Lackabplatzer ausbessern bzw. Nacharbeiten

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KDC666
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Hallo,
ich habe ein kleines Problem mit der Lackierung einer Gitarre. Bzw. wollte ich mal eure Meinung hören, wie ich vorgehen soll. Zum Hintergrund:

Ich habe schon bei mehreren Gitarren den Klarlack erneuert und dabei sehr gute Erfahrungen mit Cyanacrylat gemacht (Sekundenkleber). Auch nach Jahren noch klar, gut zu verarbeiten, glänzt auch wunderbar, alles in allem super. Hier mal ein vorher-nachher-Vergleich eines Lackabplatzers (leider nicht aus der gleichen Perspektive:
http://img523.imageshack.us/img523/1821/beforetm9.jpg
http://img152.imageshack.us/img152/4007/afterha0.jpg
Klar, man sieht den Rand, hätte ich evtl. besser machen können, aber ansonsten bin ich sehr zufrieden.

Nun zu meinem Problem, ich habe mir eine Gitarre gekauft, die einige Lackabplatzer hat, war mir auch vorher bekannt, alles in Ordnung soweit. Allerdings hat der Vorbesitzer schon etwas daran „rumgewerkelt“, Bilder gibt es hier:

Die einzige Macke auf der Vorderseite, sieht aus, als wäre das grün zum kaschieren nachträglich aufgebracht, bin ich aber nicht sicher, auf jeden Fall ist das ein „tiefes Loch“, als kann man theoretisch einfach ausfüllen.
ibanez-jem-gmc-3323.jpg


Die Rückseite mit ihren 5 Macken nebeneinander, wirklich zu erkennen sind auf diesem Bild allerdings nur 3, jeweils am Rand. Scheint jeweils mit grünem Filzstift und schwarzem Edding angemalt, und danach „versiegelt“ worden zu sein.
ibanez-jem-gmc-2250.jpg


Zwei der Macken in der Nahaufnahme
ibanez-jem-gmc-3325.jpg

ibanez-jem-gmc-3332.jpg

Das Problem ist, dass die meisten Stellen so aussehen, als wäre dort mit Filzstift und Edding das Holz bzw. die Grundierung angemalt, und danach mich Nagellack(?) überstrichen worden. Dazu ist die Oberfläche an den Stellen noch total uneben, und an den Rändern ist keine wirklich gute Verbindung zum Klarlack umzu. Vielleicht wurde auch das herausgebrochene Stück Lack neu eingeklebt, ich weiß es nicht. Die Frage die sich mir stellt ist, wie ich mit den Stellen umgehen soll, also Grundsätzlich würde ich von Fall zu Fall unterscheiden, sind ja mehrerer Stellen, auch in unterschiedlichem Zustand. Folgende Optionen habe ich bisher überdacht.
1. Die Stelle so lassen -> kann man bei der ein oder anderen sicherlich machen.
2. Die Unebenheiten mit Sekundenkleber ausfüllen, dann abschleifen etc.
3. Die aufgebrachte Schicht versuchen komplett zu entfernen, z. B. durch Schleifen oder aber falls es sich um Nagellack handelt mit Aceton. Danach neu mit Sekundenkleber auffüllen + schleifen. -> finde ich sehr heikel, da dabei wahrscheinlich das evtl. noch vorhandene Muster darunter angegriffen wird.
4. Wie 3, allerdings bis aufs Holz runter, danach Grundierung und Farbe (welche?) drauf. -> puh, schwierig, das gute ist, dass trotz der swirl Optik die Macken alle in gleichfarbigen Flächen liegen aber die Farben dank der Art des Auftragens nicht wirklich gleichmäßig sind, evtl. würde eine solche Reparatur kaum auffallen. Ich habe in einer gleichen Gitarre auch eine Macke bis aufs Holz die erst beim genaueren Hinsehen und nicht auf 2m auffällt.
5. Abschleifen der entsprechen stellen bis knapp über dem farbigen Lack, danach auf dem verbliebenen „Klarlack“ neue Farbe aufbringen, auffüllen, abschleifen -> mein Problem dabei, mit welcher Art von Farbe lässt sich das machen? Email? Und ist der Übergang dadurch, dass nicht in gleicher „höhe“ Lackier wurde ein starker Übergang zu erwarten?
Das sind so die Punkte die mir im Kopf rumschwirren, Punkt 5 macht unter Vorbehalt den besten Eindruck auf mich. Man muss dazu sagen, dass das Finish halt sehr unruhig, mit leichten Farbübergängen auch auf den rein Schwarzen Flächen ist, d. h. leicht bis mittel-starke Übergänge dürfte kaum Auffallen. Dazu kommt, dass keine Farbgrenzen zwischen grün und schwarz betroffen sind, daher könnte man jeweils nur mit einer Farbe arbeiten.
Ich muss sagen, auch schon die Arbeiten mit dem Filzstift sehen so gut aus, dass ich es auf den ersten Bildern die ich vom Verkäufer bekommen hatte nicht gemerkt hatte. In Natura merkt man es halt, wenn man dicht ran geht. Ich bin ansonsten voll zufrieden mit der Gitarre und wusste ja von den Macken, aber ich sehe da noch Verbesserungspotential. Wie würdet ihr vorgehen? Vielleicht sogar komplett die Finger davon lassen? Wie gesagt, ganz neu sind mir solche Reparaturen nicht, habe ich schon an zwei Gitarren durchgeführt. Bin auf Meinungen oder auch Alternativvorschläge sehr gespannt.
 
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Hallo KDC666 (?!?),
Lösung 2 finde ich nach meinen - ebenfalls guten -Erfahrungen mit Sekundenkleber am erfolgversprechendsten. Ich würde die kleinen Macken mit Geduld auffüllen und dann schleifen, damit hast Du ja Erfahung. Bei den "größeren" Flächen würde ich vorsichtig schleifen, bis sie sich eben anfühlen, damit der Sekundenkleber gut verlaufen kann. An einer unauffälligen Stelle würde ich ausprobieren, wie sich Nagellack/Edding/Filzstift und Sekundenkleber vertragen (ich bin da optimistisch, aber nur Versuch macht kluch). Schön wäre, wenn Du Sekundenkleber unterschiedlicher Viskosität hättest, das macht das Arbeiten an den Kanten einfacher.
Viel Erfolg
Uwe.s.
 
Hallo Uwe,

also von den Farben her, wenn ich es ausbessern sollte, würde ich keinen Filzstift verwendet, das hat ja der Vorbesitzer getan, und 100%ig überzeugt mich das nicht. Evtl. kann ich mal versuchen besseren Bilder davon zu machen. Man sieht halt bei dem grün eindeutig, dass es Striche sind und keine Flächen.

Aber generell sehe ich das momentan so wie du.

Und natürlich probiere ich sowas nicht einfach so an meienr Gitarre aus, auch die Sekundenkleber geschichte und alles was damit zu tun hat habe ich damals erst als Trockenübung an nem einfachen Stuck Holz durchgeführt.
Was ich in diesem Zusammenhang schon überlegt habe ist auf ein Stück Holz großflächig Sekundenkleber auftragen. Dann an einer Stelle die gewünschte Farbe (Grün/schwarz) drauf. Anschließend dicker wieder Sekundenkleber drauf. An diesem Punkt könnte man gut schauen, wie die Farbe zum Rest der Gitarre passt. In einem zweiten Schritt würde ich dann auf die obere Schicht noch einmal Farbe auftragen und auch daruber wieder eine transparente Schicht. Dann könnte man gut sehen, wie es sich optisch auswirkt, wenn die Farben in Unterschiedlichen Schichten/Ebenen liegen.

Das alles, als Trockenübung natürlich, klingt für mich zum jetzigen Zeitpunkt am besten, aber ich bin halt auch offen für anderen Vorschläge, darum habe ich ja hier nachgefragt ;-)

Gruß
Marcel(!)
 
Mein Alternativvorschlag: lass das von einem Profi machen, so was kostet nur ein paar zig Euro und wird um welten besser aussehen als irgendeine Bastelei die man selber macht. Jeder Gitarrenbauer (oder Geigen-, Klavierbauer oder gar Tischler) macht so was.
 
Also ich persönhlich find ja Lackplatzer sehen gut aus wenn sie natürlich kommen, das lässt das ganze Altern wie man selbst auch :D Ich würd es mal mit einem Lackstift für Autos probieren. nicht professionell, klappt aber.
 
Mein Alternativvorschlag: lass das von einem Profi machen, so was kostet nur ein paar zig Euro und wird um welten besser aussehen als irgendeine Bastelei die man selber macht. Jeder Gitarrenbauer (oder Geigen-, Klavierbauer oder gar Tischler) macht so was.

Würde ich so wie du es geschrieben hast anzweifeln. Gibt sicherlich Leute die es besser machen, definitiv. Aber alle und um Welten wage ich zu bezweifeln. Vor allem ist bei mir auch ein wenig der Weg das Ziel, mir machen solche Arbeiten und deren Planung durchaus Spaß.

Also ich persönhlich find ja Lackplatzer sehen gut aus wenn sie natürlich kommen, das lässt das ganze Altern wie man selbst auch :D Ich würd es mal mit einem Lackstift für Autos probieren. nicht professionell, klappt aber.

Sehe ich im Prinzip auch so, aber bei einer Gitarre die vor 20 Jahre in einer Auflage von 366 Stück mit jeweils einzigartigem Finish gebaut wurde geht es mir eher darum, den Rest der Lackierung zu schützen als den originalzustand wiederherzustellen, sprich eigentlich wollte ich nur den Klarlack erneuern um die eigentliche Lackierung zu schützen. Allerdings hatte vor mir schon jemand so eine Idee, hat es in meinen Augen aber nur mangelhaft durchgeführt. Man sieht halt deutlich, dass das mit herkömmlichen Filzstift gearbeitet wurde, und das wirkt irgendwie "billig". Daher die Frage, wie man den Zustand verbessern kann.
 
Mir macht so was auch Spaß, aber die wertvollen/wichtigen Stücke gehen trotzdem zum Profi, weil ich eben will dass die ordentlich gemacht werden und zwar so, dass man nicht sieht dass da je was war. Das meinte ich damit.

Ansonsten hau rein und gutes Gelingen :)
 

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