Sollte man schlechte Tracks löschen?

  • Ersteller Dr.Watson
  • Erstellt am
Ich mag es, wenn ein Album eine gewisse Abwechslung zwischen schnelleren und langsameren, längeren und kürzeren, eingängigeren und komplexeren Tracks liefert - aber trotzdem noch aus einem Guss wirkt. Das bedeutet, dass im Optimalfall jeder Track ein "Killer" ist, aber eben nicht jeder zum Radiohit prädestiniert ist. Eins dieser "perfekten" Alben für mich ist Pink Floyds "Wish you were here".

Alex
 
Soll heißen: man kann
a) nicht allgemeingültig feststellen, was ein "Killer" oder eben ein "Hit" ist und
b) das nicht im Vorneherein sagen, weil sich (wie ich hier schon mehrfach zu bedenken gab) Songs durchaus auch entwickeln und selbst wenn sie beim ersten Hören im Vergleich zu anderen Nummern "schwach" wirkten, kann es sein, dass sie bei mehrfachen Durchläufen gewinnen, während andere Nummern ihre Einfachheit offenbaren und dadurch eher abfallen in der Zeit.

Zur Frage "eigenes Album", die hier immer wieder angeschnitten wird: wenn ich nicht der Meinung wäre, dass ein Song stark ist (in irgend einer Form), dann würde ich ihn nicht aufnehmen wollen... Ob bzw. welche Songs sich dann hinterher als "Killer" offenbaren ist wie angemerkt subjektiv und wird sich (zumindest im Amateur/Semipro-Stadium) erst mit der Zeit zeigen...

Womit wir uns ja einig wären. Das Subjektivität ein "Problem" ist, ist mir zwar neu ;), aber genau da wollte ich ja nicht hin - Geschmack ist halt Geschmack, und da brauchen wir nicht hin.

Ich bin ja auch nicht der Meinung, dass ein "Knaller" immer nur die Brechstange sein muss - auch "Slow Burner" sind absolute Pflicht. Man nehme sich mal das von mir oben aufgeführte "Harvest" von Neil Young vor. Da ist es nun wirklich nicht so, dass es da ständig "abgeht" - trotzdem ist es nicht nur ein geiles Album, sondern es hat auch geile Songs drauf.

Kernaussage in Richtung "eigenes Album" - auch hier sind wir uns einig, denke ich - ist und bleibt meiner Meinung nach, dass man halt keinen Müll und keine Füller bewusst drauftun sollte(!). Natürlich stellt sich der eine oder andere gedachte "Hit" später als langweiliger 08/15-Song und als viel zu platt heraus, während ein anderes "nettes kleines Liedchen nebenbei" zum Kult-Song wird. Man sollte halt von seinem Material überzeugt sein.

Thema Playlisten: ich habe am vorletzten WE eine größere Party mit ~120 Leuten (mein 35. Geburtstag und der 30. eines Freundes und Bassisten meiner Band) veranstaltet. Nach unserem Band-Auftritt gab's dann Party- und Tanzmusik, und zwar "vom Band" - also aus einer von uns vorher gebastelten Playlist. Da waren NUR bekannte "Hits" drauf, allseits bekanntes Material. Und es wurde heftigst getanzt bis halb vier Uhr morgens. War halt einerseits für (fast) jeden was dabei (nicht jeder mag ABBA, nicht jeder mag Guns'n'Roses, nicht jeder braucht ein paar 80s-Hits - aber die Summe hat gestimmt), andererseits gab's immer kleine "Phasen" von 3-4 Songs, und schließlich war's rhythmisch und stilistisch abwechselnd. Sprich: es war ein roter Faden drin, sozusagen ein im Voraus berechnetes DJ-Set, von dem wir dachten, dass das funktionieren müsste. Hat aber auch drei Tage Arbeit gemacht. Also auch hier - es kommt nicht nur auf den Song an sich an, sondern auch auf seine Position im Zusammenhang der Playlist. Auch ein verdammt starker Song kann an der falschen Stelle total "getötet" werden.
 
@justin
Du hast mich nicht richtig verstanden. Einen Kick kann man z.B. auch aus Balladen ziehen. Ich spreche davon, dass es keine keine Kontraste und keine Befriedigung gibt, wenn man immer nur im eigenen Saft schmort und sich seine persönlichen Greatest Hits am Fliessband hört.
 
Womit wir uns ja einig wären. Das Subjektivität ein "Problem" ist, ist mir zwar neu ;), aber genau da wollte ich ja nicht hin - Geschmack ist halt Geschmack, und da brauchen wir nicht hin.
Da hast Du recht. "Problem" meinte ich auch nur in Bezug darauf, dass dadurch die Klassifizierung "Hit" und "Nicht-Hit" schwierig wird... :) Ansonsten kann ich Dir nur uneingeschränkt zustimmen...
 
@justin
Du hast mich nicht richtig verstanden. Einen Kick kann man z.B. auch aus Balladen ziehen. Ich spreche davon, dass es keine keine Kontraste und keine Befriedigung gibt, wenn man immer nur im eigenen Saft schmort und sich seine persönlichen Greatest Hits am Fliessband hört.

Warum gibt es denn keine Kontraste, wenn man ausschließlich gute Musik hört?
Man kann doch auch erst einen sehr guten Uptempo-Song und danach einen sehr guten Ambient-Chillout-Track hören und sich beidesmal daran erfreuen, dass die Songs super sind, ohne dass man dazwischen einen langweiligen Song hören muss.
 
Ui ui ui ui, so langsam verzieht sich der "Fog of Confusion :D"

Ich glaube ich bzw einige hier haben unbewusst Guter Track = schneller Party-gröhl Track = Geiles live spiel Party Lied gesetzt. Dann ist es natürlich so, wenn man diese den ganzen Nachmittag oder auf der 2-Stunden Autofahrt hört, dass man die ganze Zeit im "Stress" ist und sich das Hirn wohl nach Ruhe sehnt.

Auf'ner Party, klar dann werden nur die Topfhits in den Ofen geschoben und dann kommt ja auch der gewünschte Effekt : "Stress" , der Musik-Rausch, Adrenalin ... ich denke ihr wisst was ich meine , was auf der Autofahrt, oder beim Nachmittaglichen Internet-herumsurfen oder was auch immer nicht gewünscht ist.

Jetzt kommt mir folgender Gedanke :

Die Beispiele für "gute Songs" waren : Up-Temp-Party Lieder und Balladen.
Das sind beides Songs, welche eine bestimmte Mood / Emotion hervorrufen...hmm lasst mich überlegen, es sind "Glück und Traurigkeit" ( oder? ).
Kann man daraus Folgern, dass desto stärker ein Song ein bestimmtes Gefühl (Glück/Traurigkeit/ was gibts noch so ?) hervorruft, desto besser ist er ?
 
Warum gibt es denn keine Kontraste, wenn man ausschließlich gute Musik hört?
Man kann doch auch erst einen sehr guten Uptempo-Song und danach einen sehr guten Ambient-Chillout-Track hören und sich beidesmal daran erfreuen, dass die Songs super sind, ohne dass man dazwischen einen langweiligen Song hören muss.

Genau meine Meinung!


Die Beispiele für "gute Songs" waren : Up-Temp-Party Lieder und Balladen.
Das sind beides Songs, welche eine bestimmte Mood / Emotion hervorrufen...hmm lasst mich überlegen, es sind "Glück und Traurigkeit" ( oder? ).
Kann man daraus Folgern, dass desto stärker ein Song ein bestimmtes Gefühl (Glück/Traurigkeit/ was gibts noch so ?) hervorruft, desto besser ist er ?

So einfach kann man das doch gar nicht sagen - Uptempo-Nummern haben automatisch eine glückliche Stimmung und Balladen eine traurige?
Und was ist mit Balladen, die eine absolut positive Message haben, Hymnen, Liebeslieder etc. - die haben nicht den Zweck traurig zu sein und machens auch nicht.
Genauso transportiert (unabhängig davon, ob man den Stil mag oder nicht) eine Uptempo-Speedmetal-Nummer auch nicht immer die Emotion "Glück".

Und genauso wenig glaube ich, dass die Rechnung "Stärkere emotionale Ansprache = Besserer Song" aufgeht ...


Gruß
Justin
 
hm ja ich habe das ganze etwas sehr undeutlich formuliert und zusätzlich muss ich im Nachhinein auch sagen, dass der Gedanke schwachsinn war. :D
 

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