Wann und warum ich mir doch einen Gitarrenlehrer gesucht habe

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*edit by C_Lenny: Querverweis (ergänzend zur Ausgangssituation)


Ich habe lange gewartet bis ich endlich einen Gitarrenlehrer gesucht habe, im Nachhinein vielleicht zu lange. Damit Euch das nicht passiert, hier meine Geschichte. Vielleicht hilft sie mal jemanden.

Die Geschichte

Ich spiele seit ein paar Jahren Gitarre, seit drei Jahren intensiv, da wir mehr oder weniger aus einer Laune heraus ne Band gegründet haben. In Zeiten des Internets habe ich mir sehr viel selber beigebracht - Youtube, UltimateGuitar und diversen Foren sein Dank! Dabei bin ich meiner Meinung nach sehr weit gekommen und ich bin mir sicher, dass ich auch ohne Lehrer so weiter gekommen wäre.

Wahrscheinlich geht es vielen von Euch ähnlich: Gitarre lernen ist für mich ein Prozess in dem ich immer wieder vor einer neuen Stufe des Lernens stehe, über die ich dann eine gaaaanze Zeit lang nicht hinweg gekommen bin. Irgendwann macht es dann "klick" und ich komme über eine bestimmte Stufe und dann klappt es auch. Dies galt für mich z.B. am Anfang für Barre Akkorde oder später für Rhythmus Übungen oder für Palm Mutes.

Für mich kam dann die Stufe des Solo Spielen und ich kam einfach nicht über diese Stufe. Was auch immer ich mir angeschaut oder gelesen habe, es hat zwar irgendwie "Klick" gemacht und ging auch voran, aber eben nicht "richtig". Das war dann tatsächlich der Zeitpunkt wo ich mir gesagt habe, ich brauche Hilfe.

Durch Glück hab ich dann einen wirklich klasse Gitarrenlehrer gefunden. Er spielt und singt bei Uli John Roth - vielleicht sagt einem der Altrocker hier das was (mir sagte es am Anfang nix... jetzt aber schon). Neben seiner Qualifikation passte es auch sofort persönlich und menschlich, das war für mich auch ein ganz wichtiges Kriterium.

Die wichtigste Erkenntnis für mich war eigentlich ab der ersten Stunde, dass ich in viel kürzerer Zeit viel mehr lerne als ich je alleine hätte lernen können. Ich will dazu ein paar Beispiele geben:
Das oben beschriebene "nicht weiterkommen" lag bestimmt nicht daran, dass ich jemanden brauchte, der mir "in den Arsch tritt". Ich habe so gut wie jeden Abend geübt, weil ich halt Bock drauf habe. Aber durch meinen Lehrer haben ich z.B. Sicherheit darin bekommen, was ich können sollte und vor allem auch, welche Dinge halt einfach schwierig sind und Geduld brauchen. Wo es also ok ist, "schlecht" zu sein. Er nimmt mir da also schon Verantwortung für so eine Entscheidung ab. Das macht das Üben für mich sehr entspannt.
Weiterhin ist es für mich so, dass egal welche Übung, welches Solo, welche Technik oder welches Lied ich mir per Youtube beibringe er immer eine ökonomischere oder einfacherer Art hat, es zu spielen. Nicht falsch verstehen, Youtuber wie Stahlverbieger oder Justinguitar machen nen tollen Job, aber mein Gitarrenlehrer hat immer einen Tipp für ein schnelleres oder einfacheres oder ökonomischeres Greifen.

Fazit
Für mich hat es sich bewährt, am Anfang mir vieles selbst beizubringen. Selber zu lesen, zu schauen, zu probieren. Für mich hätte es keinen Sinn gemacht, 30€ die Stunde für das Lernen von Barre Griffen auszugeben. Aber ab einer gewissen Stufe (für mich das Thema Solo) war es richtig gut, einen Lehrer zu suchen. Ich kann Euch nur ermuntern, dies auch zu tun. Versucht einen wirklich erfahrenen Profi-Musiker zu finden. Achtet darauf, dass es auch menschlich passt.
Ich lerne in der einen Stunde so viel, dass ich nur alle 2 Wochen Unterricht habe, weil ich die Zeit auch einfach brauche um das Gelernte zu verarbeiten.

Ich hoffe, ich kann einem helfen, der in einer ähnlichen Situation ist, einfach mal den Schritt zu machen. Es lohnt sich!

Gruß,
Thomas
 
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Grund: siehe edit im Text - C_Lenny
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Hi!

Ich kenne das Gefühl was du beschreibst. An dem Punkt bin ich auch gerade. Autodidaktisch hat es für eine Menge gereicht, aber aufs Solospiel zu wechseln ist dann doch ein deutlich weiteres Feld. Wenn mein Hauptinstrument nicht zur Zeit das Schlagzeug wäre, würde ich mir vllt. auch die Zeit für Gitarrenunterricht nehmen. Allerdings reicht meine Freizeit nach der Arbeit nicht mehr für alle Hobbies...

Machst du aller zwei Wochen dann für je 1,5h oder wie läuft das bei dir?

Gruß, Michael
 
Hi!

Ich habe alle zwei Wochen eine Stunde. Manchmal sind auch drei Wochen dazwischen, je nach dem wie es passt.

Ich übe aber ziemlich jeden Abend. Habe mir als Regel gesetzt immer ne viertel Stunde - meistens wird es mehr :)

Da übe ich dann so "stumpfe" Dinge wie Pentatonik, Hammer on, bending oder neue Lieder, die wir mit der Band spielen.

Ich nutze Garage Band auf dem Mac. Gitarre per USB Kabel rein, Kopfhörer auf, los geht's.

Vorteil: immer Schlagzeug dabei, Geschwindigkeit lässt sich super einstellen, ich kann mir ne Rhythmus Spur aufnehmen. So habe ich zu allen Liedern in GarageBand alles was ich brauchte...
 
Das kenne ich selber nur zu gut.

Für die damaligen Anfänge, wie z.b. Akkordfolgen, Barreeakkorde, Powerchords usw. habe ich mir noch keinen Gitarrenlehrer gesucht, weil ich mir selber eine
Art Basis schaffen wollte.
Erst als ich der Meinung war, dass ich das Ganze jetzt vertiefen muss, habe ich mir einen gesucht.
Und es geht wesentlich schneller und effektiver voran, weil man auch bestrebt ist seine ''Hausaufgaben'' zu machen.
Alle 2 Wochen für eine Stunde.
Und ich finde, das reicht auch.
 
Allen ein musikalisches Fest.

Ich bin ja nun auch schon wieder über 1 Jahr am Üben. Seit Dezember diesen Jahres habe ich mich endlich durchgerungen, Unterricht zu nehmen. Es ist auf jeden Fall die vernünftigste Sache.
Habe mir in den Monaten davor viel beigebracht, vor allem viele Fehler, die es nun auszumerzen gilt. Dazu kommt daß der Lehrer nach meinen Wünschen in meiner Musikrichtung hilft und er ist bezahlbar. Er gibt die Liebe zur Musik an seine Schüler weiter. Das ist wohl der beste Faktor für einen Schüler.
Zur zeit gehe 1x in der Woche zum Unterricht
Ich fange aber auch indirekt wieder von vorne an, was mir dennoch Freude macht.

meiner Meinung nach, daß es die beste Entscheidung war, da ich beim Alleine-Üben einen Stillstand hatte und mich auch nicht mehr selber weiterbringen konnte.
 
Tjaa... was soll ich sagen...
Ich habe mit 10 angefangen Gitarre zu spielen, 4 Jahre lang direkt mit Unterricht - allerdings habe ich nur die ersten Monate wirklich Interesse gehabt und auch geübt. Irgendwann hatte ich eigentlich keine Lust drauf, aber bin trotzdem weiter zum Unterricht. Habe teilweise bis zur nächsten Stunde nicht geübt...
Mittlerweile tut mir das Leid für meine Mutter, sie hat so viel Geld bezahlt und ich habe nichts draus gemacht. Ich hab ihr nichtmal gesagt, dass ich eigentlich kein Interesse mehr habe... war dafür noch irgendwie zu jung, um das wirklich zu realisieren, dass es nen Haufen Geld ist.

Seit einigen Jahren spiele ich jetzt aktiv Gitarre (durch "Come as You are" im alter von 15 oder so kam ich wieder drauf. :D) und jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich wirklich einen Lehrer bräuchte, der mir an diversen Punkten hilft (vor allem was Solo Improvisation angeht), allerdings kann ich mir das leider nicht leisten.

Ich wünschte ich hätte den Unterricht damals abgebrochen und stattdessen heute gehabt. Aber so einfach geht's ja doch nicht. ;)

Ein Lehrer ist schon echt sehr viel wert. Vor allem fallen (guten) Lehrern oft Defizite auf, denen man sich selbst gar nicht bewusst ist und helfen so das Gitarrenspiel zu verbessern, mit Ansätzen, auf die man nie von selbst gekommen wäre.
 
Zunächst einmal:
@PechGehabt: Super Beitrag!
Bei mir war das damals anders rum: Ich habe mit 15 Jahren angefangen, Gitarre zu spielen. So Folk Songs, Lagerfeuer- Songs... Ich hatte ein Jahr Einzelunterricht. Dann kam der Wunsch nach einer Band und ich habe mir E-Gitarre spielen komplett ohne Lehrer beigebracht. - Von Kumpels gelernt (sehr wichtig für mich), das ein oder andere Lehrheft (meist nicht richtig) angefangen und Songs rausgehört. Mit 20 hatte ich einen gewissen Grundstock aber immer noch Lücken im Solospiel. Rhythmus war ich schon recht gut. Dann kam der Job, Frau, Kinder.... Jedenfalls kaum mehr Gitarre gespielt. Seit ein paar Jahren übe ich wieder intensiv und nutze die Medien, die es damals noch nicht gab aber auch gerne ganz klassisch Lehrhefte. Aber vor allem: Ich habe das Gefühl, dass ich nie so effektiv weitergekommen bin wie in den letzten Jahren, aber auch nie so diszipliniert geübt habe. Vielleicht habe ich die Reife einfach gebraucht. Jedenfalls war es bei mir der richtige Weg, gleich am Anfang einen Lehrer zu haben. Die Basics sind dann einfach da, auch wenn man weniger Übung mehr nach einer Pause hat. Aktuell brauche ich keinen, weil ich einen klaren Plan habe, was ich noch können will. Sollte ich irgendwann einmal feststellen, dass ich nicht mehr weiter komme, werde ich aber auch den Weg zum Lehrer nicht scheuen. Da hätte ich aber schon extrem hohe Ansprüche, weil ich ja auch schon über 30 Jahre Gitarren- Erfahrung habe....
 

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