Konzerttrompete (Deutsche Trompete) gekonnt und schnell entleeren

Igor Güldenstern
Igor Güldenstern
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Hallo liebe Blechbläser, mich würde interessieren, wie man eine alte Konzerttrompete ohne Wasserklappe(n) und ohne Trigger professionell und schnell entleert.

Ich entleere das Kondenswasser meist, indem ich den Hauptstimmzug herausziehe, manchmal auch die Ventilzüge. Mir ist auch bekannt, dass man das Mundstück herausnehmen, die Trompete umdrehen und die Ventile nacheinander betätigen kann, so dass man über das Mundrohr entwässert.

Nur: Wie macht es ein Profi? Für die Périnet-Trompete mit Wasserklappe gibt es ja Anleitungen, wie man diese gekonnt und schnell zwischendurch entleert - wie wäre die entsprechende Anweisung für die Drehventil-Trompete ohne Klappe?

Irgendwie muss man ja früher auch ohne Wasserklappe zurecht gekommen sein.
 
Hallo Igor!

Ein schnelles entleeren des Kondenswassers bei Drehventilen wird gemacht, indem das Mundstück raus genommen wird und mit dem Mundrohr nach unten gerichtet die Ventile mehrfach betätigt werden.
Nach dem Spielen rate ich immer einmal alle Züge zu entfernen und das Kondenswasser raus zu schockeln und kurz abtrocknen zu lassen.

LG Dan
 
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Vielen Dank. Aber bei ...
die Ventile mehrfach betätigt werden.
... frage ich mich jedes Mal, welche Strategie da am besten ist. 3-2-1, 3-2-1 usw.?
Oder erst längere Zeit 3, dann längere Zeit 2, zum Schluss 1?

Mundrohr nach unten funktioniert, wenn der erste Ventilzug nach unten geht, senkrecht zum Mundrohr.

Leider gibt es auch Konzerttrompeten, bei denen der erste Ventilzug parallel zum Mundrohr ausgerichtet ist, also zum Spieler hin zeigt. Da muss man wohl die Trompete zuerst mit den Tasten nach oben halten, sonst läuft ja ein Teil des Wassers in den ersten Zug?

IMG_20240518_133254.jpg
 
@Igor Güldenstern: Du musst halt das Instrument hin und her bewegen. Du willst eine Flüssigkeit entfernen. Reine Physik. Die Ventile einfach in irgendeiner Form bewegen.

Hier ein kleines Video auf Englisch: -Klick mich!-
 
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Hier ein kleines Video auf Englisch:
Vielen Dank für den Link zu dem sehr informativen und aufschlussreichen Video. Mit dem Hauptstimmzug lag ich also gar nicht so verkehrt.

Vor allem beantwortet Herr Burt auch die Frage, die ich mir auch immer gestellt habe: Warum haben alte Konzerttrompeten keine Wasserklappe(n)? Wenn ich den Herrn richtig verstehe, sieht er diese ja bei der Konzerttrompete sowieso als weitgehend nutzlos an.

Er hat ja an seiner Trompete auch noch Überblasklappen. Oft wird ja bei solchen Trompeten auch noch ein Bogen ohne Überblasklappen mitgeliefert. Die Wasserklappe könnte man dann dort im Grunde auch weglassen.
 
Ich finde Jack Burts Erläuterungen und Demonstation im Video sehr schlüssig, aber ganz so nutzlos würde ich das Wasserloch nicht sehen.

Entwässern soll oft schnell und stressfrei gehen. Das Herausziehen des Bogens ist dabei als Vorgang langsamer und auch umständlicher, weil man halt darauf achten muss, den Bogen ohne Anschlagen am Schallstück heraus und ohne Verkanten wieder hinein zu bekommen.
Hält man die Trompete zum Entwässern wie in der Abbildung "hochkant" und geneigt, sollte die (richtig gesetzte) Wassserklappe ihren Zweck erfüllen.
Weimann_Passion.jpg

Quelle: Alexander Weimann Trompeten

Gruß Claus
 
Hält man die Trompete zum Entwässern wie in der Abbildung "hochkant" und geneigt, sollte die (richtg gesetzte) Wassserklappe ihren Zweck erfüllen.
Ja, und da maße ich mir auch auf gar keinen Fall ein eigenes Urteil an. Dass Wasserklappen bei heutigen Trompeten Standard sind, wird ja auch seinen Grund haben.

Beim Hauptstimmbogen sind aber die Rohrenden, die in die Außenzüge geschoben werden, oft sehr unterschiedlich lang. Sicher soll das Rohrende an der Seite, wo das Schallstück liegt, genügend Freigang bieten. Aber vielleicht ist es auch so gedacht, dass man den Hauptstimmzug zum Entwässern nicht ganz herausnimmt, sondern nur so weit, dass man ihn um das längere Rohrende schwenken kann?

Dann müsste man den Stimmzug nicht erst mühsam wieder ansetzen, sondern müsste ihn nur zurückdrehen. Wenn der Bogen nicht unter Spannung steht, könnte man ihn einfach wieder einschieben - ein Verkanten wäre unmöglich.
 
Ja, und da maße ich mir auch auf gar keinen Fall ein eigenes Urteil an.
Es spricht rein gar nichts dagegen, denn Du kannst beim Üben ausprobieren und Erfahrungen sammeln, wie das Entwässern mit deinem Instrument am besten funktioniert.

Gruß Claus
 
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Die Wasserklappe bei einer gut gebauten Trompete in deutscher Bauweise (Konzerttrompete) kann auch als Überblasklappe für die Töne b² und d³ dienen.
Das der Innenzug maschinenseitig kürzer ist ist dem geschuldet, dass sonst das herausnehmen des Zuges nicht möglich ist, da der Trichter im weg ist. Es gibt ältere Modelle bei denen der Stimmzug nach unten abgekröpft ist und so am Trichter vorbei geht bei gleichen Längen der Innenzüge.
 
Das der Innenzug maschinenseitig kürzer ist ist dem geschuldet, dass sonst das herausnehmen des Zuges nicht möglich ist, da der Trichter im weg ist.
Stimmt oft, aber nicht immer. Ich habe hier eine Konzerttrompete, bei der sich der Hauptzug, trotz unterschiedlicher Längen des Innenzugs, in beide Richtungen einsetzen lässt. Ich denke, dass die exakte Bauform von historischen Konzerttrompeten auch weit weniger standardisiert war, als das vielleicht heute der Fall ist.

Ich habe jetzt mal einige Tage auf einer Périnet-Trompete geübt, die nur eine Wasserklappe hat und einen Begrenzer für den dritten Zug - da lobe ich mir doch meine uralte Konzerrtrompete ohne alles, da gelingt mir das Entwässern durch Herausziehen der Züge schneller und gründlicher.

Ich komme überhaupt in jeder Hinsicht mit einer Konzerttrompete besser klar, aber das ist sicher eine Frage der Gewöhnung und des persönlichen Geschmacks. Bei mir auch geprägt durch Gernre und ein persönliches Vorbild, aber das nur am Rande.
 
[...] Ich denke, dass die exakte Bauform von historischen Konzerttrompeten auch weit weniger standardisiert war, als das vielleicht heute der Fall ist. [...]
Es war eher umgekehrt. Die Möglichkeit Optionen zu haben bei einem Instrument oder ein gänzlich persönliches Instrument ist früher nicht möglich gewesen. Der Instrumentenbauer hat von einer Sorte Instrument zwei-drei Modelle gebaut und das dann auf Lager.

Ich vermute, dass deine Trompete mal gekürzt wurde oder halt nach einem anderen Standard.
 

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