Welche InEar für höchste Dämpfung

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SmilingDeath
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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach InEar-Kopfhörern, die die Außengeräusche maximal abdämpfen.
Aktuell habe ich die Shure SE215 und empfinde die Dämpfung als zu niedrig. Ich muss die Lautstärke der Hörer relativ laut machen, um die Außengeräusche zu überdecken. Ich nutze die Schaumstoffaufsätze für die Hörer, wobei die nicht Perfekt sitzen finde ich. Haben InEar-Hörer mit Otoplastiken eine bessere Dämpfung? Welche sind da zu empfehlen um die maximale Dämpfung zu erreichen? Der Preis ist hierbei erstmal egal.

Viele Grüße
SmilingDeath
 
Hast du evtl. zu kleine Schaumstoffstöpsel drauf? Die kann man ja wechseln.
Ich hab mit den SE215 in einer sehr lauten Band gespielt und die haben gut abgedichtet.
 
Jedes Ohr ist anders (geformt). Beim Einen dämpfen die konischen Stöpselgummis schon gut ab, beim Anderen geht doch was daneben durch. Und wenn ihm die Sennheiser schon nicht genügen, läuft es hier auf eine individuell geformte Lösung hinaus, also Otoplastiken.
 
Schaumstoff dichtet weit besser ab, als die Silikon-Aufsätze. Vor dem Einsetzen zusammen drücken und den Hörer festhalten, bis sich der Schaumstoff im Gehörgang wieder ausgedehnt hat. Schaumstoff hat allerdings den Nachteil, daß er nicht für mehrmaliges "Rein-raus" gedacht ist und nach kurzer Zeit durch das Ohrenschmalz/Schweiß/sonstigerSiff-Gemisch verhärtet. Dann ist's mit der guten Dämpfung wieder vorbei. Für häufigere Einsätze geht also nix an Otoplastiken vorbei.

domg
 
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Auch Otoplastiken kann man unterschiedlich gestalten. Wenn du dir welche anfertigen lässt, sag am besten dazu, dass dir das Abdichten besonders wichtig ist. Es ist ja immer eine Gratwanderung zwischen Druckgefühl und Dichtigkeit. Meine Otoplastiken sind mit ihrem "Rüssel" in den Gehörgang hinein relativ kurz und dichten auch nur begrenzt ab - dafür spüre ich sie fast nicht.
 
Danke schonmal für die Antworten. Es wird dann wohl auf ein Otoplastik herauslaufen...
Gibt es bei den Herstellern für die InEar-Hörer mit Otoplastik verschiedene Dämpfungsgrade? Oder ist 26dB Dämpfung wie zum Beispiel bei ACS die maximal erreichbare Dämpfung?
 
Ich denke nicht, dass eine genaue Angabe der Dämpfung für ein bestimmtes Gerät in Bezug auf alle Ohren seriös wäre. Aber im Bereich 20-25 dB würde ich sie schon erwarten - über den Daumen.

Ob die Hersteller letztendlich verantwortlich zeichnen für den Dämpfungsgrad oder doch eher der Hörgeräteakustiker deiner Wahl, der die Vorlage für die Otoplastik erstellt, ist auch so eine Frage. Nicht von allen Herstellern kann man bei uns direkt einen Abguss erstellen lassen.
 
Haben InEar-Hörer mit Otoplastiken eine bessere Dämpfung?
Im Vergleich mit normalen Steck-Inears haben Otoplastiken definitiv die Beste Dämpfung, wenn sie gut sitzen. Hatte bisher auch noch kein Overear-Kopfhörer der besser Abgedämpft hat.

Da Werte anzugeben finde ich allerdings schwierig, da jedes Ohr anders ist und die Lautstärke auch subjektiv unterschiedlich wahrgenommen wird. Wenn ich bei meinen Silikon-Modellen von Fischer die Otoplastiken mit -25db Filtern nutze, sind sie aber immer noch lauter, als wenn ich meine InearKopfhörer eingesteckt habe. Glaub da hab ich was von -35-39db Dämpfung aufgeschnappt. Also Otoplastik+Inear eingesteckt definitiv die Beste Dämpfung.

Das Ohr kann sich über die Zeit natürlich verändern und größer werden, dann geht auch die Dämpfung flöten. Ich vermute Silikon-Otoplastiken sind da ggf. auch etwas bequemer und besser abdichtend als starre Acryl, hab aber keine Erfahrungswerte. Ob Silikon oder Acryl scheiden sich eh die Geister :D
 
Ich habe mal gerade etwas experimentiert, um die Dämpfung meiner IEM grob zu ermitteln.

Und zwar habe ich meine Studiokopfhörer aufgesetzt und rosa Rauschen aus meiner DAW ausgegeben. Aber: Ich hatte jeweils auf einem meiner Ohren einen Stöpsel drin.
Dann habe ich auf dem nicht-Stöpsel-bedämpften Ohr die Lautstärke so weit reduziert, bis mir die Lautstärke links-rechts subjektiv gleich laut erschien, und anschließend die Differenz aufgeschrieben. Das ganze auf dem anderen Ohr ebenfalls durchgeführt, beide Werte gemittelt.
Der Versuch zielt also darauf ab, zu ermitteln, um wieviele dB mir die Lautstärkereduktion erscheint. Die Messmethode mit rosa Rauschen - so mein Eindruck - hat so ihre Schwächen, da auf der bedämpften Seite das Rauschen deutlich dumpfer daherkommt: Keiner der getesteten Stöpsel bedämpft wirklich linear, auch wenn der Alpine erwartungsgemäß noch am "linearsten" ist.
Das Problem dabei ist daher, subjektiv zu entscheiden, wann das Stöpsel-"dumpfe" eher Brown-Noise-Geräusch sich gleich laut "anfühlt" wie der auf dem anderen Ohr linear wiedergegebenen Pink Noise.

Ich denke, als Einschätzung reicht es trotz alledem:

(Zu genaueren Messungen mit Sinustönen in den typischen Frequenzen eines Hörtests hatte ich jetzt keine Lust, bzw. habe kurz nach dem Erzeugen der Testdateien (125Hz, 250Hz, 500Hz, 1k, 2k) eine mittlere Faulheit verspürt, und musste zudem zum Abendessen...vielleicht mal die Tage)

Das Fazit: Erwartungsgemäß bedämpft Ohropax deutlich krasser als Alpine MusicSafe. Music Safe klingt halbwegs linear, Ohropax macht dagegen "richtig zu" und gleichzeitig "furchtbar dumpf" - die IEMs liegen irgendwo dazwischen, sind aber trotz mit identischer Memory-Schaum-Spitzen von Comply deutlich unterschiedlich voneinander.
Meine Erfahrungen aus dem echten Leben passen hierzu - wenn ich im Probenraum mit den Alpines sitze, bleiben die den ganzen Abend über im Ohr und gut ist, und ich kann auch der Band-Konversation zwischen den Songs folgen und dran teilnehmen. (Mit Ohropax hätte ich degegen keine Chance, ein Wort zu verstehen, vermute ich. Habe ich aber nie probiert)
Mit den Sennheisern folge ich auch gut einem Gespräch zwischen den Songs - außer wenn mir einer der Mitmusiker gleichzeitig sein Instrument in mein IEM reindudelt (dann drehe ich halt mein Beltpack kurz aus)
Mit den KZ10 kann ich einem Gespräch noch so lala folgen - da sollte dann aber keiner nuscheln oder leise murmeln, sondern am besten in sein Mikro sprechen, damit ichs halt "direkt" durch den IEM höre. D.h. ich fummel leider zwischen den Songs die KZ10 öfter mal aus den Ohren raus, und dann vor dem nächsten Song wieder rein - nervig.


Das Messergebnis in Zahlen:
  • 39dB Reduktion: Ohropax, schön gerollt und tief rein ins Ohr.
  • 29dB Reduktion: KZ10 IEM ("Chi-Fi" Mehrwegehörer, mit Comply-Memory Foam, Größe "M", das massive Gehäuse füllt meine Concha ordentlich aus.
  • 23dB Reduktion: Sennheiser IEM40Pro, einfache dynamische Hörer, mit dem gleichen Comply-Memory Foam, Größe "M", das etwas zierlichere Gehäuse liegt locker in meiner Concha drin
  • 25dB Reduktion: Alpine MusicSafe mit silbernem "22dB" Filter, ordentlich ins Ohr reingedrückt, so wie es soll
  • 15-20dB Reduktion: Alpine MusicSafe mit silbernem "22dB" Filter, aber nur so schlampig/halb im Ohr drin
 
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Ich hatte an meinen Shure SE215 diese "Tannenbäumchen" nachgerüstet (siehe unten), bin letztlich aber wieder zu den originalen Silikon-Stöpseln zurückgekehrt, weil die Tannenbäumchen für meine Anforderung zu stark dämpften. Ich konnte im Proberaum nicht verstehen, was mein Nebenmann (ohne Mikrofon) sagte.

Vermutlich ist die Dämpfung dennoch nicht so stark wie bei einer Otoplastik, aber die Tannenbäume kosten auch nur einen Bruchteil davon.

 

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