Warum gibt es keine Welthits mehr!?

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Rockster Boy
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Hey,

Ich letzter Zeit ist mir etwas aufgefallen und die Frage geistert mir schon lange durch den Kopf, nur leider tue ich mich schwer sie zu beantworten.

Also wenn ich so an die damalige Zeit zurückdenke, da gab es noch Künstler, die wirklich Weltstars waren und es gab einfach Songs, an die man sich wohl immer erinnern wird. Bestes Beispiel: Michael Jackson. Er hat eine ganze Ära geprägt, man wird sich an ihn und seine Songs noch ewig erinnern.

Heutzutage gibt es sowas gar nicht mehr. Stars und Bands haben ein paar (sehr) gute Songs, dann sind sie meistens wieder von der Bildfläche verschwunden. Solche Superstars wie Michael Jackson oder auch z.B. die Beatles, die mit ihren Songs wirklich eine ganze Generation geprägt haben, gibt es einfach nicht mehr.

Aber WARUM ist das so? Ich bin leider erst 17, deswegen verstehe ich wohl einige Zusammenhänge der Musikentwicklung noch nicht so ganz. Ich finde heutzutage hört es sich alles so nach Einheitsbrei an, da gibt es keine wirklichen Sensationen mehr.

Hättet ihr vielleicht ein paar Gründe, warum sich die Musik so entwickelt hat?
 
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Moin,
wir leben in einer Zeit in der keine Klassiker mehr geschaffen werden. Es gibt zu viel und das zu schnell.
Musikstücke und Alben vom letzten Jahr sind bereits vergessen. Bei Filmen ist das genau so. Warum gibt es denn so viele Retro-Trends ? Wir wollen die "guten alten Zeiten" der Klassiker zurück. Aber das kommt eines Tages wieder, vielleicht schon früher, als uns lieb ist.
 
ob die "alben vom letzten jahr" wirklich nächstes jahr vergessen sind kann man jetzt doch gar nicht sagen...
In 35 Jahren wird hier im Cybermusikerboard vermutlich ein dann 17jähriger fragen, warum es solche Weltstars/hits wie Coldplay, U2 oder Jack Johnson nicht mehr gibt...
Ich glaub, das ist immer eine Sache der perspektive. Genau wie wir unsere Zeit immer als schnelllebig interpretieren, hätten wir das vor 30 Jahren auch getan, und werden es in 30 Jahren immernoch tuen.

Ich will nicht behaupten, dass sich die Welt, und auch die Musikwelt, nicht verändern würde. Aber ein echter Klassiker braucht halt ein paar Jahre wenn nicht sogar Jahrzente, um als solcher durchgehen zu können. ;)
 
Die aktuelle Musikwelt IST kurzlebiger. Während früher dieselben Bands (teilw. jedes Jahr) Alben auf den Markt warfen, tauchen heute jährlich neue Bands auf und ein Jahr später wieder ab. Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung.

Ein weiterer Punkt ist, dass trotz Globalisierung, Internet und allem, eine Band in den USA mordserfolgreich sein kann, das dritte Album rausbringt und hier kein Schwein deren Namen kennt. Dann ebbt der Hype dadrüben mit Album IV ab, und plötzlich sindse hier "in". Diese Zeitverschiebungen reichen aus (sind manchmal nur Monate) um "Welthits" zu unterbinden.

Abschließend: Bei heutiger Musik ist extrem viel Mist dabei. Das wurde schon woanders diskutiert mit anderen Schlüssen, ABER (!): abseits von myspace und "Privatbands", wo viel kreatives Gold liegt, ja abseits der Insidertipps und des Undergrounds gibt es überwiegend Schrott. Denn wenn eine Band plötzlich einschlägt wie Bombe, werden dutzende in derselben Sparte nachgeschmissen. Gilt vor allem (leider) in der Metalszene. Siehe Metalcore...

Aber die Hoffnung: die wirklich guten setzen sich immer durch. Siehe Killswitch Engage. Die hauen immer noch auf die Kacke und sind einfach gut. Der Rest konnte nur den Teebeutel nochmal aufwärmen, ein wenig am Kuchen lecken und ging unter, während "die Originale" weiterhin den Kuchen backen...und so wirds bleiben.

Nur "Welthits"...das wird heute nicht mehr machbar sein. Zumindest nicht in dem Ausmaß. Es gibt zu viele Sparten und zu viel aufgezwungenen Individualismus. Jeder muss irgendwas für sich haben und keiner will gut finden, was dann ALLE gut finden...
 
Ich halte den Ansatz, es auf die "Qualität" der heutigen Musik oder den Mangel an "Klassikern" der heutigen Zeit zu schieben, für völlig falsch. So würden nur Leute argumentieren, die sich nie mit dem Musikbusiness auseinadergesetzt haben und nicht in der Lage sind, heutige Klassiker auch im Kontext ihres Erscheinungsjahres zu betrachten.

Was sich definitv verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der wir heute Musik erhalten können und mit der heute Musik produziert wird und natürlich die Anzahl an Verbreitungswegen. Vor 30 Jahren gab es wenige Labels, die die Bands ausgesucht haben die sie zu Hits machten.

Es gab mal Zeiten, da hatte ein Album oder ein Film Monate vor dem Europa-Start in den USA Premiere, einfach um dort den Markt erst vollständig abzugrasen und die Sache dann, als großen Hype aus Amerika nach Europa schwappen zu lassen. Das geht heute nicht mehr, die Leute schicken und suchen sich ihre Hits wie es ihnen passt kreuz und quer zusammen und machen die Strömung mal eben kurz zum Hit, die irgendwo gerade angesagt ist.

Ganz richtig ist natürlich auch, dass die Bandbreite an Musik unglaublich zugenommen hat. Jeder neue Minimal-Elektro oder Deathmetal Hörer mehr ist ein Hit Hörer weniger.
 
Die breite Verfügbarkeit ist sicher der Schlüssel. Zu den Zeiten, als es noch richtige Superstars gab, hatten die großen Labels praktisch völlige Kontrolle über das Massenpublikum. Mit einem gewissen Budget konnte man die Musikwahrnehmung fast vollständig lenken - Plakate, Fernsehwerbung, Shows, Productplacement und und und. Dazu konnte man mit entsprechendem Druck den Medien eintrichtern, was diese zu spielen hatten unddie breite Masse kauften dann das, was im Radio und im Fernsehen lief.

Andere Musik zu erleben und einen individuellen Geschmack zu entwickeln war gar nicht so einfach und erforderte einen größeren individuellen Aufwand - zuerst brauchte man einen entsprechenden Familien- oder Freundeskreis der einen in alternative Musik einführte. Man musste Fachmagazine kaufen (und lesen!) und sich durch Berge von CDs im Plattenladen hören.

Heutzutage ist es viel einfacher an gute Musik zu kommen, die einem auch wirklich gefällt. Systeme wie Youtube, lastfm, Amazon, MySpace und ähnliche, die einem automatisch ähnliche Titel vorschlagen oder entsprechende Verlinkungen bieten, machen es sehr einfach wirklich genau das zu finden was einem gefällt - nicht das was die Industrie meint, was einem gefallen müsste. Dadurch findet man mittlerweile immer weniger von diesen Top-Down Vermarktungsstrukturen in der Musikindustrie, auch wenn dort immer noch krampfhaft versucht wird, die alten Verhältnisse wieder herzustellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dadurch findet man mittlerweile immer weniger von diesen Top-Down Vermarktungsstrukturen in der Musikindustrie, auch wenn dort immer noch krampfhaft versucht wird, die alten Verhältnisse wieder herzustellen.

Oder auch gesagt, weil man keinen Schimmer hat, wie der heutige Musikmarkt funtioniert. Die Downloadshops wie iTunes und Co machen ihr Geld eben nicht, wie die Plattenlabel, mit den Mega-Sellern sondern mit dem Longtail-Geschäft. Bei iTunes macht die Masse an Songs, die kontinuierlich nur ein- oder zwei Mal im Monat gekauft werden mehr aus, als die Hits die einen Monat lang zu tausenden gekauft werden.
 
Die Meinungen gehen immer weiter auseinander es gibt immer mehr Richtungen.

Am Beispiel was mein Papa erzählt hat:
Früher gab es die Rocker und die Popper und die Schlagerhörer zu seiner Zeit. (Grob gesehen)
Jetz gibt es: Metaler, Gothics, Punks, Punkrocker, Popper, Rocker, Raver, R&Bler, HipHopper, Schlager...
Klar gabs früher auch andere Gruppen als die 3 genannten, aber diese waren dann zahlenmäßig weit unterlegen und nicht nennenswert. So aus den verschiedenen Richtungen ergeben sich verschiedene Geschmäcker.

Dazu kommt die zeitliche Verschiebung, wie sie hier schon einige male erwähnt wurde.

So weit zu meiner Theorie.

Außerdem ist Welthit ja ein weitläufiger Begriff. Was definitierst du als Welthit?
 
Die aktuelle Musikwelt IST kurzlebiger. Während früher dieselben Bands (teilw. jedes Jahr) Alben auf den Markt warfen, tauchen heute jährlich neue Bands auf und ein Jahr später wieder ab. Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung.

Das hätt ich jetzt so nicht unterschrieben. Es gibt auch heute noch genügend Bands, die immer wieder Alben auf den Markt werfen, genauso wies in den 60ern schon One Hit Wonders zur Genüge gab. Nur kennt Letztere halt jetzt nach 40 Jahren kein Mensch mehr! MMN ist das eine Frage der Perspektive. Wenn wir in 40 Jahren auf die 2000er Jahre zurückblicken, werden wir uns wahrscheinlich auch hauptsächlich an die großen Bands erinnern. Dass es Leute wie Overground (oder wie auch immer diese .... nette Castingband da geheißen hat) überhaupt gab, wird in 40 Jahren keiner mehr wissen, und somit siehts dann wieder so aus, als hätts jetzt nur die großen Bands gegeben...

grühs
Sick
 
Es liegt doch an uns; wir sind schuld weil wir doch eh alles klauen. Was soll sich die musikindustrie die mühe machen, gute songwriter und gute produzenten teuer zu bezahlen, wenn wir das schöne produkt dann sofort stehlen and vervielfältigen und gratis weiter vertreiben und die verarmende musikindustrie damit in die röhre gucken lassen.

Da rechnet es sich doch für die labels viel mehr, ein paar teure anwälte zu bezahlen, um kleine mädchen zu erschrecken als doofe welthits zu produzieren oder etwa nicht?

</ironie>
Gruss, Ben
 
ich bin über diese "Entwicklung" nicht undankbar, da mir die meisten "Welthitzs" ziemlich auf die Nerven gehen.
 
es ist für künstler oftmals schwer sich selbst in einer "epoche" zu sehen.
jedes jahrzehnt hatte seinen ganz eignen stil, 50er, 60er, 70er, 80er, 90er... und irgendwie erkennt man das erst wenn man da raus ist?
die breite masse lebt gerne in der vergangenheit und hört gerne die vergangenen hits.
in den anfangstage der pop musik oder rockmusik whatever war das vielleicht auch nicht so ganz möglich da viel neues erst geboren wurde...

hmm allerdings hatte jeder dieser epochen ihre hypestars. die vergangenen musikgenies des letzten jahrhunderts sind nun eigentlich alle tot oder inaktiv.

ray charles, hendrix, elvis, james brown, johnny cash, m. jackson, beatles, abba...

die frage wer das erbe der "leitfigur" unseres jahrzehnts übernimmt stellt sich zurecht, da die aufgezählten stars schon zu lebzeiten anerkannt waren.
ich denke das liegt auch an der großen verbreitung und "selbermacher" mentalität. bands schießen aus dem boden, sind kommerzialisiert, gitarren gibt es für jeden und unterricht nimmt man frei im internet.
ich empfinde unsere kommunikationsgesellschaft durch das internet momentan als "stil" unseres jahrzehnt und für mich auch irgendwie bedenklich aber da erinnere ich mich immer selbst an den "generationenkonflikt".

aber die kommerzialisierung ist natürlich nicht erst seit 20 jahren. das innovationsfeld musik wurde seit der erfindung der popmusik systematisch abgegrast. mit dem fusion aus jazz und rock hielten die stilmixe als letzte innovation einzug. man änderte alte struckturen und führte sie bis ins extreme (grindcore) bsp... aber schon vor hunderten jahren befürchtete man den "untergang des abendlandes" :)
und auch "klassische" komponisten konnten nach arnold schönberg noch innovationen hervorbringen.
und der brach mit den regeln der tonalität immerhin eigentlich die (damals) letzte regel der musik überhaupt. weiter konnte es doch nicht gehen? und es folgte der jazz...

ich denke Hip Hop bzw. der stil des rappens ist noch nicht so extrem in stilmixe eingebunden worden, da geht imho noch mehr.
vielleicht wird es das ja. obwohl innovation nicht immer den welthit hervorbringt.


hmm so viel text wollt ich doch gar nicht schreiben :gruebel:
 
Wer Welthits haben will - da gibt es doch was feines von Ricky King!

Was waren denn so die letzten "Welthits"? Wenn es momentan tatsächlich keine mehr gibt, würde ich das eher als Ansporn nehmen, selbst einen zu schreiben ;)
 
Damals waren's Michael Jackson und Madonna, heute Britney und Justin Timberlake, oder auch Eminem oder Beyoncé. Leiden konnte und kann ich die Mucke keiner der genannten, aber nur wiel ein Jacko oder eine Madonna NOCH erfolgreicher waren, sind die Superstars der aktuellen Generation trotzdem Superstars.

Ich sehe also wirklich nicht, wo das ein Bruch in der Vermarktung und öffentlichen Wahrnehmung von Popstars entstanden sein soll. Es gibt vielleicht einfach mehr potentielle Megastars als damals, was die Aufmerksamkeit ein bisschen verteilt.
Aber gerade der Timberlake ist doch wirklich überall, macht überall mit und würde auch den letzten Scheiß millionenfach verkaufen können.

Ganz aktuell auch: Lady Gaga, bei der dieses Megastar-Potential wohl auch vorhanden ist.

Kanye West "darf" man bei so einem Thema wohl auch nicht vergessen ...
Es gibt wahrlich so viele.

Das die Songs nicht mehr, und wahrscheinlich NIE wieder solche Verkaufszahlen generieren werden, liegt vor allem am Internet, aber bestimmt nicht daran, dass die heutigen Pop-Sternchen schlechtere Songs rausbringen, als die von damals. Die sind im großen und ganzen konstant mies geblieben. :p
 
Ich finde, die Diversifizierung war schon in den 80ern sehr stark (und wahrscheinlich auch in den 70ern, bloß war ich dar noch zu klein). Was waren denn die "größten" Welthits der 80er? Wenn ich jetzt mal rein subjektiv ein paar große Hits von 83/84 aufzähle, die auch heute noch jeder sofort wieder erkennt:

Nena - 99 Luftballons (Neue Deutsche Welle)
Jump - Van Halen (Hard Rock)
Michael Jackson - Billie Jean (Disco)
Bryan Adams - Summer of 69 (Rock)
Wham - Last Christmas (Pop)

Dann ist da schon eine ganz schöne Spannweite. Und auch daneben gab es jede Menge Subkulturen, deren Songs nicht in den Charts auftauchten. Z.B. "Waver" (Cure, Alien Sex Fiend, Anne Clark etc.), Trash Metal (Metallica, Anthrax, etc.), Ska, Reggae usw.

Chris
 
ich denke das liegt auch an der großen verbreitung und "selbermacher" mentalität. bands schießen aus dem boden, sind kommerzialisiert, gitarren gibt es für jeden und unterricht nimmt man frei im internet.
ich empfinde unsere kommunikationsgesellschaft durch das internet momentan als "stil" unseres jahrzehnt
Inwiefern kommerzialisiert? Die Entwicklung geht doch gerade in die anderen Richtung. Immer mehr kleine Nischen, immer mehr selber machen, Dezentralisierung und Demokratisierung der Produktion, Entmachtung der "Gatekeeper" die vorher bestimmten was wer zu hören hat.

Inwieweit ist das eine Kommerzialisierung? Ich empfinde es genau andersherum.


Aber in einem stimme ich dir zu: Das Charakteristika unserer Zeit ist wohl diese brodelnde Musikkultur von unabhängigen, vernetzten Künstlern.

Das Instrument unserer Zeit ist ohne Frage der Laptop.
 
Ob ein song tatsächlich ein Welthit wird, kann man erst nach einer etwas längeren zeit entscheiden....10 jahre oder so...

daher ist es völlig normal, dass man keine AKTUELLEN "welthits" hat.
 
Wenn man sich die Zuschauer/Konzertbesucherzahlen anschaut gibt es sehr wohl Musiker und Bands vom sogenannten "Weltformat". Die Aussage, dass unsere Zeit keine Klassiker mehr produziert ist rein subjektiv. Damals hätte sich wohl auch nie jemand träumen lassen, dass "Smoke On The Water" circa 40 Jahre nach Release schon so oft gespielt worden ist, dass es kaum mehr einer hören mag. Wenn nochmal 40 Jahre vergehen, werden wir genau das selbe mit aktuellen Künstlern erleben.
Das Hochlebenlassen eines "Retrotrends" ist somit kompletter Unfug. Solche Trends gibt es nur in den Köpfen mancher Leute, genauso wie das angebliche Wiederaufkeimen der Schallplatten. In Wirklichkeit sind die Verkaufszahlen der Vinyls seit Jahren konstant...
 
Coldplay ist auch eine sehr populäre Band, an die man sich noch in einigen Jahren erinnert. Auch Yann Tiersen wird sich meiner Meinung nach noch halten - zumindest sein "Comptine d'un autre été: l'après-midi", welches ungefähr 80 Prozent meiner Bekannten als "Hey, schonmal gehört" einstuft.

Ich denke, das, was damals einen Song zum "Welthit" machte, war dieses Gefühl der Gemeinsamkeit. Wenn die Beatles "Yesterday" spielten, und da zum ersten Mal klassische Streicher in einen Popsong kamen, da waren die Leute überrascht - das war kompositorisch ziemlich neu. Wenn Michael Jackson den Beat, zu dem man in der Disco tanzen kann, musikalisch hochwertig verarbeitet und dann noch Songs schreibt, die das momentane Lebensgefühl treffen ("We are the world"), dann hat das auch gemeinsam Eindruck geschaffen. Wenn Freddy Mercury mit seiner unglaublichen Stimme und Brian May mit seiner fast schon chorischen Gitarre hymnische Lieder anstimmt, dann passt das so perfekt zusammen ,dass es einfach Eindruck hinterlässt. Und wenn Kurt Cobain, eingenebelt von "Teen Spirit", einen eingängigen Riff spielt und auf seine einzigartigen Weise runterspielt, fühlt sich auch eine Generation davon angesprochen.

Aber das erklärt noch nicht, was jetzt gerade bei uns abgeht. Man schaue mal auf Youtube, gebe "Lady Gaga Acoustic" ein und siehe da, wieviele Interpreten erscheinen. Und die haben teilweise echt was drauf! Verwunderlich fast schon, dass nicht ein Manager auf sie anspringt, unter Vertrag nimmt und mit ihnen Kohle macht. Aber nur fast - das Angebot ist zu hoch, die Gitarre (welches in den Zeiten der Beatles noch das komplizierteste Instrument einer Skiffle-Gruppe war) ist fast schon Vorraussetzung geworden, danach wird nicht bewertet, ob man mit jemanden Geld machen kann oder nicht.

Alles wird vermarktet, Manager wissen schon, wie sie mit allem umgehen müssen - die letzten Jahrzehnten gabs genug Try&Errors, dass manche Leute im Musikbusiness schon ziemlich genau wissen, was sie wo lancieren müssen. Hätten die Beatles denn heutzutage eine Chance gehabt? Ihr erster Hit "Please Please Me" war von ihnen selbst geschrieben - davor hatten sie einen anderen Musikvorschlag ihres Produzenten abgelehnt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Künstler heute das einfach so tun könnte.

Und das alles ist nur EINE Facette vom Musikbusiness, und vermutlich nur halb durchdacht... wie sehr vieles auf der Welt ist auch das verdammt kompliziert geworden. Was macht einen Star aus? Authenzität? Musikalität? Nicht für jeden - Mando Diao zum Beispiel sind auch nicht DIE Weltstars, obwohl sie doch einige guten Eigenschaften haben. Hm...

Was macht denn für euch einen Star, einen Welthit aus?
 
Damit ein Song ein Hit wird,

muss ja immer auch genügend Publikum dafür vorhanden sein. Bei den unendlich vielen Musikinteressen und -stilen heute wird es immer schwieriger, mit einem einzigen Song die Geschmäcker für einen Welthit weitreichend zu treffen.

Dazu kommt, dass sich die klangliche Verbreitung radikal geändert hat. Radiosender haben heute meist radikal konzipierte und somit sehr eingeschränkte "Klangfarben", wo früher noch viele Stile bunt durcheinander gesendet wurden. Der eine oder andere Song, der evtl. das Zeug zum Welthit hätte, ist somit gar nicht mehr überall wahrnehmbar, was ja wiederum Voraussetzung wäre.
 

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