Monochord bauen, Schalllochposition und welche Saiten?

  • Ersteller Whitecrow68
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Ich weiß jetzt nicht wie lang dein Monochord ist, aber bei 80cm wären wir natürlich eher bei der Mensur von Bässen.

Meine Kiste hat 130 cm klingende Länge und wäre damit "theoretisch" im Bassbereich, aber mit Klaviersaiten hat man wohl etwas besseren Spielraum wie mit Gitarrensaiten. Mit einer Stärke von 0,6 mm und blanker Saite
kann ich darauf noch ein C# stimmen, aber damit die alte Kiste nicht mehr so viel Zug ertragen muss habe ich inzwischen sie auf A2 bei 110 Hz stehen, das klingt auch super und schön bassig.

Würde mich jetzt auch interessieren, ob sich so ein Monochord eher mit straffem oder lockerem Zug gut spielt oder klingt. :nix:

Gefühlt bevorzuge ich einen strafferen Zug, dann schwingen die Saiten nicht so stark auf und die Obertöne kommen klarer zum Zug.

Danke für die Idee mit dem Querholz falls ich doch auf ganzer Länge baue. Damit könnte eventuell auch das werfen der Seitenteile verhindert werden.

Mit Sicherheit ja, der Zug auf Dauer ist ja schon nicht zu unterschätzen, mit so vielen Saiten.
 
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Ja das mit dem Zug bringt mich derzeit zum grübeln. Der Rechner ist da sehr hilfreich. Bei meinen Gitarren habe ich mir bisher nie Gedanken gemacht wie viel N da pro Saite auf das Instrument wirken.
Ich muss da für mich aufpassen, dass ich nicht zum Ergebnis "theoretisch nicht machbar" komme.
Also weiter mit dem Plan, so frei Schnauze. Fragen darf ich hoffentlich trotzdem noch.

Anbei ein paar Photos von der Holzauswahl.
 

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Also weiter mit dem Plan, so frei Schnauze. Fragen darf ich hoffentlich trotzdem noch.

Aber klar doch:great: ich finde so etwas immer spannend. Bin ja auch eher ein "frei Schnauze Typ"

Schöne Hölzer hast du da zur Verfügung, da macht es auch Spass zu basteln.
 
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Mit Sicherheit ja, der Zug auf Dauer ist ja schon nicht zu unterschätzen, mit so vielen Saiten.
Ja das mit dem Zug bringt mich derzeit zum grübeln.
Ja, allerdings dürfen wir die Konstrektion auch nicht mit Gitarren oder Streichern vergleichen.
Es gibt keinen Saitenhalter auf dem Korpus wie bei A-Gitarren, der heftig an der Decke zieht und wenn überhaupt nur in Randnähe eine Brücke wie bei Archtops oder Geigen, die auf die Decke drückt.
Klanglich ist es sicher auch ein Unterschied, ob das Monochord ganz ohne Brücke wie oft bei kleinen Modellen oder mit einer konstruiert wird.
 
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Ja, allerdings dürfen wir die Konstruktion auch nicht mit Gitarren oder Streichern vergleichen.

Ganz klar, aber bei einer Länge wie bei meinem mit 130 cm sind trotzdem schon einige Zugkräfte am Wirken, egal ob mit oder ohne Brücke. Dazu haben Streichinstrumente meist nur relativ wenige Saiten, ich habe 26 recht stramm gespannte auf meiner Kiste, das wirkt auch.

Klanglich ist es sicher auch ein Unterschied, ob das Monochord ganz ohne Brücke wie oft bei kleinen Modellen oder mit einer konstruiert wird.

Ich denke, das macht eher nicht so viel aus, es geht ja wirklich nur um einen möglichst voluminösen Grundton zur Erzeugung eines Klangteppichs voller Obertöne. Ich habe bei meinem auch tatsächlich schon eine Brücke untergestellt und verschiedenes probiert. Man kann den Grundton dadurch erhöhen, aber ansonsten gibt sich da nicht soo viel Unterschied für mein Empfinden.
 
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Ich denke, das macht eher nicht so viel aus, es geht ja wirklich nur um einen möglichst voluminösen Grundton zur Erzeugung eines Klangteppichs voller Obertöne. Ich habe bei meinem auch tatsächlich schon eine Brücke untergestellt und verschiedenes probiert. Man kann den Grundton dadurch erhöhen, aber ansonsten gibt sich da nicht soo viel Unterschied für mein Empfinden.
Das finde ich jetzt wirklich interessant.
Ich hätte gedacht, dass eine Brücke durch den Druck auf die Decke das Schwingungsverhalten des Instruments stärker beeinflusst.
Ton etwas erhöhen ist ja gerade ohne Brücke auch kein Ding. Ohne Klangeinfluss ist eine Brücke, die auch leicht verrutschen kann, mehr Problem als Nutzen.

Ich bin ja Floating Bridges und ihre Eigenheiten seit langer Zeit gewohnt, aber wenn ich sie auf den entsprechenden Instrumenten weglassen könnte, wäre das ein Segen. ;)
 
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Ein wenig habe ich heute noch gewerkelt.
Die Holzauswahl steht. Oben Kirsche unten Paduk und die Seiten waren ja mit Pflaume gesetzt. Die Sitkafichtendecke werde ich nicht in ganzer Länge nutzen. Das Instrument wird eine Decke mit ca 85cm bekommen. Boden auch Fichte, allerdings aufgrtrennte und abgerrichtete Fichtendielen. Heute mit dem Leimen angefangen. Montag Abend eventuell beide Teile zu eins Leimen. Denke bis zum nächsten Wochenende ist der Boden auch abgerrichtet, auf Dicke und Maß gebracht. Das Hobeln der Decke macht mir ein wenig Angst. Da könnte ja was schief gehen. Aber 7mm erscheinen mir doch ein wenig zu viel. 4 bis 3 mm sollten doch reichen. Der Boden ebenso 5 bis 4.
Oder was meint Ihr?

Gruß Andreas
 

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Das finde ich jetzt wirklich interessant.

Ich auch gerade, ich hatte damit noch nie wirklich zu tun und mich mal etwas schlau gemacht dazu im Netz. Das ist ja echt ein Thema für sich, welches bei meinen Basteleien nie irgendwie eine Rolle spielte. Gitarren kenne ich auch nur meine zwei akustischen wirklich gut, welche inzwischen leider eher nur als Deko an der Wand hängen, "schnüff"...

Sehr interessant fand ich gerade diese etwas ältere Diskussion in diesem Forum hier dazu, wo unten ein Gitarrenbauer das Verhältnis von Bridges zur Beleistung etwas näher beschreibt.

Das Hobeln der Decke macht mir ein wenig Angst. Da könnte ja was schief gehen. Aber 7mm erscheinen mir doch ein wenig zu viel. 4 bis 3 mm sollten doch reichen. Der Boden ebenso 5 bis 4.

Das verstehe ich gut, ab einer gewissen Dicke hatte Joachim im Baukurs damals gesagt: Ab jetzt nur noch schleifen und sonst nix... und wir haben geschliffen und geschliffen und ge... bis jeder die Nase voll hatte und wir die Kisten dann zusammen gebaut hatten. Mein Monochord hat oben und unten etwa 3 mm Stärke. Weniger geht immer, aber es reicht auch gut für einen schönen Sound. Es soll ja auch "nur" ein Monochord werden ;)
 
Bei den Saiten würde ich wohl eher nicht zu Saiten für die Gitarre greifen, sondern eher zu denen einer Harfe. Damit würdest du dir schon einiges an Mühe wohl sparen können. Nylonsaiten wären klanglich durchaus passend und die Spannung wäre nicht so hoch wie bei Metall.
 
Nylonsaiten wären klanglich durchaus passend und die Spannung wäre nicht so hoch wie bei Metall.

Bei der Spannung geb ich dir recht, aber bei dem Verwendungszweck nicht unbedingt. Mit Metallsaiten hast du einen klareren und kräftigeren Sound und damit auch deutlich kräftigere Obertöne. Das ist ja auch der einzige Sinn und Zweck eines Monochords. Das "herauslocken" der Obertöne aus dem monotonen Klangteppich vieler gleich gestimmter Saiten.
 
Kurzes Update.
Heute die dritte Fichtenleiste für den Boden verleimt. Der ursprüngliche Boden ist etwas zu kurz, daher neu, wird aber für andere Projekte genutzt. Hoffe, dass ich ab Freitag größere Sprünge mache.
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Heute, Zinken stemmen.

20230722_160105.jpg
 
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Zwischenbild.
Die Rückseite auf Dicke bringen. Anschließend mit dem Kasten verheiraten. Hatte die Tage ein Klavierhaus besucht. War sehr informativ. Cembalo nicht Klaviersaiten scheinen besser geeignet.
Es werden 21 Saiten werden, Löcher sind gebohrt. Unterzogen welche Decke mit Boden verbinden scheinen notwendig. Werden nach dem Boden eingesetzt.

Gruß Andreas
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Hatte die Tage ein Klavierhaus besucht. War sehr informativ. Cembalo nicht Klaviersaiten scheinen besser geeignet.

Sehr interessant, damals nahm ich halt das, was uns angeboten wurde und war mit Klaviersaiten klanglich sehr zufrieden. Aber warum nicht auch Cembalosaiten. Was ist der Grund dafür, dass sie besser sein sollen?

Klasse auch, wie du handwerklich sauber arbeitest, gefällt mir sehr (y)
 
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Danke für die Blumen.

Klaviersaiten erschienen mir fast zu dick. Wesentlich dünner gibt es allerdings keine Klaviersaiten. Interessant war, dass der Klavierbauer nach der Mensur und dem Ton fragte. Ist schon prima sowas jemanden zu fragen der frei nach Schnauze ein Monochord baut. 😁 Na wir haben anschließend ein an einem Cembalo mit dem Gliedermaßstab geschaut welche Saiten zu Mensur passen. Für mich eine ganz neue inspirierende Art an die Sache ran zu gehen. Ich lerne beim Bau doch einiges.
Btw das mit dem Zinken habe ich verworfen. Das würde nichts. 🙄 Na nächstes Mal. Zumindest habe ich jetzt ein paar Meter 0.32 und 0.35 Saiten.
Ich werde Mal testen, natürlich auch meine 0.60 Klaviersaiten. Anschließend werde ich ja wissen was ich eventuell bestellen muss. Die Adresse eines Cembalo Bauers gab es auch noch.

Btw ist es notwendig die Unterzüge welche Decke und Boden verbinden auch mit dem Rahmen zu verbinden?
Und ich werde das Klangloch (evtl Mehrzahl) in die Decke schneiden.
Aber erst muss auch die Decke auf Dicke.

Gruß Andreas
 
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Interessant war, dass der Klavierbauer nach der Mensur und dem Ton fragte. Ist schon prima sowas jemanden zu fragen der frei nach Schnauze ein Monochord baut. 😁

Das kann ich mir denken :giggle: Den Ton unseres Monochordes ließ uns Joachim damals selbst herausfinden. Als der Klangkörper fertig war sagte er zu uns, wir sollen mal so lange verschiedene Tonhöhen in die Kiste singen bis wir merken, dass sie leicht mitschwingt. Das war echt hochinteressant, jeder hatte irgendwann einen Ton gefunden welcher dann mit dem Stimmgerät bestimmt wurde. Das wurde dann als Stimmung für die Kiste genommen. Bei mir war es eindeutig ein C#.

Na wir haben anschließend ein an einem Cembalo mit dem Gliedermaßstab geschaut welche Saiten zu Mensur passen. Für mich eine ganz neue inspirierende Art an die Sache ran zu gehen. Ich lerne beim Bau doch einiges.

Super, da hätte ich auch meinen Spaß daran gehabt.

Btw das mit dem Zinken habe ich verworfen. Das würde nichts. 🙄 Na nächstes Mal.

Ich dachte mir schon, dass es wohl recht kritisch werden könnte mit der dünnen Decke, aber einfach nur verkleben wird ja auch stabil genug.

Btw ist es notwendig die Unterzüge welche Decke und Boden verbinden auch mit dem Rahmen zu verbinden?

Wir haben damals rundherum alles geklebt, um auf Nummer sicher zu gehen. Ist halt nicht einfach zu entscheiden, wenn man da noch keine Erfahrungswerte hat. Meine Klang-/Schalllöcher sitzen ja seitlich, da ist das Holz dicker und man musste nicht extra eine Verstärkung anbringen. Klanglich wird es sich wohl nichts geben, wo sie sitzen, höchstens optisch.
 
Interessant war, dass der Klavierbauer nach der Mensur und dem Ton fragte.
Ich finde das ist die logische Frage bei der Thematik. ;)
Bei welcher Mensur bist du denn inzwischen aktuell?

6-Saiter Bässe haben glaub auch etwa 0.32er Saiten beim hohen C und Long Scale (ca. 864cm).
Aber gut möglich, dass die Cembalo-Saiten als Meterware günstiger sind als Bass-Saiten einzeln.
 
Ich habe Klavierdraht noch bis zu einer Stärke von 0,425 mm, das war soweit ich weis, das dünnste was es gab damals.
 
Heute eine kleine Tonspur. Leider kann ich die Schwingungen nicht wirklich einfangen. Leider habe ich keine Aufnahme des Bodens vor dem Hobeln. Etwas was ich bei der Decke unbedingt nicht wiederholen möchte.



Ja ich denke das Basssaiten ein klein wenig mehr kosten. Allerdings habe ich noch nicht nach umsponnenen Saiten geschaut.
Mensur ohne Steg auf der Decke 765mm.

Ich denke wenn die Querhölzer auch am Korpus und nicht nur am Boden und Decke geleimt ist die Schwingungen hemmt. ?
Das Schallloch wollte ich eigentlich nicht verstärken sondern den Bereich nicht dünner hobeln. Schauen mir Mal, ist ja noch Zeit noch ist einiges am Korpus zu tun.

Gruß
Andreas
 
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Ein Photo gibt es heute auch.
Der Boden ist jetzt verheiratet.

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