Tiefere Harps schwieriger zu spielen?

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rowf
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Hallo Forum,

ich hab vor ein paar Wochen angefangen auf einer Hohner Bluesharp MS in C-Dur zu spielen und konnte relativ schnell schöne Einzeltöne und Akkorde spielen.
Nun hab ich mir eine Hohner Marine Band in A-Dur bestellt und sehnsüchtig erwartet, weil mir die tieferen Harps besser gefallen.

Als das Ding endlich kam war ich mal ziemlich enttäuscht, die erste Kanzelle klingt gut, aber Kanzelle 2 und 3 klingen beim ziehen und blasen echt mistig. Der Ton kommt sozusagen verzögert, zuerst pfeift es nur kurz und dann setzt ein gräulicher Ton ein.

Von der Hohner MS in C wiegesagt kenn ich das nicht.

Also meine Frage, is eine tiefere Harp schwieriger zu spielen oder is das Ding doch irgendwie deformiert? Habs bei Amazon bestellt.

Danke für eventuelle Antworten!
 
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Hallo rowf
Willkommen im Forum.

Deine Beschreibung liest sich, als würde bei diesen Zungen viel zu viel Luft gebraucht, bis sie ansprechen. Das dürfte an einer schlecht eingestellten Zunge liegen. Ob die Zunge beim Transport verrutscht ist, oder ob von vorn herein der Lösabstand nicht gestimmt hat, ... :nix:

In diesem Thread
https://www.musiker-board.de/threads/qualität-bei-hohner-marine-band.618213/
gab es ein ähnliches Problem. Mein erster Gedanke war da die Spieltechnik, weil man die tiefen Zungen tatsächlich etwas anders anspielen muss, als die hohen. Letztendlich konnte das Problem dann aber vom Threadersteller durch Korrektur der Lösabstände beseitigt werden.

Hier ein Workshop von Hohner zum Thema Lösabstand
http://us.playhohner.com/fileadmin/...te/service/service_prints/workshop_C05_de.pdf
und einige Videos zu verschiedenen Service-Themen
http://de.playhohner.com/service/hohner-service/mundharmonika-service/

Weitere Infos zum Thema Lösabstand (nach unten scrollen)
http://www.klausrohwer.de/privat/hobbies/muha/stimmen.htm

Viel Erfolg :)
Lisa
 
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Hallo Lisa, vielen Dank für deine Antwort.

Werd mal am Lösabstand herumbasteln. Gestern wollt ich das Ding eh schon mal aufschrauben und inspizieren, da fiel mir jedoch auf dass schrottige Schrauben verwendet wurden. Auch dieses Problem gibt's bei der Hohner MS nicht, da sind praktikable Schrauben verbaut. Ich glaub ich kauf mir eine MS in A-Dur und schau mal was passiert. Wenns da auch klingt wie eine alte Fahrradpumpe, dann liegts wohl an meiner Mundhöhle :) Wobei ich schon ziemlich lang Didge spiel und mir einbilde von diesem Instrument schon ein gutes Gefühl für so Luftströmsachen hab.

Danke für die Links, Gruss: rowf
 
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Die Classic ists. Ach das sind Nägel. Danke für Link. Ich glaub ich mag das Ding nicht.
 
Na, wenn Du das Ding eh nicht magst, dann kannst Du es ja risikolos zum Lösabstand-Einrichten-Üben benutzen. :cool:
 
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Jo, ich werd es in seine Einzelteile zerlegen, vermutlich mit einem Hammer. Mal schaun was die von Hohner da ausser Nägel(!) noch so alles reingenagelt haben. Dann optimier ich die Lösabstände, baus wieder zusammen und wird den Blues-Sound revolutionieren.

Wie lang spielst du schon, welche Technik? Ich hab anfangs intuitiv mit Zungenrolltechnik gespielt und das klappt gut, aber man liest immer wieder dass man irgendwann mal Probleme bekommt bei fortschreitendem Spiel. Bending haut nicht so hin oder so?
 
ich werd es in seine Einzelteile zerlegen, vermutlich mit einem Hammer.

Ach, das wäre zu schade. Das geht auch ohne Hammer. Sieh Dir mal die Videos an. ...

Wie lang spielst du schon, ...
60 Jahre :D
Es gibt Fotos, da sitze ich mit 14 Monaten auf Opas Knien. Er spielt Mundharmonika und strahlt übers ganze Gesicht, weil ich ihn total versunken beobachte und mit einer Echo-Wender im Mund versuche, ihm nachzueifern.

Ich spiele mit flach liegender Zunge, sowohl Einzelton als auch Akkorde. Hängt vom Mundharmonikatyp (Bluesharp, Soloharp, Oktav-Wender, Tremolo-Wender, Chromatische Harp) ab. Tongue-Blocking mag ich irgendwie nicht. Mit Bendingtechnik beschäftige ich mich relativ wenig.

Zungenrolltechnik
Wie muss ich mir das vorstellen?

Gruß
Lisa
 
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Wie lang spielst du schon, welche Technik? Ich hab anfangs intuitiv mit Zungenrolltechnik gespielt und das klappt gut, aber man liest immer wieder dass man irgendwann mal Probleme bekommt bei fortschreitendem Spiel. Bending haut nicht so hin oder so?
Zungenrolltechnik, also die Zunge seitlich nach oben zu einer Röhre formen, ja? Das sollen ja gar nicht alle Menschen können, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Zungenrollen
Also ich kanns, aber auf diese Art Mundharmonika spielen geht nicht so gut. Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, wie Bending gehen sollte. Die Veränderung der Tonhöhe beim Benden wird ja primär durch Anpassen des Resonanzraumes von Mund und Rachen erzeugt - und das geht mit gerollter Zunge nicht so gut.
 
Guten Morgen

Zungenrolltechnik
Die Suchergebnisse zu diesem Begriff sind nicht sehr ergiebig. Ich gehe davon aus, dass das sogenannte U-Blocking gemeint ist, eine spezielle Form des Tongue-Blockings, bei dem die Zunge in U-Form gebogen wird, um die Kanäle rechts und links des gewünschten Tones abzudecken.

@daenou war schneller :great:

Noch einmal zur Technik-Frage

Eine der beiden Alternativen, das Puckering (Spitzmund / Pfeifmund / Kussmund), nutze ich, um auf Harps wie Oktav-Wender (Hohner Comet), Tremolo-Wender (Hohner Echo und Kreuzwender), Einzeltöne zu spielen.

Beim Spiel der kleinen Instrumenten bevorzuge ich die entspannte Lippen- und Mundhaltung und kippe die Mundharmonika auf die Unterlippe, in der sich wie von allein eine Rinne bildet. Dafür fand ich den Begriff "Lip Blocking"





Bei beiden Techniken (puckering / lip blocking) ist die Zunge frei beweglich und kann den Mundinnenraum und somit den Klang modulieren. Das ist z.B. für das Bending sehr wichtig. Darüber hinaus setze ich die Zunge gerne für verschiedene Artikulationstechniken ein.

Gruß
Lisa
 
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Hallo rowf,

um deine Ursprungsfrage nochmal aufzugreifen: Die Kanzellen 2 und 3 sind DIE (!!!) Klassiker, um Anfängern das Leben zur Hölle zu machen - das gilt insbesondere für die tieferen Harps. Es gibt hier auch schon Threads, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Bevor du also eine eventuell völlig tadellose Harp zerstörst und an Löseabständen rumbastelst (ist nicht allzu schwer; wil aber auch gekonnt sein!), frag doch erstmal eine Menschen deines Vertrauens, der sich mit der Harp auskennt, ob er mal eben zwei bis drei Töne aus den entsprechenden Kanzellen deines Intruments rausholen kann. Wenn das dann ohne positives Ergebnis bleibt, kannst du ja immer noch eine "Schnellreparatur" durchführen...

Viele Grüße
Matz
 
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Hallo, danke für die Antworten.

@lisa: 60 Jahre Erfahrung auf einem Instrument, beneidenswert :) Da dürfts ja ziemlich abgehen! U-Blocking is also der Fachausdruck, also das klappt ganz gut aber ich merk eh dass es nicht das gelbe vom Ei is. Atmung is auch schwieriger find ich. Alternativ mach ichs eh so wie du beschreibst, also die Harp in einem gewissen Winkel auf die entspannte Unterlippe drücken. Haut auch schon einigermassen hin. Das feine an der Harp is dass durchs herumprobieren immer wieder interessante Klänge entstehen find ich. Am meisten macht mir das rhythmische spielen von Akkorden Spass, chugging glaub ich.

@daenou: Glaub auch dass primär das bending zum Problem werden könnte.

@bluesmash: Hast recht, ich wird mal einen Fachmann versuchen lassen. Irritiert hat mich eben dass es auch der C-Harp problemlos hinhaut. Wenn ich weiss dass es Übungssache is, dann passts :)
 
Hallo rowf
In diesem Thread
https://www.musiker-board.de/threads/qualität-bei-hohner-marine-band.618213/
gab es ein ähnliches Problem. Mein erster Gedanke war da die Spieltechnik, weil man die tiefen Zungen tatsächlich etwas anders anspielen muss, als die hohen. Letztendlich konnte das Problem dann aber vom Threadersteller durch Korrektur der Lösabstände beseitigt werden.

Hallo, rowf,
der Threadersteller war ich! Meine Probleme bezogen sich auf eine 12-Loch Marine Band von Hohner in C, und zwar Kanzellen 2 und 3 auf Zug. Da kam praktisch kein Ton heraus, bloß Gewürge. Ich machte das Gerät auf, zupfte an den problematischen Zungen herum, checkte den Löseabstand und schraubte es wieder zusammen.
Dass es kein Problem mit der Spieltechnik allein war, zeigte sich dadurch, dass ich sofort in der Lage war einen musikalisch definierbaren Ton zu erzeugen.

Mittlerweile habe ich fleißig geübt, aber die Kanzellen 2 und 3 auf Zug bleiben problematisch. Um den richtigen Ton zu kriegen, muss ich sehr präzise nur die eine Kanzelle ansaugen und dabei den Unterdruck sehr fein dosieren (d.h. nicht zu fest ziehen). Auch wenn das klappt, ist der Ton zwar korrekt, aber nicht schön.
Nach wie vor ist die Kanzelle 1 auf Zug und Druck vollkommen unproblematisch, wie die höheren Täne auch.

Cheers,
Jed
 
Hallo Jed, also ich kauf mir eine Marine-Band in A und dann schau ich mal. irgendwie kommts mir komisch vor. Kanzelle eins klingt gut, aber macht manchmal ein metallisches Geräusch als ob irgendwas locker wär.
Aber wie schon Daenou schrieb, am besten lass ich das Ding von einem Profi checken.

gruss, rowf
 
irgendwie kommts mir komisch vor. Kanzelle eins klingt gut, aber macht manchmal ein metallisches Geräusch als ob irgendwas locker wär.
Aber wie schon Daenou schrieb, am besten lass ich das Ding von einem Profi checken.
...oder machst einfach mal die Deckel ab und siehst nach.

Gruß Handi
 
Kanzelle eins klingt gut, aber macht manchmal ein metallisches Geräusch als ob irgendwas locker wär.
... oder als ob die lange Zunge den Schalldeckel berührt.
Dann liegt es an einem zu heftigen Luftstrom und somit an der Spieltechnik.

Gruß
Lisa
 
Hallo!

Ein Wunder ist geschehen, die Harp klingt nun gut. Ich hab nix gebastelt, es lag tatsächlich an meinem Mundgefühl. Wer hätte das gedacht :)
Auch das metallische Klempern an Kanzelle eins lässt nur noch von sich hören wenn ich zu stark sauge.

Ich freu mich, danke an alle Tipps von den Schreibern hier!
 
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Hallo rowf
Willkommen im Forum.

Deine Beschreibung liest sich, als würde bei diesen Zungen viel zu viel Luft gebraucht, bis sie ansprechen. Das dürfte an einer schlecht eingestellten Zunge liegen. Ob die Zunge beim Transport verrutscht ist, oder ob von vorn herein der Lösabstand nicht gestimmt hat, ... :nix:

Viel Erfolg :)Lisa


Ich spiele einige Hohner Thunderbird. Ja, der Ansatz ist etwas schieriger als bei "normale" Harps.
Auch das Bending (verbiegen der Töne) ist nicht so einfach und eine leichte Trägheit kommt noch hinzu.
Die Low Harps sind leider nicht so "flink", aber ich liebe diese tiefen Töne.

Hohner hat in letzter Zeit sehr nachgelassen. Bei fast jeder Harp mussten die Löseabstände nachjustiert
werden, und das bei den hohen Preisen.

Ich habe zum Vergleich eine Hering Vintage 1923, die nur ca.1/3 der Thunderbird kostet, bei der ich nichts
zu beanstanden habe....Leider sind die "Heringe" in Deutschland schwerer zu bekommen und bedeutend
teurer als in Holland....Wenn ich darf, setze ich einen Link der holländischen Firma hier ein, bitte um Erlaubnis.

Franky
 
Wenn ich darf, setze ich einen Link der holländischen Firma hier ein, bitte um Erlaubnis.
Hey Franky,

ein Link zur Firma ist völlig ok, weil er durch deinen gesamten Beitrag für die User Sinn macht.

Problematisch war im entfernten Harp-Amp-Thread, dass der Link die Hauptsache darstellte und nicht Teil eines ausführlicheren Beitrags war.
Deshalb hatte ich zunächst gebeten, dass Du einen auführlicheren Beitrag schreibst, was deinen Harp-Amp von anderen auf dem Markt unterscheidet und was dir daran besser gefällt.

Eine andere Sache: wenn das kein handwerkskammer-verbriefter Fachmann ist, der da an Röhrenamps modifiziert und sie verkauft, dann kann das Probleme geben.
Solche Geräte müssen verschiedenen Vorschriften entsprechen und eine gültige CE-Kennzeichnung haben, wenn sie verkauft werden (und keine CE-China-Fälschung).
Ein CE-Zeichen des Originalgerätes verliert durch die Modifikation aber möglicherweise seine Gültigkeit.

Gruß Claus
 

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