Orchester Instrumente verteilen im Stereobild

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Hallo Ihr Lieben,

ich arrangiere gerade einen eigenen Song (Musikrichtung schwer zu sagen, im weitesten sinne irgendwo im Bereich deutsch-Rock mit mittelalter- bzw. irischen Einflüssen), in dem neben den üblichen Instrumenten, die in einer band mitspielen (Drums, E-Bass, E-Gitarre, Piano etc.) einige klassische Instrumente mitspielen (Mandoline, Blech: 2x Posaune, 2xTrompete, Holz: Flöten und Sax, Streicher: Cello und Violine).

Und da frage ich mich: Soll ich mich beim Mischen dann im Stereobild (Panorama, Tiefenstaffelung) an der klassischen Orchesteraufstellung orientieren? Oder einfach so ganz frei gestalten, wie es mir mein Gehör sagt, dass es passt?

Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße
Michael
 
Hi Michael

ich würds frei gestalten wie es am besten zum Song passt, da die Instrumente, nehme ich nach deiner Beschreibung an, ja eine songdienlich untergeordnete Rolle einbeziehen.

Liebe Grüsse
Chris
 
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Bei einem Stück "irgendwo im Bereich deutsch-Rock mit mittelalter- bzw. irischen Einflüssen" würde ich sagen, mache es einfach so, wie es dir grfällt. Ich sehe keinen Grund, sich hier an irgendwelche Konventionen zu halten (die ohnehin in der alltäglichen Auffürungspraxis nicht immer beachtet werden, bzw. werden können, wenn z.B. in einer Kirche nicht entsprechend Platz ist usw.)
 
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irgendwelche Konventionen zu halten (die ohnehin in der alltäglichen Auffürungspraxis nicht immer beachtet werden, bzw. werden können, wenn z.B. in einer Kirche nicht entsprechend Platz ist usw.)
Naja, im klassischen Aufführungsbereich machen diese "Konventionen", wie Du es nennst, durchaus Sinn. Da geht es z.B. darum, dass die Musiker sich irgendwie hören (das Blech z.B. nicht den Streichern die Ohren zudröhnt) und das Publikum auch einen guten Sound hat.

Jedoch klar, für Pop-Rock-U-Musik spielt das alles bei einer Aufnahme keine Rolle, da man sich die Lautstärkeverhältnisse ja so hin mischen kann, wie es einem gefällt.
 
Mach es so, wie es im Mix am besten klingt. Achte darauf, dass sich die einzelnen Instrumente klanglich nicht im Wege stehen.
 
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Achte darauf, dass sich die einzelnen Instrumente klanglich nicht im Wege stehen.
Ja, das wird sicher ein Spaß. Je mehr mitspielt, desto größer die Herausforderung, dabei keinen Soundbrei zu fabrizieren. Da gilt es dann geschickt mit EQ, Kompressoren, Raum und und Pan zu arbeiten!
 
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Nicht wissend, was du vorhast, gebe ich mal meine Liveerfahrungen in diesem Genre weiter: Die ganzen akustischen Instrumente dienten vorwiegend solistischen Zwecken, die entsprechenden Akteure sind dann i.d.R. auch irgendwo aus dem halbdunkel aufgetaucht und wie von Sinnen mit Dudelsäcken/Drehleiern/Flöten/Geigen/Fanfaren etc. nach vorne gesprungen. Feste Positionen im Stereobild würde ich daher nur zuweisen, wenn diejenige Stimme auch andere Dinge macht als sich solistisch in den Vordergrund zu drängen, z.B. wird ein Bläsersatz natürlich einen Ort brauchen. Soloparts können ruhig weit vorne und ziemlich mittig daherkommen, auch wenn derjenige eigentlich wo anders wohnt.
 
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z.B. wird ein Bläsersatz natürlich einen Ort brauchen. Soloparts können ruhig weit vorne und ziemlich mittig daherkommen, auch wenn derjenige eigentlich wo anders wohnt.
Ja, genau, das dachte ich mir auch. Und da die Bläser dazu neigen, manches andere zu überdecken, kommen sie dann bei mir wahrscheinlich in die eine, die Streicher dann in die andere Ecke, dann kommen die sich nicht in die Quere.
Aber das nur mal so kopfmäßig vor mich hin gedacht ... kann sein, dass das Ohr dann was anderes sagt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die ganzen akustischen Instrumente dienten vorwiegend solistischen Zwecken,
Ist in meinem Song nicht 100%ig der Fall. Die Instrumente kommen irgendwann während des Songs nach und nach dazu, nehmen teilweise in bestimmten Song-Teilen eine etwas größere Rolle ein und spielen dann weiter mit, aber eben als Begleitung.

Die Blech-Bläserstimmen (2x Posaune, 1 Trompete) fungieren als eine Einheit, die in den Teilen, in denen das Saxophon eine Melodie-Rolle spielt, dieses unterstützen. So ein wenig big-band-mäßig. Das heißt, ich werde die Blech-Bläser vermutlich in einer Hälfte (links oder echts der Mitte) verteilen und das Sax dann zwar mittig, aber ein klein wenig außerhalb der absoluten Mitte auf die andere Seite. So dachte ich mir.

Die Posaunen eher mehr außerhalb gepannt, je tiefer, desto weiter. So möchte ich verhindern, dass sie sich mit dem E-Bass (Mitte) ins gehege kommen.

Auf die andere Seite dann die Streicher, die auf diese Weise vom Blech nicht verdeckt werden. Das Cello ist dann für die tieferen Frequenzen der Ausgleich zu den Posaunen auf der anderen Seite, während der E-Bass das Zentrum einnimmt.

Kla4 stereomäßig mittig, also über die komplette Basis verteilt, je nachdem, welche Lage gespielt wird.

Die Mandoline wird in einem ruhigen Gesangs-Part, der sonst nur von Klavier, Violine, Cello und Drums begleitet wird, eine wichtige Hintergrund-Melodie spielen ... und dann im weiteren Verlauf dann einfach wieder weiter in den Hintergrund treten und ähnlich wie eine Akustik-Gitarre Begleitung spielen. Vermutlich werde ich sie dann außerhalb der Mitte zwischen Mitte und ganz außen positionieren, auf die Seite, die nicht von den Streichern eingenommen wird.

Und andere Instrumente, in meinem Fall z.B. Flöte, die kürze Solo-Parts übernehmen, dann in die Mitte.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, heute das Blech aufgenommen. Und mir mal auf die Schnelle einen Panorama-Eindruck verschafft.

Fazit: Ich werde mich nun doch an der amerikanischen Orchesteraufstellung orientieren:

- Violine und Cello ganz nach links und rechts außen,

und dann das Blech wie in der amerikanischen Aufstellung mittig verteilt:
- die Bassposaune rechts (links neben dem Cello), dann rechts die beiden Tenorposaunen, links von der Mitte die beiden Trompeten.

- Das Sax als Melodiestimme davor in die Mitte.

- Die beiden Melodie-Flöten ganz leicht außerhalb der Mitte links, also zwischen Sax und Trompeten, aber weiter vorne auf einer Ebene mit dem Sax.

Mal sehen, was ich mit dem irischen Dudelsack, der A-Gitarre und dem Banjo mache, wenn ich diese dann mal eingespielt habe.
 
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Die einzelnen Spuren an sich sind aber more or less mono?
 
bei Orchester- oder Big-Band-Instrumentierung orientiere ich mich auch sehr gerne an der klassischen Sitzordnung - unterbewusst klingt das häufig schnell richtig und wenn jedes Instrument einen eigenen Platz im Panorama hat, kann der Hörer die auch schon gut klanglich auseinanderhalten

A-Gitarre und dem Banjo
würde die leicht links
 
Oder eins leicht links und das andere leicht rechts.
ja, das wäre dann ja wieder 'funktionales' Mixing. Auf der imaginären Bühne würden solche Saiteninstrumente ja direkt nebeneinander stehen

Was sonst noch ganz lustig ist: auf die Blasinstrumente ganz minimal Autopanning, als würden die sich etwas im Raum bewegen. Oder auf einen Submixbus einen Kompressor im Dual-Mono Modus, der dann das Stereobild dezent verfremdet :evil:
 
ja, das wäre dann ja wieder 'funktionales' Mixing. Auf der imaginären Bühne würden solche Saiteninstrumente ja direkt nebeneinander stehen
Das ist ein gutes Argument! Danke. Dann mache ich das so.

Was sonst noch ganz lustig ist: auf die Blasinstrumente ganz minimal Autopanning, als würden die sich etwas im Raum bewegen.
Häää?:sneaky:

Oder auf einen Submixbus einen Kompressor im Dual-Mono Modus, der dann das Stereobild dezent verfremdet :evil:
Häääää?:oops:
 
Wie geht denn der Song voran?
Langsam aber stetig. Nachdem ich einige Gastmusiker dabei habe, dauert es länger, als wenn ich alles selbst mache. Dafür aber eben auch mit echten Instrumenten von Musikern aus Fleisch-und-Blut gespielt. Heute ist Mandolinen-Aufnahmesession, übernächstes Wochenende nehme ich den Cellisten auf. Die weibliche Stimme kommt wahrscheinlich zum Wochenende eingetrudelt (Philomena aus dem Forum), ebenso der Drum-Part, den DerGuteFee (aus dem Forum hier) hübsch machen wird.
 
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Vielleicht findet sich ja hier noch jemand, der Lust hat, den E-Bass von Hand einzuspielen. Im Moment tut es ein AmpleSound VST-Plugin.
 
Der Song ist fertig:
 

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