äähemm, kommt vielleicht ein bischen spät aber...
ich war heute auf'm Flohmarkt und habe eine Sevilla-Dreadnought (Modell J-71) für unter 10 € erstanden. Eigentlich war ich nur scharf auf die Decke, massiv Fichte, für Reparaturen. Das Ding war völlig versyfft und verkratzt, sah einfach mistig aus.
Der Sattel war ausgetauscht, der Vorbesitzer hatte Nylonsaiten drauf. Die Mechaniken waren hinüber, der Steg ist höhenverstellbar, mit zwei Schrauben, die Stegeeinlage sitzt in einem U-Profil. Das klang schon bei Gibson nicht so toll...
Ich habe sie mir dann mal richtig angesehen. Der kräftige (aber nicht dicke) Hals (44 mm Sattelbreite) ist einteilig aus Mahagoni, weder Kopfplatte noch der Halsfuß sind angeleimt. Das Griffbrett ist - wirklich - feinporiges Palisander, der Steg ebenfalls. Die Decke, wie bereits erwähnt, massiv Fichte, Maserung ca. mittelbreit.
Das ganze Ding gesäubert, provisorisch mit Viol geputzt, Griffbrett geölt, Mechaniken ausgetauscht (alte Grover eingesetzt), den Sattel gegen Knochen getauscht und die Stegmimik durch eine feste und vor Allem kompensierte Stegeinlage getauscht. Dann die Gitarre eingestellt - Stegeinlage auf Höhe gebracht und Halskrümmung eingestellt.
Jetzt: strammer, sonorer Bass (kein Wummern), der Rest schön ausgeglichen (E-Roundwound 0.10 - 0.46), sehr gut spielbar. Ok, Bünde müssen noch poliert werden. Gesamter Aufwand vielleicht 3,5 Std, Material lag noch rum.
Hätte ich nie gedacht