Das Norddeutsche Philharmonische Akkordeon-Orchester (NPAO

  • Ersteller Gast 113247
  • Erstellt am
G
Gast 113247
Guest
Hallo an alle Akkordeinist(Inn)en,

vielleicht erinnern sich noch einige: Ich hatte ja vor Monaten schon angekündigt, daß ich ein neues Akkordeon-Orchester mit klassischer Ausrichtung gründen will. Natürlich gabe es auch hier viele Skeptiker, die an dem Erfolg zweifelten (das sind immer die, die selbst nichts machen!). Nachdem ich viele Annoncen geschaltet hatte (für insgesamt über 500 EUR !!!) haben sich nun fast 20 Akkordeonist(Inn)en zusammengefunden, und das nach nur 4 Monaten!

Leider war der Aufruf zum Mitspielen hier im Forum für die Katz', denn es gab Null Reaktionen, was mich - ehrlich gesagt - sehr enttäuscht hat (siehe "Skeptiker", die hätten sich ja melden können :mad:). Daher leider der teure Aufwand mit den Inseraten.

Nach den üblichen Anfangssschwierigkeiten (es melden sich auch Anfänger, die gerade mal eine Tonleiter zustande bringen, manche wollten auch "nur mal so reingucken" u.s.w.) ist jetzt ein ordentliches Orchester beisammen, was nicht heißt, daß wir keine Leute mehr brauchen. Nach wie vor ist jeder willkommen, der etwas für das Akkordeon als "ernsthaftes" Instrument übrig hat. Ich denke, es ist doch eine schöne Aufgabe, das Akkordeon aus der nur volkstümlichen Ecke herauszuholen und es einem Publikum in ganz ungewohnter Weise zu präsentieren.

Die Spieler(innen), die sich bis jetzt gefunden haben, kommen aus ganz Norddeutschland (Hamburg, Niedersachsen und sogar aus Baden-Würtemberg werden 2-3 Akkordenisten anreisen), um bei dem großen Neujahrskonzert am 15.01.2010 dabei sein zu können. Denn das ist zur Zeit unser Ziel mit absoluter Priorität!

Wir haben bereits Sponsoren gewonnen, mit deren Unterstützung wir die Anreisekosten und - für die Probenwochenenden - die Hotelkosten bezahlen können.

Alles in allem entwickelt die ganze Geschichte jetzt eine Eigendynamik, mit der ich eigentlich gar nicht gerechnet hatte.

Also, lieber Akkordeonist(inn)en: Ihr seid nach wie vor herzlich eingeladen, bei uns mitzumachen.

Unser Neujahrs-Programm sieht u.a. Werke von Strauß, Mozart, Bach, Ravel, Brahms und Chabrier vor.

Wer es sich zutraut, kann sich gerne melden. Es ist alles nicht allzu schwer spielbar, also nicht nur für die Top-Cracks. Wir haben alle Titel auf CD vorrätig und schicken die CD zum Üben, Noten natürlich auch dazu.

Jetzt aber kommt unser einziges wirkliches Problem:

WIR HABEN NOCH KEINEN DIRIGENTEN! :gruebel:

Könnte ein kompetenter "Jemand" hier aus dem Forum diese Aufgabe übernehmen oder kennt jemand einen erfahrenen Dirigenten, der das machen könnte?

Es ist sehr dringend!!!!

Ich hoffe auf viele Mails (play_bach@t-online.de), Telefonanrufe (0170 - 7754006).
Zeigt bitte, daß hier im Forum nicht nur "Schnarchnasen" und lethargische "Couch-Potatoes" sind, sondern Musiker(innen) mit Biß, Einsatzfreude und Elan!

Also ran an die Tasten und sich melden!!!

Beste Grüße an die Akkordeon-Gemeinde
Norbert
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Norbert,

Leider war der Aufruf zum Mitspielen hier im Forum für die Katz', denn es gab Null Reaktionen, was mich - ehrlich gesagt - sehr enttäuscht hat (siehe "Skeptiker", die hätten sich ja melden können :mad:). Daher leider der teure Aufwand mit den Inseraten.

ich glaube, Du bist etwas zu optimistisch, im Handumdrehen überregional Musiker für ein neues und noch nicht etabliertes Orchesterprojekt begeistern zu können. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß die Koordination auf regionaler Ebene teilweise schon sehr schwierig sein kann. Nichts desto trotz viel Erfolg, und bleib am Ball!
 
Hut ab vor so viel Engagement. Ich erlebe eher, dass bestehende Orchester mehr und mehr Probleme haben zu übreleben.

Da ist es richtig erfrischend, wenn sich an anderer Stelle richtig etwas neues bildet.

Leider ist es hier aus dem schönen Schwabenländle etwas weit. Aber ich wünsche euch auf jeden Fall gutes Gelingen!
 
Hallo Pay_Bach,

ich bin beeindruckt, was du da auf die Beine gestellt hast! Großer Respekt!

Und wünsch dir auch, dass das Werk gelingt und von Dauer ist.
Als Mitspieler tauge ich mangels Können hierzu nicht, aber als potentieller Zuhörer würde ich mich gerne zur Verfügung stellen, wenn ihr euch mal öffentlich vorstellt!.

Gratulation,
maxito
 
Hallo Play-Bach,

schreibe noch rein, welche Spezifikationen das Instrument haben sollte (Stimmung und so....)

Desweiteren, wenngleich ich früher schon dirigiert habe und mich es auch reizen würde, da mitzuspielen, so kann ich aus zeitlichen wie aus entfernungstechnischen Gründen einfach nicht mitmachen.

Ich wünsche aber trotzdem viel Erfolg.

Andreas
 
Hallo Norbert,

ich glaube, Du bist etwas zu optimistisch, im Handumdrehen überregional Musiker für ein neues und noch nicht etabliertes Orchesterprojekt begeistern zu können.

Hallo Wil,

da handelt es sich bei Deiner Antwort wohl um einen klassischen Zirkelschluß: Ist das Projekt noch nicht etabliert, kommt keiner. Ist es aber bereits vorhanden, braucht man keinen mehr. Wie soll sich denn ein Orchester etablieren, wenn alle nur darauf warten, daß ihnen ein fertiges Produkt vor die Nase gesetzt wird?

Ich dachte, so ein Forum wie dieses wäre eine gute Gelegenheit, Gleichgesinnte zu finden. Aber das ist wohl eine Illusion, jedenfalls eine größere Illusion als so ein Orchesterprojekt in Angriff zu nehmen.

Mit besten Grüßen

Norbert

Hallo Play-Bach,

schreibe noch rein, welche Spezifikationen das Instrument haben sollte (Stimmung und so....)

Desweiteren, wenngleich ich früher schon dirigiert habe und mich es auch reizen würde, da mitzuspielen, so kann ich aus zeitlichen wie aus entfernungstechnischen Gründen einfach nicht mitmachen.

Ich wünsche aber trotzdem viel Erfolg.

Andreas


Hallo Andreas,

spezielle Anforderungen an die Instrumente haben wir zwar nicht, das würde den Kreis der in Frage kommenden Mitspieler noch zusätzlich sehr einengen. Jedenfalls ist bei uns alles vorhanden von Gola über Pigini (M-III), Balone Burini, Morino, Beltuna und andere "Italiener" und 1 Weltmeister.

Ausschlaggebend ist m. E. der Gesamtklang mit der entsprechenden Registrierung, wobei es ja durchaus erwünscht ist, daß die Akkordeons auch wie solche klingen. Es macht ja auch keiner der Geige den Vorwurf, daß sie wie eine Geige klingt.
Allerdings setzen wir das klischeebeladene Tremolo-Register nur sehr sparsam ein. Wir haben ja auch noch Midi-Instrumente, die z.B. für die Bläserstimmen sorgen, falls nötig.

Zur Zeit sieht unsere Besetzung aus wie folgt: 4x Akk-1, 4x Akk.-2, 3x Akk-3, 2x Akk.-4, 2x Midi, 2x Bass, 2x Schlagwerk (Pauken etc.).

Nun zu Dir: Wieso keine Zeit? Wieso zu weit? Wir machen noch 3-4 Proben-WE. Läßt sich da nichts machen? Gute Wünsche haben wir schon genug. Ist ja nicht für immer, sondern nur bis zum Jan. 2010. Dann sehen wir weiter.

Gruß
Norbert
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Norbert,

wie gesagt, ich wollte Dich keinesfall total entmutigen, aber realistisch gesehen existiert genau das von Dir geschilderte Paradoxon. Geht es darum, etwas Neues auf die Beine zu stellen, bei dem man sich verstärkt persönlich einbringen muß/kann, ist es immer schwierig. Ist ein Projekt erst einmal etabliert, ist es umso leichter, Mitstreiter zu finden.
Das zweite Problem sehe ich darin, Mitspieler aus einem überregionalen bzw. landesweiten Umfeld zu rekrutieren; die Entfernungen und der Zeitaufwand sind ein nicht zu unterschätzender Hemmschuh.

Nochmals, ich drücke Dir die Daumen, daß Du Dein ehrgeiziges Projekt so realisieren kannst, wie Du es Dir vorstellst :great:.
 
Bei mir ist bis Weihnachten fast jedes Wochenende ausgebucht und wenn ich mal keine Termine habe, dann sind da immer noch Freunde, Freundin und Familie, die ihren Tribut fordern. Und so sieht es bei mir generell aus, daß ich auch am Wochenende immer eingebunden bin, gerade auch als Hauptorganist... :(
 
Hallo Norbert,

ich spiele bereits in einem Orchester, mit einem solchen Programm. Beim letzten Auftritt,
auf einem Fest, kam gleich der Kommentar von den Zuhörern "Wahnsinn hört sich ja an, wie beim
Neujahrskonzert". Entsprechend begeistert war dann das Publikum auch.

Wünsche Dir mit Deinem Projekt viel Glück, und Erfolg. Wenn es klappt, hat es sich auf jeden Fall
gelohnt. Ich drücke Dir die Daumen.

Gruß Dietmar
 
Wir haben uns [...] das Ziel gesetzt, dem Instrument auch jene Publikumskreise zu erschließen, die ansonsten um das Akkordeon einen großen Bogen machen.

Ich wünsche Euch dazu auch viel Erfolg. Das Problem ist aber nach wie vor, dass viele (Nichtakkordeonisten) Akkordeonmusik mit Volksmusik (bzw. volkstümlicher Musik) gleichsetzen. Und dann gehen die ins Konzert, denen das (nichtvolkstümliche) Programm nicht gefällt (und gehen deshalb einmal und nie wieder) und die, denen es gefallen würde, gehen erst gar nicht ... :bad:

Trotzdem alles Gute für Dein Projekt!

Gruß,
INge
(zu wenig Zeit, zu wenig Geld, zu weite Fahrt um mitzumachen)
 
Ich wünsche Euch dazu auch viel Erfolg. Das Problem ist aber nach wie vor, dass viele (Nichtakkordeonisten) Akkordeonmusik mit Volksmusik (bzw. volkstümlicher Musik) gleichsetzen. Und dann gehen die ins Konzert, denen das (nichtvolkstümliche) Programm nicht gefällt (und gehen deshalb einmal und nie wieder) und die, denen es gefallen würde, gehen erst gar nicht ... :bad:

Ja, Inge, das Problem ist bekannt. Wir versuchen das mit effizienter Pressearbeit zu vermeiden. Dazu gehört nicht nur, daß wir gute Musik machen, sondern auch das "Marketing" muß stimmen. Daran krankt es bei vielen AOs, da in diesem Bereich nicht nur Amateure, sondern zumeist total Ahnungslose herumwerkeln (schlecht gestaltete, "heimgewerkelte" Plakate, unbeholfene Rezensenten, deren Artikel - obendrein in schlechtem Deutsch - schädlicher sind, als wenn sie nichts schreiben würden, u.s.w.).

Ich aber mache seit 40 Jahren berufsmäßig professionelle Werbung und Marketing. Da sollte ein positiver Effekt nicht ausbleiben.

Ein weiteres Problem, das viele AOs noch gar nicht realisiert haben, ist die Programmgestaltung. Wenn ich lese, daß ein Konzert mit Brahms beginnt und mit dem Kufsteinlied (oder Schlimmerem) aufhört, dazwischen noch "Fluch der Karibik und ein Popsong gepaart mit einer Originalkomposition von Würthner, da frage ich mich, welches Publikum erwarten die Orchester? Wer da meint, mit einem Sammelsurium verschiedenster Titel und Musikgenres ein breiteres Publikum zu erreichen, ist m.E. schief gewickelt. Es kommen dann eben nur die Onkel und Tanten der Spieler.

Zum Thema "Originalkomposition": Es gibt Orchesterleiter, die mir sagten, die Bezeichnung "Symphonisches Akkordeonorchester" sei dem Instrument im Grunde nur abträglich. Mit dem Begriff "Symphonisch" täte man dem Akkordeon keinen Gefallen. Einzig die Aufführung von Originalmusik sei sinnvoll und wünschenswert.

Abgesehen davon, daß (nach meiner Erinnerung) als erster Würthner den Begriff verwendet hat, es sogar Originalkompositionen für "symphonisches Akkordeonorchester" (Gerhard Mohr: "Nordische Sonate für symphonisches Akkordeonorchester") und auch "Symphonische Blasorchester" gibt, verfestigt die Einengung des Repertoires auf die sog. "Originalkompositionen" nur das Klischee vom sehr eingeschränkt verwendbaren Instrument: Entweder "Volksmusik" oder speziell für das Akkordeon geschriebene Kompositionen, zu mehr taugt das Akkordeon nicht.

Außerdem kriegt man dann vor allem in kleineren Städten kaum anderes Publikum ins Konzert als die "üblichen Verdächtigen". Man stelle sich ein Plakat vor mit Komponisten wie Würthner, Dobler, Schittenhelm, Haag etc. Wer - außer "Eingeweihten" - kann mit diesen Namen etwas verbinden, das ihn ins Konzert locken könnte?

Wir hingegen wollen Bach, Mozart, Beethoven, Grieg, Tschaikowski, Liszt, Händel, Schubert kurz: die zugkräftigen Namen der Klassik auf unseren Plakaten sehen. Dann kommen schon mal die Leute nicht, die "Lustige Harmonika" erwarten, und manch anderer wird - bei entsprechender Vorbereitung durch die Presse - doch vielleicht neugierig und läßt sich überraschen.

Und warum soll nicht auch mal Wagner auf dem Program stehen, z.B. "Einzug der Götter in Walhall"? Stücke, in denen voriegend Streicher eingesetzt werden, klingen m.E. auch hervorragend auf Akkordeons, und wer weiß, vielleicht kommt dabei auch sehr Ungewöhnliches heraus.

Von fast allen Kompositionen für Orchester (Opern, Symphonien etc.) gibt es sog. Klavierauszüge, wie immer sich das dann anhören mag, wenn orchestrale Stücke nur auf dem Klavier dargeboten werden. Aber es geht immerhin. Warum soll das dann plötzlich nicht mit dem Akkordeon gehen, das doch viel interessantere und vielfältigere Klangmöglichkeiten hat, als das Klavier?

Hier bietet sich ein weites Feld für die Zukunft des orchestralen und symphonischen Akkordeonspiels. Da hat dann auch das Akkordeonorchester seine absolute Berechtigung, denn mit nur 4 Spielern allein sind solche Werke nicht zu stemmen.

Wie man das macht, zeigt immer wieder eindrucksvoll das Orchester Baltmannsweiler (vielleicht sollten die sich mal einen anderen Namen zulegen). Wer diese Musiker als "Notenkleber" abqualifiziert, muß das gleiche Etikett auch den Berliner Philharmonikern anheften, denn auch dort muß jeder Musiker penibel nach den Noten spielen. Wer meint, das sei unnötig, muß eben Free-Jazz machen oder sowas ähnliches. Da kommt's dann wohl nicht so genau drauf an, ob mal ein Ton danebenrutscht - ist eh alles schräg.

Ich jedenfalls bin auf unser Experimet neugierig und eh mir nicht jemand das Gegenteil beweist, bleibe ich dabei: Das Akkordeon ist besser als sein Ruf.

Schöne Grüße
Norbert
 
Hallo Norbert,
ich spiele bereits in einem Orchester, mit einem solchen Programm. Beim letzten Auftritt,
auf einem Fest, kam gleich der Kommentar von den Zuhörern "Wahnsinn hört sich ja an, wie beim Neujahrskonzert". Entsprechend begeistert war dann das Publikum auch.
Wünsche Dir mit Deinem Projekt viel Glück, und Erfolg. Wenn es klappt, hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Ich drücke Dir die Daumen.

Gruß Dietmar

Hallo Dietmar,
besten Dank für die guten Wünsche! In der Tat kriegt man neues Publikum nur dann, wenn man es überrascht mit Stücken, die man von einem Akkordeonorchester nicht erwartet.
Insofern glauben wir, daß wir mit dem Programm auf dem richtigen Weg sind.

Ich werde demnächst mehr berichten.

Viele Grüße

Norbert
 
Hi,
ich finde die Idee ja auch vollkommen in Ordnung und legitim, aber man muss auch mal Tasachen ins Auge sehen. Wie kann man sich anmaßen so zu tun, als sei man der Einzige, mit Ahnung von Musik oder deren Vermarktung. So wie das hier rüberkommt, haben alle bisherigen existierenden AO alles falsch gemacht und damit dem Ruf das Akkordeons nicht gehoben, aber du glaubst das mit einem Ensemble ändern zu können.

Da muss man doch selbst merken, dass es unwahrscheinlich ist (vor allem bei der Dichte von AO), das alles Leute ohne Ahnung, ohne Ziele und ohne Verständnis für das Publikum waren/sind.

Außerdem kann das doch nicht das einzige Ziel eurer Gruppe sein. Was ich in den Ausführungen vermisse sind niedriger gesteckte Ziele, die man auch sicher erreichen kann. immerhin sind Erfolgserlebsnisse Lebenswichtig für eine Gruppe, egal was sie tut.

Achja, und einen besseren Ruf wird das Akkordeon durch klassische Musik (Bach etc.) auch nicht bekommen. Schließlich hört nur ein geringerer Teil der Bevölkerung diese Art der Musik, die Masse wird sich Rock und Pop hingeben. Solange das Akkordeon da nicht etabliert ist wird sich auch der Ruf nicht ändern (so meine kleine Prognose). Das glaube ich, da das Akkordeon in Latin-Musik ja fest etabliert ist. Doch auch das hat das Akkordeon nur wenig "verbessert" in den Ohren der Standart-Zuhörer.

Wie gesagt, das ist kein Angriff oder Ähnliches, sondern nur eine Darstellung dessen was ich denke und was der Rest evtl. auch vermutet. Aber sollte dein/euer hochgestecktes Ziel erreicht werde ziehe auch ich meinen Hut und komm zu einem eurer Konzerte.

Viel Glück,
der Brückentroll
 
Es gibt ein sehr großes Publikum, das jenseits von Rock und Pop gerne symphonisches sieht und hört. Ich erinnere da nur an die Sommer-Open-Airs der Berliner Philharmoniker, die durch die Bank von Groß und Klein besucht werden. Mit einem ansprechenden Repertoire und entsprechender Vermarktung kann man sich da einen Publikumsstamm gewinnen, den man später auch mit gewagteren Sachen bei Stange halten kann. Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, kommt so schnell nicht wieder herunter. Das Akkordeon darf sich aber nicht verleugnen, sondern muß seine Stärken ausspielen. Als ein Mittelding zwischen Orgel und Klavier kompensiert es beider größten Schwächen: Die Beeinflussung des Tones während er klingt.

Ich hatte mal mit einem Ensemble für eine Weihnachtsfeier den Canon in D von Pachelbel gespielt. Mit dem 8 (kein Cassotto) des Akkordeons die zweite Stimme zur Violine, schönes von Hand gemachtes Tremolo... ich fand es schwierig, die beiden Instrumente klanglich zu unterscheiden.

Auch, wenn ich das schon mal gesagt habe, aber vielleicht ist das ja zur Erinnerung nochmal eine Anregung:

Ein paar Instrumente spielen mit reinem 8 und Tremolo von Hand Streicherbesetzungen,
eines darf als "Akkordeon" fungieren (ev. auch mit starkem Tremolo oder Musette)
Die Trompeten werden mit Cassotto 8, die Posaune mit Cassotto 16 gemacht.
Ebenso klingt die Klarinette mit Cassotto 16 eine Oktave höher sehr interessant
Flöte geht mit Cassotto 8 eine Oktave höher
Ein Instrument darf mit flacher Tremolostimmung spielen
Eines darf auf 4 Fuß eine Piccoloflöte spielen.

Und dann noch die Bässe....

Vielleicht schaffe ich es, da noch ein kurzes Beispiel einzuspielen, wie ich mir das vorstellen würde.
 
Brückentroll;4004935 schrieb:
Hi,
Wie kann man sich anmaßen so zu tun, als sei man der Einzige, mit Ahnung von Musik oder deren Vermarktung. So wie das hier rüberkommt, haben alle bisherigen existierenden AO alles falsch gemacht und damit dem Ruf das Akkordeons nicht gehoben, aber du glaubst das mit einem Ensemble ändern zu können.

Hallo Brückentroll,

es war und ist durchaus nicht meine Absicht, alle AOs in einen Topf zu werfen. Ich habe ja auch positive Beispiele aufgeführt. Ich habe auch nicht behauptet "ALLE bisherigen und existierenden AOs" seien auf dem Holzweg, ebenso wenig, wie ich behauptet habe, nur unser Ensemble habe den Königsweg gefunden. Es ist eben ein Versuch, aus dem "Volksmusik- und Originalmusik-Ghetto" auszubrechen. Niemand weiß genau, ob er gelingen wird.

Ich darf aber für mich in Anspruch nehmen, etwas von Marketing und Presse zu verstehen. Schließlich habe ich diese Fächer studiert und verdiene seit 40 Jahren mein Geld damit.

Und da darf es ja wohl erlaubt sein, aus meiner Sicht etwas zum Thema "Vermarktung des Akkordeons" zu sagen, auch wenn das nicht jedem gefällt. Daß da eklatante handwerkliche Fehler gemacht werden, ist ja nicht zu leugnen, auch wenn den einzelnen Verantwortlichen daraus kein Vorwurf gemacht werden kann, denn sie wissen es eben nicht besser. Wieso auch, sie sind schließlich Musiker und keine Vermarktungs-Strategen.

Jeder Sänger, Instrumental-Solist oder andere Künstler, auch Sportler etc. vermarkten sich nicht selbst, sondern haben dafür hochspezialisierte Profis engagiert, und das aus gutem Grund, wie ich meine.
Es ist natürlich jedem unbenommen, seine Handzettel selbst zu malen, jedoch wird sich die Wirkung solcher Do-it-Yourself-Werke wesentlich von der Arbeit eines Fachmanns / einer Fachfrau unterscheiden. Mehr wollte ich gar nicht sagen.

Betreffend eines Aufführungs-Programms meine ich aber auch, daß es i.d.R. "aus einem Guß" sein sollte. Ich finde es nicht gut, Unterhaltungsmusik und Filmmelodien mit einer Bach-Sonate zu mischen. Aber auch das kann jedes AO handhaben wie es will.

Natürlich werden wir versuchen, ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Welche
Methode dabei die richtige ist, wird sich erweisen. Es kommt ja auch auf das regionale Umfeld an. Im Süden unserer Republik herrscht ein ganz anderes "Klima" für die Musik allgemein, als es hier bei uns im Norden der Fall ist. Da muß sich jedes Orchester nach der Decke strecken.

Schönen Gruß

Norbert

Auch, wenn ich das schon mal gesagt habe, aber vielleicht ist das ja zur Erinnerung nochmal eine Anregung:

Ein paar Instrumente spielen mit reinem 8 und Tremolo von Hand Streicherbesetzungen,
eines darf als "Akkordeon" fungieren (ev. auch mit starkem Tremolo oder Musette)
Die Trompeten werden mit Cassotto 8, die Posaune mit Cassotto 16 gemacht.
Ebenso klingt die Klarinette mit Cassotto 16 eine Oktave höher sehr interessant
Flöte geht mit Cassotto 8 eine Oktave höher
Ein Instrument darf mit flacher Tremolostimmung spielen
Eines darf auf 4 Fuß eine Piccoloflöte spielen.

Und dann noch die Bässe....

Vielleicht schaffe ich es, da noch ein kurzes Beispiel einzuspielen, wie ich mir das vorstellen würde.

Hallo Ippenstein, vielen Dank für die Anregungen. Wir werden das mal probieren.
Solche positive "Kritik" wünsche ich mir hier öfter.

Vielen Dank dafür
und schöne Grüße

Norbert

Ich hatte mal mit einem Ensemble für eine Weihnachtsfeier den Canon in D von Pachelbel gespielt. Mit dem 8 (kein Cassotto) des Akkordeons die zweite Stimme zur Violine, schönes von Hand gemachtes Tremolo... ich fand es schwierig, die beiden Instrumente klanglich zu unterscheiden.

Auch, wenn ich das schon mal gesagt habe, aber vielleicht ist das ja zur Erinnerung nochmal eine Anregung:

Ein paar Instrumente spielen mit reinem 8 und Tremolo von Hand Streicherbesetzungen,
eines darf als "Akkordeon" fungieren (ev. auch mit starkem Tremolo oder Musette)
Die Trompeten werden mit Cassotto 8, die Posaune mit Cassotto 16 gemacht.
Ebenso klingt die Klarinette mit Cassotto 16 eine Oktave höher sehr interessant
Flöte geht mit Cassotto 8 eine Oktave höher
Ein Instrument darf mit flacher Tremolostimmung spielen
Eines darf auf 4 Fuß eine Piccoloflöte spielen.

Und dann noch die Bässe....

Vielleicht schaffe ich es, da noch ein kurzes Beispiel einzuspielen, wie ich mir das vorstellen würde.

Hallo Ippenstein,

vielen Dank für die Anregungen. Wir werden das mal bei nächster Gelegenheit probieren.
Schönen Dank für die positive "Kritik" und
freundliche Grüße

Norbert
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Brückentroll;4004935 schrieb:
Da muss man doch selbst merken, dass es unwahrscheinlich ist (vor allem bei der Dichte von AO), das alles Leute ohne Ahnung, ohne Ziele und ohne Verständnis für das Publikum waren/sind.

Man muss aber sicherlich unterscheiden zwischen Nord- und Süddeutschland. Während das Instrument im Süden Deutschlands (Baden-Württemberg, Bayern) ein durchaus etabliertes und anerkanntes Instrument ist für das es eine Vielzahl von Orchestern und Ensembles gibt, sieht das im Norden schon ganz anders aus. Hier ist es wirklich so, dass zwischen den einzelnen Orchestern schon mal eine Distanz von 100 km liegt, die man dann auch als Mitwirkender regelmäßig zu überbrücken hätte. Die Dichte ist also nicht mit der im Süden vergleichbar. Und da gibt es dann durchaus eine Reihe von Leuten, die nicht wirklich wissen, was sie tun. Das fängt bei schlecht qualifizierten Leitern an und hört mit saumäßigem Marketing für die einzelnen Konzerte auf. Habe selbst schon auf Konzerten gespielt, die nicht mal mit einem Zweizeiler in der Presse vorher angekündigt wurden und auf denen auch niemand von der Zeitung anwesend war, weil es einfach schlichtweg versäumt wurde, die entsprechenden Stellen zu informieren. Dazu gibt es dann handkopierte, maschinengetippte Programmheftchen, die teilweise wirklich den Eindruck erwecken, man nähme sich selbst nicht so wirklich ernst. Kein Wunder, dass dann alles nur im eigenen Saft schmort und außer den Familien und Angehörigen der Mitspieler kein Mensch kommt.

Außerdem kann das doch nicht das einzige Ziel eurer Gruppe sein. Was ich in den Ausführungen vermisse sind niedriger gesteckte Ziele, die man auch sicher erreichen kann. immerhin sind Erfolgserlebsnisse Lebenswichtig für eine Gruppe, egal was sie tut.

Klar, aber man muss sich ja schon gewisse Ziele stecken. Man kann sich natürlich auch zum Ziel setzen, möglichst viele Auftritte auf Feuerwehrfesten, Imkervereinsfesten und Seniorenkaffees zu absolvieren. Ob das aber für ambitionierte Spieler die Erfüllung ist, wage ich zu bezweifeln. Und in diesem Fall hat man es sich halt zum Ziel gemacht, ein Neujahrskonzert in gehobenem Ambiente zu absolvieren. Da der Termin steht und Norbert offensichtlich alles gut organisiert hat, ist zumindest dieses Nahziel zunächst mal nicht unrealistisch. (Obwohl ich Bedenken hätte, wenn ein qualifizierter Leiter fehlt. Letztenendes steht und fällt damit jedes Orchester)

Achja, und einen besseren Ruf wird das Akkordeon durch klassische Musik (Bach etc.) auch nicht bekommen. Schließlich hört nur ein geringerer Teil der Bevölkerung diese Art der Musik, die Masse wird sich Rock und Pop hingeben. Solange das Akkordeon da nicht etabliert ist wird sich auch der Ruf nicht ändern (so meine kleine Prognose). Das glaube ich, da das Akkordeon in Latin-Musik ja fest etabliert ist. Doch auch das hat das Akkordeon nur wenig "verbessert" in den Ohren der Standart-Zuhörer.

Sicherlich. Aber in weiten Teilen der Bevölkerung gilt das Instrument immer noch als leicht zu spielendes Volksmusikinstrument, das nicht weiter ernst zu nehmen ist. Ob jetzt eine Verwendung des Akkordeons im Rock und Pop das Ansehen des Instruments erhöhen würde, wage ich allerdings ernsthaft zu bezweifeln. Ich glaube aber schon, dass es dem Ansehen des Akkordeons zuträglich ist, wenn man Leuten zeigt, dass man mit dem Akkordeon auch andere tolle Sachen, fernab vom Musikantenstadel machen kann. Das zeigen ja auch Künstler wie Motion Trio oder Manfred Leuchter, die jeweils ihren ganz eigenen Sound kreieren. Man wird aber sicherlich nicht mit einem Orchester dem Ansehen des Instrumentes einen komplett neuen Glanz verleihen können, aber es ist immerhin ein Mosaiksteinchen.
 
Hallo nochmal,
wie sicher bemerkt wurde war meine Antwort etwas überspitzt gemeint und ich wollte damit nichts machen als mal die Diskussion in eine andere Richtung zu bringen.

Sicherlich. Aber in weiten Teilen der Bevölkerung gilt das Instrument immer noch als leicht zu spielendes Volksmusikinstrument, das nicht weiter ernst zu nehmen ist. Ob jetzt eine Verwendung des Akkordeons im Rock und Pop das Ansehen des Instruments erhöhen würde, wage ich allerdings ernsthaft zu bezweifeln.

Ein Gegenbeispiel dazu ist meiner Meinung nach der Dudelsack, der sich aufgrund einiger Rockbands (oder von mir aus auch Folk-Rock-Bands) zunehmender Beliebtheit erfreut.
Ich darf aber für mich in Anspruch nehmen, etwas von Marketing und Presse zu verstehen. Schließlich habe ich diese Fächer studiert und verdiene seit 40 Jahren mein Geld damit.

Bei einer Objektiven Meinung, darf man anderen Leitern von AOs das wohl nicht absprechen, außer man kennt deren berufliche Laufbahn.

Ich will nicht sagen, dass es nicht klappen kann, aber ich glaub einfach man stellt sich das zu simpel vor. Mal davon abgesehen kenne ich auch viele "Meister" ihres Faches, die auch nicht besser sind als die, über die sie schimpfen.

Wie gesagt, ich kenne ja auch weder dich und deine berufliche Laufbahn noch andere Leiter von Orchestergruppen.

Schönen Abend,
der Brückentroll
 
Ein synphonisches Akkordeonorchester zu gründen ist überhaupt nicht abwegig!

Ganz im Gegenteil!
Auf einer letztjährigen Konzertreihe über zeitgenössische Musik hat der Intendant des süddeutschen Rundfunks das Akkordeon als kommendes Orchesterinstrument bezeichnet und auch ausführlich dargelegt, warum er das so sieht. Und wenn man sich in der Musikszene so umsieht, so kann man allerortens Anzeichen sehen, dass das Akkordeon sehr wohl schon lange dabei ist, die Klischeenische zu verlassen – man muß es nur sehen wollen.

Aus dem Grund finde ich es absolut nicht unsinnig einen neuen Weg zu wagen, denn genügend unausgeschöpftes Potential sehe ich da beim Akkordeon noch genug – woran es mangelt sind genügend gut ausgebildete Spieler, die diese Erkenntnis unters Volk bringen. Und eine moderne frische Art, das Volk anzusprechen – sprich Marketing professioneller Art.

Insofern finde ich es hier in diesem Forum denn dann auch schade, dass sich keine Spieler aus dem Forum melden, die das spielerische Niveau mitbringen und auch experimentierfreudig genug für so ein Projekt sind. Wohingegen jede Menge Bedenkenträger sofort zur Stelle sind um mannigfaltige Einwände vorzubringen, woran die Sache scheitern kann. So ein Projekt auf die Beine zu stellen finde ich alleine schon von der Sache an sich aus bewunderns- und auch unterstützenswert und wenn es neue Bereiche für unser Instrument eröffnet um so mehr!

Drum, wer neue Wege wagt, kann daran scheitern, aber erst durch den Versuch ergibt sich überhaupt erst die Möglichkeit zu gewinnen. Wer aus Angst zu verlieren es überhaupt nicht erst versucht, hat schon von vornherein verloren!

Drum drück ich dem neu gegründeten Orchester die Daumen, dass es die richtigen Leute am richtigen Ort zu richtigen Zeit anspricht und die Sache eine dauerhafte Bereicherung wird!

Gruß,
maxito
 
Hallo maxito,

Du sprichst mir aus der Seele!! Vielen Dank für die Unterstützung. Das mußte mal gesagt werden!!!

Herzlichen Gruß

Norbert

Und in diesem Fall hat man es sich halt zum Ziel gemacht, ein Neujahrskonzert in gehobenem Ambiente zu absolvieren. Da der Termin steht und Norbert offensichtlich alles gut organisiert hat, ist zumindest dieses Nahziel zunächst mal nicht unrealistisch. (Obwohl ich Bedenken hätte, wenn ein qualifizierter Leiter fehlt. Letztenendes steht und fällt damit jedes Orchester)

Die Dirigentenfrage ist inzwischen gelöst. Dank meines "Marketings" haben wir inzwischen sogar mehrere "Eisen im Feuer"!

Die absolute TOP News ist aber, daß der Präsident einer deutschen Musikakademie (mehr kann ich hier leider aus Diskretionsgründen NOCH nicht verraten), das Neujahrskonzert dirigieren wird!

Kann das hier jemand toppen?

Gruß
Norbert
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Dirigentenfrage ist inzwischen gelöst. Dank meines "Marketings" haben wir inzwischen sogar mehrere "Eisen im Feuer"!

Ja, man darf die Bedeutung von Connections auch im Falle eines Akkordeonorchesters nicht unterschätzen. Wenn man nicht die richtigen Leute kennt bzw. ansprechen kann, wird das alles nix und man muss sich dann mit Auftritten auf lustigen Geselligkeitsveranstaltungen zufrieden geben.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben