Marshall 1959 original vs reissue

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Hey Leute,

Ich hab gerade etwas rumgestöbert und ein paar Reviews zum neuesten Plexi gefunden. Ich habe dieses "der beste plexi aller Zeiten" anfangs als Werbespruch gesehen, aber manche meinen, der 1959HW hätte ein deutlich besseren Frequenzverlauf als die originalen (1968-69). Na klar ist das eine persönliche Empfindung, aber hat jemand von euch Erfahrung damit?
 
Eigenschaft
 
Jup :D

Besser oder schlechter ist immer so eine Sache. der 1959HW klingt von der Stange auf jeden Fall um längen Besser als der 1959X. Letzterer hat das Problem, dass die Inputs sehr unausgewogen sind, HiTreble viel zu hell und zu spitz, normal viel zu dumpf. Auch mit patchen kriegt man das nicht in den Griff und je lauter man macht, umso schlimmer wird es, irgendwann wird er auch recht harsch. Im wesentlichen ist der 1959x eine exakte Kopie der 1959er von 1974 bis 1979, nur in einem anderen Gehäuse.
Das mit den unausgewogenen Inputs hat aber fast jeder Marshall ohne Mastervolumen, bei manchen ist es stärker, bei manchen weniger stark ausgeprägt, anscheinend finden die das in Milton Keynes toll. Das kann man aber für ein paar Cent in den Griff kriegen (lassen), da müssen nur die Widerstände an den Eingängen getauscht werden.

Einen direkten Vergleich vom 1959HW zu einem alten Handwired Plexi habe ich noch nicht gehabt, nur zu einem handwired Burst mit dem Metalpanel. Und ich fand den alten etwas ... runder? ausgewogener? Fetter? Keine Ahnung, wie man das nennen soll. Nicht, dass der HW schlecht klingt, nur eben (in meinen Ohren) nicht ganz so geil.
Wobei man da auch bedenken muss: gerade bei den alten Dingern klingt keiner wie der andere!

Mein Tipp: Entweder einen 1959x kaufen und den minimal modifizieren lassen, das kostet recht wenig Geld und die Ergebnisse sind beeindruckend. Man kriegt ihn fast an den sound der heiß begehrten Originale, man bekommt sie für 1200-1700€, egal ob es ein früher Reissue von ende der 80er ist oder ein aktueller (die haben dann einen FX-loop). Ein Modell von 74 bis 79 (also ein Platinen-Amp mit den dicken Schaltern) kostet etwa genau so viel. Das Modding kostet nochmal ca. 100-200€.

Oder einen handwired "Burst" kaufen, also die Modelle von Anfang der 70er (70-73 oder so). Die sind noch geradeso erschwinglich, also um die 2000€, ein 1959HW kostet ca. das gleiche gebraucht. Welcher von beiden in Zukunft mehr wert sein wird, darüber brauchen wir nicht zu reden ;)

Die originalen Plexis bis 69 sind leider sehr, sehr teuer. Aber klingen fantastisch, ich hatte schon des öfteren das Vergnügen.


Die Alternative wäre noch ein Suhr SL68. Unglaublich teuer, aber dem 1959HW um WELTEN(!!!) überlegen, dazu hat er noch einen wirklich sehr, sehr gut funktionierenden Attenuator an Bord.
 
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Um einen Kauf ging es mir eigentlich gar nicht ;)
Obwohl ich einen 1968er Plexi 1959 für 3.500€ angeboten bekommen habe :)

Es geht mir lediglich darum, zu wissen, was genau denn bei den alten (oder neuen) besser (oder eben schlechter) ist ;)


Also auch wenn sonst noch jemand erfahrungen hat: schreibt sie bitte :)
 
3500 ist ein fairer Preis. Fast schon günstig :D

Such mal bei YouTube nach dem Channel von Johann Segeborn. Der hat da eine "15 Marshall plexi comparison" oder so. Sehr sehenswert, da ist nämlich auch ein 1959HW dabei.

Auch erwähnenswert wären da die 1992 SuperBass. Klingen fast identisch zu den 1959, sind aber um ein Vielfaches günstiger zu haben, zumal die über die gesamte Bauzeit nie die Schaltung geändert haben. Nur 74 die Umstellung auf Platine....
 
Ja, ich hab mir schon so gut wie all seine Videos angesehen :D
Aber die dienen nur bedingt als Referenz, da seine Audioqualität nicht so gut ist.
Ein 1959HW ist mir allerdings noch nicht aufgefallen ;)
 
Doch bei dem einen Video ist einer dabei.
 
Ok, habs mir gerade angesehen. Also der HW klingt super, aber ich bevorzuge die anderen... Obwohl ich auch finde, dass der '69 ein bisschen besser klingt als der '68. Was meinst du? Ich denke mal ein Kauf würde sich trotzdem lohnen?
 
Der 69er aus DEM Video klingt vielleicht ein wenig besser ;)

Das ist immer die Sache: wie alt sind die Röhren und wie heiß laufen sie und welche sind drin, wie alt sind die Elkos, sind die Widerstände noch alle so, wie sie sein sollen etc

Für 3500 würd ich kaufen. Vergleiche noch die Preise am Markt, aber für das Geld hätte ich vor kurzem grad mal einen SuperBass anno 69 bekommen können und die sind etwas günstiger normalerweise.

Die Sache ist halt: ohne Referenz klingen die alten Dinger immer gut. Bei den früh-70er Modellen bekommst halt am meisten "bang for The Buck", sind aber immernoch handwired mit den entsprechenden Vorteilen.

Und: willst du den amp so spielen wie er ist, oder hast du eine gute zerre für vornedran?
Sind die pedalfreundlichsten Amps die ich kenne, da klingt alles gut, selbst der 20€ tubescreamer Clon aus China. Da macht es aber nicht ganz so viel aus, welches Baujahr das Ding hat. Da tut es auch ein minimal gemoddeter Platinen-reissue, dafür hast noch locker 1500€ in der Tasche. Ich mach es auch so ;)
 
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Ich will nem tubescreamer davor packen um ihn ein wenig zu boosten. ;)

Und ja, dachte ich mir dann auch so. Hab die Teile schon für tausend, zweitausend Euro mehr gesehen. Und außerdem klingt ja sowieso nicht jeder plexi gleich
 
Das mit dem boosten ist da nicht so leicht, die Dinger fangen erst an zu zerren, wenn die maximale Lautstärke schon erreicht ist.
 
Hm... Na mal sehen ;)
Hab ich zumindest bei meinem JVM so gemacht ;)
Aber der zerrt ja eher in der Vorstufe.
Ich hab mal nen 74er Plexi gespielt, der hatte aber auch n paar Treter davor und war auf unerfähr 60%. Wie verhält er sich in etwa, wenn er aufgedreht wird? Ab wann zerrt er richtig, bis wann bleibt er clean? Hatte auch mal nen JTM 45, der bleibt ja lange clean, bevor er zerrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der jtm45 zerrt um einiges früher. Ist von Modell zu Modell unterschiedlich, aber die meisten 1959er erreichen ihre maximale Lautstärke so bei 4/10. Dann ist es aber gerade so noch clean, mit humbuckern zerrt es minimal an.
 
Echt? Ich meinte, der JTM45 ist noch am längsten clean. Aber egal. Also der 1959 zerrt ab 4/10 loudness? Ich dachte immer, er bleibt etwas länger clean. Aber ich steuere das ganze auch gern über ein Volumepedal ;)
 
Meine unbescheidene Frage: Was macht man mit so einem Monster heutzutage? Per IsoBox abnehmen oder in den Kneipenkeller verbannen, abmiken und nur per Monitor/PA ins Publikum blasen?
Ich hab ja selber schon Frühsiebziger JMPs hier gehabt, die zerren ohne Pedal davor und mit normalen Humbuckern erst wenn bereits der Putz bröckelt und sich die Füllungen im Gebiß lockerschütteln, wo kann man das heutzutage noch ausfahren? Selbst ich benutze meinen JTM fast nicht mehr weil jeder mit den Augen rollte wenn der mal über 4 stand, da spiel ich lieber meinen 18W MiniPlexi weil da kann ich aufreißen bis die Endstufe schwerst mitackert und selbst dann ist er an einer 4x12 für Indoor fast schon zu laut....oder spielt hier jeder in Arenen mit +50k PAX? ich will jetzt keine Grundsatzdiskussion pro/contra 100Watter lostreten aber die Non-Master Amps sind heutzutage eigentlich (fast) unspielbar, oder?
 
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Ich glaube auch nicht, dass man auch nur ungefähr sagen kann, wie dieser besagte angebotene 68er Plexi für 3500 Euro klingt.

Das kann ein kratzender Tümpel voll mit leckenden Kondensatoren sein - oder der heilige Gral...

Nimm zwei aus der Baureihe, die werden sicherlich sehr unterschiedlich klingen, weil einfach die Bauteile nicht mehr die Werte haben, die sie haben sollten (und schon damals vermutlich nicht hatten, dank Kohlepress Rs etc.).

Da würde ich schon einen Experten zu Rate ziehen, der sich mit diesen Kisten auskennt, bevor ich sowas kaufe.

Ansonsten gibt es doch so viele schöne Alternativen.
Wenn du nicht zwingend einen Marshall Plexi brauchst, kannst du dir den auch mal anschauen: http://www.brunetti.it/products/pleximan/
 
@bluesfreak eigentlich braucht man diese heutzutage nicht mehr, das mag sein. Aber man findet auch indoor Anwendungen dafür. Manche mögen es halt laut :D
Zur Not mit Powersoak. Aber das ist nicht der Punkt und war nicht die eigentliche Frage.

@Myxin Da hast du sicherlich recht, aber auch das war nicht das eigentliche Thema. Es soll auf jeden Fall ein plexi sein, aber auch darum ging es nicht.

Lässt mal meinen Kauf außen vor. Mir ging es nach wie vor nur um den neuen plexi im Vergleich zu den alten
 
Blackstar bietet auch einen Klon an, der sehr gut klingen soll.


@bluesfreak


Ich spiele selbst einen 1987. Ich mache die Verzerrung halt mit einem Treter, außer ich spiele in Locations, in denen ich die Box quasi in den Backstage-Bereich bollern lassen kann, dann steht alles auf rechts ;) Das ist dann dermaßen laut, dass man auf der Bühne überall präsent ist (aber nie zu laut). Nur im Backstage sollte sich dann niemand aufhalten.

Aber selbst mit einem guten Verzerrer vornedran und mit gemäßigter Lautstärke ist der sound ein Gedicht. Den sound macht immernoch der amp hintendran, nicht der Treter ;)


Wie gesagt, Vergleich alt zu neu ist aus o.g. genannten Gründen unheimlich schwer. Du müsstest einen alten herbekommen, bei dem ALLE Elkos und Widerstände neu sind, die gleichen Röhren mit dem gleichen Bias und dann mit einem HW vergleichen.
 
@AgentOrange das klingt vernünftig ;)
 
Da hast du sicherlich recht, aber auch das war nicht das eigentliche Thema. Es soll auf jeden Fall ein plexi sein, aber auch darum ging es nicht.

Lässt mal meinen Kauf außen vor. Mir ging es nach wie vor nur um den neuen plexi im Vergleich zu den alten

Na gut.

Dann meine Meinung:

- es gibt hervorragend klingende alte Plexis
- es gibt ganz mies klingende alte Plexis
- es gibt hervorragend klingende neue Plexis
- es gibt ganz mies klingende neue Plexis

Glaube aber nicht, dass dir das jetzt weiter hilft. ; )

Es wird sicherlich Leute geben, die die Meinung vertreten, dass es keinen neueren Plexi gibt (aka "geben darf"), der so gut klingt wie ein echter alter.
Wer z.B. diesen unsäglichen Verlauf des Baus eines Metroamp Kits von Larry G. fürn Herrn Udo P. zur Rezension und das ganze Drumherum damals mitverfolgt hat, weiß, was ich meine.
Ich kommentiere das jetzt mal nicht weiter.

Wenn du ein echter "Liebhaber" dieser alten Stücke bist, wirst du vermutlich nur mit einem solchen auch glücklich werden. Dann musst du halt schauen, ob du einen sehr gut klingenden alten findest. Die Chancen schätze ich allerdings sehr gering ein. Wer einen solchen hat, wird ihn nicht verkaufen, schon gar nicht für 3500 Euro.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt natürlich verständlich. Ich finde bestimmt Gelegenheit, ihm bald anzuspielen und dann werde ich euch Bericht erstatten ;)
 

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