Overhead Mikro für Drums bis 5000 Euro

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Liebe Leute,

Ich brauche echt mal Hilfe. Es geht um Overheadmikrophone zum Aufnehmen des Schlagzeugs meiner Band.

In dem Buch "Recording Drums: The complete guide" werden folgende Mikros in dieser Reihenfolge empfohlen (in Klammer der von mir auf die schnelle gefundene Einzelstückpreis)

Telefunken ELA M251 (17000 Euro)
AKG C12 (5000 Euro)

Rhode Classic (2200€)
Neumann U87 (2400€)
Coles 4038 Studio Ribbon Mic (1230 €)
Shure KSM 32 (640)
Shure KSM 42 (730)
Shure KSM 44A (899)

Die ersten beiden Empfehlungen sprengen auf jeden Fall meinen persönliche Preisschmerzgrenze.

Rhode Classic wird als "this may not seem like such an obvious choice but we had a pair of these in El Paso and they were simply wonderful on overheads. They had the perfect balance of shimmer and warmth that seemed to complement both the cymbals and the drums beautifully."

Neumann U87 ist momentan mein Favorit und wird als neutral beschrieben.

Coles wird als hugh sounding (quite possible the largest sounding mic that you can find) beschrieben, aber auch als ein bisschen dunkel, was ich jetzt eher skeptisch betrachte.

die 3 Shures warden als solide und leistbar bezeichnet. Finde ich durchaus auch interessant, vor allem muss ich dann kein Vermögen für Mikros ausgeben, das ich viel lieber in eine Gitarre investieren würde :)

Wie sind eure Meinungen zu den 6 letzteren Mikros? Hat schon jemand Erfahrungen damit gesammelt?

freue mich auf euren Input!

lg
GB
 
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Hallo GeorgeBush,

endlich mal jemand, der sich nicht scheut, richtig Geld auszugeben:)

Wie sieht denn das restliche Equipment aus? Also die anderen Mikros für die Drums, wie werden die anderen Instrumente aufgenommen? Welches Interface ggf. welche Preamps habt ihr? Welchem Zweck dienen die Aufnahmen?

So bekommst Du neben den Erfahrungsberichten möglicherweise noch gute Hinweise zur Gesamtkomposition" eures Equipments. Und sicher auch den Hinweis, dass gutes Equipment noch lange keinen guten Sound macht;-)

Ich habe mir z. B. schon vor Jahren 2 Schöps Nieren gekauft. Die sind im Kleinmembraner-Bereich einfach Top. Mit der Zeit und zunehmender Erfahrung weiß ich sie immer mehr zu schätzen. Übrigens auch als Overhead Mikros. Mit unter 1.500€ pro Stück liegen sie locker im Budget. Ebenso die MKH 50 von Sennheiser, die einen Ticken weicher klingen in den Höhen. Das sind Supernieren und sowohl im Studio als auch live genial als Overheads.

Beide Mikros lassen sich butterweich EQen, machen alles klaglos mit. Damit bekommst Du einen smoothen Jazz-Sound ebenso hin wie druckvolle Rocksounds. Und sie sind sehr vielseitig. Machen auch an der Akustischen Gitarre und am Klavier einen guten Sound. Background Vocals--> Top!

Viele Grüße, Klaus
 
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Was für ein Schlagzeug kommt den zum Einsatz, um welche Stilrichtung(en) geht es und wie würdest du die Fähigkeiten des Schlagzeugers beschreiben, den beabsichtigten Sound auf seinem Instrumentarium zu zaubern und - nicht zu vergessen - in welchen Räumlichkeiten mit was für einer Akustik sollen die Aufnahmen gemacht werden?

Erst wenn das alles ebenfalls auf höchstem Niveau stattfindet würde ich über eine Investition in einer Größenordnung bis 5.000,- € nachdenken. Wenn da auch nur ein Glied in der Kette nicht mithält, die Akustik z.B. stark färbend ist, dann nutzen die besten Mikrofone nichts.
Schoeps ist bei genügendem Budget immer eine Empfehlung, aber ebenso Sennheiser MKH oder die KM-Serie von Neumann. MBHO (Haun Mikrofonbau) würde ich aber auf jeden Fall mit in die Liste aufnehmen. Günstiger als die Erstgenannten, Top-Service im Bedarfsfall und klanglich resp. hinsichtlich der Präzision und Neutralität auf praktisch demselben Niveau. Mit Mikrofonen auf diesem technischen Niveau wie kann man mit jedem dieser Mikrofone exzellente Aufnahmen machen. Wie @TripleK schon schrieb muss aber auch der Rest des Equipments adäquat sein.

Wenn in der Quelle das Großmembran-Mikrofon Neumann U87 als "neutral" beschrieben wird würde ich die Quelle allerdings als nicht so ganz seriös einschätzen. Es ist gewiss ein sehr gutes Mikrofon und wird auch als Overhead eine gute Figur machen, aber neutraler - und damit universeller, auch im Hinblick auf späteren EQ-Einsatz - sind auf alle Fälle die genannten Kleinmembraner.
 
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Also an der Akustik des Raumes wüsste ich jetzt nichts auszusetzen. Aber das Feintuning wird noch geschehen, sobald ich die Mikros zusammen habe.

Schwächstes Glied in der Kette ist vermutlich das Interface: Focusrite Scarlett 18/20

Leider weiß ich nicht genau, um welches Schlagzeug es sich handelt, nur den ungefähren preis der Kessel: ~2000 Euro aber es klingt ordentlich fett :)

Wir spielen Thrash Metal

Andere Mikros, welche noch am Start sind:

Kick drinnen: AKG D112
Kick außen: weiß ich noch nicht, ob ich es überhaupt aufnehme
Snare top: Shure SM57
Snare bottom: weiß ich noch nicht, ob ich es überhaupt aufnehme, wenn ja dann mit Shure beta SM57 oder Sennheiser MD421
Hihat: ebenfalls noch fraglich, ob ich sie abnehmen werde.
2 Toms (jeweils nur oben): entweder AKG 414 oder Sennheiser MD421. Sennheiser MD421 muss ich erst kaufen, dann kann ich nächstes mal testen und entscheiden.
OH: aus einem Drummikroset habe ich derzeit 2 AKG C1000. Allerdings wird in oben genannten Buch die Wichtigkeit der OH unterstrichen, weshalb ich hier eher auf qualitativ höherwertige Mikros zurückgreifen möchte, was uns wieder zum Anfang dieses Threads führt :)

In Summe stehen mir 8 Kanäle zur Verfügung, die ich alle ausnutzen möchte. Also wird entweder Snare unten und/oder Kick außen und/oder Hihat oder 2x Room noch aufgenommen.

Ich habe am Abend noch weiter recherchiert und einen Mikrofonverleih in Wien gefunden, für 23 Euro/Stk/d verleihen sie Neumann U87. Für einen Tests, ob sich so hochwertige Mikros tatsächlich auszahlen, ist das eine sehr gute Lösung.

Weiterer Vorteil von den U87 wäre auch die Möglichkeit später Gitarre und Gesang damit aufzunehmen.
 
Weiterer Vorteil von den U87 wäre auch die Möglichkeit später Gitarre und Gesang damit aufzunehmen.

Das kann man mit den angesprochenen Studio-Kleinmenbranen auch, wahrscheinlich sogar besser. Optisch macht das U87 sicher mehr her, aber Optik ist für Mikrofone bekanntlich zweitrangig.

Die Sammlung liest sich ansonsten doch ganz gut für den angestrebten Zweck und den angesagten Stil. Das MD421 ist im übrigen praktisch nicht übersteuerbar da es tatsächlich Pegel noch unverzerrt übertragen kann, die das menschliche Gehör bereits schädigen würden.
Das C1000S ist ein ganz ordentlicher, preiswerter Allrounder aber ich finde es als Recording-Mikrofon nicht gut, wenn nicht sogar ungeeignet wegen seines recht welligen Frequenzgangs und unausgewogenem Polardiagramm.
Da sollte ein Pärchen aus der oben angesprochenen Auswahl mit Leichtigkeit optimale Abhilfe schaffen. Wenn der Verleih auch das KM184 im Programm hat würde ich die mal testen. Das C414 kann man im übrigen auch gut als Overhead einsetzen.
 
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Schoeps sind schon mal eine Hausnummer. Wenn es Großmembraner sein sollen, wären MICROTECH GEFELL UMT70s ein Alternative in ähnlicher Qualität der Usis, die Dir aber noch ermöglichen, in RME zu investieren.
 
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Hallo GeorgeBush,

"fette Metal Drums" .... die Jungs von UMC nutzen KSM44:

(in diesem Video sind es gerade die Beta 27)

Wenn du sie ausschließlich als Overhead nutzen möchtest wären die KSM42 mit einer festen Niere kostengünstiger als die KSM44. Wenn aber auch mal Raum-Mikrofon einsetzten möchtest macht die schaltbare Charakteristik natürlich Sinn.

Grüße
 
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Schoeps sind schon mal eine Hausnummer. Wenn es Großmembraner sein sollen, wären MICROTECH GEFELL UMT70s ein Alternative in ähnlicher Qualität der Usis, die Dir aber noch ermöglichen, in RME zu investieren.

RME?
 
Damit ist das der Hersteller RME gemeint. Stellt Interfaces aller Art her und hat auch Preamps im Sortiment. Sehr beliebt ist die Fireface Reihe. Gilt gemeinhin als qualitativ hochwertig, die Produkte sind dabei eher auf Neutralität ausgelegt. Besonders hervorgehoben werden auch immer wieder Treiber die mit guter Performance und vor allem auch langem Support aufwarten können. Ich habe vor längerer Zeit die Focusrite Scarlett Reihe gegen RME ausgetauscht und würde es jederzeit wieder machen.

http://www.rme-audio.de

Da du erwähnt hast, dass du das Scarlett 18i20 hast, das hat ja auch einen ADAT Anschluss wenn ich mich richtig erinnere, dann kannst du natürlich auch das Setup erweitern ohne dabei das Scarlett komplett austauschen zu müssen. Der Vorteil ist dabei, dass du noch ein paar Preamps in der Hinterhand hast.
 
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Zum Beispiel kommst Du so auf acht gute Mikrokanäle, die ausbaufähig über ADAT sind. Dazu zwei UMT 70 S. Die haben die gleiche Kapsel wie das Ur-U-47 von Neumann.

RME läuft sehr stabil.
 
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Wir spielen Thrash Metal

Andere Mikros, welche noch am Start sind:

Kick drinnen: AKG D112
Kick außen: weiß ich noch nicht, ob ich es überhaupt aufnehme
Snare top: Shure SM57
Snare bottom: weiß ich noch nicht, ob ich es überhaupt aufnehme, wenn ja dann mit Shure beta SM57 oder Sennheiser MD421
Hihat: ebenfalls noch fraglich, ob ich sie abnehmen werde.
2 Toms (jeweils nur oben): entweder AKG 414 oder Sennheiser MD421. Sennheiser MD421 muss ich erst kaufen, dann kann ich nächstes mal testen und entscheiden.
OH: aus einem Drummikroset habe ich derzeit 2 AKG C1000. Allerdings wird in oben genannten Buch die Wichtigkeit der OH unterstrichen, weshalb ich hier eher auf qualitativ höherwertige Mikros zurückgreifen möchte, was uns wieder zum Anfang dieses Threads führt :)


Das, was hier aufgezählt wird, sind vernünftige Mikrofone. Solche findet man im Bereich Homerecording und auch in kommerziellen Studios.
Die C1000 funktionieren, sollten aber durchaus mal ausgetauscht werden. Was und zum angefragten Thema führt......


@GeorgeBush: hast du ein kommerzielles Studio, wo Geld rein kommt? Oder recordest du, wie auch ich, deine Band, Freunde, Bekannte und mal was gegen Händedruck bzw. einem Fläschchen Wein?:D

Wenn es die Band und Wein ist, so lass dir sagen:

2x LineAudio CM3 oder
2x Oktava MK012 oder
2x Rode NT5

Und die 5000 Euro (je Mikrofon????) schläg dir aus dem Köpfchen.;) Du wirst, unter diesen unsrigen Bedingungen, 0,0% Unterschied hören.

Grüsse Jörg
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
vor allem muss ich dann kein Vermögen für Mikros ausgeben, das ich viel lieber in eine Gitarre investieren würde :)

Kauf dir die Gitarre und die MidRange Mikes aus meiner Empfehlung (die hier im Forum auch standardmäßig empfohlen werden).;)
 
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Das, was hier aufgezählt wird, sind vernünftige Mikrofone. Solche findet man im Bereich Homerecording und auch in kommerziellen Studios.
Die C1000 funktionieren, sollten aber durchaus mal ausgetauscht werden. Was und zum angefragten Thema führt......


@GeorgeBush: hast du ein kommerzielles Studio, wo Geld rein kommt? Oder recordest du, wie auch ich, deine Band, Freunde, Bekannte und mal was gegen Händedruck bzw. einem Fläschchen Wein?:D

Wenn es die Band und Wein ist, so lass dir sagen:

2x LineAudio CM3 oder
2x Oktava MK012 oder
2x Rode NT5

Und die 5000 Euro (je Mikrofon????) schläg dir aus dem Köpfchen.;) Du wirst, unter diesen unsrigen Bedingungen, 0,0% Unterschied hören.

Grüsse Jörg
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


Kauf dir die Gitarre und die MidRange Mikes aus meiner Empfehlung (die hier im Forum auch standardmäßig empfohlen werden).;)

Nein, nichts kommerzielles, für meine Band. Für Freunde würde ich nicht soviel Kohle abdrücken. :)

Sennheiser MD421 für TOMs werden einmal bestellt, sollten sich die Unterschiede nicht hörbar machen, werde ich sie zurückschicken. OH bin ich noch am überlegen.

Danke für alle eure Antworten!

pS.: für beide Mikros wären es 5000 gewesen!
ppS.: Hab mir schon mal einen neuen Akustikbass gegönnt von dem bald gesparten Geld ;)
 
Ich habe mal die Freude gehabt, bei einem Drum-Recording-Workshop in einem ausgezeichneten riesengroßen Aufnahmeraum verschiedene Mikros als Overheads vergleichen zu können. Die Favoriten damals waren KM184 oder C414, die erstaunlich ähnlich klangen. Ich selber benutze seit einiger Zeit schon KM184 und bin sehr happy damit. Die C414 hätten den Vorteil, dass sie auch an vielen anderen Quellen und sogar als Gesangsmikros super sind.

Natürlich ist das alles auch stark Geschmackssache. Wenn man die Höhen hervorheben will, sind z.B. C451 unschlagbar. Bändchenmikros (wie z.B. das Coles) entschärfen dagegen die Höhen etwas.

Mich irritiert ein bisschen der Satz "an der Raumakustik nichts auszusetzen". Jeder Raum hat seine Schwächen. Kann gut sein, dass die nicht stören oder sogar genau dem Sound, den man haben will zuträglich sind, aber es klingt ein bisschen wie "damit hab ich mich noch nicht beschäftigt". Kann ich Dir aber nur ans Herz legen!

Was ich Dir auch ans Herz legen will, sind gute Vorverstärker und wie oben schon erwähnt, gute Wandler. Für Rock/Metal liebe ich API (512c, 3124, A2D, etc.)

Die Mikros machen natürlich mehr aus als Preamps/Wandler. Aber lieber ein paar Mittelklasse Mikros an gescheiten Preamps als zwei C12 am Scarlett.
 
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