ROTH & JUNIUS FLÜGEL ??? taugt das was

  • Ersteller Tonkämpfer
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Man kauft irgendeinen alten deutschen Markennamen (oder man braucht den meist gar nicht kaufen weil längst abgelaufene Markenrechte) und klebt das dann auf billige Chinaware.

Keine weiteren Fragen mehr. Danke ! :eek:

Wäre schön, wenn es im Internet (oder bei der Verbraucherzentrale) irgendwo eine Liste gibt mit diesen Markennamen für interessierte Käufer, damit man sich wirklich umfassend informieren kann.
Denn: Was draufsteht scheint ja nicht unbedingt drin zu sein............
 
Ob es dann nicht interessanter wäre, draufzuschreiben, wo tatsächlich noch das drin ist, was draufsteht?
Ob Billigware oder Edles, alles mögliche wird heutzutage in China hergestellt oder teilweise gefertigt und in Deutschland fertiggestellt, um "Made in Germany" draufkleben zu können. Letztendlich spiegelt es sich aber auch im Preis, ob eine Sache viel taugt oder nicht. Ein guter Flügel kostet nicht umsonst 50.000 Euro und man darf nicht ernsthaft erwarten, daß der Flügel für 1/10 des Preises genauso gut ist.

Grüße

Ippenstein
 
Wäre schön, wenn es im Internet (oder bei der Verbraucherzentrale) irgendwo eine Liste gibt mit diesen Markennamen für interessierte Käufer, damit man sich wirklich umfassend informieren kann.
Das wird es nicht geben. Es ist selbst für Kenner der Szene schwer da noch durchzublicken. Wendl & Lung wird´s bald nicht mehr geben. Diese Instrumente werden auch in China hergestellt und heißen dann "wieder" Feurich. Ich will das jetzt auch nicht im einzelnen hier weiter auseinanderklamüsern.

Ob Billigware oder Edles, alles mögliche wird heutzutage in China hergestellt oder teilweise gefertigt und in Deutschland fertiggestellt, um "Made in Germany" draufkleben zu können.
Genau so ist es. Die Frage wäre, welche Konsequenz man als Käufer daraus zieht. Es ist ja nicht so, dass in China nur Schrott hergestellt wird. Da sind mitunter ganz vernünftige Instrumente dabei. Man muss sie nur finden. Und das ist das Problem. Es gibt kaum noch Leute, die die Qualität eines Instrumentes richtig einschätzen können. Der Beruf des Klavierbauers ist seit der EU-Verordnung kein geschützter mehr. D.d. jeder kann sich Klavierbauer nennen. Der Käufer, der sich an einen solch selbsternannten Klavierbauer wendet, hat dann meistens Pech. So sind zur Zeit wirklich viele Instrumente im Umlauf, die zwar sehr günstig angeboten wurden (sowohl gebraucht als auch neu), aber bei denen man ausgehen kann, dass man damit nicht glücklich wird (um es mal vorsichtig auszudrücken ;))
Ich kann jedem nur raten sich an ein Fachgeschäft (am besten so viele wie möglich) zu wenden, oder sich im Bekanntenkreis rumzuhören. Da gibt es immer jemanden mit einem Klavier, welches regelmäßig von einem Klavierbauer betreut wird. Und diese Leute fragt man dann Löcher im Bauch, was das Zeug hält :)
 
Bei dem Klavierhandel, wo Schüler von mir sich ein chinesisches Fabrikat mit deutschem Namen ausgesucht haben (2500,--) hat der Händler immerhin darauf hingewiesen: "Designed in Deutschland, in China gefertigt". Ich wollte abraten aber die wollten endlich was kaufen.

Das Ding ist mittlerweile "eingespielt" und irgendwie ganz okay, ABER ich wäre bei 2500,-- mit jedem D-Piano in derselben Preislage zehnmal glücklicher.
 
Hallo.

Wenn's günstig aber nicht billig sein soll, lohnt vielleicht ein Blick auf die Hausmarken der renomierten Hersteller, die haben schließlich einen Ruf zu verlieren wenn die Instrumente Schrott sind, egal ob Flügel oder Klavier.
Bsp.: S&S --> Boston --> Essex

Gruß
 
Der Beruf des Klavierbauers ist seit der EU-Verordnung kein geschützter mehr. D.d. jeder kann sich Klavierbauer nennen.

Ich glaube, da irrst du dich. Lediglich der Meisterzwang ist abgeschafft, aber Klavierbauer darfst du dich nur nennen, wenn du auch einer bist, also mindestens einen Gesellenbrief hast.

Chinesische Klaviere müssen nicht per se schlecht sein, es gibt da einige gute zu einem extrem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Allerdings zähle ich speziell Essex von Steinway nicht dazu. Die sind zwar gut, aber gnadenlos überteuert für Chinaware, ebenso Boston. Und mit einem 2.500 Euro Chinaklavier wäre ich um Längen glücklicher, als mit einem D-Piano dieser Preisklasse.

Gregor
 
Ich weiß nicht was Du unter "Meisterzwang" verstehst. Fakt ist, dass sich jeder Klavierbauer nennen darf. Was leider inzwischen auch viele tun :mad: Ich möchte mich zu diesen Leuten auch nicht weiter äußern. Das Ganze ist schon ärgerlich genug. Man kann sich auch genauso einfach ´Geigenbauer` oder ´Gitarrenbauer` nennen und auch damit werben. Genau über dieses Thema habe ich mich vor ein paar Tagen noch mit einem Gutachter unterhalten, der gut zu tun hat, seitdem es diese selbsternannten "Klavierbauer" gibt.
Unterm Strich weiß der Käufer dann nicht wem er überhaupt noch vertrauen kann, außer er lässt sich tatsächlich den Gesellenbrief des Klavierbauers zeigen.


Bei dem Klavierhandel, wo Schüler von mir sich ein chinesisches Fabrikat mit deutschem Namen ausgesucht haben (2500,--) hat der Händler immerhin darauf hingewiesen: "Designed in Deutschland, in China gefertigt". Ich wollte abraten aber die wollten endlich was kaufen.

Das Ding ist mittlerweile "eingespielt" und irgendwie ganz okay, ABER ich wäre bei 2500,-- mit jedem D-Piano in derselben Preislage zehnmal glücklicher.
Ich weiß nicht ;) Du weißt doch wie das mit den Geschmäckern ist. Ich kenne Pianisten, die würden ein E-Piano nicht mal mit einer Kneifzange anfassen und behaupten lieber ein schlechtes Klavier als eine Digitaldrahtkommode. Die Wahrheit liegt - wie so oft - irgendwo dazwischen. Es gibt wirklich klasse E-Pianos und gibt es auch richtig gute Klaviere für ´ne kleine Mark.

Wenn's günstig aber nicht billig sein soll, lohnt vielleicht ein Blick auf die Hausmarken der renomierten Hersteller, die haben schließlich einen Ruf zu verlieren wenn die Instrumente Schrott sind, egal ob Flügel oder Klavier.
Es ist nun mal so, dass die "großen" Hersteller im unterem Preisbereich nicht vertreten sind. Also "kauft" man andere Hersteller auf, und vertreibt diese im selben Haus unter deren Namen. Dadurch kommen dann die Aufdrucke "Designed by...", etc zustande. Z.B. gehörten Euterpe und Steinmann beide zur Bechsteingruppe. Diese beiden Marken wurden aber wieder aus dem Programm genommen. Zur Zeit gehören noch Hoffmann und Zimmermann zu Bechstein. Durch diese Modellpolitik erreicht man, dass man einen nahtlosen Übergang von den kostengünstigen Instrumenten hin zu den teuren Markenfabrikaten schafft.
Bei diesen "Hausmarken" egal welcher Haupthersteller dahinter steht, sollte man immer genau hinschauen (und hinhören ;)) Nichtsdestptrotz gibt es bei allen Hausmarken auch Modellreihen, die über ein gutes Preis/Leistungsverhältnis verfügen und die Mindestanforderungen, die man an ein Instrument stellt (Stimmhaltung auf Tonhöhe, und eine gelichmäßig laufende Mechanik) erfüllen. Der Klang ist eh Geschmackssache. Da gibt´s kein gut oder schlecht sondern nur gefällt oder gefällt nicht. Und zwar demjenigen, der darauf spielt.
Unter dem Preisniveau der Hausmarken der großen Hersteller tummelt sich ein immer größer werdender Markt von noch günstigeren Anbietern. Da wird´s teilweise wirklich kritisch. Bie diesen Instrumenten muss und sollte man dann schon ganz genau hinschauen. Die in diesen Instrumenten verwendeten Materialien (Pedalführungen, Tastenbeläge, Lackierungen, etc) halten teilweise keine 2 Jahre. Man kann alles reparieren, aber es ist ein Faß ohne Boden. Irgendwann tröstet einen auch nicht mehr der günstige Preis :rolleyes:
 
Ich weiß nicht was Du unter "Meisterzwang" verstehst. Fakt ist, dass sich jeder Klavierbauer nennen darf.

Definitiv falsch. Meisterzwang bedeutet, dass man einen Meisterbrief haben muss, um sich in dem betreffenden Beruf selbständig zu machen. Diese Regelung wurde in Deutschland erst 2004 gekippt bzw. stark eingeschränkt. Denn in einigen Berufen ist es auch heute noch so, z.B. KFZ-Mechaniker, Friseur, Bäcker usw. Der Begriff Meisterzwang ist auch besser bekannt als "Großer Befähigungsnachweis", so klingt das nämlich nicht so harsch.

Berufsbezeichnungen sind manchmal geschützt, manchmal nicht. Aber sie sind immer dann geschützt, wenn es schon einen Beruf gibt der sich entsprechend so nennt und im dualen Ausbildungssystem gelernt wird. Z.B. Klavierbauer. Der Beruf wird im dualen System gelernt und heißt offiziell "Klavier- und Cembalobauer mit Fachrichtung Klavier", kurz halt Klavierbauer. Da es ein Beruf des dualen Systems ist, ist die Berufsbezeichnung geschützt. Nicht geschützt dagegen wäre z.B. Klavierstimmer oder auch Klaviertechniker.

Gitarrenbauer darf sich jeder nennen, da es einen Beruf mit der Bezeichnung nicht im dualen System gibt, da heißt er nämlich Zupfinstrumentenmacher. Geigenbauer wiederum darf man sich auch nur als gelernter nennen, da es einen Gesellenbrief mit der Bezeichnung gibt.

Näheres findet sich auch bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Berufsbezeichnung

Nochmal zum Meisterzwang speziell bei Klavierbauern: bis 2004 durfte ich als Selbständiger nur Klaviere stimmen und kleinere Wartungsarbeiten vornehmen. Und selbst die waren stark eingegrenzt. Ich durfte nicht mal eine Klaviermechanik vom Kunden in die Werkstatt verbringen, dort die Hämmer abziehen, Achsen tauschen etc., also das ganze Standardprogramm. Das war Meistern vorbehalten. Ich erinnere mich auch noch an den Kleinkrieg mit dem Ordnungsamt und Handwerkskammer, als ich damals (vor 2004) mein Gewerbe angemeldet habe. Das Ordungsamt hatte Bedenken, weil ich keinen Meisterbrief habe, ich in der Gewerbeanmeldung aber geschrieben hatte: Klavierstimmung, WARTUNG, Kaufberatung. Ich musste denen klar machen, dass Wartung nicht Reparatur bedeutet. Reparatur hätte ich definitiv nicht schreiben dürfen, so hatte sich auch die Handwerkskammer geäußert. Aber als Klavierbauer durfte ich firmieren, und zwar nur deswegen, weil ich einer bin, also einen Gesellenbrief habe. Somit bin ich auch nur in der Handwerksrolle B (Handwerksnebenrolle) eingetragen, wo sich handwerksähnliche Berufe finden.

Ich kenne auch eine Kollegin, der das Ordnungsamt untersagen wollte, als Klavierbauerin zu firmieren. Abstruse Begründung: diese Bezeichnung würde nahe legen, dass sie Klaviere tatsächlich auch baut, also herstellt. Da sie aber nicht mit der Axt in den Wald geht, dort einen Baum erlegt und dann ein Klavier daraus schnitzt, wollte man ihr die Bezeichnung bei der Gewerbeanmeldung nicht zugestehen. Aber eben genau aus dem Grund, dass sie tatsächlich einen Gesellenbrief als Klavierbauerin hat und diese Bezeichnung geschützt ist, musste man ihr letztlich erlauben, sich auch so nennen zu dürfen.

Klingt kompliziert? Ja, ist es auch. Aber wir sind in Deutschland! Motto: da könnte ja jeder kommen :D

Gregor
 
Du wirfst einiges durcheinander. Das was Du als "Meisterzwang" bezeichnet hast, gibt es - wie Du nun auch schon selbst festgestellt hast - im Klavierbau nicht mehr. Das ist das eine. Das andere ist, dass es Fakt ist, dass sich jeder Klavierbauer nennen darf. Es gab auch schon Versuche diese "Kollegen" zu verklagen (z.B. im Raum Stuttgart). Auch hier im Ruhrgebiet gibt es diese "Kollegen". Ich gebe Dir gerne per PN den Namen des Klavierbaumeisters und Gutachters, mit dem ich mich noch vor kurzem darüber unterhalten habe.

Dann gibt es Berufe wie Friseur etc, die lt. EU-Verordnung geschützt sind. Ich kenne auch die Hintergründe, die aber nicht hierhin gehören.

Wenn Du die Kollegin aus Dortmund meinst, so lag die Sache erstens etwas anders, und zweitens ist das jetzt schon mindestens 10 Jahre her. Einen anderen Fall, wo das Ordnungsamt, oder die Konkurrenz Schwierigkeiten gemacht haben, kenne ich nicht. Und ich kenne sehr viele gelernte Klavierbauer/Meister :)

Unterm Strich bleibt, dass es leider halt diese Leute gibt, die sich als was ausgeben, was sie nicht oder unzureichend gelernt haben. sie ziehen auch einen sehr schlechten Ruf hinter sich her. Trotzdem gibt es immer wieder interessierte Klavierkäufer, die auf deren Urteil oder deren Instrumente hereinfallen.
 
Unterm Strich bleibt, dass es leider halt diese Leute gibt, die sich als was ausgeben, was sie nicht oder unzureichend gelernt haben.

Ja, das ist leider so. Mich würde aber mal interessieren, was aus den Versuchen geworden ist, diese Leute zu verklagen. Ich dachte, die Rechtslage wäre klar (Berufsbeizeichnung ist geschützt).

Gregor
 
Da hatte mich halt auch interessiert. Daraus ist nichts geworden. Nachdem (grad im Raum Stuttgart) die Wellen sehr hoch schlugen, und mit Klage gedroht wurde, verlief die Sache im Sande. Keine Chance auf Erfolg.
Es gibt ja auch zudem etliche Leute, die sich Klavierstimmer nennen und auch ein schlimmes Unwesen treiben. Auch die Bezeichnung Klavierstimmer suggeriert immer noch bei den meisten, dass es sich da um jemanden handeln muss, der "vom Fach" ist. Viele wissen halt nicht, dass das Klavierstimmen nur eine von vielen Tätigkeiten und Fähigkeiten ist, die man erlent, wenn man die Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer macht.
 
Hi,
hab mir vor kurzen einen Kawai Kf 1 Flügek gekauft. War wie neu, quasi ungespielt und hat knapp 4000 € gekostet. Ist grundsolide das Instrument, klingt
gut und wenn du nicht unbedingt ein klassischer Hardcorepianist mit Weltstarambitionen bist, völlig ausreichend.
gruß
 
Hallo liebe Community,
nachdem es hier offenbar Fachleute zum Thema Marke ROTH & JUNIUS gibt, erlaube ich mir an dieser Stelle eine Frage zu unserem Neuerwerb (auch wenn es nicht unmittelbar zum Thema passt). Wir haben unserer Tochter ein Klavier der Marke R&J gebraucht erworben. Die Bezeichnung lautet E-118, die Holzausführung scheint Bubinga oder Mahagoni, glänzend zu sein. Das Klavier ist ca. 5 Jahre alt und m.E. noch zu IBACH-zeiten gefertigt worden. Wir sind Interessiert an allen Daten und Fakten und der Geschichte des Klaviers. Die Farbe ist nicht alltäglich, die Such nach einer passenden Pianobank gestaltet sich sehr schweirig, ggf. weiß auch hierzu jemand Rat. Vielen Dank vorab für alle Antworten. Liebe Grüße
 
Hallo.

Schau mal bei nem Steinway-Boston-Essex Händler vorbei, die haben Klaviere in den genannten Ausführungen und passende Bänke dazu.

Gruß
 
Wir haben unserer Tochter ein Klavier der Marke R&J gebraucht erworben. Die Bezeichnung lautet E-118, die Holzausführung scheint Bubinga oder Mahagoni, glänzend zu sein. Das Klavier ist ca. 5 Jahre alt und m.E. noch zu IBACH-zeiten gefertigt worden
Diese Modellserie ist ausgelaufen. Heute werden meine ich noch 112er und 121er gebaut. Diese Zahlen beziehen sich auf die Höhe des Instrumentes. Wahrscheinlich ist euer Klavier auch in China gebaut worden. Ich kann´s natürlich nicht von hier aus beurteilen ;)
Was die Suche nach einer Klavierbank angeht, so muss ich euch leider sagen, dass es sehr schwierig ist den Farbton eines Pianos zu treffen. Selbst baugleiche holzfurnierte Klaviere unterscheiden sich von den Farbe und von der Maserung. Dazu eine genau passende Bank zu finden ist fast unmöglich.
Tipp:
Ein Teil des Klavieres abbauen und damit in ein Fachgeschäft gehen und sich dort beraten lassen. Häufig findet man eine ähnlich aussehende Holzsorte. Übers Netz eine Bank zu bestellen ist auch nicht einfach. Da die Modelle farblich auf den Bildern natürlich anders aussehen. Zudem sollte man nicht nur auf die Farbe sondern auch auf eine vernünftige Stabillität der Bank achten. Einige Klavierspieler stellen sich auch eine schwarzglänzend lackierte Bank vor ihr "Holzinstrument". Hört sich im ersten Moment vielleicht etwas merkwürdig an, aber es passt :)
 

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