Standalone Preamp oder Interface bis 200€?

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Hallo hallo,

der Titel mag im ersten Moment erstmal seltsam erscheinen, weil hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Aber ich möchte euch das ganze kurz erklären um vlt. etwas verständlicher zu machen worauf ich hinaus will.

Erstmal zu meiner aktuellen Recordingsituation, meine Kette sieht so aus:
Gitarre - Damage Control Demonizer (Tube Preamp) - Apogee Jam - MacBook Pro

Jetzt wollte ich mir, um auch vlt. mal ein paar Vocals aufzunehmen, ein AT 2035 kaufen und dieses braucht natürlich noch entsprechende Verstärkung/Phantomspeisung. Da sehe ich im Moment zwei Möglichkeiten für mich, entweder ich kaufe einen Preamp und benutze das Apogee Jam als AD-Wandler, oder ich kaufe ein neues Interface mit eingebauten Preamp. Also folgende Ketten:

AT 2035 - Standalone Preamp - Apogee Jam - MacBook Pro
AT 2035- Interface - MacBook Pro

Gesucht ist eigentlich nur eine akzeptable Zwischenlösung, da ich langfristig mit einem RME Fireface UC plane. Einen Preamp könnte ich natürlich weiter benutzen.
Ich suche also für das nächste halbe Jahr eine Lösung zwischen 100€ und 200€, um das ganze mal zum Laufen zu kriegen. Nun ist die Frage ob eine ultra billige Lösung reicht, wie z.B. ein ART Tube MP, oder ob ein Presonus Tube Pre jetzt besser klingt als ein Focusrite Scarlett usw.

Die Musik die ich damit machen wollen würde, wäre einerseits entspannte elektronische Musik so zwischen Chillwave und Deep House, andererseits einfache Singer/Songwriter Sachen.
Also gerade bei den elektronischen Sachen würde die Stimme relativ stark nachbearbeitet werden. Beispiele wären hier Washed Out oder auch Mount Kimbie. Ich weiß nicht ob das in der Preisklasse schon eine Rolle spielt.

Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen,
Grüße.
 
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wenn du sowieso mittelfristig anders planst, würde ich das kleine FastTrack für 79 Euro dazwischenschieben
für vocals wie in den Beispielen reicht das allemal, da bringt auch ein dedizierter Preamp nicht wirklich was
(die genannten mit den Alibi-Röhren sind völlig überflüssig)
das Fireface dürfte mit den typisch 'sauberen' Preamps (wie von RME gewohnt) ausgestattet sein

wenn du also was 'Weiterverwertbares' suchst, wäre eher die 'vintage' Ecke interessant.
Im low cost Bereich derzeit nur mit den Golden Age Geräten recht dünn bestückt.
Die alte deutsche Rundfunktechnik bietet auch ein paar nette Alternativen, muss man anschluss-seitig allerdings selbst verdrahten...
Module V276, 376, 476, 676 liegen meist um 200-300 Euro in der Bucht.
(sind im Prinzip die gleichen Schaltungen, die erste Ziffer steht für den Hersteller)
hier ist ein V676 zu hören

ansonsten überschreitet ein kleiner Neve bereits die 1k Euro Marke
im clean Bereich lohnt bei der bereits vorhandenen RME Qualität kein alternativer Preamp (imho).

cheers, Tom
 
wenn du also was 'Weiterverwertbares' suchst, wäre eher die 'vintage' Ecke interessant.
Im low cost Bereich derzeit nur mit den Golden Age Geräten recht dünn bestückt.

Auf den Golden Age Project Pre73 bin ich auch schonmal aufmerksam geworden. Natürlich ist es mir auch lieber, wenn ich länger was davon habe.

Die alte deutsche Rundfunktechnik bietet auch ein paar nette Alternativen, muss man anschluss-seitig allerdings selbst verdrahten...
Module V276, 376, 476, 676 liegen meist um 200-300 Euro in der Bucht.

Hab mich mal kurz eingelesen und die klingen wirklich sehr spannend. Die Frage ist nur, wie viel Aufwand es tatsächlich ist die Anschlüsse zu löten? ( https://www.musiker-board.de/hiend-rec/277229-kaufempfehlung-fuer-mic-preamp.html#post3356283 )

Hattest du vlt. schonmal die Möglichkeiten die beiden zu vergleichen? Ist halt auch die Frage ob sich so ein Preamp für das AT 2035 überhaupt lohnt, oder man da nur "Perlen" vor die Säue wirft. Perlen in Anführungszeichen weil mir durchaus bewusst ist, dass der Preisbereich relativ Low-End ist.

Vielen Dank schonmal für die Antwort!
 
nein, ich habe 2 V676a (die etwas schlichter als die B-Version gestrickt sind), da reizt mich eher der Kompressor
für den Gitarristen wäre der V357 als DI eine ausgesprochen interessante Option... ;)

die Sachen sind technisch perfekt dokumentiert
Für die Stiftleisten gibt es Gegenstecker, so dass man in einer bequemen Position löten kann.
Teilweise gibt es Racks, die schon damit bestückt sind, mit Glück passt sogar die Verkabelung (halbwegs), mit noch mehr Glück sind hinten XLR Buchsen dabei (meist aber nichts oder Multipin Anschlüsse)
Das Einschubmass ist dasselbe wie für sogenannte Europa-Karten, die in der Industrie verbreitet sind
(insofern ist an modulare Racks relativ leicht heranzukommen, man kann sich die auch kleiner als 19" zusammenstellen)
Als Netzteil gibt es einmal den 4(?) Kg Trümmer N624 oder auch kleinere Einheiten in Modulgrösse, ab ca 20 Euro

die Teile haben keine Phantomspeisung, was sich durch ein externes Gerät leicht beheben lässt
selbiges sollte von guter Qualität sein, und es empfiehlt sich, genau auf Masseschleifen achten

das Schwierigste ist imho, nicht mit der Bezifferung der Anschlussleisten durcheinander zu kommen... :p
(die sind von der Form her etwas irritierend, weil deutlich grösser als ihr Gegenstück)
Wichtig ist, dass der Ausgangsübertrager richtig belastet wird - ein Soundkarteneingang schafft das definitiv nicht.
Sollte sich per Widerstand kostengünstig lösen lassen
(die Weisheit stammt von jemandem, der es per Oszillograf nachgemessen hat, nicht von mir)

Man geht natürlich immer ein gewisses Risiko ein, was Alter und Gebrauchtkauf betrifft - durch den Aufbau ist aber alles reparabel.
Normalerweise würde man auch die Elkos wechseln, aber mich hat es bisher nicht gestört.
Ich fand das Ergebnis schon überzeugend - ein klarer unaufgeregter Ton, speziell die Definition der unteren Mitten sucht ihresgleichen.
Der Preamp kommt sehr gut mit Bändchen und dynamischen Mics klar, für meinen Geschmack muss es nicht immer ein GMK sein.

für 1 Modul liest sich das recht aufwändig, bei mehreren relativiert sich das.
Vom technischen Anspruch hält es sich eigentlich in Grenzen, speziell wenn man den (Nutz)Wert in Relation zum Preis sieht.
Ein V676 hat Ende 60 knapp 1000 DM gekostet, was in Kaufkraft (imho) nicht unter 4k Euro einzuschätzen ist.
Das war sehr hochwertig entwickelt und gefertigt - und funktioniert bis heute :D
da zahlt sich der Lernaufwand schon aus...

cheers, Tom
 
Das klingt doch relativ aufwendig, vor allem wie du schon sagst wenn man das ganze nur für ein Modul macht.

Ich hab mich auch mal nach Herstellern umgeschaut die dir das ganze fertig "racken". Das würde bei 350€ anfangen für 2 Preamps, oder um die 1000€ mit den Modulen. Ich halte mal die nächsten Wochen die Augen offen wie genau die Preise auf eBay sind und wäge dann ab ob es sich lohnen würde, bzw. ob ich das selber realisieren könnte. Immer diese Versuchungen. Aber ich denke das ganze sollte ich eher als langfristiges Projekt ansehen, gerade wenn ich mich fürs selber löten entscheide. Wäre vlt. ein gutes Projekt für die nächsten Semesterferien.
 
ich habe mal aus Neugier einen V357 geschossen, weil im Text was von Eingangsimpedanz > 2MOhm stand
die technischen Daten rausgesucht und gedacht: bei 12dB Gain müsste der (auch) für einen Kopfhörer reichen...
war tatsächlich so - allerdings hat mich der Sound regelrecht weggeblasen - so hatte ich meinen Bass nie gehört :eek:
(ausser einmal vorher auf der Messe über die Avalon U5)
in der Folge habe ich mich dann für den Rest interessiert und immer mal dieses oder jenes Modul gekauft
(man sollte etwas Zeit mitbringen, wenn man keine Spitzenpreise zahlen möchte... und nicht jeder Anbieter wirkt vertrauenserweckend)
irgendwann die Entscheidung getroffen, alle Eingangskanäle so auszurüsten... plug and play ist es aber tatsächlich nicht... ;)
vor allem die Tatsache, dass der Ausgang ordentlich belastet werden muss, ist sehr ungewöhnlich
(die alte Studioumgebung unterscheidet sich da radikal von dem was heute aktuell ist)

cheers, Tom
 

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