Musik als Berieselungs-Smog

Nun, das Ding ist halt, ich kann Hintergrundbeschallung nicht ignorieren. Es ist einfach mit meinem Gehirn nicht möglich. Deswegen meide ich dann lieber solche Geschäfte. Man kann es auch eine Behinderung nennen. Und ich erkenne die meisten Songs, die ich kenne, innerhalb der ersten zwei Takte und weiß eben hinterher, was gelaufen ist. Ich kann's nicht ausschalten. Und das nervt an manchen Tagen recht hart ab.
 
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Hm ... bewusst ignorieren, das geht vermutlich wirklich nicht ...
Aber vielleicht sich ganz bewusst auf was anderes, den Einkauf an sich und was damit zusammenhängt, konzentrieren?
Das Gehirn kann so viel ich weiß kein echtes Multitasking, es kann sich nur auf eine Sache konzentrieren ...
 
Ich kann auch einfach zu Aldi gehen. Günstiger, keine Musik, und ich muss mir eine persönliche Eigenheit, die mir in meinen Tätigkeiten als Mischer und Musiker durchaus zugute kommt, nicht abtrainieren oder sie unterdrücken oder umgehen. Wie sagt man so schön: Das regelt dann der Markt. In dem Fall halt der Aldi-Markt. Seit sie dort nun parallelverarbeitende Schütten an den Kassen haben, ist für mich der Stressfaktor dort auch wieder weg, wenn auch leider nicht fürs Kassenpersonal.
 
Mich würde interessieren, wie viele der Menschen, die sich über diese Zwangsberieselung (der man immer noch durch Meiden bestimmter Lokationen, Gehörschutz, etc.) aufregen, in Wirklichkeit stört, dass sie in dieser Zeit ihre frei gewählte Dauerberieselung nicht „genießen“ können?

So man wollte, könnte man ja auch mit einem Walkman (Discman, MP3-Player) auf den Ohren durch den Supermarkt schlendern.

Oder würden diese sich auch gestört fühlen, wenn es die eigene Musik wäre, die aber vielleicht sonst allen auf den Sack geht?

Unwahrscheinlich, daß ich je in diese Verlegenheit gekommen wäre.

Das Gegenstück zur Berieselung ist übrigens, daß ich mich meist auf den Einkauf konzentrierte, oder was mir sonst so durch den Kopf ging, Da habe ich die Musik oft überhört.

Geht es also um die Tatsache der Berieselung, oder eher um Art und Inhalt?

Das eine schließt das andere nicht aus.

Gefühlt lassen sich heute 90% der Menschen eh von Spotify und Co. dauerberieseln

Das ist deren Problem.

Aber diese kryptischen Durchsagen waren ja schon immer lächerlich: "94 bitte 357, 94 bitte 357."
 
Aber diese kryptischen Durchsagen waren ja schon immer lächerlich: "94 bitte 357, 94 bitte 357."
Wäre dir „Frau Maier bitte Regale in Gang 34 weiter auffüllen, Herr Schneider muss kurz kacken!“ beim Einkauf wirklich lieber?
 
Das wäre vollends lächerlich 🥴
 
Aber da reden wir nicht mehr von unnötiger Berieselung, sondern (zumindest früher mal in der Form) notwendiger innerbetrieblicher Kommunikation…
 
Bei der Gelegenheit fällt mir ein, es gab auch oft Durchsagen der Art: "Das kleine Lieschen hat seine Mama verloren und kann am Informationsschalter abgeholt werden."

Und natürlich Werbung: "Diese Woche im Sonderangebot: Das Kilo Fleischwurst ..." Was mich auch nicht interessierte, ich gehörte noch nie zu den Schnäppchenjägern. Ich ließ mich sogar relativ wenig von dem "inspirieren", was da gerade herumstand. Vielleicht eher noch ein(ig)e Flaschen(n) Wein. Meistens arbeitete ich nur sturheil eine Einkaufsliste ab. Mir fielen da auch nicht oft noch Ergänzungen ein, so nach dem Motto: "Ich habe ja gar keine Zitronen-Gemüse-Pickles mehr im Haus." (Ausgerechnet sowas wie Pickles war mir viel zu wichtig.)

Sieht so aus als gehörte ich mal wieder nicht zur Zielgruppe 😲
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre dir „Frau Maier bitte Regale in Gang 34 weiter auffüllen, Herr Schneider muss kurz kacken!“ beim Einkauf wirklich lieber?
Ach so, ich dachte immer, das bedeutet, das der Hausdetektiv in die Herrenoberbekleidung kommen soll, weil da einer mit ner Waffe hantiert. ;)
 
D ist so ähnlich wie mit Polizeicodes, also sowas wie "unberechenbarer Psychopath" 🤕
 
Ich will mich ja gar nicht aufregen. Ich merke nur, dass ich, wenn ich lange genug "berieselt" werde (bei unserem EDEKA ist es eher Starkregen) nur noch Stille will.
Was ja eigentlich ein bisschen schade ist.
Es geht mir aber besser, seit ich im Supermarkt ganz einfach Ohrstöpsel trage.
 
Meistens arbeitete ich nur sturheil eine Einkaufsliste ab.
Geht mir ebenso. Da stört es mich eher, daß die Waren im Wochentakt die Regale wechseln. Bin länger im Laden und kaufe auch nicht mehr. Und für Musik habe ich bei der Sucherei auch kein Ohr.
 
Lustiger Einschub: Im italienischen Supermarkt an Pfingsten lief Star Wars und Indiana Jones Filmsoundtrack in allerbester Fahstuhlmusik-Manier.

Das war so daneben dass es schon wieder zum Lachen war.
 
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Was mir heute erst aufgefallen ist, dass ich aiuch deshalb so negativ reagiere, weil ich mit 'du' angeschrieen werde. "Hol dir die günstigen Angebote!" So redet man mit Sklaven.
Aber meine Empfindung ist sicher auch altersbedingt.
 
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Ich bin noch froh, wenn ich noch mit "du" angesprochen werde. Ich bin aber auch erst Anfang 50. Obwohl ich dachte, das sein in Musikerkreisen sogar Usus?
 
Hmm, ich sollte die EDEKA-Audioterroristen, im weitesten Sinn, als "Musikerkreise" sehen...
Wäre ein therapeutischer Ansatz.
 
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Was mir heute erst aufgefallen ist, dass ich aiuch deshalb so negativ reagiere, weil ich mit 'du' angeschrieen werde..

Das machen alle möglichen Spammer. Das ist für mich ein Grund nicht weiterzulesen.

Ha ha, "Du kannst ruhig 'Sie' zu mir sagen." 🙄
 
Ich verstehe nicht. Ich soll ein Spammer sein, oder? Hä?
 
Ich dachte Du gehörst zu den von Dir erwähnten Musikerkreisen.

(Nebenbei habe ich Musikalienhändler und Instrumentenbauer auch schon gesiezt. Lehrer sowieso.)

(Und auch bei Radio-, Fernseh- oder Youtube-Werbung schalte ich mine Ohren auf Durchzug. Habe ich überhaupt mal was aufgrund von Werbung gekauft? Wiegesagt, ich gehöre nicht zur Zielgruppe.)
 

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