Tiefergestimmt und Stimmreinheit

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Hallo Leute,

das Thema geht in mir schon lange um. Genauer gesagt: Es quält mich tierisch!

Nu is es ja so:

Die Gitarre in E-Standard ist ja eh schon stimmtechnisch nicht ganz astrein. Nicht umsonst gibt es nette Erfindungen wie Earvana Sättel oder True Temperament Frets.

Mach ich die Sache nicht schlimmer, wenn ich eine normale Gitarre, die für E-Standard erdacht und gebaut wurde, einen oder mehrere Ganztöne tiefer stimme? Jetzt ist das ja im Metal keine Seltenheit. Wir hatten uns zugunsten des Gesangs auf einen Ganzton tiefer geeinigt. Und ich muss schon sagen, manchmal stört mich diese minimale Verstimmung schon... Ich bin da aber scheinbar auch recht pingelig. Mir kämen die TT-Frets ja gerade recht - wenn sie nicht mit nem 1000er zu Buche schlagen würden als Replacement.

Bin mal auf eure Erfahrungen gespannt...

Grüße!
 
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Du scheinst sehr gute Ohren zu haben!
Mich stört bei den tieferen Tunings, dass der Ton länger braucht, bis er steht.
 
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Ich war 4 Jahre hauptberuflich Gitarrenlehrer. Da beißen sich die verstimmten Gitarren irgendwann schon sehr in den Gehörgang...

Ich würd wirklich lieber wieder in Standard-Tuning spielen. Scheiß drauf, dass es tiefer fetter klingt. Es wird leider auch undefinierter. Lieber endlich ne 7-Saiter... :)
 
Da sagste was. Ich will auch eine, aber vor lauter Geldausgeberei fürs Drumkit muss ich da zurückstecken. Ach ja, ne PPC412 brauch ich noch und nen Blue Voodoo 300 und nen Herbert und ne neue Küche ;)
 
:D Ja, so ähnlich siehts bei mir auch aus.

He, was is hier los? Samstag abends keiner im Forum?

Scheiße, ich werd alt. ;)
 
Hmmm, die einzige Möglichkeit das Ganze "billig" bzw. kostenlos zu korrigieren wäre die Bundreinheit leicht zu tief zu stellen (wenige Cents) und das ganze dann über den Druck auf die Saite zu regulieren. Das ist allerdings spieltechnisch sehr schwer, wenn man schneller spielt.

Ansonsten wie schon angesprochen 7-Saiter oder eine Fretless Gitarre.

Ich persönlich bin ein Feind des Tieferstimmens. Auf Standard E kann es auch fett klingen, dazu muss man nur genauer spielen. Groove ist da bedeutend. (Aber was ich erzähl' ich einem Gitarrenlehrer. ;))
Und immer dran denken: Je tiefer desto mehr Mitten und entsprechend weniger Gain.
 
Ich würd wirklich lieber wieder in Standard-Tuning spielen. Scheiß drauf, dass es tiefer fetter klingt. Es wird leider auch undefinierter. Lieber endlich ne 7-Saiter... :)
Und was soll eine 7-Saiter da helfen?
Bei gleicher Mensur ist eine 7-Saiter doch genauso bund(un)rein wie eine entsprechend gestimmte 6-saitige Gitarre.
 
Na wahrscheinlich kann man mit einer 7-Saiter noch tiefer als mit einer 6-Saiter spielen und muss letztere also nicht umstimmen... ;)
 
Mich stört bei den tieferen Tunings, dass der Ton länger braucht, bis er steht.
Ordentlich starke Saiten und Baritonmensur helfen da schon ganz gut ab.

Kleines Beispiel meiner Gitarren:
1) Drop C, Standard Mensur, 14 - 58 Saiten: Tiefste Saite braucht ne Sekunde zum Einschwingen auf den Ton
2) Drop A, 30er Mensur, 20 - 74 Saiten: Tiefste Saite hat den Ton sofort. Zeiger vom Stimmgerät schwankt kein Stück.

Das war zwar nicht Thema des Threads, aber ich dachte, das streu ich nochmal schnell ein...
 
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Ordentlich starke Saiten und Baritonmensur helfen da schon ganz gut ab.

Das fasst es eben gut zusammen, allerdings eher für tiefe Tunings als D-Standard. Leider besitzen viele 7-Saiter die Fender Standardmensur von 25,5". Gut eingestellt, bespannt mit nicht superdicken Saiten und das ganze gespielt mit eher leichterem Anschlag ist ordentlich definiert. Es gibt genug Leute die auf der Standardmensur auf B spielen und mit guter Technik darauf sehr klar und aufgeräumt klingen, zudem wohl intoniert. Ich persönlich kann aber nichts mit dünnen Saiten und leichtem Anschlag anfangen, dementsprechend ist dort schnell die Grenze erreicht: Für tiefe Tunings brauchte ich dickere Saiten, die ich auf meiner Les Paul schon ab dem 12. Bund nicht mehr perfekt intoniert bekommen habe (auf einer 25,5" Dean gehts noch einigermaßen, dennoch suboptimal). Außerdem sorgt eine dicke Saite (mehr Masse) für einen weniger höhenreichen Sound, besonders ab dem 12. Bund aufwärts. Ich bin in erster Linie Bassist; einen Bass/Saiten zu finden, die auf der tiefen E und sogar B-Saite über dem 12. Bund noch aufgeräumt klingt, ist eine schwierige Angelegenheit.

Für die Fragestellung von Flying Duckman (die ich sehr nachvollziehen kann!), würde eine etwas längere Mensur generell aber schon helfen, allerdings nur für die üblichen Probleme von unsauber klingenden Saiten/Akkorden in den hohen Bünden und der generellen Transparenz der einzelnen Töne bzw. Akkorde. Ich habe erst am Donnerstag verschiedene Gitarren mit längerer Mensur angetestet (eine Ibanez mit 27"-Mensur, eine Manne Baritone, ebenfalls mit 27" und die Schecter C1-VI mit 30" Mensur und eine Oktave tiefer gestimmt. Die Intonation über den gesamten Hals war bei allen Gitarren sehr gut, und das auf B-Standard. Der Ton kommt, wie GordonF schon gesagt hat, schneller, klarer. Er steht sofort, kein langes Einschwingen. Die Schecter brachte sogar einen A-Powerchord (eben eine Oktave unter dem Standard-A einer Gitarre) super rüber, Powerchords waren bis zum 14. Bund sehr sauber, keine Spur von diesem leicht dissonanten Mitschwingen, welches man häufig bei tiefergestimmten Gitarren und dicken Saiten hat. Die anderen beiden Gitarren mit der 27"er Mensur PERFEKT für B-Standard. Sie klangen deutlich definierter und aufgeräumter, auch bei größeren Akkorden. Durch den längeren Hals kann man dünnere Saiten nehmen, die den oben beschriebenen Problemen entgegenwirken. Ich habe den etwas längeren Hals nicht wirklich wahrgenommen, aber als Bassist der 34" gewöhnt ist das jetzt auch keine Überraschung.

Auf der anderen Seite und das ist ganz wichtig, einen Ganzton runterstimmen ist nicht die Welt! Ich hatte noch nicht das Vergnügen eine Gitarre mit Earvana-Sattel zu spielen, aber von dem was du beschreibst würde das sehr wohl zur Problemlösung beitragen. Leider kann man keine längeren Mensuren damit kombinieren, da die Earvana-Sattel meines Wissens für 25,5" entwickelt und dementsprechend angepasst sind. Ausprobieren kann man es aber dennoch. Bei mir ists relativ egal ob ich die 25,5"-Dean auf B-Standard oder C-Standard spiele, die dritthöchste Saite (eben das G in Standardstimmung) war in den ersten Bünden IMMER minimal zu hoch. Meine 7-String Schecter (26,5" Mensur!) hatte auf der Saite das gleiche Problem, unabhängig vom Tuning und perfekter Intonation am 12. Bund... Es ist nicht viel aber für mich dennoch hörbar (dafür klangen die tiefen Saiten göttlich aufgeräumt, den ganzen Hals hoch)
Ich würde daher in erster Linie empfehlen eine Gitarre mit Earvana-Sattel anzuspielen. ESP hat viele Modelle im Angebot die standardmässig damit ausgerüstet sind. Und wenn du schonmal dabei bist, könntest du auch nach einer Gitarre mit etwas längerer Mensur versuchen um für dich das Optimum zu finden.

Hoffe ich konnte irgendwie helfen :)
-Flo
 
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Hui! Danke für die Schreibarbeit! :)

Längere Mensur... Müsste ich mal testen. Was mich, offengestanden, etwas nervt ist: ich hab eine saucoole Custom Shop Klampfe und eine Caparison Horus. Zwei wirklich geile Geräte. Die Cap ist im Standard-Tuning. Und das wird sie auch bleiben. Wir sind auch dabei, ob wir nicht doch wieder eine Nummer nach oben gehen. Dann hab ich meiner alten Yamaha RGX einen neuen Hals spendieren lassen und da ist tatsächlich ein Earvana drauf. Der Sattel ist echt geil! Wenn man bedenkt: ca 40 Euro der Sattel vs ca 1200 Euro für True Temperament Frets sind schon ein gewaltiger Unterschied. Klanglich macht es sich auch wirklich bemerkbar. Die Gitarre ist sogar auf Drop C gestimmt. Perfekt ist es in meinen Ohren aber auch noch nicht. Der Sattel ist ja letztendlich auch auf Standard ausgerichtet. Wenn mein Budget wieder ausreicht werde ich mir mal einen der neuen Earvana Klemmsättel für eine der beiden FR-Klampfen holen.

Grüße!
 
Hm, also ich spiel Standard B auf ner 25,5" Gitarre.. Der Ton braucht bei mir nicht lange zum Einschwingen dank 14-68 Saitensatz :D
Probleme mit der Intonation sind minimal, dafür gibts doch die Saitenreiter an der Brücke (?).. Kleine Verschiebungen zwischen dem 12. und 24. Bund sind leider fast nie zu vermeiden, aber da oben ist es auch nicht mehr so dramatisch und das hab ich auch bei Standard Tunings oft gehabt..
Was natürlich nerven kann sind diese Schwingungen, die ein bisschen roh und matschig klingen, weil die Saiten einfach ultra fett sind und die Tonabnehmer dafür überhaupt nicht ausgelegt.. Dafür gibts aber mittlerweile auch so Übergangsgitarren mit 26,5" oder sowas schrägem, die haben nicht so komplett andere Mensuren aber für einen Ton tiefer sind sie besonders gut geeignet und auch von Werk aus so bespannt :) Hab aber kein Geld für ne zusätzliche extra "Bandgitarre" und bräuchte ja sowieso ne Baritone am ehesten..
 
http://www.youtube.com/watch?v=rcteSmOHafw zwar auf französisch, aber die erste Minute ist sehr amüsant. :) Der Rest ist auch ganz gut. Vor allem die geilen ÖH.EM.SCHE.-Humbucker :)
Kostet natürlich auch was. Find das Evertunesystem zusätzlich ganz cool.

Das kleine Problem bei TT ist aber, dass man nicht unbedingt tief stimmen sollte, also 1/2 oder 1 Ganzton ist noch so O.K. Wobei es glaube ich von TT extra eins für B-Tuning gibt. Man muss ja viel beachten. Saitenstärke ist auch wichtig, vor allem ob umwickelte G-Saite oder nicht. Das wäre mir alles zu speziell. Gut, wenn man schon am Ende seiner Wunscheinstellungen und Vorstellungen des Einsatzgebietes ist und man ganz genau weiß was abverlangt wird, ist das natürlich megageil.
Kostet als Ersatzneck eben mit über 700-800,- Euro auch n Batzen. Da würde ich aber lieber ne Baritone holen, das hat aber bezüglich Charakter klangliche Gründe UND es ist besser intoniert als die "normale" und kleine Mensur.

30" sind schon verdammt geil grad in der Standard-E-Stimmung, hört sich das schon fast wie n Klavier an so genau ist das. 27"-28" sind aber besser zu bespielen und sind ebenfalls besser intoniert als die 24,75" oder 25,5". Das macht schon einen Unterschied aus, gerade wenn man das mit vielen Gitarren(Mensuren)/Saitenstärken und Tunings vergleichen kann, merkt man erst was das für einen Vorteil hat.

Der Einzige Nachteil ist der, das man nicht diesen Gibson Les Paul 24,75" Sweet Singing Tone hinbekommt. Man muss sich dann einfach entscheiden, wobei es da aber wiederum die Fanned Frets gibt und man kann da ebenso diesen Sound hinbekommen.

Gibt sowieso momentan sehr viel auf dem Markt. Die perfekte Gitarre wirds nicht geben, aber das macht sie ja so sympatisch und dreckig, Rock'n'Roll!
 
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Ja, TT-Frets... Das wärs einfach. Ach mal sehen. Vielleicht spar ich mir bei der nächsten Custom einfach die Pornodecke und dafür kriegt sie TT-Frets... :D
 
Letzer Post dieses Threads ist zwar schon ein, zwei Tage her, Thema trifft aber für mich genau die Frage ob es
True Temperament Frets eigentlich auch für längere Mensuren bzw. 7-Saiter gibt?

Stelle man sich als Metalhead eine Custom-Axt mit sagen wir mal 26,5" Mensur, 7-Saiten, TT-Frets und nem Evertune vor wäre das in meinen Augen ein echtes Sahnestückchen.
Weiß jemand ob es die passenden TT-Frets bzw. Hälse gibt?
 
Die machen dir alles so, wie du es dir wünscht.

Auf der Messe hab ich mit dem Vertriebschef gesprochen. Er sagte mir, die günstigste Variante wäre einen ungeschlitzten Hals zu schicken. Der wird dann dort vermessen und bundiert. Würde sich wohl so ca. auf 500-600 Euro belaufen. Meine kommende Custom bekommt sie aber trotzdem nicht, weil das Prinzip wieder Essig ist, wenn du der einzige Saitenquäler in der Band bist, der so etwas hat.
 
500-600€ auch bei einem Neuaufbau? Autsch!
Sollte man doch meinen, dass es die Jungs nur einmal was kostet die krummen Stäbchen zu berechnen... ab da günstige Reproduktion.

Aber auch guter Hinweis bzgl des Band Ansatzes. Spielt nur einer TT Frets klingt das richtig klingen auch wieder schräg. Das wolltest du sagen oder?

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Ja genau, so wollte ich es sagen.

Naja, der Preis. Da kann man natürlich darüber streiten. Mir wäre es das schon mal wert.
 
Klarer Fall, eine Custon Axt lässt man sich ja nicht alle Nase lang bauen, da spart man lieber etwas länger und macht es dann richtig.

Wäre aber blöd wenn man dann einen Fehler einbauen lässt.

Würde mich daher schon mal interessieren ob man die vermutlich geniale Intonation und Stabilität einer Axt mit TT Frets und einem Evertune wirklich im Band Kontext negativ bemerken würde oder ob da gerade wenn man den Rhythm Part spielt nicht eher ein solideres Fundament legen würde.
Hast du das schon mal testen können? Frage geht natürlich auch an alle anderen!

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Ne, testen konnte ich es noch gar nicht. Ich werde die nächste Zeit meine Klampfen auf Earvana-Sättel umrüsten und das war's dann erstmal. Die nächste Custom (in x-Jahren) könnte vielleicht mal mit TT-Frets daher kommen. Die schlimmste Verstimmtheit findet ja ohnehin "nur" auf den ersten paar Bünden statt. Da hilft Earvana schon.
 

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