Strat-Lackierung - Kann ich das selbst machen?

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Hallo werte Bastelfreunde,

im Rahmen meiner Stratocaster-Individualisierungs-Optimierung plane ich folgende Aktion:



Bei der Gitarre handelt es sich um eine Highway One Strat, erste Serie (vor 2006) mit Nitrolack. Tonabnehmer und Schlagbrett habe ich schon. Ein ABM-Vibrato und die créme-farbenen PU-Kappen werden umgehend bestellt.


Eventuelle Schwierigkeiten:

1.: Ich suche noch das richtige Wiring-Diagramm für Tonerider PUs.

2.: Ich habe noch nie lackiert, und frage mich, ob ich das wohl selbst machen kann. Da ich ja keine flächendeckende Pearl-Lackierung mit Flake-Color-Change-Option möchte, sondern lediglich das mattschwarz (wichtig, matt!) der ursprünglichen Lackierung etwas erweitern (bzw. vergrößern), würde ich das Lackieren unter Umständen selbst angehen. Ich muss ja Schlagbrett und PUs eh austauschen, und wenn ich dann schon mal alles raus und runter und offen habe...


Aber es ergeben sich halt ein paar Fragen:
  • Was für einen Lack nimmt man denn da?
  • Kann ich das Sunburst einfach überlackieren/sprayen, oder muss ich das anrauen?
  • Muss da hinterher ein Siegellack drauf?
  • Wenn ja, was nimmt man da?
  • Lasse ich das doch lieber einen Fachmann machen?
  • Vielleicht die lokale Auto-Lackiererei?
  • Was darf sowas kosten?

Ich google mich zwar bereits einige Stunden durch die Foren, aber so richtig schlau werde ich noch nicht. Der ein oder andere hier hat das ja scheinbar schon erfolgreich hinbekommen. Deswegen bin ich dankbar für jeden guten Tipp oder auch nur Meinungen zum Thema selfmade bei gen null strebender Vorahnung :)

Thx & LG
Alex
 
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Lack sollte immer runter. :)
Das Holz sollte auch angeraut werden. Ich würde bei George Forrester schauen. Die haben einen Lack zum aufreiben. Soll sehr einfach zu verarbeiten sein...
 
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Wenn ich das richtig verstehe, ist sie nicht mattschwarz lackiert sondern dunkel/schwarz gebeizt und dann mit einem seidenglänzenden Nitrolack lackiert.

Auch wenn es für dich nur eine kleine Modifikation zu sein scheint (das Schwarz erweitern)... das ist es nicht.
Du sagtest, du hast so etwas noch nie gemacht?
Hast du die Geduld, ein paar Wochen mit den Vorbereitungs- und Lackierarbeiten zuzubringen?
Es wird am Anfang einiges schief gehen, was dazu führt, dass einige zusätzliche Tage ins Land gehen.

Davon solltest du ausgehen:

Die Korpusvorderseite muss großflächig vom deckenden Lack befreit (abgeschliffen) werden. Das ist Geduldsarbeit.
Dabei schleifst du automatisch auch die aktuelle Beize mit ab, zumindest teilweise. Das lässt sich nicht umgehen.
Bedeutet also, eine weitere Baustelle, wo du wahrscheinlich keine Erfahrung hast (Holz beizen und in dem Fall nachbeizen, was wiederum dazu führt, dass du die ältere Beize nicht 100% farblich reproduzieren kannst).

Nitrolack muss in mehreren dünnen Schichten aufgebracht werden und zwischen jeder Schicht ca. 1 Woche trocknen.
Nach ein paar Schichten muss das ganze vor dem Finishen ca. 4 Wochen abtrocknen.
Dann schleift man den Lack in mehreren Stufen mit feinem und feinstem Schleifpapier.
Wenn alles gut gegangen ist, hat man es dann.
Aber: es wird nicht alles gut gehen. Im Normalfall wirst du feststellen, dass die Oberfläche nicht annähernd so aussieht wie vorher.
Ohne Lackiererfahrung kommen einfach so Dinge wie Einschlüsse, Nasen, diverse andere Fehler beim Finish zum Vorschein.

Was bedeutet: neu anschleifen, ein paar weitere Schichten drauf und wieder warten :)

Hab ich den Teufel an die Wand gemalt? :)
Versteh mich nicht falsch, jeder macht irgendwann seine ersten Erfahrungen damit. Das ist gut und auch nützlich.
Nur würde ich das niemals an meiner (vielleicht einzigen) Gitarre machen, die ich dann wochenlang nicht benutzen kann.

Wenn du die Geduld aufbringst, bisschen Frustresistenz und Bereitschaft, dazu zu lernen, dann mach es.

Zum Vergleich: Ich habe 3 Anläufe gebraucht, um einen Korpus nicht perfekt, aber ausreichend akzeptabel lackiert zu bekommen. Es war aber kein Zeitproblem, da die Gitarre als Neubau ohnehin zusätzlich war, ich also in der Zwischenzeit ohne Einschränkung spielen konnte.
Das nimmt da zumindest schon mal den Druck raus. Allein die Geduld, alles schön in Ruhe und mit den nötigen Wartezeiten zu machen, hatte ich auch nicht immer. Nach dem 3. Neulackieren weiss ich nun größtenteils, worauf es ankommt.
Schon das Wetter, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind eine sehr variable Größe, die großen Einfluss auf den Härtungsprozess hat.
 
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Wenn ich das richtig verstehe, ist sie nicht mattschwarz lackiert sondern dunkel/schwarz gebeizt und dann mit einem seidenglänzenden Nitrolack lackiert.

Auch wenn es für dich nur eine kleine Modifikation zu sein scheint (das Schwarz erweitern)... das ist es nicht. (...)

Oje, ja damit hatte ich ja fast schon gerechnet. Ich hatte es absichtlich etwas naiv formuliert um eine entsprechend klare Antwort zu bekommen. Vielen Dank erstmal dafür! Zudem sehr ausführlich und interessant. Spätestens mit dem Abbeizen fällt bei mir die Entscheidung, das ganze nicht selbst zu machen.

Wenn ich das richtig verstehe, ist sie nicht mattschwarz lackiert sondern dunkel/schwarz gebeizt und dann mit einem seidenglänzenden Nitrolack lackiert.
Hm, das weiß ich nicht so genau zu sagen. Sie ist matt, sie glänzt nicht. Das war der H1-Serie ihrerzeit so inne... ändert aber bestimmt nichts Grundsätzliches an der Machbarkeit, oder?!

Hab ich den Teufel an die Wand gemalt? :)

Ja, absolut :mmmh:. Also Fingerchen wech. Ich habe nämlich eigentlich nicht vor, viel tiefer in die Materie einzusteigen. Vielleicht arbeite ich ja im ersten Schritt mal mit Folie?
Oder: Gibt doch diese (z.B.) "White over Sunburst"-Lackierungen, wo dann das weiß abbröckelt und das Sunburst durchschimmert...^^

Besten Dank Dir & Gruß
Alex
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Lack sollte immer runter. :)
Das Holz sollte auch angeraut werden. Ich würde bei George Forrester schauen. Die haben einen Lack zum aufreiben. Soll sehr einfach zu verarbeiten sein...

Vielen Dank, werde ich umgehend auschecken :)

VG
Alex
 
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Sieht wirklich nicht schlecht aus. Aber wer weiß, was da wieder für eine Lackier-Technik hintersteckt. :engel:

Nash-S-63-Strat-Black-Over-Sunburst-New-2013-01_1280.jpg Nash-S-63-Strat-Black-Over-Sunburst-New-2013-03_1280.jpg
 
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ich versteh bei solchen Sachen nicht weshalb alle gleich eine profi Grundierung runtergeschliffen werden muss.. Fender hat dies bestimmt top gemacht .. und auf diese kannst du ja aufbauen!

daher einfach mal die oberfläche nur anrauhen ( mit 500er-800er ) und dann schwarz und klarlack drauf machen.
der übergang zum sunburst kriegst du jedoch auch nur hin mit einer ordentlichen pistole.. daher würde ich gleich zum lackierer ums eck gehen. der macht dann auch gleich den klarlack drauf.
nimm einfach das bild mit ...


selbst Fender hat ja die Sunburstlackierungen welche sie nicht mehr verkaufen konnten einfach mit schwarz /weiss oder was auch immer überlackiert..
fender-stratocaster-663252905481348901.jpg
724_7.jpg




edit .. das was du suchst nennt sich relic! Sprich einmal komplett schwarz machen .. und die stellen welche du dann wieder hervorheben wilst einfach den lack runterpolieren ( richtig polieren und nicht schleifen.. soll ja echt aussehen ;) )
 
Natürlich muss der Lack nicht runter. Aber wir haben hier einen absoluten Lackieranfänger... und da hält man es am besten so einfach wie möglich. ;-)
 
Ich würde es folgendermaßen machen:

– Body strippen. Also Alles runter inklusive Hals.
– Body nass anschleifen und trocknen lassen
– Mit Terpentinersatz abreiben
– Mit schwarzem Acryl- oder Autolack aus der Dose lackieren wie es gefällt (optional Airbrush mit Revell Aqua)
– Abschließend komplett mit PU-Lack matt lackieren
 
Sieht wirklich nicht schlecht aus. Aber wer weiß, was da wieder für eine Lackier-Technik hintersteckt.

Anhang anzeigen 436643 Anhang anzeigen 436644
wenn ich das "black over sunburst" richtig verstehe, dann wird die gitarre erst komplett in sunburst lackiert, dann wieder komplett in schwarz, und dann wird vorsichtig wieder abgeschliffen/runterpoliert, bis eben sunburst bzw. das holz durchschaut.
viel aufwand.
 
– Mit schwarzem Acryl- oder Autolack aus der Dose lackieren wie es gefällt (optional Airbrush mit Revell Aqua)
– Abschließend komplett mit PU-Lack matt lackieren

...und du bist dir sicher, dass sich Akryl (Auto) Lack und PU.Lack n^mit den Nitrilack vertragen?
 
Das muss man an einer kleinen Teststelle ausprobieren. Nach dem schleifen kann das schon klappen.

Wenn man sicher gehen will nimmt man Airbrush und AquaAcryllack von Revell für die komplette Lackierung und als letzte Schicht PU-Lack Matt. Dann sollte es keine Probleme geben weil die Revell-Aquas kein aggressives Zeug enthalten
 
Natürlich muss der Lack nicht runter. Aber wir haben hier einen absoluten Lackieranfänger... und da hält man es am besten so einfach wie möglich. ;-)

aha .. interessant! Genau die vorbereitung und einen ebenen Grund ist für einen Lackieranfänger das schwierigste und sehr aufwändig.

aber egal .. ich würde zum lackierer ums eck gehen und es machen lassen .. relic/polieren kann er dann immer noch selbst.
Das was man dem Lackierer bezahlen muss steht in keinem Verhältnis was man selber zahlen muss wenn man die Produkte selbst kauft!

Was jedoch jeder anfänger kann : ist kaputt machen .. daher lackieren lassen .. und relic dann selbst runterholen.
 
Klar, Lackierer wäre auch mein Vorschlag.
Erschwerend kommt bei den Highway One hinzu, dass die Lackschicht sehr dünn und auch nicht ganz unanfällig ist.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob es reicht, einfach schwarz übers Sunburst zu sprühen.
Dann ist ein gleichmäßiger Übergang futsch.

@dubbel , die Färbung zu Sunburst werden wie alle "Bursts" meines Wissens nicht lackiert sondern gebeizt. Hinterher kommt natürlich klarlack drüber, aber die Farbverläufe sind im Holz.


Edit: hab mir grad nochmal das Bild angsehen, sollte evtl auch per Abdecken mit Schwarz gehen.
 
ich versteh bei solchen Sachen nicht weshalb alle gleich eine profi Grundierung runtergeschliffen werden muss.. Fender hat dies bestimmt top gemacht .. und auf diese kannst du ja aufbauen!

seh ich auch so.... Fehler spachteln, auflacken und fertig. Einfacher gehts nicht und man braucht nur eine dünne Farbschicht.
 
Hallo Leute,

vielen Dank für die ganzen spannenden Infos und Tipps :great:.

Ich werde wohl erst am WE dazu kommen, alles ausführlich durchzugehen, werde das aber auf jeden Fall tun. Ganz nebenbei (aber unabhängig von einer möglichen Lackierung der Sunburst) habe ich gerade einen kleinen Kauf getätigt. Anbei ein Bild, inklusive möglicher Modifikation mit den vorhandenen PUs und einem noch zu kaufenden Palisander-Hals. Derzeit im Store für 333€ zu haben! Hoffe, ich darf da als Tipp drauf hinweisen.

VG
Alex
 

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