Wieviel für Klavierunterricht verlangen (Stundensatz, Honorarregelung)?

Hallo!

Dafür gibt es Stiftungen und Sozialfonds, die so etwas auffangen und auch interessierten Kindern und Jugendlichen aus Familien, die sich das sonst nicht leisten können, den Musikunterricht finanzieren. Beim Bund der Freien Musikschulen z.B. gibt es den Sozialfonds "Kids Love Music", mit dem wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben: https://www.freie-musikschulen.de/projekte/sozialfonds-kids-love-music/ Daneben kenne ich bei uns in der Region auch regionale Stiftungen, die soziale Teilnahme ermöglichen. Privat ist das dann auch bei mir so, daß der ein oder andere etwas weniger zahlt, wenn es gar nicht anders geht, und dafür ein anderer etwas mehr. Das ist dann so eine Art Quersubventionierung.

Ja klar. Und die unterstützen wenn man folgendes nachweisen kann:
"Arbeitslosengeld, Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Wohngeld oder ähnliches in Anspruch genommen werden"
So steht es in Deinem Link. Leute die grade so rum kommen und arbeiten gehen, bekommen diese Unterstützung nicht.
Daher fallen schon recht viele da durch.

Und dann darf man nicht vergessen das ein Instrument ja auch noch Geld kostet.
Und das kann richtig teuer werden, je nach Instrument.

Gruß
sven
 
Dieses Gemecker auf Finanzamt und Staat finde ich auch nicht gut und nicht sinnvoll.
Wir leben immer noch in einem der reichsten Länder der Welt, jammern aber mehr als die Leute in den ärmeren Ländern.
Und am Ende kommt von Steuern und Sozialabgaben auch ne Menge zurück, Infrastruktur, Gesundheitsversorgung usw. usw. Ich weiß, auch da kann man wieder alles schlechtreden, aber kein Vergleich zu vielen anderen Ländern.

Also nicht das halbleere, sondern doch bitte das dreiviertelvolle Glas sehen. Dann geht vieles besser im Leben.

Und dann darf man nicht vergessen das ein Instrument ja auch noch Geld kostet.
Und das kann richtig teuer werden, je nach Instrument.

Alles richtig, aber das war schon immer so. Ein gutes Auto kostet, eine Wohnung kostet, Bildung kostet. Ob man das nun gut findet oder nicht, tut nichts zur Sache.
Man muss einen Weg finden. Rumfragen, mit vielen Leuten sprechen, aktiv werden.

Man kann ja pro Tag einen Sozialfall unterrichten, wenn ehrlich dargelegt wird, was leistbar ist.
Finde ich auch gut! Und wenn es einer pro Woche ist.
Mit einem Schüler, der/die wirklich was lernen will, würde ich das auch machen. Viele andere bestimmt auch.
Es gibt ja auch viele, die ehrenamtlich Nachhilfe geben.
Das Problem ist hier vielleicht eher, die richtigen Lehrer-Schüler zusammenzubringen.

Andererseits bin ich der Auffassung, daß künstlerische und musikalische Bildung kein Luxus ist, sondern maßgeblich zu Zusammenhalt und friedlichem Miteinander in der Gesellschaft beiträgt.
Danke, dass Du diesen Aspekt einbringst.
Ja, das finde ich auch.

Es gibt bei uns in der Nachbarstadt eine Schule, da lernt jedes Kind ein Instrument.

Ich habe auch von dem Modell gehört, dass zwei Kinder einer Familie abwechselnd, also alle zwei Wochen, zum Unterricht kommen. Ich glaube, wenn man kreativ ist und etwas will, geht vieles.

Zum Thema Stundenlohn - es ist halt auch die Frage, was ich für die Stunde kriege. Ein guter Handwerker schafft in einer Stunde auch soviel wie ein Pfuscher in zwei oder drei, und es hält dann auch. Da relativiert sich einiges. Eine richtig gute Unterrichtsstunde bei meinem Guru beschäftigt mich locker einen Monat, dafür zahl ich auch. Wenn ein Schüler natürlich nur rumsitzt und zu Hause nicht übt ... ach ja, schwierige Diskussion.

Also was sollte nun der Stundenlohn sein?
Ihr kennt sicher auch den Spruch: Ein guter Kompromiss ist etwas, mit dem beide Seiten nicht vollkommen zufrieden sind. ;)


-- EDIT --
Und die unterstützen wenn man folgendes nachweisen kann:
"Arbeitslosengeld, Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Wohngeld oder ähnliches in Anspruch genommen werden"
So steht es in Deinem Link.
Nein, ganz so steht es nicht da.
Da steht "in der Regel" reicht der Nachweis. Im Juristendeutsch bedeutet das, ein Nachweis kann im Einzelfall auch anders erbracht werden.
 
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Und dann darf man nicht vergessen, dass ein Instrument ja auch noch Geld kostet.
Und das kann richtig teuer werden, je nach Instrument.
Der Junge, der in meinem Unterricht gerade von Sozialfonds unterstützt wird, hat ein kostenloses Leihinstrument von der Musikschule bekommen. Wir unterstützen, wo es geht. Das ist auch eine gute Tradition in den Musikschulen: Ich hatte als Kind auch Klarinettenunterricht mit einem Leihinstrument. Dann haben Freunde und Verwandte zusammengelegt, und ich habe zur Konfirmation eine eigene Klarinette bekommen. Aber ganz ehrlich: Es muß ja nicht jeder Fagott lernen, und brauchbare Anfängergitarren z.B. sind bei Thomann wirklich so günstig, wie sie das in meiner Jugendzeit nicht waren.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich kenne tatsächlich einen, der hat sich damals mit ca 20 Jahren als Anfänger Geld für eine eine billige Tuba geborgt und dann in einem Kinderzirkus "abgemuggt". Da kam es nicht so drauf an musikalisch ;) Viel geübt, immer mal eine Stunde bei verschiedenen Leuten angefragt, viel autodidaktisch ... mittlerweile spielt er sehr passabel in verschiedenen Besetzungen.

Wenn jemand wirklich will und sich kümmert, findet sich ein Weg. Ein Problem ist es vielleicht für die "stillen" Kinder, die nicht so rührig sind und wo die Eltern sich nicht um Unterricht bemühen.
Es wäre schon gut, wenn es an den Schulen ein breiteres "Screening" gäbe. Ein, zwei Jahre Instrumental- oder Gesangsunterricht für jeden.
Früher hatten wir das auch beim Leistungssport.
 
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...Andererseits bin ich der Auffassung, daß künstlerische und musikalische Bildung kein Luxus ist, sondern maßgeblich zu Zusammenhalt und friedlichem Miteinander in der Gesellschaft beiträgt...
ein Schlüsselsatz, Kultur wird maßgeblich unser aller Zukunft mitbestimmen!
 
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ein Schlüsselsatz, Kultur wird maßgeblich unser aller Zukunft mitbestimmen!
Man darf sich natürlich fragen, was das konkret bedeutet.

Deutschland war auch früher schon das Land der Dichter und Denker. Einerseits führte die gute Bildung zu außerordentlichen wissenschaftlichen und technischen Leistungen, andererseits konnte das nicht verhindern, dass es auch sehr dunkle Zeiten gab.

"Kultur" bezieht sich für mich auch auf den Umgang miteinander. Ja, es wäre schön, wenn man das durch Musizieren wenigstens ein Stückchen verbessern könnte. Was den Einfluss auf breite gesellschaftliche Themen angeht, bin ich da allerdings nicht so optimistisch.
 
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@Sarah M.
und, was wirst du nehmen?
 
Ich hab auch zwei, die beste Freundinnen sind, im Duo-Unterricht Klavier gehabt.

Das ging super, jede saß an einer Tastatur, wöchentlich wechselnd eine am echten Klavier, rechts und links daneben ein Digitalpiano für die jeweils andere und mich.
 

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