das is ein seeeehr seeehr interessantes thema das ganz weit in die menschliche wahrnehmungspsychologie hinein geht. ich hab mir da schon oft den kopf darüber zerbrochen, und mittlerweile könnte ich glaube ich ein buch mit den ganzen mehr oder weniger sinvollen ansätzen füllen. hier die kurzform
der menschliche herzschlag bei körperlich mäßiger betätigung liegt so um die 120 bpm, ruhepuls so in etwa 100 etc... folglic liegts nahe dass man das tempo passend zum emotionalen kontext des songs wählt. balladen eher auf 100, rock'n'roll vielleicht 120... ja darauf bist du vermutlich auch schon selber gekommen.
andere sichtweise: musik besteht aus frequenzen, wiederholungen pro sekunde. der mensch nimmt mit dem ohr schwingunen von 20Hz bis 20.000Hz wahr, darunter beginnt das, was wir gemeinhin als rhytmus bezeichnen. 120 bpm entspricht quasi einer 2 Hz schwingung. als musiker hat man ja schon mal was von intervallen gehört, mathematische verhältnisse, die der mensch als "angenehm" oder "harmonisch" empfindet (was übrigens auch stark einer mode unterliegt). eine oktave beispielsweise = verdoppelung der frequenz; x2. so könnte man nun zu einem musikstück das beispielsweise in Amoll komponiert wurde (kammerton A=440 Hz) rechnerisch ein passendes tempo bestimmen. ist zwar weit hergeholt aber irgendwo interessant wie ich finde
ein weiterer gedankengang: man gehe von 120 BPM aus. das natürliche wohlfühl tempo des menschen. nimmt man jetzt unsere westliche tonleiter, bestehend aus 12 halbtönen, und zieht diese zahl von 120 ab landet man bei 108. ein sehr häufiges tempo. nochmal 12 weg, dann ist man bei 96 (das tempo in dem sogut wie jede ballade auf diesem planeten geschrieben ist).... und so weiter. das interessante hierbei ist, dass tests gezeigt haben, dass der mensch ohnehin nur bestimmte tempi hören will. (hä?)... test war folgender: ein song der in 108 aufgenommen wurde, wurde um ein paar bpm schneller gemacht, und mal um ein paar bpm langsamer. dieser song wurde mal im originaltempo, mal schneller, mal langsamer verschiedenen menschen vorgespielt. anschließend sollten sie aus dem gedächnis das tempo des songs mitklopfen. das erstaunliche: fast jeder landete im mittel auf 108, egal ob sie den song in 110 oder 107 gehört hatten. die erkenntnis daraus war, dass manche tempi einfach natürlich "richtiger" sind als andere.