Noten von Edith Piaf für Gesang und Akkordeon?

Wolkensprung
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Hallo liebe Alle,

Ich habe kürzlich eine Sängerin getroffen, welche gerne Edith Piaf singen und von (meinem :love:) Akkordeon begleiten lassen würde. Ich will aber nicht einfach die Gesangsstimme mitspielen und konkurrieren, sondern wirklich Begleitstimme spielen.
Eine kurze Internetsuche hat nur entweder die Arrangements für ein Solo-Akkordeon von Hans Günther Kölz ergeben oder dann halt Klaviernoten mit Gesangsstimme und zweihändiger Begleitung.

Fragen:
  • Kennt jemand noch andere Arrangements und/oder kann welche empfehlen?
  • Falls nicht: Soll ich mich eher auf Kölz stürzen und zB nur den Bass ausbauen, dabei die Melodie fallen lassen oder doch lieber Klavierarrangements versuchen anzupassen?
Ich könnte auch mit Melodiebass versuchen, stehe da allerdings noch ziemlich am Anfang und stelle mir das nicht einfach vor...

Vielen Dank für alle praxisorientierten Hints und Tips :cool:
Wolkensprung
 
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Piaf-Chansons sind natürlich toll, und ein Akkordeon ist das quasi naturgegebene Begleitinstrument dafür. Ich habe selbst Piaf-Chansons mit Akkordeon begleitet (als Nebeninstrument neben Klavier) und habe weitgehend erstmal nach den Akkordsymbolen gespielt, die über den Klaviersätzen drüber standen.

Der Grund ist, dass solche Chansons mit stark wechselnden Tempi gesungen werden, man muss sich in jeder Sekunde an die Sängerin anpassen bzw. eine gemeinsame Tempogestaltung erreichen. Das spielt sich in den ersten Proben ein. Wenn du dann verbindliche Tonsätze vor dir hast, die Tempogestaltung die aber gar nicht ermöglicht bzw. zulässt, musst du sowieso den Tonsatz ändern - z.B. vereinfachen.

Daher beginne ich solche Proben immer mit einem extrem einfachen Tonsatz nach Akkordsymbolen, bei dem ich aber der Sängerin folgen kann. Dann baue ich Probe für Probe mehr Melodien und Phrasen mit der rechten Hand ein. Diese können dann durchaus aus einem fertigen Tonsatz stammen.
 
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Hallo @HaraldS

Danke für Deine schnelle Antwort. Du ermunterst mich, es einfach mal zu probieren!
Du hast natürlich recht, die Begleitstimme muss so variabel gespielt werden können, wie die Sängerin sich ausdrückt. Und die Herangehensweise erscheint mir auch sinnvoll, zuerst mit den reinen Akkorden einzusteigen und Step by Step mit Melodien und Phrasen anzureichern. Welche Klaviersätze hast Du dabei verwendet?

LG Wolkensprung
 
Welche Klaviersätze hast Du dabei verwendet?

Ich hatte:
Edith Piaf – Livre d'Or, ISBN 9788850724567, z.B. hier: https://www.stretta-music.de/piaf-edith-piaf-livre-dor-nr-170133.html
und Edith Piaf - 25 Chansons, ISBN 2904106014, z.B. antiquarisch hier: https://www.ebay.de/itm/370938354427

Aber bei Sänger(inne)n muss man natürlich damit rechnen, dass man von denen Noten bekommt oder sogar nur einen Youtube-Link. Bei Letzterem erübrigt sich dann die Tonsatz-Problematik sowieso, weil man dann erst mal hören, rausschreiben /und meist transponieren) muss.
 
Soll ich mich eher auf Kölz stürzen und zB nur den Bass ausbauen, dabei die Melodie fallen lassen oder doch lieber Klavierarrangements versuchen anzupassen?
ich kenne die Kölz-Version nicht, aber viele andere Kölz-Bearbeitungen. Daher kann ich mir vorstellen, dass die rechte Hand immer noch genügend zu tun hat, wenn du die Melodietöne weglässt. Ich zumindest würde an dieser Stelle ansetzen; überall wird es auf diese Weise vermutlich nicht passen, aber es wäre ein Ausgangspunkt. Wahrscheinlich musst du nach dem Eliminieren der Melodietöne immer noch ausdünnen, aber ich hätte lieber anfangs zu viel Material als zu wenig - streichen ist einfacher als dazuerfinden (finde ich - vor allem, wenn du nicht so viele Erfahrung im Arrangement hast. Und wenn du die hättest, würdest du nicht fragen). Wichtig ist natürlich, dass die Tonart für die Sängerin passt, sonst heißt es transponieren ...
Allerdings schadet es sicher auch nicht, das eine oder andere Klavierarrangement anzusehen und dir dort Ideen zu holen.
 
... vor allem würde ich mir Piaf-Aufnahmen anhören.

@HaraldS hat ja geschrieben, dass er sich vor allem an den Akkordsymbolen orientiert hat, das scheint mir der Königsweg für einfühlsames Begleiten zu sein, wenn man die Stücke kennt und die wichtigen und vom Publikum erwarteten Eigenheiten einbauen kann.
Zum Beispiel die eine oder andere Gegenmelodie oder einen Einwurf.

Wichtig ist, auf die Sängerin einzugehen, sich anpassen, untermalen, unterstützen.
Wenn sie leiser wird, muss man mitziehen, egal, was in den Noten steht.
Bei extremer Agogik, Rubato oder Fermate: genau hinhören und hinsehen: wann atmet sie ein, wann geht es weiter usw.

Ein Klavier-Arrangement nachzuspielen muss, selbst, wenn es möglich wäre, nicht das Gelbe vom Ei sein, weil ein Akkordeon ganz andere Möglichkeiten hat, die man auch ausnutzen kann/soll.
Ein Akkordeon kann nicht alles, was ein Klavier kann, aber umgekehrt kann es auch Dinge, die für ein Klavier unmöglich sind.

Viele Grüße
Torsten
 
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Merci biäng für all die Inputs! 🙏

Jetzt legen wir dann einfach mal los. Die Sängerin hat offensichtlich erst einfach mal eine Idee, was sie gerne singen würde, jetzt schauen wir dann gemeinsam, wie wir dahin kommen.
 

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