Praktischer Einsatz von Gehörbildung - z.B. Einfluss von Harmonien

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spiderfingers
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Hallo zusammen,

in der Theorie, nämlich Intervalle im Vakuum zu hören, bin ich extrem gut. Allerdings verschätze ich mich immer wieder beim Improvisieren, was daran liegt, dass die bisher gespielten Töne und Harmonien meine Wahrnehmung beeinflussen.

Man muss vielleicht dazu sagen, dass ich im praktischen Einsatz selten intervall-, sondern eher skalenbezogen die Töne herleite. Angenommen, wir haben ein Stück in C-Dur, das aus den Harmonien Cmaj7 und Fmaj7 aufgebaut ist. Über Cmaj7 ist E funktionell gesehen die Terz. Über FMaj7 ist E funktionell gesehen die Septe, aber auch gleichzeitig von der Tonart des Stückes wieder die Terz. Da fängt auch schon die erste Verwirrung bei mir an. Geht man zu komplexeren Harmoniewechseln wie im Jazz-Bereich über, sinkt meine Trefferquote drastisch. Ein intervallbezogenes Hören ist in diesem Anwendungsbereich meiner Meinung nach auch nicht sinnvoll; nicht zuletzt, weil das gleiche Intervall unter verschiedenen Akkorden bzw. in verschiedenen Kontexten auch unterschiedlich klingt.

Ein möglicher Lösungsansatz wäre, sich ein absolutes Gehör, was entgegen weit verbreiteter Meinung sehr wohl möglich ist, anzueignen. Ich habe dazu sogar gutes Material zu Hause, was allerdings auch mit extrem viel Geduld verbunden ist, weil das Gehör im Gegensatz zum relativen Gehörtraining stressfrei und damit langsam geschult werden muss.
Allerdings gibt es doch massenweise Musiker, und da denke ich z.B. an die Kollegen von der Musikhochschule, die ohne absolutes Gehör die angestrebten Töne treffen.

Hat hier jemand zufällig ein paar konstruktive Vorschläge, wie ich in diesem Bereich Verbesserungen erzielen kann?
 
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Naja, konkrete Übungstips habe ich leider keine ...

Aber ich bin 100 %ig bei Dir, daß das (musikalische) Hören in einem harmonischen Umfeld viel mehr (und GANZ anders) ist, als Intervallübungen auf dem Trockendeck. Und daß sich ein und dieselben Intervalle in verschiedenen musikalischen Situationen auch verschieden anhören und anfühlen ...

Gerade DESWEGEN wird es nicht anders gehen, als diese musikalischen Umgebungen (Akkordprogressionen), die es alle geben möge, jeweils als eine EINHEIT aufzufassen, gewissermaßen als EIN neues Vokabel, und sich in jedes davon einmal zu vertiefen. Anmerkung: Sehr hilfreich sind da mMn vor allem die möglichen und relevanten GTLs (Guide-Tone-Lines). Wenn man weiß, welche GTLs in einem Turnaround möglich sind, welche ÜBLICH sind, welche möglich aber EXOTISCH sind, und wenn man analysiert, welche Töne da jeweils d´rin vorkommen bezogen auf die jeweiligen Akkorde, dann kann das schon einen kleinen Schub in Richtung eines verbesserten Harmonie-Ohrs bringen ...

Dann kann man sich den "exotischen" Klängen von stark alterierten Akkorden und deren Skalen zuwenden, indem man sie zu SINGEN versucht ... "wie klingt eine Phrase rund um die b13 und b9 und #9 in einem DomSeptAkkord ... ?" ... wie FÜHLT sich das an, wenn man es singt ...

LG, Thomas
 

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