Sänger möchte (Melodic) Death Metal Songs komponieren

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Hallo,

in meiner Melodic Death Metal Band growle und screame ich. Unser Lead-Gitarrist übernimmt dabei den Großteil der Kompositionsarbeit, hört aber "nur" stark melodische Bands, so dass in unseren Songs die "Death Metal Elemente" stark reduziert sind. Ich habe überlegt wie ich als Sänger (mich stört das besagte am meisten) diese "Death Metal Elemente" einbringen kann.

Mein Hauptproblem ist, dass ich kein Instrument spielen kann. Okay, ich kann einfache Griffe auf 'ner Gitarre spielen oder einfache Melodien auf einem Keyboard ... aber das ist wirklich minimal und stark autodidaktisch. Unsere Songs erfassen wir in der Regel mit Tuxguitar (das geht in die Richtung Guitar Pro, gibt es allerdings frei verfügbar für verschiedene Betriebssysteme). Mit der Software kann ich prinzipiell auch ganz gut umgehen, d.h. einfache Gitarren- und Schlagzeug-Tracks bauen. Nur fehlt mir der musiktheoretische Hintergrund - oder anders: die musiktheoretische Antwort auf die Frage: "Was ist Death Metal / Was macht Death Metal aus?" Ich habe leider bisher nur ein Gefühl für "Gesamtwerke".

Musiktheoretisch habe ich imho nur Basiswissen, d.h. ein grobes Gefühl für Tonarten und Intervalle.

Hat jemand eine Idee wo ich ansetzen kann, um das in den Griff zu bekommen? :confused:
 
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Mein Tipp: Versuche dir, von Bands die du magst und in deren Richtung du gehen möchtest, Tabulaturen zu besorgen und diese zu verstehen. Das machst du am besten mit deinem Gitarristen, damit der auch genau versteht, welche musikalische Idee du einbringen möchtest.
Es gibt keine "Deathmetal-Formel" mit der du einfach mal so einen Song in dieser Stilrichtung schreibst. Und wenn du kein Instrument spielst und von Theorie und Komposition auch nicht so ganz einen Plan hast, dann empfehle ich dirdaran zu arbeiten mit Worten das auszudrücken was in der Musikpassieren soll. Unser Sänger hat das auch gemacht und nach einiger Zeit haben wir ihn auch verstanden ;-)

Cheers
 
Zieh dir die Songs die du von anderen Bands magst rein, und finde heraus was diese ausmachen. Ich spiel mehrere Instrumente (Drums, Gitarre, Bass etc.) und kann dir als Anregung für Melodic Metal ein paar Tipps geben, die sind jedoch auch realtiv grob und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, und ist alles auch kein Muss:
Drums: -Relativ viel Double Bass Arbeit, welche sich meist nach dem Rhythmus des Bassisten/Gitarristen richtet
- Die Fills sind mit Double Bass verschlungen (typische Kombinationen wie RechtsLinksFußrechtsFußlinks aneinander gereiht und über die Toms verteilt usw.)
- Auch mal ungerade Taktarten und vorgezogene Einsen oder Sykopierte Rhythmen allgemein
usw.
Gitarre: - Harmonisch kannst du alles bringen was das Herz begehrt, jedoch haben sich einige Sachen bewährt, wie: Moll Pentatoniken mit den Blue Notes und vor allem Dem Tritonus
- Die häufigst verwendeten Modes sind: natürlich Moll, Harmonisch Moll, Melodisch Moll und auch phrygisch
- ich wiederhole mich: natürlich Moll, Moll Pentatonik, harmonisch Moll und verwandte Moll Gschichten sind das allerwichtigste
Bass: -spielt oft das von der gitarre einen Oktave tiefer und solider/reduzierter halt. nicht so krass umschörkelt. Wenn du richtig geilen Bass machen willst musst du jedoch aus diesem Schema rausbrechen und eine eigenständige aber ergänzende und komplementierende Bass line machen ;) die rockt erst wirklich dann
 
Hat jemand eine Idee wo ich ansetzen kann, um das in den Griff zu bekommen? :confused:

Ja klar, verbessere deine spieltechnischen Möglichkeiten auf dem Keyboard oder der Gitarre oder suche dir Mitmusiker, die das besser umsetzen können, was Du ihnen erklärst und vorsingst/growlst/screamst.
Grundlagen der Harmonielehre für Nicht-Klassiker findest Du z.B. bei http://musicians-place.de/

Gruß Claus
 
Ich würd mal vorschlagen dem Gitarristen nahezulegen, dass er sich bitte mit deiner freundlichen Unterstützung darum kümmern möchte. Das wäre der weitaus leichtere und kürzere Weg, wenn er eh schon die meiste Kompositionsarbeit erledigt. Ansonsten starker Tipp von mir: Arbeite ordentlich viel mit Dissonanzen im Death Metal. Richtig viele Tritoni reinknallen und mit verminderten Tonleitern arbeiten. Hinter Death Metal steckt nun schon ein wenig mehr als das, aber damit kriegst du sofort die Bosheit des Genres in eure Musik. Hab was (glaube ich) passendes in meiner Kiste gefunden. Schau mal in den Anhang, das kannste wohl sicher auch mit TuxGuitar öffnen. Der "bösartige" Klang wird dort von der übermäßigen Sekunde ausgemacht. (Db > E) Hoffe das hilft dir weiter.
 

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@opaaufkoka: jo der Tritonus ist ein Schlüsselintervall bei Metal, wie Ich auch schon erwähnt habe. Dissonanzen sind meist ziemlich geil böse das stimmt auch. Aber die übermäßige Sekunde nennt man Terz, die ist auch wichtig, da die meisten Stücke in moll sind (ach fast alle im Death Metal). Ich glaub was du sagen wolltest war die kleine Sekunde, also einen Halbton über dem Grundton (z.B. das f in e-moll). Au ja das ist auch ebenfalls sehr wichtig, kommt in vielen bösen Lieder vor. siehe zum Beispiel auch hier eins von mir: https://soundcloud.com/jakey_g/dark-matter-preversion
Man nennt diese Tonleiter dann phrygisch. @Glocke1989, erkundige dich mal bei wiki oder so, über folgende Sachen: Phrygisch, Lokrisch, Harmonisch Moll, Tritonus, Kleine Sekunde, Kleine Sexte und Sus2, Sus4, (allgemein Vorhalte. Die lockern ein bisschen auf, gerade als Abwechslung geil.). Die erwähnten musiktheoretischen Elemente sind die allerwichtigsten bei Death Metal. Ich denk alleine schon mit dem wissen, und deinem Bauchgefühl kannst du geile Songs schreiben.

Rock on, Jake
 
Nein, das war nicht was ich sagen wollte. Eine übermäßige Sekunde (Db > E) und eine kleine Terz (Db > Fb) sind zwei völlig unterschiedliche Geschichten. Wobei die phrygische kleine Sekunde natürlich auch von Essenz ist, wie du sagtest.
 
Ja hast recht das ist musiktheoretisch ein Unterschied. Jedoch ist das der gleiche Ton enharmonisch verwechselt. Ich denke das ist einfacher für Glocke1989, es als Terz zu betrachten. Eine übermäßige Sekunde kommt sehr sehr selten vor. Vielleicht eher bei Modulationen etc. Die übermäßige None ist da schon häufiger (z.B. der berühmte Jimi Hendrix Akkord Grundton/Oktave/Große Terz/kleine Septime/übermäßige None/zweite Oktave)
 
Entschuldige, aber eben das sollte er nicht tun. Das ist nicht nur ein theoretischer Unterschied sondern auch ein ganz deutlich hörbarer.
 
äh, also wenn du den unterschied zwischen einer übermäßigen Sekunde (3 Halbtöne) und einer kleinen Terz hörst (3 Halbtöne), dann ruf mich an. Ich kenn keinen der das bei einem wohltemperierten Instrument (darauf basiert fast alle moderne Musik) kann. Das würde ich feiern opaaufkoka
 
Ich mein natürlich, dass das ein im Kontext hörbarer Unterschied ist. Dass beide Intervalle 300 Cent messen ist mir klar. ;-) Und dass es im Kontext gemeint ist sollte klar sein. Ohne Kontext gibts auch keine enharmonische Verwechslung.
 
Man nennt diese Tonleiter dann phrygisch. @Glocke1989, erkundige dich mal bei wiki oder so, über folgende Sachen: Phrygisch, Lokrisch, Harmonisch Moll, Tritonus, Kleine Sekunde (...)

Eine übermäßige Sekunde (Db > E) und eine kleine Terz (Db > Fb) ...

...übermäßige Sekunde und wir sind jetzt schon in einer sehr weit wegführenden Diskussion gelandet, etwa so wie : "sollte #4 hier nicht besser als b5 notiert werden? " usw.

jaja, Lokrisch... das bringt hier nicht weiter. Natürlich sind Molltonarten essenziell. Um sich die Bedeutung der Stufen / Töne klar zu machen (Mollcharakteristik, Ton b6, charakteristische Subdominante IVm6 und das alles), reicht es aber, zunächst einmal den Unterschied der dorischen zur (nat.-)Molltonleiter zu hören.

Phrygisch ist auch essenziell. Mein Tipp ist dazu, sich die spanische/andalusische Kadenz zu erarbeiten. Im, bVII, bVI, V bzw. Im, Vm/3, IVm/3, V - mit der charakteristischen kleinen Sekunde von Ton b6 auf 5 und der auffälligen, nun "orientalisch klingenden" übermäßigen Sekunde im Kleinterzabstand :D b6 auf 7.

Ich empfehle ja immer, hier mit Bezug auf die and. Kadenz http://www.mu-sig.de/Theorie/Tonsatz/Tonsatz13.htm#t6323
oder dorisch, phrygisch: http://www.mu-sig.de/Theorie/Tonsatz/Tonsatz13.htm#t6322

... um diese Seite zu bearbeiten, sollte man allerdings Noten lesen können. Leider gibt es noch kein "Kompendium der Harmonik in der Rockmusik". Jedenfalls kenne ich keines. Und wenn es das gäbe (und die Harmonik wirklich umfängt und nicht nur einzelne Aspekte betrachtet) - dann würde es im musiker-board laufend zitiert werden...
 
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