Wie bekommt man ein VST-basiertes Keyboard-Setup zuverlässig?

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Moin zusammen!

Ich muss heute (und vermutlich noch weiter in den kommenden Tagen) eine etwas unliebsame Diskussion führen... und zwar hat unser Coverband-Keyboarder ein sehr kompliziertes Setup, das extrem fehleranfällig ist und aufgrund der Musikrichtung (Viele Keyslastige 80er Sachen mit vielen Samples) bei Fehlfunktion die gesamte Band lahmlegt.

Unter Anderem am Start:
  • Windows Rack-PC
  • Touchscreen über den Keyboards montiert
  • Das große Behringer Rack-Interface, mit folgenden Ausgängen aus dem VST-Setup
    • Keys LR
    • A-Git
    • E-Git
    • Klick
  • Kronos - ich glaube ohne interne Klangerzeugung...?
  • Irgendein günstiges weißes Masterkeyboard über dem Chronos noch
  • Behringer FCB MIDI-Bodenleiste - triggert Sounds UND schaltet Szenen um
  • Blasinstrumente-Simulator zum Reinpusten
  • Akustische Gitarre mit Funkstrecke - läuft mit über das VST Setup
  • E-Gitarre mit Funkstrecke - läuft mit über das VST-Setup
  • Handsender - geht direkt ins Pult
  • Klick wird vom Keyboard aus gemacht
  • Tempo-Synchronisation vom eDrum zu den Keys für die Samples
Das Ganze ist alles auch noch über mehrere Rack-Cases (glaub 1x Funken-Rack und 1x Rest mit Rack-PC) ohne Patch-Bays aufgebaut, mit gefühlt 30+ Kabeln insgesamt.


Was regelmäßig passiert:
  • Kein Soundoutput
  • Ständig wechselnde Gesamtpegel von einer Probe zur Nächsten (also nicht nur von Song zu Song)
  • Falsches Routing (andere Instrumente kommen plötzlich über die Keyboardkanäle - z.B. die Drums oder der Klick)
  • Merkwürdiger Soundoutput (70% Pan nach links auf den Keys LR Ausgängen)
  • Aufbau-Probleme (letztens hat's anderthalb Stunden gedauert und hat den Line-Check und Sound-Check durch nur halb funktioniert - die erste Nummer, dummerweise keyslastig, lief nur zur Hälfte mit Keys!)
  • Gefühlt 5-minütige Pausen zwischen jedem Song, weil auf dem Touchscreen rumgetippt wird oder das Instrument gewechselt wird

Es muss sich nun definitiv etwas ändern - das was auf der Bühne in unserem IEM passiert ist unsäglich, und bei den Keys-getriebenen Nummern verliert man oft den Überblick weil man Cues nicht mehr hört oder außer Keys nichts Anderes mehr hört. Da kann ich an meinem In-Ear Mix drehen was ich will, nächste Probe ist eh alles wieder anders.

So weit bin ich schon mit meinen Vorschlägen:
  1. E-Gitarre weg lassen
  2. Stattdessen Akustik direkt ins Pult
  3. Setliste passend für die Instrumentenwechsel zusammenstellen (die Letzte hatte er selbst zusammen gestellt - ich dachte eigentlich, die wäre entsprechend optimiert)
  4. Weg mit den vielen Sendern. Mikro verkabeln, direkt ins Pult. Akustische verkabeln, direkt ins Pult. Letzten Gig sind wir auch ewig einem Phantomrauschen nachgerannt, das am Ende die Handgurke war - ich habe nichts gegen Funk, aber bitte nur wenn man auch Zeit hat sich drum zu kümmern. Ja, ich kann verstehen dass er mal vorne auf die Bühne rennen will mit der Gitarre, aber bitte erst wenn der Rest funktioniert.
  5. Weg mit der Tempo-Synchronisierung - die hat bisher sogar im Proberaum nur in 5% der Durchläufe mal korrekt funktioniert
  6. Klick nicht mehr über die Keys erzeugen. Der Drummer hat seinen Kram im Griff, vielleicht schafft er das. Sonst halt weg mit den Klick-Nummern und mehr von Hand spielen statt Samples.
Soweit zu meinen konkreten Vorschlägen. Bei den Nächsten bin ich auf Hilfe angewiesen, entsprechend hier der Post. Ich würde nämlich gerne noch:
  1. Routing im VST Setup stark vereinfachen - wobei ich mir hier nicht sicher bin, was zum Einsatz kommt, das erfahre ich heute Abend hoffentlich. Ich hatte als nichts ahnender Gitarrist ganz am Anfang mal beiläufig Cantabile erwähnt, weiß aber nicht ob das tatsächlich Fuß gefasst hat. Hier bin ich mangels Ahnung sehr auf Vorschläge angewiesen - wie würdet Ihr das am Einfachsten umsetzen? Kann man von dem Equipment und den beschriebenen Symptomen irgendwas ableiten, außer dass da jemand seine Technik nicht im Griff hat?
  2. Steuerung des VST Setups stark vereinfachen - von mir aus nur noch vor- und zurück durch eine feste Setliste. Jedenfalls soll der Touchscreen während eines Gigs nicht mehr angerührt werden.

Hat denn sonst eigentlich irgendwer hier ein SO kompliziertes Setup am Laufen? Erfolgreich? Wie macht Ihr das denn so? Feste Szenen für jeden Song die durchgeblättert werden?

Ich bin für jeden konstruktiven Vorschlag dankbar - möchte ungern darauf bestehen, dass direkt nur noch Keyboards mit eingebauter Klangerzeugung genutzt werden sollen, denn das wird nicht gut ankommen (der Rest ja auch schon nicht). Vielen Dank vorab!
 
Ich hätte als Keyboarder schon kein Bock auf so ein System, bin aber auch leider keine Hilfe. Ich nutze (oder habe genutzt) eine Workstation mit extra MIDI Tastatur. Dabei hab ich nach Möglichkeit das was möglich ist über die Workstation gemacht und nur da, was die nicht leisten konnte, von extern.
Für den Kronos müsste es doch genug Signituresound geben. Für live sollten die passen. Wenn er so auf das rechnerbasierte System eingeschossen ist, soll er es lauffähig und pegelsicher machen, oder sich anpassen. Alles andere ist m.E. Sabotage und dient nicht der Band.
 
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Wäre mir auch zu komplex. Bei dem beschriebenen Setup können unterschiedlichste Ursachen in verschiedensten Gerätschaften verantwortlich sein. Pannibg, Volume, PC-Befehle,... Und alles kann von allem, was in der Lage ist zu steuern, verändert werden. Im Grunde muss man hier alle Einstellungen und MIDI-Messages prüfen. Aber auch das ist hier immens aufwendig. Was,wenn der Behringer-Fzßcontroller z.b Panning +63 sendet und irgendwas auf dem Datenweg zum VSTi Panning -123, dann hast Du "hinten" einen Sound, der sich um 60 Zähler nach links verschoben hat usw. Vielleicht werden noch dazu über MIDI-Filter irgendwas verdreht und gewandelt...
Ich würde aufgeben 😲
 
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Wenn mich jemand fragt, womit ich hauptberuflich meine Brötchen verdiene, dann sage ich immer, dass ich meine Arbeit deshalb habe, weil Computersysteme einfach nicht zuverlässig funktionieren, wenn es drauf ankommt. Und egal, ob das nun an der Software, dem komplizierten Aufbau oder dem Benutzer liegt, irgendwas ist halt immer. Belegen kann ich das mit über 25 Jahren Berufserfahrung. Und bei Euch scheinen ein instabiles und übermäßig komplexes System auf ein unorganisiertes Spielkind zu treffen - Schwarzpulver, meet burning Zündschnur!

Ich schliesse mich meinem Vorredner an, denn was an Sounds aus modernen Workstations so herauszuholen ist, grenzt schon fast an Wunder. Ich erlebe das alle paar Wochen bei der Glam Gang, aber auch mit anderen Bands. Und deren Keyboarder kriegen ihr Setup im Lauf der Zeit auch gut unter Kontrolle. Ausufernde Verkabelung ist der Feind jeder Veranstaltung, das sage ich Dir als Tontechniker, der beim Aufbau jede Menge Kabel ausrollt und nach der Show wieder einsammelt. Also weg mit dem komplizierten Setup, hin zu einer Workstation, vielleicht erweitert um den Blasinstrumenten-Simulator. Aber das sollte es dann auch gewesen sein.

Ansonsten hast Du schon sinnvolle Vorschläge gemacht, die ich auch alle so umsetzen würde, wenn möglich. Weg mit dem Funk, der soll über Kabel spielen, wenn er sich mit der Technik nicht auskennt.

Wie lange baut Deine Band auf? Ich würde dem Kollegen das Messer auf die Brust setzen und ihm sagen, dass sein System in dieser Zeit plus maximal 15 Minuten aufgebaut und funktional sein muss. Oder er kommt halt eine Stunde früher zum Aufbau.
 
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Fehlfunktion die gesamte Band lahmlegt.


andere Instrumente kommen plötzlich über die Keyboardkanäle - z.B. die Drums oder der Klick

hat's anderthalb Stunden gedauert

Gefühlt 5-minütige Pausen zwischen jedem Song,
Was sagt denn euer Band Keyboarder? Mir wäre das selbst total unangenehm und sehr peinlich. Derartige Probleme würde ich selbst nur einmalig in meinem eigenen Setup dulden, weil sie mir ja den Spaß und die Freude rauben würden.
Allein 1,5h Aufbaudauer - wie ist das live realisierbar?
 
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Moin zusammen, VIELEN lieben Dank schon mal für die bisherigen Antworten. Ich dachte ja schon ich bin Derjenige der hier am Rad dreht und dass solche Setups halt für moderne Keyboarder normal sind (habe ich weder als regelmäßiger Gitarrist oder Mischer jemals so gesehen, aber hey, ich mach' halt nur kleine lokale Sachen :p).


Ich hätte als Keyboarder schon kein Bock auf so ein System, bin aber auch leider keine Hilfe. Ich nutze (oder habe genutzt) eine Workstation mit extra MIDI Tastatur. Dabei hab ich nach Möglichkeit das was möglich ist über die Workstation gemacht und nur da, was die nicht leisten konnte, von extern.
Das wäre mein Traum. Ein einziges zuverlässiges Instrument mit max. ein oder zwei Erweiterungen, Klangerzeugung intern und latenzfrei, fertig.

Für den Kronos müsste es doch genug Signituresound geben. Für live sollten die passen. Wenn er so auf das rechnerbasierte System eingeschossen ist, soll er es lauffähig und pegelsicher machen, oder sich anpassen. Alles andere ist m.E. Sabotage und dient nicht der Band.
Ich schliesse mich meinem Vorredner an, denn was an Sounds aus modernen Workstations so herauszuholen ist, grenzt schon fast an Wunder. Ich erlebe das alle paar Wochen bei der Glam Gang, aber auch mit anderen Bands. Und deren Keyboarder kriegen ihr Setup im Lauf der Zeit auch gut unter Kontrolle. Ausufernde Verkabelung ist der Feind jeder Veranstaltung, das sage ich Dir als Tontechniker, der beim Aufbau jede Menge Kabel ausrollt und nach der Show wieder einsammelt. Also weg mit dem komplizierten Setup, hin zu einer Workstation, vielleicht erweitert um den Blasinstrumenten-Simulator. Aber das sollte es dann auch gewesen sein.
Wäre denn das Kronos so ein Kandidat für ein Workstation-Setup? Wird natürlich einfacher das dem Kollegen schmackhaft zu machen, wenn es keine weiteren vierstelligen Ausgaben benötigt :D

Wäre mir auch zu komplex. Bei dem beschriebenen Setup können unterschiedlichste Ursachen in verschiedensten Gerätschaften verantwortlich sein. Pannibg, Volume, PC-Befehle,... Und alles kann von allem, was in der Lage ist zu steuern, verändert werden. Im Grunde muss man hier alle Einstellungen und MIDI-Messages prüfen. Aber auch das ist hier immens aufwendig. Was,wenn der Behringer-Fzßcontroller z.b Panning +63 sendet und irgendwas auf dem Datenweg zum VSTi Panning -123, dann hast Du "hinten" einen Sound, der sich um 60 Zähler nach links verschoben hat usw. Vielleicht werden noch dazu über MIDI-Filter irgendwas verdreht und gewandelt...
So ungefähr stelle ich mir das tatsächlich vor. Der Fehler wird dann auch nie vor ort beseitigt (wenn ich darauf hinweise), sondern "muss ich mir angucken"... ob er dann dauerhaft beseitigt ist? Meist so 50-50.


Wenn mich jemand fragt, womit ich hauptberuflich meine Brötchen verdiene, dann sage ich immer, dass ich meine Arbeit deshalb habe, weil Computersysteme einfach nicht zuverlässig funktionieren, wenn es drauf ankommt. Und egal, ob das nun an der Software, dem komplizierten Aufbau oder dem Benutzer liegt, irgendwas ist halt immer. Belegen kann ich das mit über 25 Jahren Berufserfahrung. Und bei Euch scheinen ein instabiles und übermäßig komplexes System auf ein unorganisiertes Spielkind zu treffen - Schwarzpulver, meet burning Zündschnur!
Deswegen hat sich mein Gitarrensetup über die Jahre auch immer weiter vereinfacht. Weg von 4CM über Halfstack (+ ggfs. zweite 4x12 mit zweitem Poweramp für Stereo) hin zu Gitarre>Board>PA. Alle Extras wie z.B. ein Split ohne Cabsim für mein eigenes Bühnenmonitoring über nen kleinen Röhrencombo sind tatsächliche Extras die nicht überlebenswichtig sind.

Ansonsten hast Du schon sinnvolle Vorschläge gemacht, die ich auch alle so umsetzen würde, wenn möglich. Weg mit dem Funk, der soll über Kabel spielen, wenn er sich mit der Technik nicht auskennt.
(y)

Er ist jetzt nicht völlig technisch unbedarft, aber mit so viel Kram ist er ziemlich überfordert. Ich bin Techniker von Beruf und in der Freizeit (Elektronikentwicklung, Tontechnik, Programmieren), und würde mir so ein Setup niemals zutrauen.

Wie lange baut Deine Band auf? Ich würde dem Kollegen das Messer auf die Brust setzen und ihm sagen, dass sein System in dieser Zeit plus maximal 15 Minuten aufgebaut und funktional sein muss. Oder er kommt halt eine Stunde früher zum Aufbau.
Nur der Schlagzeuger hat einen etwas längeren Aufbau. Der Rest ist geschmeidig - IEM Rack auf die Bühne klatschen, alles geht direkt in den beschrifteten Splitter. Bass über DI, ich direkt ausm Floorboard XLR, Drums über Mehrfach-Rack-DI, Gesänge sowieso. Da muss ich zwar auch noch etwas Erziehungsarbeit leisten, dass z.B. alle ihre Funkstrecken selbst aufgebaut kriegen (der Sängerin die Funke wegnehmen ist halt schwieriger, und IEM Funk haben sie halt auch), aber im Vergleich zu dem Keyboard ist das alles üblicher Kleinkram.

Was sagt denn euer Band Keyboarder? Mir wäre das selbst total unangenehm und sehr peinlich. Derartige Probleme würde ich selbst nur einmalig in meinem eigenen Setup dulden, weil sie mir ja den Spaß und die Freude rauben würden.
Das letzte Mal als ich das angesprochen habe ist es relativ schnell ins Unsachliche abgedriftet, d.h. auf sachliche Argumente und Bitten wurde schnell emotional reagiert. Da gibt es halt eine gewisse Sturheit. Nach dem letzten Gig muss es aber leider nochmal angesprochen werden...

Allein 1,5h Aufbaudauer - wie ist das live realisierbar?
Aus meiner Sicht gar nicht. Das mache ich jedenfalls nicht mehr mit, deswegen unser Gesprächstermin heute. Ich halte Euch auf dem Laufenden.



Ich würde sehr gerne mehr zu den (möglichst einfachen) Workstation-Setups hören. Ist das Kronos dafür tatsächlich gut als Basis geeignet oder sollte man da eher andere Gerätschaften ansehen?

-edit- Habe mir jetzt mal ein Youtube-Video oder zwei unter der Rubrik kronos + sampling angeschaut. Das sieht für mich eigentlich in Ordnung aus. Gibt es da Fallstricke die man als Nicht-Keyboarder übersieht? Es geht dabei hauptsächlich um gesamplete Loops die nicht gleichzeitig mit dem Leadpart mit der linken Hand gespielt werden können, z.B. bei Tainted Love. Da kommen schon mal ein paar Sekunden pro Loop zusammen.
 
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In Details klingt deine Beschreibung unwahrscheinlich (im Ernst: Click vom Keyboard-Computer an der Schlagzeuger, von dort zurück ans Keyboard?). An anderen ist sie nicht präzise (welches "Behringer Rack-Interface"?). Ich führe das zurück darauf, dass du ja eigentlich nicht derjenige bist, der das eingerichtet hat. Du bist eigentlich auch nicht derjenige, der das auf die Reihe bekommen muss.

Zunächst habt ihr anscheinend keinen Keyboarder, sondern mindestens einen Multi-Instrumentalisten, wenn ich das richtig verstehe: Er spielt Keys, Blaswandler, A-Gitarre, E-Gitarre? Oder versteht er sich als umfassender Sound-Creator? Demnächst noch mit DJ-Controller? Steckt da ein tiefergehendes Problem dahinter? Weiß er, dass er eigentlich Keyboarder ist, oder was ist die vereinbarte Rolle? Das gibt's ja durchaus, dass jemand switchen muss. Aber es wird einen Grund geben, dass ihr nur _einen_ Keyboarder habt, obwohl ihr keylastige Musik macht, ja?

Sehe ich das richtig, dass das, was du "Behringer Rack-Interface" nennst, der übliche Keyboard-Submixer ist? Wieso laufen seine Gitarren darüber? Hat er im Computer VST-Effekte laufen? Klingt für mich nach Studio-Setup, aber nicht wirklich live-tauglich - habe ich aber auch keine Ahnung davon. Wäre jedenfalls nicht mein Fall.

Das mit den Kabeln verstehe ich nicht. Ich brauche auch ein paar Minuten, bis ich alle meine Pedale angestöpselt habe. Verstehe aber nicht, wieso das was am Routing und/oder dem Lautstärkeniveau ändern sollte. Das ist so ziemlich die erste Lektion für mich in der Band gewesen als Keyboarder: Krieg nicht nur deine Sounds, sondern auch deine Lautstärke in den Griff! Für mich klingt das, als bräuchte er mindestens eine Menge farbige Kabel/Codier-Ringe an den Steckern und Klebeband an den Eingängen zur Markierung der Verkabelung.

Hat er sich die Jobs/Rollen bei den einzelnen Stücken immer selbst gesucht oder hieß das bei euch von der Band aus des öfteren mal: "Kannst du doch mit den Keys..." Ich frage mich, wie man zu so komplizierten Systemen kommt (eher Übermut oder Verzweiflung etc.?) ... Da könnte etwas Zweiseitiges dahinter stecken. Packt euch also auch mal kurz an eure eigene Nase - nur zur Probe.

Tatsache ist jedenfalls, dass er den einen Computer als Schaltzentrale zu verstehen scheint: Key-Sounds, Gitarren-VSTs plus Band-Click. Und das ganze ohne Redundanz. Da muss man sich nicht wundern, wenn bei Problemen die Band lahmgelegt ist. Und niemand anders würde wahrscheinlich einen Teil davon übernehmen wollen...

Ich bin kein Cover-Musiker. Habe deswegen vermutlich nur sehr begrenzt Verständnis für die ganzen Nöte. Spiele ein Nord Stage 3 als Keyboarder einer Bigband. Mit zweitem Masterkeyboard. Komme ohne Workstation und ohne Computer aus: Schlage mich mit ca. 20 Sounds durch, fast die Hälfte davon verschiedene Akustik-Klavier-Klänge. Kann mir durchaus vorstellen, dass es mit sehr viel Zeit für das Hobby auch Spaß machen könnte, Workstation oder Computer für Cover-Musik zu programmieren - kommt für mich aber zeitlich schon nicht in Frage: Ich glaube nicht, dass man das wirklich nebenbei betreiben kann - man vergisst zuviel von den Details des Einrichtens, wenn man nur alle paar Wochen oder Monate dran schraubt.

Alles Gute für das Gespräch! Vielleicht klopft ihr auch noch ein bisschen die Umgebung des Problems ab und fokussiert euch nicht zu sehr!
 
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Ich fände es übrigens als Keyboarder unangenehm, wenn ich mich auch noch um meinen IEM-Kram kümmern müsste: Wir haben tendenziell nunmal eine Menge aufzubauen. Habe ich genau deswegen nicht live, sondern nur im überlauten Überaum.
 
im Ernst: Click vom Keyboard-Computer an der Schlagzeuger, von dort zurück ans Keyboard?).
Fand ich auch komisch, könnte bei dem komplizierten Setup aber vielleicht wirklich so sein:
Click vom Key für IEM Drummer und dann vom E-Drum-Set via MIDI zum (unnötigen nochmaligen) Syncen retour. Falls das so ist, sollte die gesamte Band ihr Setup auch hinterfragen 😉
 
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welches "Behringer Rack-Interface"?
Das "Behringer Rack-Interface" habe ich im Kopf mit dem Behringer USB-Interface in 19"-Form "übersetzt". Ich meine, das hat 8 physikalische Ins, bin mir aber nicht sicher und zu faul, um das verifizieren. Daher nahm ich an, das besaitete Tasten-Blasebalg würde alles aus seinem Setup in sein USB-Interface, das mit dem Rechner im 19"-Formatfaktor verbunden ist, stecken und am PC wäre dann das Audio-Routing zurechtgebastelt worden.

Zusammen mit virtuellen Instrumenten, vermutlich auch virtuellen Effekten, möglicherweise noch mehreren MIDI-Effekten, zwei Keyboard-Controllern, dem MIDI-Pedalcontroller und was weiß ich noch und dann in Verbindung mit der Verkabelung zweier eigener Racks ohne Multis usw. usf. kann man im Grunde am besten mit allem von vorn beginnen. In diesem Konstrukt einen Fehler auch nur ansatzweise einzugrenzen, ist eine Aufgabe für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat.
 
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Ich frage mich, wie man zu so komplizierten Systemen kommt
Würde mir wahrscheinlich auch passieren können, wenn ich mich nicht regelmäßig selbst reflektiere, wenn auch nicht so komplex. Vielleicht ist das mit der Zeit einfach "gewachsen", vielleicht auch aus stetiger Weiter-"Entwicklung" von Songs mit immer mehr Controller-, Sys-Ex-Messages etc., die man irgendwann mal programmiert hat und später in Vergessenheit geraten sind. Und im festgestellten Fehlerfall wurde dann mit weiteren, folgenden und "gegenläufigen" MIDI-Befehlen "korrigiert". Wenn Du dann anfängst, ein Häppchen MIDI hier und eines dort zu entfernen oder zu bearbeiten, hast Du dann immer noch mit weiteren "Altlasten" zu kämpfen, die dann plötzlich wieder werkeln.

Die Probleme, die die Band hat, also die plötzlichen und unerklärlichen Volume-, Pan- und sonstige nicht erwarteten Dinge, sind möglicherweise auf irgendwelche verschachtelten Programmierungen zurückzuführen. Und wer weiß, was z. B. der Kronos macht, wenn er ein PC-Befehl empfängt und darauf korrekt mit einem Wechsel des Programms reagiert und dieses Programm wieder irgendwelches MIDI-Zeug an die anderen in der Kette befindlichen Geräte verschickt.

Diese Gedanken kann man fast unendlich fortsetzen.

Das letzte Mal als ich das angesprochen habe ist es relativ schnell ins Unsachliche abgedriftet
Wenn es nicht ein Mensch ist, der von Natur aus eher unsachlich reagiert und keine Kritik versteht, zeigt er so vielleicht nur seine Hilflosigkeit. Die Herausforderung, die ihr habt, ist, auf der Sachebene zu bleiben und gemeinsam versuchen, eine Lösung zu erarbeiten. Ich kann mir vorstellen, dass ihr alle wieder mehr Spaß haben könntet, wenn das Keyboard-Setup maximal vereinfacht wird: Pfeift doch erstmal auf zu synchronisierende Loops und versucht, allein mit dem Kronos und wenigen Combinations (ich habe keinen Korg, aber die Multis heißen da, glaube ich, so) simplere Versionen eurer Songs zu realisieren.
 
Aus dem Gedanken heraus - wenn ich den Kram (war ja auch teuer) schon habe, dann muss er auch nutzbar sein. Daher hatte ich auch ein umfangreiches Rack an den Keys, obwohl ich auch A- und E-Gitarren-Parts habe. Und eine schöne große Wagenburg um mich herum!
Tatsächlich habe ich z.B. genau EINEN Sound aus dem Integra7 gebraucht, und dafür eine extra Tastatur gehabt. Ersatzlos gestrichen. Fertig!

Alles bis auf das Nordstage aus dem Key-Bereich ist weg - das sind dann auch schon 4 Pedale weniger. Was an Sounds dann nicht an Bord ist, das ist nicht da. Punkt. Ich brauche jetzt für mich keine 15 Minuten mehr (E-Gitarre, A-Gitarre und Nordstage, sowie Mic und IEM)

Das Setup zu verschlanken macht m.E. total Sinn.

Was irgendwelche Profis vor 30 Jahren im Studio mit zig Spuren fabriziert haben ist schwer nachzubilden. Das dann live auf der Bühne - alleine auch noch? nee danke. Dann ist der Song entweder nicht 1:1 zu spielen, und es ist dann anders, oder andere Songs müssen her.

z.B. BohemianRhapsody ist wenig bis nie vollständig live gespielt - ich habe es 2 x live mit Freddie auf der Leinwand als zusätzliche Stimme gesehen. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Will nur aufzeigen, dass selbst absolute Profis nicht alles live spielen. wollen/können.

Gruß Dirk
 
Das Setup zu verschlanken macht m.E. total Sinn.
Das ist meiner Meinung nach sogar die einzig gangbare Möglichkeit, damit ein Miteinander Zukunft hat, denn so kann's ja nicht weitergehen.

Das anhängende Beispiel (ein alter Livemitschnitt mit kleinen Verspielern und so-la-la Quali) wurde mit nur einer einzigen mittelklassigen Workstation (NP rund 1000 €) keyboarderseits gespielt. Der On-Board-Sequencer lieferte ein Backing mit Percussions, Synth Bass und wechselte außerdem Sounds. Die restliche Bandbesetzung bestand aus Vocals, 2 Gitarren und Drums. Ein Click vom Key-Sequencer über den Sub-Out ins den Monitoring-Mix synchronierste uns alle über IEM. @bemymonkey Es lassen sich also durchaus auch mit Minimalstequipment Keyboard-lastige Songs darbieten.
 

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  • Enjoy The Silence.mp3
    6,9 MB
Wir rufen dich Galaktika...
Nein, ich meine @dr_rollo
 
Morgen zusammen! Danke für die weiteren Anregungen und Ideen.

Erst mal zu Click und Tempo-Sync: Diese werden nicht gleichzeitig genutzt. Es gibt einige Nummern, bei denen ein Click zum Einsatz kommt - hauptsächlich zum Tempo halten für den Drummer. Andere Nummern hingegen nutzen den Tempo-Sync (Drums => Keyboard-Klangerzeugung), der die Geschwindigkeit der Samples dem aktuellen Tempo des Drummers anpassen. Das ist der einzige Teil des Gespräches der erfolgreich abgelaufen ist: Der unzuverlässige Tempo-Sync kommt vermutlich weg, und dafür werden die kritischen Nummern alle mit Click gespielt oder fliegen aus dem Programm, wenn das nicht klappen sollte. Halte ich für sinnvoll.

Dann zum Interface: Es handelt sich um ein Behringer Audio-Interface, und zwar das UMC1820. An sich gute Hardware, nutze ich selbst in Nicht-Live Settings öfters.

Zum allgemeinen Setup: Meine Erinnerung an das Kronos ist offensichtlich veraltet - an seiner Stelle steht mittlerweile ein SL88 Studio Controller-Keyboard. Die Klangerzeugung findet aber tatsächlich wie vermutet nur noch ausschließlich in den VST Plugins statt. Performance-Software habe ich jetzt nicht noch erfragen können.

Leider ist, wie oben schon angedeutet, das Gespräch alles Andere als angenehm gelaufen - bereits die Fragestellung ob das nicht sehr viel Equipment und sehr viele Instrumente für eine einzelne Person sind, wurde als persönlicher Angriff aufgefasst. Man lasse sich in das eigene Setup nicht reinreden, und da wäre die Grenze gesetzt - sonst Ausstieg. Vermutlich habe ich mich nicht ausreichend diplomatisch ausgedrückt, aber auf die 5 minütige schleimtriefende Zuckerschmier-Einleitung vorab habe ich wenig Lust gehabt.

Dummerweise sind mir dann die Bandkollegen (die beim letzten Gig ähnlich fassungslos da standen und gewartet haben) auch noch in den Rücken gefallen und meinten, es gäbe ja keine Probleme und er macht das gut. Aus meiner Sicht ein Bisschen Panikreaktion, aber es ist jetzt nun mal so. Das Thema Disziplin im In-Ear und technische Verschlankung ist für mich damit leider gestorben und ich mische mich nicht mehr ein - ich werde meinen Kram wie üblich in 5 Minuten aufbauen, der Gesangsfraktion und dem Bassisten mit ihrem In-Ear und den Funkstrecken helfen, und dann erst mal in Ruhe ein Entspannungsbier trinken.

Ein Ass (oder eine kleine Atombombe, je nachdem wie man's sieht) habe ich jedenfalls noch im Ärmel: Ich stelle mir einen kleinen Röhrencombo und einen Aktivmonitor auf die Bühne. So bin ich von dem Geschehen im IEM Rack weitestgehend (oder zumindest teilweise) entkoppelt, habe direktere Eingriffsmöglichkeiten in meinen Gitarrenpegel vs. Rest (und zwar unabhängig von dem Pegel, der an den FoH rausgeht) und kann durch Bewegung auf der Bühne (so wie sonst bei konventionellem Monitoring halt) auch die Pegel-Balance feinjustieren. Ich probiere das jetzt mal aus... wenn das nix ist war's das halt.




Addendum, falls es noch jemanden am Rande interessiert:

Zu den einzelnen genannten Problemen gab es natülich jeweils auch eine passende Ausrede. Der Tontechniker war schuld, die Drums im Keyboardkanal können unmöglich am internen Routing liegen weil technisch nicht möglich (obwohl das genau die Spuren waren, die für den Tempo-Sync genutzt werden, die nur in das Keyboarder-Audiointerface gehen), Probleme mit Soundoutput/Routing (Klick auf Keys während dem Proben liegen an der Umschaltung vom Routing zum Üben daheim... Proben wären ein Safe Space zum ausprobieren und da muss nicht alles perfekt laufen, solange auf der Bühne dann alles stimmt.

Meine Anmerkung, dass mir so etwas das Vertrauen in das Setup raubt und ich eigentlich nicht mit Equipment auf die Bühne will, das bereits während den Proben nicht zu 100% funktioniert, wurde leider auch abgewehrt - ich hätte wohl ein Sicherheitsbedürfnis (ja, wortwörtlich :D) und wäre Perfektionist, und ich solle mir doch überlegen ob ich damit überhaupt zurecht komme, dass Andere das nicht wären... da war ich natürlich auch kurz vor einer Kurzschlussreaktion. Mal sehen wie das weiter geht ;)


Dummerweise mag ich den Haufen halt schon, und gerade der Keyboarder ist mir persönlich eigentlich ganz lieb. Mit meiner neuen Monitorlösung kann ich mit etwas Glück den Bandfrieden wahren - und wenn's mir egal ist, weil ich's nicht hören muss, muss ich auch nicht mehr meckern.
 
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Aber allein der Umstand, dass der Keyboarder hier nicht selbst nach Hilfe fragt....
 
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Naja, es gibt ja offensichtlich gar keinen Bedarf an Hilfe, da es ja auch kein Problem gibt. Ist doch ganz logisch :D
 
Das hört sich nicht sehr positiv an und tut mir persönlich sehr leid. Kann nicht jemand Externer die Moderation/Schlichtung übernehmen? Habt ihr einen eigenen Toni, der eine Lösungsfindung leiten kann? Die Fronten auf beiden Seiten sind ja festgefahren. Ferner "kennen" wir hier nur eine der beiden.
 
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Im Zweifel muss man sich halt immer an die eigene Nase fassen und selbst an einer Lösung arbeiten. Das ist im Rest des Lebens auch nicht anders.

Dummerweise kommt bei dem Vorhaben mit dem kleinen Amp und Monitor jetzt scheinbar die "Die Band macht doch Silent Stage" Keule 🤣... so langsam ist es nur noch zum totlachen. Moderation und Schlichtung helfen da vermutlich nicht viel, aber ich halte Euch zur allgemeinen Aufheiterung auf dem Laufenden.
 
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Wenn der Tastenkollege alles über den Rechner fährt und es in der Probe nicht perfekt läuft, wie soll es da beim Gig laufen…
Entweder du fängst stark an zu kiffen , is ja jetzt legal) oder machst ein starkes Entspannungstraining. Was anderes fällt mir leider nicht mehr dazu ein.
 
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