinausschiessen würde und dazu noch Angst habe keinen brauchbaren Sound hinzukriegen, da die 4x12 je sehr stark bündelt. D.h. ich würde befürchten da eine Schneise in den Laden zu föhnen und der Rest hört nur noch Mumpf.

Hat jemand von euch Erfahrungen in solchen Situationen? Ich neige im Moment eher zum kleinen Besteck, also dem Screamer.

Beste Grüße und lieben Dank für jeden Tipp
Axel
 
Eigenschaft
 
Der Abstrahlwinkel wäre auch meine größte Sorge - für das Soundproblem gibt es ja das Master Volume.

Den Combo kannst du halt besser auf einen Stuhl oder Tisch stellen bzw. ankippen, damit du auch noch was von dem hörst, was du da eigentlich spielst.
Wenn der Speaker dann über die Zuhörer hinwegbläst, ist der Sound zumindest einheitlicher und es ensteht nicht die berühmt-berüchtigte Marshall-Schneise.

Zusammen mit der besseren Transportabilität würde ich mich daher klar für den Screamer entscheiden.
 
Hi,

wenn in der Kneipe genügend Platz ist für das große Besteck, würde ich glaub ich eher das mit nehmen.. ggf. mal testen, wenn Du die Box Richtung Wand drehst, statt direkt richtung Puplikum, sosaß
der Sound von der Wand zurückgestrahlt wird - Schub hast Du ja mehr als ausreichend mit dem Marshall. Das könnte den Ton etwas zähmen und breiter verteilen.
Falls möglich ggf. vorher im Proberaum einfach mal testweise grob so aufbauen..

ich hab mal in der Vergangenheit mit einer Fender Blues deVille 4x10er Combo gespielt - aus Transportgründen hab ich die für Gigs genommen, war aber Soundmässig nie so zufrieden wie mit
Top und Box. Der Ton ist ansich etwas dünner mit der Combo.
Wenn Du den Amp halt in den Höhen zähmst, dürfte er ausreichend schieben (also Top mit Box)

sonst lass es einfach drauf ankommen und entscheide Dich nach Gefühl

Gruß
Oliver
 
Ich finde die Fragestellung überhaupt nicht schwer: Unbedingt den Combo mitnehmen - wenn nicht da, wo sonst?

Und idealerweise nicht hochstellen, sondern auf den Boden, um die Bässe etwas zu boosten und dem Publikum nicht in die Ohren zu kreischen. Letztlich muss man sowas aber vor Ort testen. Ich habe extrem gute Erfahrungen damit gemacht, den Combo wie einen Monitor direkt vor mich zu legen und abzunehmen - über die PA werden nur dezent Mitten und Höhen zugemischt, die sonst vorne fehlen würden. Das geht aber nicht immer und in jeder Location. Abgesehen davon habe ich auch einen relativ kleinen Combo mit nur 15 Watt.

Eine 4x12 in einem Club zu benutzen, ist schon aus Platz- und Transportgründen Quatsch. Klanglich sowieso: Die bollert alles in Grund und Boden und ihr habt am Ende nur Matsch im Raum. Deine Bedenken sind berechtigt.

Um dich an den Sound zu gewöhnen, solltest Du den Combo bei einer Probe vor dem Gig schon mal benutzen. Einen Amp beim Soundcheck oder während des Gigs einstellen zu müssen, macht nervös.

Ich mach das übrigens immer so: im Übungsraum 40W-Topteil und 2x12" Box. Auf dem Gig: 15W Combo, 1x12". Funktioniert bestens: ich spar mir das Auf- und Abbauen im Probenraum, wenig Geschleppe, keine Aufstellungsprobleme und immer noch viel zu laut für eine Kneipe.
 
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Combo benutzen - aber für die Optik natürlich den Marshall-Krempel aufbauen ^^
 
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Der ENGL Screamer macht seinem Namen halt alle Ehre ;)

Nimm die 4x12, aber schraub die Rückwand ab und häng sie irgendwie hin, dann ist die Box nach hinten oben offen. Probiers aus, das ist ein echt feiner sound, der sich richtig gut im Raum verteilt. Ich habe bei meiner 4x12 auch die unteren Beiden Speakerlöcher offen gelassen. Klingt offen, nicht ganz so differenziert untenrum, aber der sound verteilt sich sehr gut. Wenn man richtig laut macht, kommt dann nur noch Brei weil die ganze Box anfängt zu schwingen, aber bei gezähmter Lautstärk klingt es imho sogar besser.

Habe ich schonmal erwähnt, dass ich diese großen Röhrencombos nicht leiden kann? ;)
 
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Meine Meinung:
Ich habe jahrelang mit 100W Marshall Top und 4x12 Box in Kneipen gespielt. Das ging zwar, aber war eigentlich oversized.
Wenn Du aber mit dem Sound besser klar kommst als mit dem Engl und der Platz auf der Bühne da ist, warum nicht.
Wenn der Sound vom Engl aber ok für Dich, ist dann nimm lieber den.
Langfristig würde ich über eine 2x12 Box nachdenken die man geschlossen und offen spielen kann. Dann bist Du für viele Situationen gerüstet. Und wenn` s mal wieder die große Bühne mit fetter PA, Monitor Mix usw. wird, dann halt wieder die kleine Schrankwand. :D
 
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nimm das große Besteck, es muss rocken:rock:
 
Ich denke, da gibt es keine Patentlösung...Zumal "Cover-Rock" eben sehr dehnbar ist und es da auch unterschiedlichste Bandlautstärken gibt. Wenn ihr nen Drummer habt, der richtig draufknüppelt, werden den Leuten eh die Gläser vom Tisch fallen, dann kannste auch dein Stack nehmen :D
Wenns aber gediegener und evt. gesangslastig ist, könnte der Screamer es auch tun. Ich persönlich hab mal nen Gig mit ner 4x12er Marshall ohne PA beschallt, war ein mittelgroßer Saal mit einem Orchester zusammen. Die

Musiker die vor mir saßen waren einigermaßen genervt, aber nachdem ich mit einigen Leuten unten geredet hab, scheints im ganzen ziemlich gut geklungen zu haben.

Eine 4x12er "bollert" grundsätzlich nur dann irgendwas in Grund und Boden, wenn der Gitarrist es mit seinen Einstellungen übertreibt. Ich nutze ein 50 Watt Halfstack live für alles mögliche, von Orchester über Bigband bis hin zu normaler Rockband- Formation, in kleinen und größeren Räumen. Und da hat sich noch nie jemand beschwert, im Gegenteil.

lg
 
Also in Anbetracht der Tatsache, dass ein JVM auch sehr gut leise klingen kann, könnte ich mir jeden Kneipengig mit Deiner Kombi JVM und 1960AV vorstellen. Da ihr nicht abnehmen wollt hättest Du auch den Joker der größeren Speakerabstrahlfläche mit 4 Pappen...

Da der Screamer ja nicht unendlich groß und schwer ist, Du eh selber überlegst das Halfstack mitzunehmen; nimm doch einfach beides mit und spiel über das was sich beim Soundcheck am sinnvollsten anfühlt. Das empfindet auch nicht jeder gleich.
Auf jeden Fall würde auch ich den Combo auf den Boden stellen. Gibt etwas mehr schub von unten.
Wenn ihr auf gleicher Höhe mit dem Publikum steht gibt es noch einen Trick: In etwa 20-50 cm Abstand zum Combo (vielleicht auch der Box einen Stuhl aufstellen und entweder ein Brett, oder besser ´ne Plexiglasplatte leicht angekippt vor den Speaker stellen. Ähnlich wie es diese Deeflexx Dinger machen.

Hab das mal live beiThomas Blug gesehen. Da kam der Combo aber auch wirklich fast überall im Raum gut an.
 
Lieben Dank für Eueren Input - auch den humorigen. Damit habe ich ja aus jedem Dorf nen Hund :) Ich hatte heute Probe und hatte den Screamer dabei und habe mir die Ohren wundgehört. Engl und Marshall mitzunehmen und den Soundcheck entscheiden zu lassen wird mein Problem nur bedingt lösen, da ich dadurch ja nicht beurteilen kann, wie sich das anhört und vor allen Dingen, wie sich der Sound verteilt, wenn erstmal Leute im Laden sind. Die "Bastelanregung" mit Reflektoren klingt interessant, werde ich mal im Auge haben, wenn es auch sicherlich etwas merkwürdig aussieht. Die Frage von Lost Lover "wenn nicht da, wo dann?", hat schon was. Der Sound hat sich im Proberaum sehr gut verteilt, wenn es natürlich auch nicht so schiebt wie meine 4x12. Laut genug ist der Engl auf jeden Fall. Ich werde es dann wohl mal mit dem Kleinen wagen. Ich kann ja mal berichten (Gig ist am 25.).

Beste Grüsse
Axel
 
Der Screamer - Combo profitiert mMn auch sehr davon, wenn man den V30 gegen einen Eminence V12 oder 1275 austauscht.
Dann muss man u.U. zwar schon mal den Bass über 12 Uhr drehen, aber das nervig-plärrige weicht einem satten, runden Sound.
Hatte ich selbst so, und auch der, dem ich den Amp dann irgendwann verkauft habe, war sehr angetan davon.

Von der Soundabdeckung halte ich eine 412er mit ihrem Beam ùbrigens für extrem problematisch, was Gigs ohne PA angeht.
Da ist ein Combo mMn haushoch überlegen.
 
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G.A.S.Mann
  • Gelöscht von Rockin'Daddy
  • Grund: Auf Userwunsch gelöscht
Der Sound hat sich im Proberaum sehr gut verteilt, wenn es natürlich auch nicht so schiebt wie meine 4x12.

Schieben ist in so einem kleinen Club doch auch völlig fehl am Platz. Den fettesten, rockendsten und transparentesten Sound bekommst du eh, wenn du die tiefen Frequenzen deinem Bassisten überlässt. Alles andere macht nur Matsch, tut in den Ohren weh und ist fürs Publikum kein Spaß!
 
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Bei einem Fassungsvermögen von 80 Leuten würde ich IN JEDEM FALL den Combo nehmen. Mal abgesehen davon, dass der Engl Screamer ja klanglich ein guter Amp ist, halte ich eine 4x12er in einem derart kleinen Club für versuchte Körperverletzung......Im Ernst, es geht ja nicht nur um die unterschiedliche Wattzahl von Combo respektive JVM. Der Wirkungsgrad einer 4x12er ist ja anders, sprich gerade daauf konzipiert, erst in gewisser Entfernung zum Tragen zu kommen. Die 4x12er sind ja - zusammen mit immer Watt-stärkeren Topteilen - auch erst im Zuge des Lautstärke-Wettrüstens enstanden, um große Bühnen zu beschallen. Ich habe mit meinem Combo (Hughes & Kettner Edition Tube 25th) mit 20 Watt schon diverse solcher kleinen Lokationen ohne Abnahme über PA beschallt. Lautstärketechnisch ging das ohne Probleme und immer noch mit gehörig Luft nach oben. Soweit ich unzufrieden mit dem Klang war, hat sich das erledigt, seitdem ich eine Blackstar HTV 112 zusätzlich angeschlossen habe. Der Hughes & Kettner ist geschlossen mit einer Bassreflexöffnung, während die Blackstar offen ist, damit habe ich das beste beider Welten: voller, räumlicher Klang, der trotzdem Präzise zu verorten ist und nicht dem Bass ins Gehege kommt. Tasächlich spiele ich seit dem Erwerb der Blackstar immer häufiger mit dem Gedanken, meine 4x12er Box zu verscherbeln....
 
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Und um das nochmal ganz deutlich zu machen:

Ein offenes Combo-Gehäuse und ein Sound, der dem Bassisten die tiefen Frequenzen überlässt, ist kein Kompromiss!
Es ist ohne wenn-und-aber die bessere Lösung, denn nicht nur für Weichei-Publikum hört sich das besser an (und für uns harte Rocker wär die 4x12er doch besser gewesen), sondern es ROCKT tatsächlich mehr!
 
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Jau, das mit den Bierdeckeln hat was!!!
Das hat mein Bandkollege auch schon mal exerziert. Man kann auch das Ganze - wie er mal probiert hat - mit Stecknadeln und etwa bierdeckelgroßen Pappen, die er aus dem Rückenbogen eines Schreibblocks geschnitten hat, herstellen.
 
Hallo Kollegen,

wie gesagt wird wohl definitiv der Screamer zum Einsatz kommen. Bei der Lautstärke hätte ich mir aber auch bei dem Half-Stack keine Gedanken gemacht, da dieses auch bei überschaubaren Lautstärken ganz ordentlich klingt. Das Problem habe ich - daher ja auch der Thread - eher beim Abstrahlverhalten gesehen. Und ich denke, dass mich da Euere Einschätzungen deutlich in die richtige Richtung schieben. Ich überlege sogar, ob ich die 4x12 grundsätzlich erst mal zur Seite lege und mir eine (eventuell sogar offene oder halboffene) 2x12 Box kaufe. Z.B. von TT. Aber das ist dann wohl erst mal wieder ein ganz anderes Thema. Das mit den Bierdeckeln probiere ich aber auf jeden Fall aus. Ich komme aus Köln, gehen Kölsch-Deckel oder klingen die schlechter als Pils? :)

Beste Grüsse
Axel
 
Warum eigentlich nur Vocals über die PA ? gibts es da nur einen Input ? Ne, mal Spaß beiseite, ich würde den Screamer mitnehmen und abnehmen, das ist doch für nen Kneipengig die optimale Lösung.
 

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