Live Pitch Correction Die dunkle Seite ?

jimmyd
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Bin gerade am Computer und bin so am youtuben. Dann habe ich aus Zufall diese nette Dame gesehen . Ist nicht mein Geschmack aber diese junge Dame kann schon singen. Was ich aber schon seltsam finde ist, dass ihr Pitch immer so gut ist und immer so Powerful singt, obwohl sie so viel Aerobic macht, sehr beeindruckend, oder? Was mich aber ein wenig misstrauisch macht, es muss nicht sein aber es kann sein, das Hilfsmittel benutzt wurden, wie etwa Playback oder einen Live Pitch Correction?

Es geht mir auch nicht um diese Sängerin, ob sie nun Hilfsmittel benutzt oder nicht, sondern allgemein stelle ich mir die Frage und euch was haltet Ihr davon auf Live - Konzerten sowas wie Live Pitch Correction zu benutzen? Ich habe mir ein Programm angeschaut wie dieses , bin ja schon beeindruckt. Die Frage ist, wenn ein Sänger on Tour ist, wieviele Konzerte wird er in der Woche haben? 3-5 oder mehr? Das ist natürlich eine wahnsinns Belastung und wenn du nunmal auch Songs hast, die an die Grenzen gehen, ist es nunmal in Ordnung technische Hilfsmittel zu verwenden? Ist es Betrug an die Fans oder ist es einfach auch nur gut gemeint, der Community eine möglichst beste Performance zu bieten? Ich meine vielleicht will man ja die Illusion, der Sänger singt wie ein Gott und so Perfekt ob er das mit Hilfsmittel macht, möchte ich als Zuhörer garnicht wissen. Mich Interessiert als Fan wahrscheinlich auch nicht, ob der "Star"-Sänger zuvor mit Antibiotikum vollgepumpt worden ist, damit er überhaupt auf die Bühne kann.

Was meint Ihr, wieviele Sternchen am Sängerhimmel benutzen dieses überaus mächtige Tool, und beeinträchtigt dies die Qualität während der Live Performance?
 
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Ich persönlich halte überhaupt nichts davon, ich möchte live echten Gesang hören und nichts Zurechtgetrickstes. Ich verstehe, dass das bei großen Shows mit viel Tanz und Trara gemacht wird, wo das Publikum mehr wegen der Show da ist und nicht nur wegen der Musik. Mein Geschmack ist es halt nicht. Ich finde es ungenießbar, sobald ich Autotune erkenne. Auch bei Aufnahmen will ich hören, was der Sänger kann, und nicht, was man alles per Tonhöhenkorrektur daraus zaubern kann.
Ich finde, wer nicht singen kann, dem möchte ich auch nicht dabei zuhören, sondern lieber den vielen anderen, die es können. Und wenn zu viel Gehampel den Gesang stört, sollte man einfach weniger hampeln. ;)

Dass live bei großen Künstlern und im Studio bei fast allen, auch bei kleinen und Hobbymusikern, viel mit Tonhöhenkorrektur gearbeitet wird, ist glaube ich kein Geheimnis. Das findet sich ja auch oft als fester Arbeitsschritt in Mixing Tutorials.
Die Gründe sind mir auch klar, ich verurteile das nicht. Aber deswegen muss ich ja kein Fan davon sein. ;)
 
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Ich brauche keine 100%ige Tongenauigkeit, um ein Konzert gut zu finden. Ich habe nicht den Eindruck, dass mir ein Konzert heutzutage mit Pitch-Correct mehr Genuss bereitet als ein Konzert vor 30 Jahren ohne Pitch-Correct. Und wenn man es hört, sehe ich das wie Rake: Dann kann es auch sehr unangenehm werden. Ergo: Für mich unnötig.

EDIT: Wobei ich nicht sagen möchte, dass der Einsatz bedeutet, jemand könnte nicht gut genug singen. Billy Joel hat es mal beim Super-Bowl für die Hymne benutzt (ob freiwillig, weiß ich nicht). In so einer akustisch schwer zu beherrschenden Szenerie kann man nachvollziehen, dass die Tonis alles nehmen, was ihnen das Leben erleichtert.

Allerdings ging das total in die Hose und das Video war lange Zeit eine Lachnummer. Ist aber mittlerweile auf YT nicht mehr zu finden.
 
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Ich glaube es wird allgemein ein wenig überschätzt, was diese Autotune-Algorithmen so können. Wenn du das mal selbst ausprobierst, merkst du schnell, dass die Dinger für Live i.d.R. keine gute Idee sind bzw. dass man sie für Live auf eine sehr geringe Korrektur einstellen muss.

Das Problem ist, dass man Autotune sehr gut hört, sobald der Sänger mal deutlich daneben liegt. Das passiert auch einem guten Sänger Live schonmal. Und dann klingt es echt unangenehm.

Das Video ganz oben ist mMn Voll-Playback. Den Autotune darauf finde ich gar nicht mal so stark. Autotune finde ich im Grunde noch okay, solange man ihn nicht zu deutlich hört. Full-Playback kann ich gar nicht haben. Da kann ich mir auch die CD anhören.
 
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Mir geht es genauso. Ich finde diese "autogetunten" Stimmen gräßlich und würde selber nie so etwas auf der Bühne einsetzen. Brauche ich auch nicht, denn ich bin in der Lage, die Töne alleine zu treffen, und wenn ich in ein Konzert gehe, möchte ich ebenfalls Leuten zuhören, die singen können und keine schiefen Töne ertragen, die elektronisch korrigiert werden müssen. Aber ich gehe sowieso nicht in Konzerte, in denen nur herumgehampelt wird und die Show wichtiger ist als die Musik, insofern besteht da keine Gefahr ;)
 
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Also autogetunt is doof, habe ich also bei euch entnommen. Ich meinte eigentlich auch nicht, dass der ganze Song durchgaengig getunt wird(kann man so sagen?) sondern nur die schwierigsten stellen. Ich habe leider wenig bis garkeine Ahnung ueber recording und mixing, aber ein Laie wie mir wuerde es nie aufallen, solange man es nicht uebertreibt. Die korrektur sind ja meistens marginal so zwischen 10 - 50 cent aber sicherlich von grosser Wirkung. Ich haette mir gewuenscht, dass sich auch mal Saenger melden , die es selber regelmaessig benutzen oder benutzt haben und ihre erfahrung schildern. Aber entweder benutzt es fast niemand :) oder es interessiert niemand, oder man schaemt sich, es mal oder regelmassig benutzt zu haben. Ich selber verurteile niemanden...ich finde es aber interessant in welche richtung der heutige gesang geht.....
 
Das ist wahrscheinlich so ähnlich wie wenn du in einem Sportler-Forum nach Leuten fragst, die regelmäßig Doping-Mittel nehmen ;)

Es kommt natürlich auch sehr aufs Genre an. Im Pop- oder Electro-Bereich ist ja ein deutlich hörbarer Autotune-Effekt inzwischen ein beliebtes Stilmittel. Eine Abweichung von 10-20 Cent wird glaube ich tendenziell noch als "on pitch" wahrgenommen. Von daher bringt das sowieso nicht wirklich eine Verbesserung der Qualität sondern korrigiert den Gesang eher von sehr gut nach perfekt.

Es ist halt im Moment ein bisschen in Mode diese perfekt "durchgestylten" Produktionen im Pop-Bereich zu haben. Im Live-Bereich ist es aber wie gesagt heikel. Eine Korrektur bis sagen wir 20 Cent ist okay. Aber die hilft nicht, wenn du wirklich daneben liegst. Ich persönlich habe auch eher den Eindruck, dass bei Live-Auftritten auf Halb- oder Vollplayback zurückgegriffen wird, wenn man der Meinung ist, dass die Vocals sonst nicht die zu erwartende Qualität bieten können. Autotune ist dann doch eher was für die Produktion.
 
Grund: Überflüssiges Komplettzitat des Vorgängerbeitrags entfernt
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Das verwöhnte Publikum will doch diesen Quatsch, mit gaaaanz viel Playback und Samples. Gute Pitchkorrektur hört live niemand und erlaubt ist, was Kohle einbringt.
 
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Das verwöhnte Publikum will doch diesen Quatsch, mit gaaaanz viel Playback und Samples. Gute Pitchkorrektur hört live niemand und erlaubt ist, was Kohle einbringt.

Das ist auch meine laienhafte Vermutung. Ich denke heutzutage sind die algorithmen so gut und die hardware das die veraenderung der frequenzen gerade in echtzeit also bei live veranstaltungen moeglich ist, ohne das man als zuhoerer es tatsaechlich merkt
 
Bei der Pitchkorrektur im Studio geht es nicht um schwierige Stellen. Es geht darum, die gelegentliche, natürliche Flatness, die fast jeder Sänger ab und zu mal hat, wegzumachen.
 
Bei der Pitchkorrektur im Studio geht es nicht um schwierige Stellen. Es geht darum, die gelegentliche, natürliche Flatness, die fast jeder Sänger ab und zu mal hat, wegzumachen.

Ja das is mir auch klar. Ich habe mich auch bloed ausgedrückt. Ich beziehe mich ausschließlich auf live gesang. Waehrend ich singe korrigiert eben dieses obige programm die frequenz...also so habe ich das verstanden...das im tonstudio sicherlich flat oder sharp notes entsprechend geandert werden ist sicherlich bekannt obwohl ich es lieber nocheinmal singen wuerde bis es dann passt......

Das kann ich natuerlich waehrend ich live singe vielleicht nicht. Kaeme halt doof wenn ich alle 20 sekunden sage ...ups sorry leute muss nochmal singen...war zu flat....

Die Frage war auch nicht, ob ungeübte Sänger bzw. möchtegern Sänger es sich einfach machen, sondern ob es okay ist wenn unter anderm auch Profi's, die hin und wieder sehr schwere Stellen in manchen Liedern haben und eben nicht immer ihre Höchstleistung abrufen können , eben diese technische Hilfe beanspruchen können/sollten oder eben auch nicht. Natürlich ist es einleuchtend, wenn ich jenseits der optimalen Note singe , das mir wahrscheinlich solche Programme auch nicht mehr helfen können. Natürlich wird ein Amateur Radfahrer auch mit Doping höchstwahrscheinlich keine Tour de France gewinnen. (Noch Nicht)
 
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Das "flatte" hört man live in Regel gar nicht. Sonst hätten sich ja alle Sänger vor 1998 dauernd entschuldigen müssen.
 
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Das "flatte" hört man live in Regel gar nicht. Sonst hätten sich ja alle Sänger vor 1998 dauernd entschuldigen müssen.

Tatsächlich? Is ja witzig aber dann sehr leicht flatte denn? Einfach wegen der Akustik oder einfach so, weils so ist? Und wieso vor 1998? Was war danach anders?
 
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Ich glaube, einige hier, die sich sicher sind, immer zu erkennen, wann eine Live-Tonkorrektur ("Autotune" ist ja nur eine Software) zum Einsatz kommt, unterschätzen moderne Algorithmen. Wir sind nicht mehr in den 90ern und die aktuellen Programme beherrschen auch "natürliche" Abweichungen und verschieben nicht mehr exakt.

Erinnert mich gerade ein bisschen an Diskussionen in den alle anwesenden Männer seid und fest behaupten, operierte Brüste sofort und quasi aus zehn Metern Entfernung zu erkennen. ;)

Ich persönlich habe auch eher den Eindruck, dass bei Live-Auftritten auf Halb- oder Vollplayback zurückgegriffen wird, wenn man der Meinung ist, dass die Vocals sonst nicht die zu erwartende Qualität bieten können. Autotune ist dann doch eher was für die Produktion.

Pre-Recording ist ist noch ein beliebter Kompromiss.
 
Also, was ich bräuchte wäre eine Software, die ein falsches Wort im Text erkennt und korrigiert!:D

Ich hatte mal ein Liedchen aus Tolkiens "Herr der Ringe" vertont. Es handelte sich um "Bilbo's Favourite Bath Song", wo die Zeile vorkommt: "Oh, water hot is a noble thing" (heißes Wasser ist eine edle Sache). Irgendwie bekam ich in den Kopf "Oh, water hot is a glorious thing" (heißes Wasser ist eine herrliche Sache). Als ich dann das Stück aufnahm, rutschte mir das "gl-" heraus, aber ich korrigierte den Rest zu "-oble" - was dann als "water hot is a global thing" (heißes Wasser ist eine globale Sache) auf den Tonträger gebannt wurde.

Es war bloß eine Probeaufnahme, also nicht schlimm. In einer Studioumgebung hätte ich die Stelle einfach nachaufgenommen und drüberlegen lassen. Also auch nicht schlimm. Und wenn es bei einem Liveauftritt passiert wäre, hätte es wahrscheinlich keiner gemerkt. Also auch nicht schlimm.

Cheers,
Jed
 
Hallo,

wenn ich mir eine Reihe von Live-Youtube-Videos so ansehe und -höre, dann glaube ich nicht so recht an die weite Verbreitung von Autotune.

Das scheint mir ohne Software erledigt zu werden: Wenn es schwierig wird, wird das Mikro in ergriffener Pose etwas vom Mund entfernt - und die Backgroundvocalisten treten etwas näher an ihr Mikro. Die können meistens auch singen; haben ja auch Zeit zum Üben, während sich die Superstars gerade liften oder das Fett absaugen lassen.

Schaut mal Live-Sachen - die verwackelten ohne Nachbearbeitung - von Damen wie Rihanna, Beonce, Katie Perry etc. an und achtet drauf.

Gruß

erniecaster
 
wenn ich mir eine Reihe von Live-Youtube-Videos so ansehe und -höre

Pitch Correct in seiner eigentlichen Funktion wird nicht so eingesetzt, dass man es hören kann. Und solange ein Sänger richtig singt, macht es praktisch gar nichts und ruht sich aus. Es soll ja nur reagieren, wenn mal was ein bisschen daneben geht.

Wenn es schwierig wird, wird das Mikro in ergriffener Pose etwas vom Mund entfernt

Das machen die, damit die Lead- Stimme nicht so dünn klingt, Da kann Pitch Correcht auch nichts dran ändern.
 
Hallo,

warum man eigentlich das Mikro etwas vom Mund entfernt, ist mir schon klar - ich meine, dass das Mikro wirklich weg gehalten wird, damit man nix mehr hört und stattdessen springt der Background ein.

Und ich denke mal, dass die "Großen" solche Sachen nicht machen würden, wenn man das mit einem technischen Gerät einfach wegbügeln könnte.

Gruß

erniecaster
 
Liebe antipasti,

wenn du meinen Beitrag nochmal liest, habe ich nicht nur das Wort "Beweis" nicht benutzt sondern statt dessen von "glaube nicht so recht" und "scheint" geschrieben.

Wir wissen es doch alle nicht, oder? Oder mischt hier jemand regelmäßig prominente Acts und kann aus erster Hand berichten? Mit Namen und Daten?

Gruß

erniecaster
 

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