Nile / Ithyphallic / 2007 / CD

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Nile-Ithyphallic.jpg


So hat ein episches, monumentales CD-Cover auszusehen.​


Aber, fangen wir woanders an ! :)
Hi, ich bin der Max und sage erstmal ein paar Sachen zu der Band selber und führe daher eine kleine Gliederung vor.

1. Die Band, ihr Stil (Ohne großartige Biographie, kann man selber nachlesen)

2. Wirkung in der Öffentlichkeit

3. Das eigentliche Review

4. kurzes Schlusswort + mögliche Interessentengruppen




1. Die Band und ihr Stil :

Nile, eine Band, welche im Technical Death Metal anzusiedeln ist, wurde im Jahre 1993 gegründet. Ihr Name stammt vom englischen Wort "nile", welche schlichtweg der Name für den Fluß Nil ist.
Momentan ist die Besetzung wie folgt:
-Karl Sanders, Gitarre, Gesang, Inspiration, Texte (sämtliche Texte sind von ihm) und sonstige, zumeist orientalische Instrumente
-Dallas Toler-Wade, Gitarre, Gesang
-Chris Lollis, Bass, Gesang (Live-Musiker)
-George Kollias, Schlagzeug

Die Texte sind von altägyptischer Literatur, Mystik, Geschichte, Religion und Kunst beeinflußt und allesamt von Karl Sanders geschrieben.
Teilweise fließen auch andere Werke, so z.B. von H.P. Lovecraft mit ein.

Der Stil lässt sich als Mischung von traditionellem und technischem Death Metal beschreiben, welcher Mittelöstliche Rhythmiken, Instrumente und Musik mit einbringt.

Nile haben bis zum heutigen Tage 5 Alben herausgebracht, unter ständigem Besetzungswechsel mit einzigem festem Mitglied Karl. Allem Anschein nach (und zum Glück) scheinen George und Dallas zu bleiben, was für die Musik ein extremer Gewinn ist.

2. Wirkung in der Öffentlichkeit:

Nile werden in der Presse als "extrem" wuchtige, einschlagende Band bezeichnet, was v.a. daran liegt, dass die meisten ihrer Lieder im Hoch-bpm-Bereich liegen, dadurch schnell sind, dass sie ihre Gitarren auf Drop A gestimmt haben, ihre Soli unheimlich schnell und technisch sind, ihr Stil unverkennbar und das Auftreten stets locker und witzig ist.
Viele Mitglieder der unterschiedlichsten Foren meinte, sie hätten nach Shows mit Karl in Ruhe reden können, mit ihm Blödsinn machen können usw.
Wenn man so etwas liest, hat das natürlich Mundpropagandaqualitäten.


Nun aber zum Review.

3. Das eigentliche Review:

Das Albumcover ist großartig geworden, wie ich ja oben schon erwähnt habe.

MET.MM.00881.01-ZL.jpg

Karl sagt dazu, dass es der altägyptische Gott Bes ist, der Patron der Geburten, Mütter und der Beschützer der Heime.
Die Statue zeigt das, was der Albumtitel "Ithyphallic" meint, es soll heißen, "den Penis erigiert zu haben".
Viele Statuen wurden im Alten Königreich mit erigierten Gliedern dargestellt, da dies ein Zeichen für Macht und Potenz ist.

Die lyrischen Inspirationsquellen sind das Necronomicon in seinen vielen Aufarbeitungen, verschiedene Papyrii und ein Buch über das Niederwerfen des Apep (was man in Laying Fire Upon Apep findet).

Der Sound ist im Vergleich zu Annihilation Of The Wicked weniger kratzig geworden, finde ich. Die Gitarren sind ein Stück in den Hintergrund gerückt, alles wirkt homogener. Kollias Snaresound gefällt mir sehr, seine Becken sind gut auszumachen.


Nun jeweils ein paar Worte zu den einzelnen Liedern:
(Ich bin mal weniger auf die Texte eingegangen, weil ich wenig Zeit hatte und ich denke, das jeder sie sich erarbeiten sollte.)

1. What Can Be Safely Written:
Ein perfekter Opener, großartige, epische Hörner leiten das Album ein, zeitgleich mit den Gitarren setzt eine Kolliastypische Bassdrumattacke ein. Alles sehr beeindruckend.
Ja, was soll ich groß sagen. Ein gutes Nilelied, welches ab ca. der Hälfte stark an Tempo verliert und dadurch leicht doomig und zerrend wird. Ein richtig geiles, von Karl (erkennt man denke ich gut an seinem unverkennbaren Stil) eingespieltes Solo beendet das Lied.

2. As He Creates So He Destroys
Fängt fix an, geht schnell in das Genick und besitzt einen markanten Refrain, nach dem sofort ein natürlich gutes Solo einsetzt.
Das Lied hat wie der Vorgänger einen leichten Stimmungswechsel ab der Hälfte.

3. Ithyphallic
Ein gelungenes, melodisches Intro, welches dann in ein mehr oder minder chromatisches Riff übergeht.
Ist denke ich im Midtempobereich anzusiedeln. Trotz dem Bassdrumgewitter bleibt das Lied immer leicht schleppend.
Dallas "Annoint my phallus, with the blood of the fallen" ist wirklich ein Gänsehautfaktor,
welcher schnell zum mitgrowlen einlädt.
Wird komischerweise auch zur Hälfte hin langsamer und zum Ende hin wirklich so, dass man beim Gehen fast der Länge nach hinfällt, da es so bremst.

4. Papyrus (...)
Verflucht schnelles Lied, hab mehrfach Kommentare über 270bpm gelesen. Ist zwar bei Nile nichts untypisches, trotzdem beeindruckend.
Das Lied fängt mit einem oktavierten, schnell spielten Riff an und wird dann im Vers recht thrashig und mitreißend.
Karl growlt ab und an mal rein, bis dann der Refrain, welcher auch gut auszumachen ist, beginnt.

5. Eat Of The Dead
Schleppend, bösartig und lang. Wer die Zeit hat, sich damit zu beschäftigen, wird wirklich froh sein, ist meiner Meinung nach ein starkes Lied.

6. Laying Fire Upon Apep

Verdammt gelungenes Lied, auf der Gitarre finde ich recht simpel gehalten, leicht Richtung Lashed To The Slave Stick, der Refrain ist mitreißend, ach, was soll ich groß schreiben.
Das Solo (gut, was sonst) wird von einem stark rhythmischen Riff begleitet.

7. The Essential Salts
Wirklich DER Brecher auf dem Album, großartiges Intro, gewalttätig, schnell und gut.
Das Lied schwingt zu einem wunderschönen Outro aus.

8. The Infinity Of Stone
Instrumental, der Titel spielt denke ich auf die Pyramiden und Grabmäler an sich an.
Hier hört man Karl auf mehreren Instrumenten, deren Benennung mir schwer fällt herumspielen. Und das sehr melodisch und unterlegt von Percussion.

9. The Language Of The Shadows
Meine Fresse, was für ein Lied, das Intro kann ich mir nie zur Genüge anhören.
Geht sofort ins Blut und in die im blastbeat-Takt mitschwingenden Glieder über.
Auch sehr atmosphärisch, man erwartet ja nichts anderes.
Das Solo ist wirklich wahnsinn, aber ich denke, ich wiederhole mich mit Huldigungen.

10. Even The Gods Must Die
Ja, irgendwann endet jede Ära, so auch Ithyphallic.
Und das mit einem Paukenschlag, einer ganzen Paukenfabrik.
Brachial, episch und monumental wie schon What Can Be Safely Written.
Das eigentliche Lied wird von Hörnern ausgeleitet, dann beginnt für mich der Teil, wo ich immer dahingeschmolzen bin, nämlich das Outro-Solo von Karl.
Butterweicher, leicht nebengeräuschangereicherter (für die Atmosphäre ausschlaggebend) Sound, wunderschöne Melodielinien und -führung.

Soweit so gut.

4. Das Schlusswort, weitere Empfehlungen

Das Album hat mich nach In Their Darkened Shrines und Annihilation Of The Wicked sehr positiv überrascht.
Nile haben an Zugänglichkeit gewonnen, v.a. durch die vielzähligen, erkennbaren Refrains.


Weitere Informationen kann man hier, direkt von der Quelle erfahren :
Nile
Sonst, wer GuitarPro-Tabs möchte, ich habe eine schöne Sammlung angehäuft, schreibt mir einfach eure Email, dann bekommt ihr sie, eine Liste oder ähnliches.

Weiterführende Links :
Nile-Tabs
Wikipedia
MySpace
Texte



So, ich hoffe, ich habe alles. Und natürlich, dass es euch einigermaßen gefallen hat:)

Quellen:
http://www.myspace.com/nilecatacombs
http://de.wikipedia.org/wiki/Nile
http://www.nilechat.net/phpBB2/viewtopic.php?t=18986
Die Linernotes, einsehbar hier :
http://www.darklyrics.com/lyrics/nile/ithyphallic.html
http://www.darklyrics.com/lyrics/nile/annihilationofthewicked.html
 
Eigenschaft
 
Sehr gutes Review zu einem sehr guten Album :great:

Ich finde es auch toll, daß du weiterführende Links und Quellen angegeben hast.

hast übrigens Recht, der gesamtsound ist wirklich besser und ausgewogener geworden. Auf Annihilation of the wicked klange zwar die Gitarren mMn besser, dafür aber klingt die Ithyphallic klarer und man hört deutlich besser, was da eigentlich wirklich gespielt wird.
 
Ja, danke dir !
Ich hoffe es ist nicht allzu überschwänglich lobend geworden, aber mei, was soll ich groß anderes sagen, die Jungs haben es halt drauf.

Ich hab hier noch einen kleinen Nachtrag, nämlich so eine Art Einteilung der Lieder:

Lieder für schnelle Unterhaltung

- As He Creates So He Destroys
- Papyrus Containing The Spell To Preserve Its Possessor Against From Attacks From He Who Is In The Water
- Laying Fire Upon Apep
- The Language Of The Shadows
- The Essential Salts

Lieder für laue Abende
- The Infinity Of Stone

Lieder für die man Zeit brauch (nicht nur wegen der Länge)
- What May Be Safely Written
- Eat Of The Dead
- Even The Gods Must Die
 
Joa, kann nur zustimmen, schönes Review zu einem hervorragenden Album!

Wobei mir Annihilation... eigentlich noch besser gefallen hat

Aber was will man groß sagen, die Band ist einfach geil, keine Frage, spaltet aber: Entweder man mag sie oder man hasst sie! ;)

Und ich find sie super. Allerdings gebe ich zu: Allzu oft hören kann ich sie auch nicht, dafür ist die Musik einfach dann zu anstrengend! ;)
 
[Senf]

Nach meiner bescheidenen Meinung leider ein im Vergleich zu den übrigen Großtaten schwaches Album für Nilesche Verhältnisse.

Meine größten Kritikpunkte:

-lahme Soli
Aber mal echt, das konnte Nile schon Welten besser, 08/15 Gefrickel, kaum chrakteristische Soli. Vielleicht liegts am Sound, der mir generell ein bisschen zu glattgebügelt wirkt, aber mir ist da nicht viel hängengeblieben

-lahme Epics
Überlange Songs, ganz besonders von Nile, sind schon was feines. "What May Safely Be Written" fängt ganz, ganz stark an, aber lässt dann auch viel zu stark nach. Schade! Eat Of The Dead wäre in 4 Minuten optimal abgehandelt. Es gibt einen absolut großartigen Teil im Song, der aber im ganzen meiner Meinung nach aufgebläht ist. Wieder Schade, zumal der einzige doomige Song, und eine Großtat wie "Sarcophagus" ansonsten auf sich warten lässt. Dem letzten Track fehlt mir ein echter Höhepunkt. Plätschert ein bisschen zu gleichmäßig vor sich hin.
Da gibts selbst auf den Demos bessere Epics. ("Wrought" ftw ;) )

-der Sound
der Sound an sich ist ausgeglichen aber für meinen Geschmack zu glatt, wie oben schon geschrieben. Der zweite Track ist als Instrumental noch ne Ecke stärker als mit Vocals. Blastbeats gehen bei Vocalpassagen leider völlig unter.
Naja, und präsentere Gitarren hätte ich mir gewünscht *g*
Der Mix von "In Their Darkened Shrines" war nach meiner Ansicht optimal.

-wenig Abwechslung bei den Vocals
Die Vocals werden ja zu gefühlten 95% von Toller-Wade gemacht, das war auch schon Variabler...mmh, aber weder Vesano noch Chief Spires werden wieder zurückkommen.
Vielleicht sollte Kollias ja mal in Mikro röcheln *g* Wenigstens auf Platte. Oder sie sollten endlich mal wieder einen festen Bassisten einstellen...

Was gefällt:

-Die Fretless-Gitarre
Spitzen-Sache und im Titeltrack am schönsten zu hören. Unbedingt ausbauen!

Die Tracks 2,3,7 und 9.
Den Rest hab ich in den letzten 1,5 Jahren kaum gehört..."Papyrus..." fand ich schon als Preview-Track öde.


Fazit:

Joah, das ging schon besser. Ist natürlich keine Kritik an deinem Review.

Stehe gerne für Diskussion bereit. :)

[/Senf]
 
Endlich eine Gegenseite !
Ich kann deine Punkte gut verstehen, da ich aber auf den Solostil, übelstes Gefriemel, und epische Lieder stehe, stehen wir uns da gegenüber, ist aber natürlich Geschmackssache !
Der Sound ist halt, nunja, "modern", also glattgebügelt und totproduziert, aber zum Glück nicht so komprimiert wie Death Magnetic zB.
Das ideale Lied wäre für mich so Von Unaussprechlichen Kulten, viel Karl, viel schöne Melodieführung usw. Wobei Ruins natürlich Wahnsinn ist.

Grüße !
 
Nix gegen die Epics und die Soio und Gefriemel im Allgemeinen, aber auf der Platte sind die vergeigt.
Die anderen Platten sind hammergeil, selbst mit der AOTW kann ich mich inzwischen anfreunden (gerade auch Kulten und dem Titelsong wegen), aber auch da hat schon ein bisschen das "Nile-Feeling" gefehlt; sprich: Folkloresachen in den Songs und nicht immer nur als Skipkandidaten in der Tracklist (nachzuhören z.B. bei "Unas" oder "To Dream Of Ur"). Das war immer eine Stärke von Nile, hat aber kontinuierlich seit den Demos nachgelassen. Optimal fand ich es auf der Shrines, danach war es oft zu viel purer Frickel-Death Metal und zu wenig Nile. Von den charakteristischen Bendings mal abgesehen.

Naja, auf nächste Album warten. Die Demo-Sachen (verkauft als "In The Beginning") sind übrigens sehr empfehlenswert, wenn auch weniger frickelig, stärker doomig, uns teils thrashige Passagen.
 
AOTW war einfach mächtiger, die Soli wie schon gesagt um längen besser und die Songs mitreißender. Alles in allem nen gutes Album aber den Vorgänger hab ich sicherlich 100 mal öfter angehört und der macht mir immernoch mehr Spaß.

BTW: wer ist eigentlich noch der Meinung das der geniale Kollias dennoch nicht an Laureanos Leistung auf der ITDS rankommt?
 
BTW: wer ist eigentlich noch der Meinung das der geniale Kollias dennoch nicht an Laureanos Leistung auf der ITDS rankommt?


*auchmeld*

Bei Kollias fehlt mir ein bisschen der Groove von Laureano. Technisch erhaben ist er, klar..aber irgendwie fehlt die "Seele"...
 
Wobei ich Laureano technisch nicht so gut finde... vor allem Live (hab den mal mit Dimmu Borgir spielen sehen, spielt teilweise sehr schlampig :mad:

Zudem hockt der immer hinter seinem Set, als ob er null Bock hätte oder er irgendwie nen Frosch verschluckt hätte...
 
wenn ich bei Dimmu spielen würde, hätte ich auch kein Bock. :D

Ne also technisch, die ganzen Fill Ins und die filigrane Beckenarbeit, also das ist ja mal mehr als genial, da kommt vom Feeling her vieleicht noch nen Hoglan im Death Metal Bereich ran, sonst degradieren die beiden alle anderen Drummer zu seelenlosen Highspeed Duracell Häschen.
 
Von Laureano??? :eek: Willst du mich auf den Arm nehmen??? Wenn das gute Beckenarbeit und Fills sind, dann ist Nic Barker von Dimmu dagegen ein Gott!!!
 

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