Yamaha MX49 User-Testbericht

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User-Review: Yamaha MX49​

Information: Dies hier ist der Anspielbericht, resultierend aus ein paar Stunden Test beim Händler (über mehrere Tage verteilt). Das komplette Review mit direktem Eingehen auf Details und Langzeitärgernisse folgt, sobald das Gerät hier in der Bude steht (was es tun wird (bitte, lieber Weihnachtsmann...) früher oder später... das Ding hat mich angefleht, es mitzunehmen, das war schon nicht mehr schön...)


Akai... äh... Yamaha haben zwei neue Sparbrötchenrompler rausgehauen, relativ unangekündigt vor dem Weihnachtsgeschäft. Was zuerst nach einem Nachfolger der MM-Serie aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als MPK-Masterkey Motif-Ableger, der es faustdick unter der Haube hat. Während im Nachbarforum schon die MoX & User schimpfen, weil das Ding an manchen Stellen ihren wesentlich teureren Synth in die Tasche steckt, wartet die Welt (oder zumindest ein kleiner Teil davon) gespannt auf das Teil, insbesonders auf die 49er – Version, die der versammelten Bonsai-Synth-Masse ein Motif-XS-Inside - Romplerschiff vor die Nase haut, welches so gesehen ein Novum für die Kompaktklasse darstellt. Wobei nicht komplett XS-Inside, aber dazu später mehr.


Verarbeitung und Haptik​

Erster Eindruck im Laden: Mann, ist der klein. Und leicht. Meine UltraNova ist schwerer (und die wiegt wirklich fast nix). Die Kehrseite davon natürlich, das Gerät besteht rumdum aus Plastik. Aber dennoch recht robust verarbeitet, abfallende Potikappen oder wackelnde Taster sucht man vergebens. Ob die Verarbeitung einen Sturz aus eineinhalb Metern überleben würde, wage ich nicht auszuprobieren, aber das ist bei gewissen weitaus höherpreisigen Konkurrenten ja auch nicht garantiert (*hust*Kronos*hust).

Der positive erste Eindruck setzt sich dann auch gleich bei der Tastatur fort. Für mich eine der besten leichtgewichteten Tastaturen, die ich in diesem Preissegment bisher ausprobiert hab. Fatar-Fetischisten werden sich wohl immer noch angewidert abwenden, aber im Direktvergleich sehen die kleinen Roland – Junos alt aus, von M50/X50 und ähnlichem ganz zu schweigen. Sogar einzelne Klavierpassagen (wohlgemerkt, kein Klavierkonzert) lassen sich mit etwas Eingewöhnung darauf spielen. Aftertouch gibt's keinen, aber ansonsten gibt's an dieser Tastatur wahrlich nicht viel zu bemängeln. Schnelle Synthlines gehen hervorragend von der Hand, lediglich beidhändiges Spiel könnte grössenbedingt etwas eng werden. Dies bezieht sich alles auf die 49er-Tastatur, die aber identisch sein sollte mit der 61-er-Variante. Im Vergleich mit dem MoX scheint die Tastatur sogar identisch zu sein.

Ein User dieses Forums hat mich noch darauf hingewiesen, dass der Übergang von Tastatur und Gehäuse nicht wirklich optimal gelöst sei. Das ist natürlich so nicht schön, aber ich entdecke diesen Fehler bei meinem Testgerät nicht annähernd so stark wie auf dem Bild, und wenn doch, beeinträchtigt er das Spielgefühl meiner Meinung nach kaum.

Der Rest der Äusserlichkeiten gibt ebenfalls kaum Anlass zur Klage. Die Potis sitzen fest, die Taster (dieselben wie beim MoX) verfügen über klare Druckpunkte, auf das kleine Display geh ich später noch genauer ein, aber auch hier stimmt die Verarbeitung. Einzig die beiden Wheels gehen mir persönlich etwas auf die Nerven, ich mag diese gerändelten Räder nicht, gummiert wären sie mir lieber. Da die Dinger auch noch recht scharfkantig sind, könnte man sich bei empfindlicher Haut durchaus mal was daran aufreissen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, die Dinger gibt's auch beim MoX und irgendwo muss man ja sparen.


Sound​

Stichwort sparen. Wo spart der MX eigentlich bei der Klangerzeugung? Bei der Polyphonie sicher nicht, die ist – was einige MoX – User verärgern dürfte wieder auf der Höhe der Flagschiffe, bei 128 Stimmen. Reicht dicke. Ansonsten befindet sich mit 155 Megabyte – SampleROM ungefähr die Hälfte des Motif XS und des MoX drin, also wird man da irgendwo gespart haben. Ich bin gefragt worden, ob man da einen Unterschied aus den Samples raushört. Ich bin natürlich kein Audio-Spezialist, aber beim Test konnte ich auch bei genauem hinhören keine Unterschiede ausmachen. Das ganze wurde also anders gemacht, als einfach nur die Samples kürzer zu loopen. Ein Teil der Sounds ist rausgeflogen. Ob das nun negativ auffällt?

Dazu muss man kurz einen Abstecher in die Struktur des MX machen. Yamahas berühmt-berüchtigte Vorgehensweise, den Multimode über vier Modes zu verteilen, fehlt dem MX komplett Das Gerät arbeitet permanent im Perfomancemodus, bietet da mit 128 Plätzen aber ein recht begrenztes Angebot. Hinzu kommt die Problematik, Uservoices nicht einzeln speichern zu können, jedenfalls nicht am Gerät, was aber nicht so schlimm ist, wie es tönt, fast alle Sounds sind wirklich direkt out-of-the-box gut spielbar – wie man es von Yamaha gewohnt ist.

Parallel mit der Struktur hat man auch gleich das dreistufige Klangauswahl – System (PRE-A-1) über Bord geworfen. Stattdessen stehen Klangkategorien zur Verfügung, die dann jeweils mit den entsprechenden Sounds nummeriert gefüllt sind. Das Konzept lässt hier den MM6 drohend vor dem geistigen Auge auftauchen, aber keine Angst, hier gleicht es eher der Category-Search-Funktion der grossen Modelle. Also keine Angst vor PSR-550 in einer Synthhülle wie noch beim MM, da ist wirklich Motif drin.

Nichtsdestotrotz hat der MX aber von den PSR's gelernt. Oder soll man eher sagen, vom Tyros? Ein Teil der Sounds hat nicht nur vom Namen her definitiv Keyboard-Abstammung und ist somit nicht in den grösseren Motif- und MoX – Modellen zu finden. Ist das nun schlecht? Keineswegs. Die Natursounds profitieren entschieden davon. Der Motif XS (worauf der MX ja basiert) konnte im Unterschied zum XF nämlich nur rudimentäres Super-Articulation. Also hat man sich dies hier bei den Entertainern ausgeborgt und in die Klangerzeugung gestopft. Der Unterschied ist selbst ohne Direktvergleich (den ich aber auch noch gemacht hab) heraushörbar. Gitarren werden lebendig, Flöten realistisch, das Streichorchester ist dynamisch spielbar wie noch nie. Das Highlight sind Teile der Pad-Abteilung aus dem Tyros 4, die man so spielbar noch nicht mal im Motif XF bekommt. Aber auch die restlichen Synthsounds profitieren davon. Wenn es etwas gibt, dass ich am Motif – Sound bemängelt habe, ist es der fehlende Fokus auf direkt spielbares Synthesizer-Material, ohne noch jedes Poti justieren zu müssen, damit der Klang sich durchsetzt. Im MX gibt's das nicht, spielbares Synth-Material ist reichlich vorhanden und vielleicht DAS Highlight des Gerätes.

Aber auch die klassischen Motif-Sounds sind nicht über Bord gekippt worden. Ich habe keinen einzigen meiner beim S90XS eingesetzten Sounds vermisst. Das Motif-Piano (kein S6), das S90ES – Piano (sic!), eine gut sortierte E.P. Abteilung (die ebenfalls von den PSR's profitiert hat), mehr als brauchbare Orgeln, eine starke Gitarren&Bass – Abteilung, tolle Chorsounds und eine gute Auswahl an Drums. Und alles hat eine beeindruckend hohe Qualität. Dagegen scheinen die alten Samples aus der prä-Motif-Ära dem Rotstift zum Opfer gefallen zu sein, ausserdem wurden einige Klangkategorien schon stark ausgedünnt. Das übriggebliebene ist aber ausschlaggebend und es wirkt tatsächlich so, als ob Yamaha gezielt das längst überfällige Soundmuseum aussortiert hat, um das Datenblatt etwas weniger stark erscheinen zu lassen. Auf die Gefahr, euphorisch zu werden, aber für mich tönt der MX besser als die vergleichbaren Motif's der dritten Generation!


Performance​

Leider hat aber insbesonders die Super-Articulation-Abteilung ein Problem. Yamaha hat aus nicht nachvollziehbaren Gründen die Controllerabteilung übertrieben stark kastriert. Der fehlende Ribboncontroller schmerzt nicht so sehr (der MoX hat ja auch keinen), die fehlenden AF-Taster dagegen umso mehr. Das ist insofern noch ärgerlicher, als dass die beiden problemlos noch Platz gefunden hätten, denn so überladen ist das Bedienfeld auch nicht. Auch in den Untermenüs sind die Funktionen vorhanden und die Sounds sprechen auch drauf an, sodass ich wohl mal mein altes Midifloorboard ausmotten und die Funktionen dann halt darüber steuern muss, wenn es schon nicht anders geht. Schade, das hier ist ein echtes Ärgernis, zumal die Möglichkeit ja da wäre. Massive Einschränkungen in der Livetauglichkeit wegen zwei Tastern... diese Ersparnis verstehe ich hinten und vorne nicht! Auch die Knob-Matrix bietet nur das nötigste, aber immerhin sind die beiden Assignable-Regler noch da (der MM6 hatte vier davon). Somit bleiben als einzige Livecontrollermöglichkeiten das Modwheel und zwei Pedale (eins davon Sustain), zumal auch die Anschlussseite alles andere als grosszügig ausfällt. Für eine Schülerband oder den Keyboard-Einsteiger mag das ausreichen, bei meinem angestrebten Einsatzzweck als einziges Key auf der Bühne erfordert das ganze aber wieder einiges an Workarounds. Riesiger Patzer meiner Meinung nach, zumal das ganze definitiv verzichtbar gewesen wäre – das Problem ist ähnlich hausgemachter Natur wie z.B. die Midicontroller-Geschichte beim Jupi-80, und damit vollkommen unverständlich.

Und wo wir schon grade bei der Perfomance am Motzen sind: Das Display! Geht ja mal gar nicht. Da hätte man unglaublich viel Platz, könnte den Motif-Farbscreen einbauen (das und die AF-Tasten wären mir das Gerät auch gut 200€ mehr wert gewesen), und stattdessen gibt's diesen popeligen Zweizeiler. Völlig unverständlich. Zumindest MoX-Grösse hätte es haben können, aber hier sollte wohl wieder Abstand zu teureren Modellen künstlich aufrecht gehalten werden. Da nutzt auch das tolle LED-Display für die Programmnummern (warum gibt's das nicht überall? Das ist so simpel wie genial!) nicht mehr viel: Controllerbelegung? Rätselraten. Potistellung? Probieren geht über Studieren. Perfomance-Übersicht? Hahahaha... Überhaupt sagt das Display einfach so ziemlich gar nix aus. Getoppt wird es nur noch von der untendran aufgedruckten Zeichung über Multimode. Die ist erstens falsch und zweitens bringt sie im Livebetrieb – ratet mal – nichts. Null. Zero.

Stichwort Perfomance: Wie gesagt, der MX arbeitet permanent im Multimode. Splits und Layers von zwei Sounds gehen mit den beiden dedizierten Tasten schnell und komfortabel von der Hand. Auch Arpeggios oder Drumpatterns dazuzufügen ist kein Problem. Sobald es aber aufwändig wird, wird es richtig fummelig. Zwar wird es nicht so häufig vokommen, dass man auf einer 49-er – Tastatur aufwändig layert oder splittet. Aber wenn doch, muss der Umweg über den Rechner gemacht werden. Muss deswegen, weil es am Gerät zur Fummelei ausartet und in den meisten Fällen dann doch nicht funktioniert. Mag sein, dass es hier etwas mehr an komfortables Einsteigerwissen orientiert ist, zumal auch der Arpeggiator in Ricntung Begleitautomatik funktionieren kann, aber für komplexe Dinge gibt's wieder haufenweise Arbeit. Immerhin ist aber der Editor einigermassen brauchbar – vom sehen her. Angetestet hab ich den noch nicht.


Arpeggiator​

Und da wir gerade den Arpeggiator angesprochen haben. Der wurde auch reduziert – auf 1000 Patterns. Also immer noch wesentlich mehr als die gesamte Konkurrenz. Yamaha-typisch gibt's einen guten Querschnitt durch das gesamte Spektrum; Pianobegleitungen, einfache Arpeggien, krude Zerhäcksler-Motive, tolle Gitarrenfiguren, fette Drumgrooves... einfach alles. Da zahlt sich der Motif-Inside mal wieder so richtig aus. Und wer sich jetzt einen Kopf macht, weil 1000 eben nicht 6500 sind... es ist zumeist etwas brauchbares dabei. Was man vermisst, ist die Möglichkeit, auf Knopfdruck die kompletten Arps umzuschalten, was insbesonders beim MoX und beim S90XS sehr komfortabel von der Hand ging. So gesehen ist der Arpeggiator also eher eine nette Dreingabe – für Yamaha-Verhältnisse, wohlgemerkt. Und auch wenn er für mich kein relevantes Feature ist, ist er zumindest praktisch, wenn man schnell mal einen Drumtrack zum Jammen braucht. Apropos Drums. Diese tönen erstaunlich realistisch. Gut, bei Yamaha kein Wunder, aber dennoch beeindruckend, im Vergleich zu den grösseren Modellen. Ob der MX hier von den Audio-Styles der neuen PSR's gelernt haben könnte? Möglich wäre es.


Peripherie​

Jetzt haben wir schon ewig über die Performance gelabert und dabei übersehen, dass das Ding nicht nur aussieht wie ein Akai-Midikeyboard, sondern auch ein solches sein kann (also Midikeyboard, nicht Akai). Genauer gesagt, das Ding kann noch viel mehr. Yamaha ist nun definitiv in der TI-Zeit angekommen, dementsprechend ist nach dem MoX jetzt auch der MX ein bidirektionales USB-Interface inklusive Total Integration. Wie gut es funktioniert, kann ich noch nicht beurteilen, da noch nicht ausprobiert, aber das Grundkonzept schaut vielversprechend aus. Cubase AI wird mitgeliefert, das Bedienpanel bietet die inzwischen bei Yamaha üblichen DAW-Remote – Funktionen (die in Logic wohl wieder rumspacken wie doof, weil auf Cubase ausgerichtet) und wie es sich in der Studioumgebung verhält, werde ich dann mal ausprobieren, wenn's hier steht.

Aber wenn wir schon vom Interface reden, sei an dieser Stelle noch mal über die Anschlussseite gemotzt. MIDI-Paar, Netzteilanschluss, Ausgangspaar, Kopfhörerbuchse, Audio-Input, zweimal Fusspedal (einmal Controller, einmal Sustain), USB-Anschluss, USB-To-Device-Anschluss – fertig ist die Laube. Dass der Audioeingang (mal wieder) nur als Miniklinke ausgeführt ist, kann man noch verschmerzen. Dass zwei Fusspedalanschlüsse wegrationalisiert wurden, ist ärgerlich, aber wohl dem Preis geschuldet. Dass trotz Interface aber kein zweites Ausgangspaar dran ist, ist einfach nur schlecht und macht das Audiointerface auf der Bühne nutzlos. Wäre super gewesen, hätte man hier wenigstens den Click auf einen dritten Ausgang routen können (vielleicht klappt's ja über die Input-Buchse, werde ich mal testen, wenn das Ding hier steht), aber so? Schade, sehr schade. Ausserdem wurden die Anschlüsse mal wieder völlig dämlich über die Rückseite verteilt. Audio links, Midi rechts am Gerät, Multicore-Zusammenfassung nicht so bequem. Sehr sinnig... Übrigens: Ob das Gerät class Compilant ist und über USB mit dem CCK/iPad läuft, müsste ich mal aufprobieren, laut Netzberichten sollte es aber eigntlich gehen... (Update: geht nicht, zumindest nicht direkt!)

Und wo wir schon beim Meckern sind... was hat sich eigentlich dieser Preset-Programmierer gedacht, als er den MX programmiert hat? Der Mistanteil liegt ungefähr auf Micro-Korg-Level, das erste was ich machen werde, sobald ich das Gerät habe, ist wohl, alle Perfomances auf einen Init-Sound zu setzen. Ein Drittel der Presets lärmt einem Dubstep entgegen – wobei, was heisst Dubstep, eher dieses Mainstream-Dubstepzeug, das mit good old Dubstep before Skrillex & Biebs bis auf den Namen ziemlich wenig gemeinsam hat. Der Rest besteht aus prolliger Demonstration aller nur verfügbaren Möglichkeiten, Ambientspielereien und überladenem Arpeggiogedönse, das trotz 128 Stimmen öfters mal die Grenzen der Polyphonie erreicht. Praxistauglichkeit: Null. Nichts neues, dass Presets per se übertrieben sind, aber bei einem Gerät, das out-of-the-box spielbar sein sollte und auch dementsprechend beworben wird, wären ein bisschen weniger überladene Presets wohl sinnvoller gewesen...


Konkurrenz​

Hm. Was bietet eigentlich die Konkurrenz in diesem Segment? Wenn man nur nach der Tastengrösse geht, eigentlich gar nix mehr. VA's in Hülle und Fülle, als Bonsai oder auch mal halb ausgewachsen, ja, aber Rompler sind relativ rar. Das EMU-Shortboard, aber das ist ausgelaufen und ist auch nur so ne halbgare Soundschleuder, der MX hingegen ein prall gefülltes Paket. Wenn man im Preissegment sich umschaut und bei den Romplern bleibt, gibt's auf dem aktuellen Markt ein paar wenige Konkurrenten. Korgs ewig klischeebelastete X50 - Hupe dürfte zwar irgendwann mal einen Nachfolger bekommen (NAMM?) und hat Triton Inside, scheidet meiner Meinung nach aber schon wegen der Tastatur aus, die ist kein Vergleich mit dem MX. Roland hat den Juno Di, der meiner Meinung nach ein paar Sachen richtig macht, die Yamaha falsch gemacht haben. Batteriebetrieb, schöne Synthabteilung (da fehlt es bei Yamaha halt an Material der Marke "ganz krank"), mehr Möglichkeiten der Soundeditierung, USB-Stick-Abspielmöglichkeit... ist aber als "erstes Key" für Newbies oder auch generell wohl eher nicht dem MX vorzuziehen. Ich hab ja einen, und zusammen ergänzen sich die zwei wohl perfekt, aber die typischen Rolandmacken dürften gegenüber dem MX für einige Ärgernisse sorgen.. Aber das ist subjektiv, auch der Roland hat seine klaren Stärken... also ist Anspielen definitiv Pflicht.

Die ganze Bonsai-Synth-Konkurrenz hab ich jetzt mal weggelassen, weil es ja primär um Rompler geht, und die grösseren Modelle, KROME, MoX und Juno Stage/Gi hab ich ebenfalls weggelassen, das ist preislich nochmals etwas weiter oben und hier auch nicht Thema.


Abschluss und Fazit​

Viel Licht und wenig Schatten. Yamahas kleinster überzeugt mit fettem Sound, winzigen Abmessungen, tollen Features und einem runden Gesamtpaket. Alleine schon die Soundengine, die trotz 2007ner-Basis auch frische Neuerungen zu bieten hat, macht Lust und Hoffnung auf mehr. Gleichzeitig zeigt der MX auch klar, dass ein neues Yamaha-Flaggschiff nur noch eine Frage der Zeit sein kann. Die Kuh melken, bis das Euter abfällt, mag ja ein funktionierendes Geschäftsmodell sein, aber mit dem MX hat man die Kuh namens AWM-Klangerzeugung nun definitiv geschlachtet. Ein neues Rompler-Flaggschiff wird sich nicht mehr verkaufen lassen wie noch zuvor, wenn es die volle Motif-Klangpower nun für knapp fünf Hunderter gibt und auf der anderen Seite Konkurrenten wie KRONOS und Jupi (okay, der wohl eher nicht) das Thema progressiver angehen als mit Sample-only-Kisten. Also kann man die MX's als kluge Vermarktungsstrategie bezeichnen – aber eine Vermarktungsstrategie, die auch wirklich einen Mehrwert bietet!

Etwas ratlos macht mich die Platzierung des 61ers. Für wenig mehr bekommt man einen MoX, der bis auf ein paar wenige klangliche Abstriche (u.a. Polyphonie) wesentlich mehr drauf hat, meiner Meinung nach auch an sehr relevanten Stellen wie den Audioausgängen, den Controllereingängen und, für einige wohl auch sehr relevant, an den Workstation-Fähigkeien. Voll-Arpeggiator, Patternsequenzer, grosses Display und am Gerät selbst editierbare Klänge sind ein echtes Plus für den MoX, die der MX so nicht bieten kann. Insofern lohnt es sich, falls man auf den 61er spekuliert, nochmals nachzudenken, ob es nicht auch gleich ein MoX sein darft. Anspielen ist natürlich Pflicht, aber dies mal so als Grundgedanke in den Raum gestellt.

Der 49er hat diese Probleme aber nicht. Als leistungsfähigster 49-Taster auf dem Markt füllt das Gerät eine Lücke, die bisher recht unterbesetzt war. Extrem klein und doch massives Soundpotential, das macht den MX aus. Die ganzen Zusatzfeatures vom Arpeggiator bis zum Interface sind nette dreingaben, die Hauptaufgabe ist aber ein wuchtiger Motif-Sound, und das macht der kleine mehr als nur beeindruckend gut. Insofern könnte der MX49 das Weihnachtsgeschäft richtig schön aufmischen. So ein richtig gut tönender Yamaha-Rompler unter den ganzen VA's... really nice!

Gewiss, auch der MX49 ist nicht perfekt. Die fehlenden AF-Tasten sind mehr als nur ärgerlich, das Display ist ein Hohn, der Verzicht auf Sub-Ausgänge ist Schwachsinn und was für Trends bzw. Drogen im Umlauf sind, dass heutzutage alle Neuerscheinungen in Demos wie Presets Mainstream-Dubstep machen müssen, bleibt mir auch ein Rätsel. Davon abgesehen macht der MX49 aber einfach Freude. Noch nie war es so günstig, direkt out-of-the-Box ein solch gewaltiges Klangarsenal in derart kompakter Form zu bekommen, mitsamt Funktionen wie dem tollen Motif-Arpeggiator. Und *hust*... ein USB – Interface samt Rompler – Plug In ist dieses Akai... äh... Yamaha auch noch.


Ribbon.
 
Eigenschaft
 
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Der Nord (kein HP) kam mir gerade gelegen, zumal ich das Ende des Abverkaufs dafür genutzt habe. War halt preislich recht interessant und vor allem gewichtsmäßig nett. Der hat mich schon immer gereizt wegen der Nord Sample Library.
Nun, an das Gewicht könnte ich mich gewöhnen, deshalb auch die Idee einen leichten Motif Ersatz zu haben. Der Mox ist mir, selbst gebraucht, zu teuer. Deshalb jetzt die Überlegung einen gebrauchten MX49 zu kaufen.

Sollte ich ein gutes Angebot für den XS8 bekommen, geht der weg. Das Geld wird dann zurückgelegt für einen XF6 oder ggf. den Nachfolger. .....Ach, ist das alles krank.....:redface:

Kurz eine technische Frage:
Kann ich eine von mir gewählte Performance transponieren und abspeichern, ohne den Editor zu nutzen?


Ich werfe mal das Motif Rack bzw. den o.g. leichteren XF 6 (ist schon günstig zu haben) mit ner x beliebigen Zusatztastatur ins Rennen. Das mache ich auch (+ 2 zusätzliche Expander im Live Rack (Integra 7 + Roland VariOS als D50 gesteuert über den XF ) und dafür ist alles andere wieder rausgeflogen. Im Proberaum steht noch eine zweite Tastatur und gut ist es. Würde nicht mehr auf "Randlösungen" gehen, im Nachhinein muss man wieder umbasteln...

Gruß
 
Transpose an und für sich? Noteshift oder global? Ich glaube, beides speichert er mit, auch ohne Editor.



Da kann man ja nur noch sagen: "The Return of Keyboard-Burg" :D

Eben nicht - das ist ja das grausame daran. Ich reduziere auf ein einziges Key, maximal mit einem zweiten für grössere Einsätze, beide dann eher als Masterkeys, aber der Sound verteilt sich inzwischen so schön auf diverse Klangerzeuger... demnächst dürfte da noch n Rack-VA-fällig werden, plus aktueller Yamahasound, aktueller Rolandsound, 90er-Korgsound... Ohne Rack darf ich derzeit allein für den Grundsound schon drei Keys mitschleppen...

Burg bauen kann ich also jetzt schon. Will ich aber nicht. Mir reicht eine Tastatur, maximal zwei. Was mir nicht reicht, ist eine einzige Soundrichtung... ich brauch die anderen auch.

Das Problem ist, refinanzieren (also nix neues, bevor nix raus geht) geht nicht. Der MX bleibt hier, keine Frage, das Ding ist ständig im Einsatz, ultrapraktisch und vor allem da gefragt, wo Motif-Sound Priorität hat. Den Juno wegzugeben grenzt an Blödsinn, hohe Mobilität dank Batterien und richtig gute Features, ausserdem war der mein erster echter Synth. Die X5D wird wohl Haupttastatur im Setup, also auch nix mit weggeben. Stattdessen werd ich nun also draufzahlen (irgendwie aber auch logisch), all die Rackgeräte, Peripherie en masse, Custom-Rotostand (irgendwann, ist nicht dringend), irgendein oller 76er-Rompler als Tastatur, weil 61 Tasten manchmal arg knapp werden. Und dann kommt noch der KROSS und ich fürchte, die Kombi aus schwarz-rot-Sequenzer-Batteriebetrieb-Korgsound ist so genial... muss ich haben. Scheisse aber auch...



Apropos "technische Frage". Weiss jemand, wie ich die Stereoeffekte mono kriege? Also nicht so blödes Chorus-Panning und so...
 
Kurz eine technische Frage:
Kann ich eine von mir gewählte Performance transponieren und abspeichern, ohne den Editor zu nutzen?

Referenzmaual Seite 47
NoteShift -> Legt die Tonhöhe (Transponierung) jedes Parts in Halbtönen fest -> Einstellungen: -24 - +0 - +24

- - - Aktualisiert - - -

Apropos "technische Frage". Weiss jemand, wie ich die Stereoeffekte mono kriege? Also nicht so blödes Chorus-Panning und so...

Einfach nur den Output L/Mono verwenden :)
 
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Das ist bei Yamaha Motif, MO, MOX, MO, S90 etc überall so. Note-Shift von +24 bis -24 Halbtonschritten.
 
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Werd ich nie verstehen.
 
Einfach nur den Output L/Mono verwenden :)

Hab ich schon mal kurzfristig gemacht, klappt diesmal aber nicht, da ich nur nen IMG-MMXi30 - Mini-Submix hab und der auf Cinch-Basis keine Monokanäle bietet. Kann man das nicht irgendwo intern lösen?
 
Zum Thema Nord Sample Library, was Daddel oben kurz angeschnitten hat: Seit ich den MX habe nutze ich die überhaupt nicht mehr. Die verfügbaren Samples sind zwar qualitätsmäßig vom Sound her ganz gut, aber es fehlt mir ein bisschen die Dynamik und vor allem aber Möglichkeiten die Sounds (wie bei Bläsern oder Streichern oder insbesondere Pads) während des Spielens zu verändern. Und auch qualitätsmäßig kann es der MX ganz gut mit der Nord Library aufnehmen, wenn man mal von diversen Klassikern absieht, deren ganz eigenen Klangcharakter Nord ganz gut eingefangen hat.

Zum Motif XS Rack: Ich war ganz kurz davor mir eins zu kaufen, hatte ein tolles Angebot von soweit ich mich errinnern kann 800,- Euro hier aus der Nähe. Aber ganz im Ernst: Diese Riesenflunder ist platzmäßig natürlich eine Sache für sich. 19" Zoll in der Breite ist ja noch ok, aber die Tiefe hat mich dann doch sehr abgeschreckt. Und die Tatsache, dass das Rack (im Gegensatz z.B. zum Roland Fantom XR) nicht mal einen Audio-In hat um den Nord durchzuschleifen.
 
Ich hab dir doch gesagt, XS7 nicht verticken und gut ist.
Aber ne, stattdessen der Wechsel (kann ich nachvollziehen) und dann noch n Nord obendrauf (kann ich überhaupt NICHT nachvollziehen... überteuerte Sch****teile) und jetzt denkste über n MX nach.*

Das mit dem MX hat sich vorerst erledigt :hail:

guckst Du
 
Na denn Glückwunsch , Daddel!

Ich halte das für ne tolle Kombination. Und für Transfers ist der XS7 mit case gerade noch geeignet. Alles jenseits der 30 kg Gewicht ist dann nicht mehr prickelnd..
 
Nachricht von John Melas:

MX Tools are out!

You can download version 1.0.0 here:

http://www.jmelas.gr/motif/products.php

So, ich hab mir das ganze Packet mal angeschaut. Die Demo zeigt gut was die einzelnen Editoren alles können, Einschränkungen gibt es beim Speichern und dass man nur das jeweils erste Level bearbeiten kann. Wirklich sehr interessant, insbesondere der Voice Editor, denn diese Funktionalität bietet der kostenlose VX Editor nicht, der ist ja nur ein Performance Editor. Man kann mit dem Editor am MX doch mehr "schrauben" als man denkt. Zudem ist es praktischer weil man auch noch einen Librarian dazubekommt um Voices und Performances nach Belieben zu sortieren. Was aber auch mit dem Editor nicht geht: bei den Voices die Werks-Presets überschreiben, obwohl das Editor-GUI genau das einem erstmal vorgaukelt. Da gibt es nämlich einen "Store" und einen "Store to" Button. Letzterer springt gleich in die User-Bank, soweit ok. Aber der erste suggeriert durch Nachfragen "Overwrite?" eben die veränderte Voice unter dem Werkspreset zu speichern. Macht er aber leider nicht. So muss man denn mit 128 Userplätzen für modifizierte Voices leben. Für meinen Fall ok, aber natürlich schon etwas dürftig. Aber man muss den Preis bedenken und sich nur mal den Integra anschauen......;-)
 
Den VYCRO MX- Editor bekomme ich einfach nicht zum Laufen. Obwohl ich den erforderlichen USB Treiber installiert habe, findet das Programm nicht das Gerät oder umgekehrt. Was mache ich falsch? Im Gerätemanager von Win 7 wird der 64 Bit USB- Treiber angezeigt. Ich hoffe dass der Editor damit umgehen kann.
 
Hi Flyer,

hast du das MX Midi-mäßig mal mit einem anderen Programm wie Cubase oder Midi-OX getestet? Dann wüsste man wenigsten mal ob MX und Windows ein Problem haben oder nicht.

Edit: im Vycro-Forum konnte ich keinen Hinweis darauf finden, dass der Editor nur unter 32bit funktionieren soll. Aber die Arbeiten wohl an einer Pro-Version, die im Sommer kommen soll und auch Voices bearbeiten können soll:
http://vycromx.com/support/viewtopic.php?f=2&t=17

Gruß
HD
 
Cubase hat vor einiger Zeit noch funktioniert. Seitdem habe ich es nicht mehr benutzt, da ich keine Aufzeichnungen mache. Allerdings weiss ich dass einige Musiksoftwareprogramme nur mit 32 Bit laufen.
 
Ich nutze den MX49 als Audio Interface und wollte einen externen Desktop Synth aufnehmen über Aux In...und der überträgt das Signal nicht in die DAW. Über die Boxen höre ich den Synth und kann ihn über die DAW mit dem mx49 anspielen.

Ist mein Aux In defekt oder gibt es eine andere Möglichkeit Audio in die DAW zu schicken über dne mx?
 
Ist irgend ne Einstellung, ich glaube schon, dass man den Aux-In da durch routen kann... Eventuell aber auch nicht. Das Ding ist hauptsächlich vor allem DAW-Controller bzw. TI-Interface (also die eigenen Sounds in die DAW über USB).


Vielleicht hat einer der anderen MX-User hier ne Ahnung.
Der könnte mir dann ev. auch gleich dabei helfen, den MX MIDI-mässig fit zu kriegen. Ich will das Midisignal von der X5D aus in den Fantom kriegen und muss durch den MX durch, weil ich den ja auch noch ansteuern muss und diesen für den Fantom ebenfalls brauche. Da will aber irgendwie nix weiter... Kann man den Out irgendwie auf IN-THRU schalten oder geht das nicht?
 
Ist irgend ne Einstellung, ich glaube schon, dass man den Aux-In da durch routen kann... Eventuell aber auch nicht. Das Ding ist hauptsächlich vor allem DAW-Controller bzw. TI-Interface (also die eigenen Sounds in die DAW über USB).


Vielleicht hat einer der anderen MX-User hier ne Ahnung.
Der könnte mir dann ev. auch gleich dabei helfen, den MX MIDI-mässig fit zu kriegen. Ich will das Midisignal von der X5D aus in den Fantom kriegen und muss durch den MX durch, weil ich den ja auch noch ansteuern muss und diesen für den Fantom ebenfalls brauche. Da will aber irgendwie nix weiter... Kann man den Out irgendwie auf IN-THRU schalten oder geht das nicht?


Scheint nicht zu gehen, Synth in den Aux In Eingang des MX49 und dann hör ich ja den Synth durhc meine Boxen aber kann es nicht aufnehmen in der DAW.
 
Seite 18, Referenzhandbuch des Yamaha MX: Audiosignale die dem MX zugeführt werden, liegen nur am Output L/R und dem Phones-Ausgang an und werden nicht dem Usb-to Host Anschluss zugeführt (in den Rechner).

Dafür müsste man dann zum MOX greifen, der hat so weit ich weiss ein 2/4 Kanal Audio Interface.
 
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yo danke dir.

Also muss ich mir doch noch ein extra interface holen, na toll.
 

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